Kritiken von "dreizwoeinsheinz"

Die Schimmelreiter

Deutscher Film, Komödie

Die Schimmelreiter

Deutscher Film, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 03.05.2010
Ein seltsames Paar goes Dithmarschen :o)
Eigentlich ist Fuchs ein lustiger Vogel. Hinsichtlich Sauberkeit und Ordnung in Gaststätten versteht er jedoch keinen Spaß. Jedenfalls nicht für die, die gegen die amtlichen Hygienebestimmungen verstoßen. Er ist Lebensmittelkontrolleur aus Leidenschaft und nimmt die Asia-Lokale, Hähnchengrills und Imbissbuden in seiner Heimat Dithmarschen auseinander. Insgeheim jedoch träumt er von Höherem: Hamburg mit seinen vielen Kneipen und Restaurants ist genau der Competition, den sein Ehrgeiz braucht. Um den Chef der dortigen Lebensmittelkontrollbrigade für sich einzunehmen, nimmt er dessen gestrandeten Bruder Tilmann bei sich auf. Dieser abgebrannte Weltenbummler ist frustriert, zynisch, unflätig. Er frönt dem Alkohol, raucht ohne Ende und versucht mit rabiaten Mitteln, seine leeren Taschen zu füllen kurz gesagt, er ist ein richtiges Ekelpaket...
Ein neues Dreamteam erobert die Leinwand: Axel Prahl und Peter Jordan, zwei komplementäre Fischköppe auf ganz großer Tour! Was die Story nicht (immer) hergibt, denen beiden zuzuschauen ist urkomisch! Bis in detaillierteste Szenen hat man den Eindruck, die beiden spielen nicht immer streng nach Drehbuch... (Und ob die ein oder andere Zechtour immer nur gespielt ist????)
Von der ersten Minute, da Prahl in das aufgeräumte Leben des Jordan tritt, lebt der Film durch seine authentischen Figuren. Gleichzeitig stellt er eine gewisse Form von Liebeserklärung an die Region Dithmarschen und seiner Bewohner/Bräuche dar.
Hochamüsant, anschauen lohnt sich!

ungeprüfte Kritik

Der Architekt

Drama, Deutscher Film

Der Architekt

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 09.04.2010
Bierbichler meets Bierbichler meets Bierbichler ...
Der erfolgreiche Hamburger Architekt Georg Winter (Josef Bierbichler) fährt mit seiner Frau (Hilde Van Mieghem) und seinen beiden erwachsenen Kindern (Sandra Hüller und Matthias Schweighöfer) zur Beerdigung seiner Mutter in das verschneite Heimatdorf in den Bergen. Auf der Trauerfeier erscheint plötzlich die geheimnisvolle Hannah (Sophie Rois) mit ihrem Sohn Alex (Lucas Zolgar). Sie bringt eine Wahrheit ans Licht, die die Familie in einen Strudel von Sehnsüchten und Verwirrungen stürzt. Als das Dorf durch eine Schneelawine von der Außenwelt abgeschnitten wird, kann niemand mehr entkommen.
Wie in der Überschrift schon angedeutet ist dies (einmal mehr) die geniale Josef-Bierbichler-Show! In seiner Paraderolle als verletzlicher Misantroph spielt er auch hier namhafte Schauspieler-Kollegen nicht ganz an die Wand, aber er stutzt sie doch zurecht! Die erzählte Geschichte ist durchaus glaubwürdig, die beengenden Bilder des Heimatdorfes kameramäßig bestens inszeniert, die (sagen wir mal etwas außergewöhnliche) Familie kann man sich sicherlich in einer ähnlichen Familien-Lebens-Tragödie vorstellen.

