Um ein Auge zu entfernen braucht man lediglich einen Löffel und etwas Entschlossenheit.
Beängstigend, beklemmend, realistisch und erschreckend! Dieses B-Movie Folter-Drama mit Kammerspiel Elementen, lässt einen wirklich mit ein paar Ängsten zurück. Vor allem der Gedanke das dies einen persönlich auch mal treffen könnte, sorgt für ein ungutes und beängstigendes Gefühl in der Bauchgrube. Pervers, bestialisch, unemnschlich, und krank! Die Folterszenen gehen unter die Haut, sind aber nicht so brutal wie z.B in Hostel oder SAW, trotzdem geht es einem nah, und man fühlt sich aufgewühlt, viel intensiver als SAW oder Hostel von der Anspannung her, weil sich hier die Splatter-Szenen eher auf die Sinnesorgane beschränken! Der Regie gelingt es das der Zuschauer während des Filmes seiner Sinne wieder bewusst wird, und man quasi darüber nachdenkt wie es z.B wäre plötlich nicht mehr hören zu können.
Ich denke das sorgt für einen Besorgnis erregenden Zustand, und das hat die Regie wunderbar hinbekommen! Nebenbei wird man mit der menschlichen Verstümmelung, dem physischen und psychischen Zerfall, das leid, dem Schmerz und vor allem mit der Hilfslosigkeit eines Mannes konfrontiert, der seinen Peinigern ausgeliefert ist. Vom Schauplatz her ziemlich eintönig, typisches Kammerspiel-Szenario, es gibt hauptsächlich nur ein Drehort, was für eine Klaustrophobische und verstörende Atmosphäre Sorgt.
Eine Art Wohnung, viele Weiße Töne bzw. weiße Wände die das ganze geschehen noch optisch intensivieren. Bild, Kameraführung und Synchronisation wirken stark nach Low-Budget, schauspielerisch fand ich die Leistungen eher laienhaft, abgesehen von Jason Behr der seine qualvolle Rolle glaubwürdig und authentisch verkauft. Es ist schockierend wozu Menschen fähig sind, vor allem auch ziemlich Zeitnah, das Menschen solch eine barbarische Folterei unterstützen, und dafür noch Geld spenden/voten via Internet und sogar noch Fotervorschläge einschicken, ist doch einfach nur desolat, spiegelt aber das kranke Weltbild wieder!
Das es genug verrückte im Internet gibt, ist ja schon nichts neues mehr, so das mich sowas überhaupt nicht mehr wundert, einfach schrecklich. Die persönliche Situation des Hauptdarstellers wird so dramaturgisch und intensiv dargestellt, das man sich ergriffen fühlt! Der Regie gelingt es zusätzlich Nervenkitzel aufkommen zu lassen. Am Anfang noch eher schwach, steigert sich die Spannung von Zeit zu Zeit immer mehr! Aber sonst hat der Film nicht viel zu bieten, die Rückblenden in die Kindheit des gepeinigten, sind nicht unbedingt abwechslungsreich oder aufwertend, oft sucht man die Zusammenhänge, wieso, weshalb, warum, klärt sich relativ spät auf, und das Ende ist mehr als schwach und unglaubwürdig flach inszeniert.
Aus meiner Sicht kritisiert der Film die Weltpolitik, zugleich die vornehme Gesellschaft, die nur ihren Luxus schätzt, und vor alles andere die Augen schließt! und man merkt auch eine leichte Note Gesellschaftskritik an sich. Aber neben den Folterszenen und der beklemmenden und verstörenden aber auch beängstigenden Atmosphäre, bleibt der Film zu unabwechslungsreich, war mir auf dauer zu eintönig, und trotzdem gelang es der Regie mir mit "Senseless" ein beängstigendes Gefühl zu verschaffen! Ein Film der aufzeigt, das man auch mit wenig Geld, was schockierendes aber unterhaltsames auf die Beine stellen kann.
Fazit : Man nehme ein kleines Cast, eine Wohnung mit weissen Wänden in der sich alles abspielt, ein Opfer und seine Peiniger, eine etwas ungerechte und nicht unbedingt Ideologisch korrekte Handlund und fertig ist ein beängstigender Film der mit unter die Haut gehenden Folterszenen auftrumpft. Spannend, aufreibend, und schockierend, aber trotzdem fehlte die Abwechslung auf Dauer, der Film läuft ziemlich eintönig vor sich her. Und hat neben einer tollen beklemmenden Atmosphäre und den grausamen Folterszenen nicht viel zu bieten! Aber für ein B-Movie definitiv zu empfehlen, sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben, wenn man sich im Folter/Horror und Splatter Bereich zu hause fühlt. Für das ziemlich schwache Ende, gibt es ein Punkt Abzug, somit gibt es von mir für dieses dramatische, und beängstigende Machwerk 3 Sterne!
ungeprüfte Kritik