Dennoch richtet sich leider zu oft das Haupt-Augenmerk auf ... na, Sie ahnen es schon: Josef Bierbichler und seinen ganz persönlichen inneren Schweinehund! Aber wiederum anrührende Szenen (etwa mit der herausragenden Nachwuchsdarstellerin Sandra Hüller als Tochter) entschädigen hierfür.
So ganz authentisch und nachvollziehbar kann leider trotz aller Bemühungen (ähnlich wie in Caroline Links' "Im Winter ein Jahr") nicht wirken, da dem Zuschauer zu wenig Raum zur eigenen Interpretation gelassen wird. Manche Szenen und das (etwas ärgerliche) Ende sind auch einfach zu dicke aufgetragen!
Aldann:
ein durchaus würdiger Vertreter der großen B.b.-Reihe (nicht zuletzt) wegen Sandra Hüller (und den o.g. Vorzügen!)
Lohnenswert!

ungeprüfte Kritik

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Nordwand

Sie suchten das Abenteuer und schufen einen Mythos.
Abenteuer, Deutscher Film

Nordwand

Sie suchten das Abenteuer und schufen einen Mythos.
Abenteuer, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 15.02.2010
Exzellente Darsteller vor eindrucksvoller Kulisse !
Als erster die berühmt-berüchtigte Eiger Nordwand zu bezwingen, ist im Sommer 1936 der große Traum vieler Bergsteiger aus ganz Europa. Auch die Gedanken der beiden Berchtesgadener Kletter-Asse Toni Kurz und Andi Hinterstoisser kreisen um nichts anderes. Die beiden sind überzeugt, dass sie das schaffen können, auch wenn zahlreiche Versuche an der "Mordwand" tödlich endeten. Doch mit der Erstbesteigung winkt nicht nur der ersehnte soziale Aufstieg, sondern auch olympisches Gold. Während der Vorbereitungen am Fuß der Nordwand treffen Toni und Andi überraschend auf Luise, Tonis Jungendliebe, die als Journalistin die an der Seite des Nazireporters Arau über die Erstbesteigung berichten soll. Toni liebt Luise immer noch, doch die scheint dem charmanten Arau zu erliegen. Verzweifelt beginnt Toni mit Andi den Aufstieg an der Nordwand, dicht gefolgt von den beiden Österreichern Willy Angerer und Edi Rainer. Zunächst läuft alles hervorragend und beide Teams kommen schnell voran. Von der Terrasse des Grand Hotels am Fuß des Eigers werden sie mit Fernrohren und voller Spannung von Schaulustigen und der Weltpresse beobachtet. Auch von Luise, die erkennt, wer ihre wahre Liebe ist. Doch dann verlieren die Bergsteiger die Kontrolle: Willy wird von einem Steinschlag am Kopf verletzt, das Wetter schwingt um und die vier Alpinisten werden zur Umkehr gezwungen. Mal wieder sieht es so aus, als würde der Berg gewinnen und während in der Nordwand ein dramatischer Kampf ums Überleben tobt, macht Luise sich auf, den Geliebten zu retten.
~~~
Regisseur Stölzl gelingt ein fantastisch fotografiertes Bergsteiger-Drama, bis in die Nebenrollen glänzend besetzt. Fürmann und Lukas, die beiden Hauptdarsteller, überzeugen in jeder Geste in ihren Rollen. Tukur spielt seine typische Rolle, die aber wieder mal sehr gut. Johanna Wokalek hingegen bleibt nicht als überragend in Erinnerung.
Ein großes Lob geht an Kamera und Ausstattung, die sehr detailreich und liebevoll das Leben der Dreißiger Jahre widerspiegelt. Auch die Kletterszenen sind perfekt inszeniert, der Zuschauer wähnt sich mittendrin!
Ein Sternchen Abzug erlaubt sich der Rezensent aufgrund der Überlänge (hier verlor sich Stölzl zu sehr in Nebenhandlungen) und aufgrund der nur mäßigen Akustik der DVD (manche Dialoge waren wirklich kaum zu verstehen, was aber im Großen und Ganzen dem Filmerlebnis keinen Abbruch getan hat).
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Insgesamt absolute Leihempfehlung!

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Caché

Drama, Thriller

Caché

Drama, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 20.12.2009
Kompromisslose Bildersprache !
Zum Inhalt:
Dem beliebten französischen Fernsehmoderator Georges Laurent (Daniel Auteuil) werden anonym Videoaufnahmen zugespielt, die ihn und seine Familie zeigen. Die Aufnahmen werden immer brisanter, sie dringen immer weiter in sein Privatleben ein. Seine Ehe mit Anne (Juliette Binoche) gerät in eine tiefe Krise. Georges versucht verzweifelt herauszufinden, wer dahinter steckt. Als auch noch Zeichnungen auftauchen, die einen Jungen mit blutendem Mund zeigen, fällt ihm schließlich der algerische Junge Majid ein, den er in seiner Kindheit mit bewusst falschen Anschuldigungen vom elterlichen Hof vertrieben hat. Neue Videoaufnahmen führen ihn in einen schäbigen, überwiegend von Algeriern bewohnten Pariser Vorort. Er folgt der Spur und findet - Majid (Maurice Bénichou).
Zum Film:
(Wieder einmal) durchaus "gewagt", ein echter Haneke eben!
Absolut genial (trotz vieler gegenteiliger Meinungen) ist die Kameraführung (was schon mit der allerersten Sequenz beginnt): die "video-stativ-mäßige" Bildführung unterstreicht ja durchaus die voyeuristisch-düstere Beobachtungshaltung des unbekannten Beobachters. Zudem gelingen wunderbar komponierte Bilder mit einer klaren Sprache. Haneke nimmt sich die Zeit, seine Sequenzen auch wirken zu lassen, dadurch entsteht viel mehr "Drehbuch" im Kopf des Zuschauers, als bei schnellen Schnitten mit Fertigkost.
Die Darsteller agieren glaubhaft, allen voran Daniel Auteuil (in seiner besten Rolle, verglichen mit anderen (eher leichtfüßigen) französischen Komödien). Ihm nimmt man seinen Spagat - zwischen freundlichem Gesicht für die Fernsehkamera und zunhemend verstörter Mimik - ab. Auch der (erwachsene) Majid (Bénichou) überzeugt (bis hin zur radikalsten Szene des Films). Eher fehlbesetzt sind für meine Ansicht Frau Binoche und ihr Filmsohn.
Das Ende lässt für meine Begriffe nur eine klare Interpretation zu. (Aber hier sei nichts verraten:-)
Fazit:
"Caché" kann staubtrocken und langatmig theaterhaft wirken. Als Zuschauer muss man sich klar auf die gewaltige und detailreiche Bildersprache einlassen und sein Bild zwischen den Szenen machen. Dann bleibt (sogar fast ungeachtet des Drehbuchs) ein cineastischer Leckerbissen zurück, an den man sich noch länger erinnert.
Klare Empfehlung!

ungeprüfte Kritik

Grizzly Park

Willkommen am Ende der Nahrungskette.
18+ Spielfilm, Horror, Abenteuer

Grizzly Park

Willkommen am Ende der Nahrungskette.
18+ Spielfilm, Horror, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 21.11.2009
Bärenmarke - Qualität !
Acht jugendliche Straftäter werden zu sechs Tagen gemeinnütziger Arbeit im California State-Forrest "Grizzly Park" verurteilt. Unter der Aufsicht von Ranger Bob soll der Gruppe während ihres Aufenthalts in den Wäldern die Möglichkeit zur Rehabilitation gegeben werden, um so wieder zurück auf den Pfad der Tugend zu gelangen. Was sie jedoch nicht ahnen: zur gleichen Zeit durchkreuzt ein bestialischer, flüchtiger Massenmörder den Park, der in seinem Blutrausch vor niemandem halt macht. Doch schnell wird klar, dass er nicht der einzige blutrünstige Schlächter in diesem Park ist...
Eigentlich verblüffend: nicht gerade überragend grandiose Akteure, das Drehbuch... naja, nennen wir es: vorhersehbar, die Horroreffekte etwas zu selten, der Regisseur (im Vergleich zum heimlichen Hauptdarsteller) ein Leichtgewicht!
Trotzdem: Grizzly Park funktioniert als Tierhorror-Satire-Teenschocker-unterhaltsame DVD-Unterhaltung dennoch! Vielleicht liegt es doch an der Überzeichnung mancher allzu typischen amerikanischen Charaktere, vielleicht daran, dass der Film sich nicht zu ernst nimmt? (Werbeslogan: Willkommen am Ende der Nahrungskette).
Auch sind die wenigen (und auch die nur angedeuteten) Tierhorror-Szenen durchaus originell. (Was man vom Anfang und Ende nun wieder nicht so sehr behaupten kann.....)
Alles in allem:
Durchaus passable DVD-Kost:-)

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Ruinen

Horror, Abenteuer

Ruinen

Horror, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 24.10.2009
Überraschend gut!
Was wäre, wenn eine der heiligen Opferstätten der Mayas nicht nur eine verfallene Sehenswürdigkeit wäre, sondern noch immer nach Opfern schreien würde? Basierend auf dem Roman von Scott B. Smith lässt "Ruinen" eine Handvoll Teenager von den ausgetretenen Touristenpfaden Yucatáns abkommen und in einen grauenvollen Alptraum geraten. Teils aus Abenteuerlust, teils aus Hilfsbereitschaft kehren die Jungen und Mädchen den Pool-Landschaften Cancúns den Rücken und folgen einer geheimnisvollen Karte zu einer archäologischen Fundstelle mitten im Dschungel. Vor tausend Jahren wurden hier Menschen geopfert und irgendwas treibt hier auf der von Pflanzen überwucherten Maya-Pyramide noch immer sein Unwesen. Die Bewohner eines naheliegenden Dorfes hindern die Jugendlichen mit Gewalt daran, die unheimliche Opferstätte zu verlassen, und spätestens, als sie unter den Rankpflanzen einige Leichen entdecken, wird allen klar, dass ihr Leben in Gefahr ist.
Dieser "Abenteuer-Horror-Film" fängt an, wie viele andere auch: auf sicherem Terrain, unter gepflegter amerikanischer Langeweile, werden in den ersten 20 Minuten die Charaktere vorgestellt und die Handlung eingefädelt. Dann jedoch entwickelt "Ruins" seine Stärken: 1. die fantastisch fotografierte und außergewöhnliche Landschaft, 2. die recht glaubwürdigen unverbrauchten Darsteller, 3. ein durchweg spannendes Drehbuch mit konstant hoher Spannungsdichte und - das ist vielleicht das Beste - 4. sehr ordentliche Horroreffekte in einem teilweise ironisch-satirisch anmutenden Gewand (etwa die recht angepassten - im wahrsten Sinne des Wortes - Schlingpflanzen).
Dem Rezensent ist keine Minute langeweilig geworden (abzüglich der eingangs erwähnten genreüblichen "Anlaufzeit"). "Ruins" unterhält (ähnlich dem Film "Touristas") durchweg mit den oben genannten Vorzügen. Somit hebt er sich von der breiten Masse billig produzierter o8/15-Horror-Movies wohltuend ab (wenn er auch noch nicht an die ganz dünn besiedelte Spitze dieses Genres heranreicht, vielleicht gerade, da er sich selbst nicht so ganz ernst nimmt).
Fazit:
Beste Kost für einen unterhaltsamen DVD-Abend, Empfehlung!

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Darjeeling Limited

Komödie, Abenteuer

Darjeeling Limited

Komödie, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 18.10.2009
Schrullig-amüsantes India-Railway-Roadmovie ;-)
Nachdem sich die ungleichen Brüder Francis (Owen Wilson), Peter (Adrien Brody) und Jack (Jason Schwartzman) nach dem Tod Ihres Vaters auseinander gelebt haben, soll sie das Erlebnis einer gemeinsamen Zugreise durch Indien wieder vereinen. ei ihrem spirituellen Trip kommen sie allerdings ziemlich schnell vom Kurs ab - unvorhersehbare Ereignisse rund um Giftschlangen, rezeptfreie Schmerzmittel, indischen Hustensaft und Pfefferspray stören die meditative Ruhe. Zuletzt finden sich die Brüder schließlich völlig alleine nur mit elf Koffern, einem Drucker und einem Laminiergerät "in the middle of nowhere" wieder. Und dies ist der Beginn einer völlig neuen Reise...
Zugegeben: Man muss sich drauf einlassen! Es wird kein konventionelles Komödienkino geboten, sondern ein farbenfrohes, vergnügliches, brillant gefilmtes und nachdenkliches Programmkino mit durchweg gut aufgelegten Akteuren (bis in die Nebenrollen: Bill Murray wohl in seiner ersten Rolle ganz ohne Text:-) Die Taxifahrt am Anfang des Films ist eigentlich symptomatisch für den ganzen Film! Nicht immer ganz schlüssig, dafür konsequent schrullig gezeichnete Figuren; manchmal drehbuchmäßig so weitläufig wie Indien, dafür schönste Landschaftsaufnahmen! Brody ("Der Pianist") zeigt seine ganze Wandlungsfähigkeit! Anrührend: die Begräbniszeremonie eines Jungen in einem indischen Dorf.
Man möge sich drauf einlassen und nicht zu sehr über Sinn des ein oder anderen Dialogs nachdenken, denn der Zug rollt gnadenlos immer weiter :-)
Dann ist es nämlich ein wunderschönes Roadmovie!

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Mein Leben ohne mich

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 04.10.2009
Großes Kino, Grandios Gespielt!
Als der Arzt Ann eröffnet, sie habe Gebärmutterkrebs und nur noch einige Monate zu leben, nimmt die Hausfrau, zweifache Mutter und Trailer-Bewohnerin die Nachricht mit unnatürlicher Ruhe entgegen und teilt das tödliche Geheimnis mit nieman­dem. Sie erstellt stattdessen eine Liste mit Wünschen, die sie sich noch erfüllen will: Sie nimmt Geburtstagsgrüße bis zum 18. Geburtstag ihrer Kinder auf, besucht ihren Vater im Gefängnis, sucht nach einer Nachfolgerin für ihren Mann und erfährt zum ersten Mal echte Liebe.
Ein Thema, mit dem man schnell in die Betroffenheitsfalle tappen kann, wird in diesem cineastischen Meisterwerk von Regisseurin Isabel Coixet überragend umgesetzt. Sarah Polley in der Hauptrolle der zweifachen Mutter und Liebhaberin spielt umwerfend, aber auch die beiden Kinder und (in einer Nebenrolle) ihr Arzt überzeugen. Die intensive Mutter-Tochter-Bindung, die die Mutter selbst nie erfahren hat, wirkt zu jeder Minute glaubhaft. Das Besondere: Dies ist kein Film, in dem der Zuschauer ununterbrochen zur Taschentuchkiste (höchstens ab und zu mal;-( greifen muss, eigentlich im Gegenteil: er macht einem (Betroffenen?) Mut durch die Kraft, die Ann in ihren letzten Tagen der Krankheit erfährt. Jedern Tag, jeder Moment ist kostbar (auch ohne lebensbedrohliche Krankheiten): diese Botschaft bringt der Film so unverbraucht und überzeugend rüber, dass er einem in traurig-schöner Erinnerung bleibt.
Absolute Empfehlung!

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Die Liebe in den Zeiten der Cholera

Nach dem Bestseller von Nobelpreisträger Gabriel García Márquez.
Drama, Lovestory

Die Liebe in den Zeiten der Cholera

Nach dem Bestseller von Nobelpreisträger Gabriel García Márquez.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 27.09.2009
Herrlich altmodische Literaturverfilmung
Der Augenblick im Jahre 1879, in dem sich der bettelarme Telegrammbote Florentino (Javier Bardem) in die schöne Fermina (Giovanna Mezzogiorno), Tochter aus reichem Haus, verliebt, soll sein ganzes Leben bestimmen. Täglich schreiben sich die beiden Liebesbriefe, aber Fermina lehnt unter dem Druck ihres Vaters (John Leguizamo) seinen Heiratsantrag ab und gibt stattdessen einem weltgewandten Arzt (Benjamin Bratt) das Jawort. Florentinos Liebe bleibt, auch wenn er unzählige Affären eingeht. Nebenbei macht er Karriere und steigt auf zum Direktor der Karibischen Flussgesellschaft. 51 Jahre, neun Monate und vier Tage vergehen seit dem Tag, als sich Florentino unsterblich in Fermina verliebte. Erst als ihr Ehemann stirbt, ist für Florentino endlich der Tag gekommen, an dem er seiner Angebeteten noch einmal seine tiefen Gefühle gestehen kann...
Opulent fotografierte Marquez-Verfilmung, die es durchaus mit dem Jahrhundertroman aufnehmen kann (Marquez war Co-Regisseur)! Der Haupterzählstrang der unerfüllten Liebe zwischen dem Telegrammboten und der Tochter aus besseren Verhältnissen wird in Rückblenden herrlich altmodisch und einfach erzählt. Javier Bardem ("Das Meer in mir") verkörpert seine Figur überaus glaubwürdig und anrührend. Die fantastische Landschaft Kolumbiens versetzt einen zurück in das großartige Leseerlebnis des Romans. Sicher kann man in einem Film nicht alle Nebenfiguren und Handlungen unterbringen, dieses Werk fängt aber perfekt die Stimmung ein.
Gute zwei Stunden perfekte Kinounterhaltung garantiert!

ungeprüfte Kritik

Isolation

18+ Spielfilm, Horror

Isolation

18+ Spielfilm, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 10.09.2009
Effektvoller Kuh-Horror aus Irland :-)
Im nasskalten, schlammigen Nirgendwo einer heruntergekommenen irischen Farm kämpft Landwirt Dan um das Leben einer kalbenden Kuh und ihres Neugeborenen. Doch was er schließlich mit Hilfe des Herumtreibers Jamie und einer altertümlichen Seilwinde aus dem Muttertier herauszerrt, ist eine kaum lebensfähige, grausig mutierte Kreatur. Als Tierärztin Orla am nächsten Tag die Obduktion vornimmt, zeigt sich zudem, dass das "Kalb" bereits im Mutterleib wieder trächtig war. Und einige der entstellten Embryonen haben überlebt. Nun sind sie darauf aus, sich in den wärmenden, nahrhaften Eingeweiden von Mensch und Tier einzunisten. Für die Bewohner der Farm beginnt ein albtraumhafter Kampf auf Leben und Tod...
So weit, so bekannt, spricht doch einiges für den Konsum dieses Films:
angefangen mit der absolut exzellent fotografierten Tristesse des Irländer-Landlebens und der gleichzeitig außerordentlich beklemmend wirkenden Location!
Hervorzuheben ist ebenfalls der sparsame, aber (und) somit hoch wirkungsvolle Soundtrack von 'Isolation'.
Bravourös, da sehr authentisch und glaubwürdig spielen alle (eher unbekannten) Schauspieler dieses Films.
Und auch die "special effects" sind überaus schocker-mäßig geraten!
Für mich eine der ganz großen Tierhorror-Filme, klare Empfehlung! (eventuell bei einem frischen Glas Milch ;-)

ungeprüfte Kritik

Station Agent

Erst die kleinen Dinge machen das Leben groß.
Drama

Station Agent

Erst die kleinen Dinge machen das Leben groß.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "dreizwoeinsheinz" am 24.08.2009
Finbar liebt Züge - wesentlich mehr als Menschen. Deshalb hinterlässt ihm sein einziger Freund ein altes Bahnwärterhäuschen in Newfoundland, New Jersey. Ohne mit der Wimper zu zucken gibt der 1m30-Mann sein bisheriges Leben auf. Überrascht muss er feststellen, dass sein abgeschiedenes Dasein von zwei anderen Individuen aufgebrochen wird, die sich nichts sehnlicher wünschen, als mit ihm in Kontakt zu treten: Joe, der nicht weit vom Bahnwärterhäuschen mit Leib und Seele und kubanischer Herzlichkeit einen Imbiss betreibt; und Olivia (Patricia Clarkson, ausgezeichnet mit dem Preis für "Beste Darstellerin" beim Sundance Film Festival), deren Bekanntschaft er macht, als sie ihn beinahe mit ihrem Wagen überfährt. Finbar würde beiden am liebsten komplett aus dem Weg gehen, doch Zähigkeit und Zufälle bringen die Drei immer wieder auf ein Gleis...
Regisseur UND Drehbuchautor (UND Produzent) Thomas McCarthy ist mit "Station Agent" ein ganz großer Wurf gelungen: in der (schon allein wunderschönen) Abgeschiedenheit von Newfoundland lässt er drei Charaktere aufeinandertreffen, die sich auf das Schönste ergänzen, die zerstreute Olivia, den jungen, verspielten Imbissbetreiber Joe und eben den (von Peter Dinklage großartig gespielten) schweigsamen und belesenen Fin, der eigentlich auch ganz gut ohne die beiden anderen könnte - und dann auch wieder nicht! Ein insgesamt wunderbar fotografiertes, grandios gespieltes und warmherziges Aussteigerportrait über die Themen Einsamkeit und Freundschaft, das zu keiner Minute langweilig wird (und das man auch über das - etwas abrupte - Ende hinaus gerne weiterverfolgen würde) mit einem Hauptdarsteller in seiner besten Rolle.
Unbedingte Empfehlung!

ungeprüfte Kritik