Kritiken von "stuforcedyou"

Hunger

Drama

Hunger

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
Die wahre Geschichte des Bobby Sands wird von Autor und Regisseur McQueen in kunstvolle wie verstörende Bilder gepackt. "Hunger" lebt von diesen Bildern die sich am Sehnerv anhaften und dort lange verweilen, viel geredet wird hier nicht, wenn man von einer längeren Dialogszenen absieht. Durch diesen verbalen Verzicht umschifft "Hunger" elegant die große Gefahr für eine politische Seite Partei zu ergreifen.
Ein wirklich großartige Leistung liefert Schauspieler Michael Fassbender, bekannt aus "300" und "Inglorious Basterds", hier ab. Seine Darstellung des Bobby Sands fesselt und schockiert. Wenn Sands gegen Ende voll und ganz von der letalen Morbidität seines Hungerstreiks eingeholt ist und vor sich hin siecht, dann findet der Film dafür nüchterne und harte visuelle Ausdrücke, die er immer wieder mit poetischen Zwischentönen untermauert, obwohl der Film sich dies teilweise mit zähen Ausdehnungen und unnötiger Komplexität erkauft.
"Hunger" ist definitiv kein Unterhaltungsfilm, kein Werk für einen gemütlichen Abend vor der Flimmerkiste. "Hunger" ist ein Film wie ein Faustschlag in die Magengrube. Der Film sorgt für Beklemmungen, für Trauer und innere Ohnmacht und dies erreicht er mit völliger Aufrichtigkeit und einem enormen künstlerischen Anspruch. Für solche Filme bin ich wirklich dankbar.

ungeprüfte Kritik

Männersache

Zwei Freunde, eine Frau - und die ist das Problem!
Komödie, Deutscher Film

Männersache

Zwei Freunde, eine Frau - und die ist das Problem!
Komödie, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
Die Unterschiede und Zwistigkeiten zwischen Mann und Frau haben längst die Ostfriesen-, Mantafahrer- und Blondinenwitze abgelöst. Mario Barth, der aktuell wohl bekannteste und erfolgreichste Komiker Deutschlands fährt gut auf dieser Humorschiene und füllt neben Stadien mit seinen Programmen auch die Säle der deutschen Lichtspielhäuser mit seinem Spielfilm "Männerherzen". Das Ergebnis ist so schematisch und überraschungsfrei wie seine Bühnenauftritte, werden aber zumindest temporär von einigen charmanten Figuren aufgepeppt. Michael Gwisdek ist so ein Beispiel. Er spielt den Vater von Hauptfigur Peter (Mario Barth) durchaus amüsant und auch Dieter Tappert (besser bekannt als lispelnder Paul Panzer) gewinnt einiges an Sympathie, obwohl seine schauspielerische Gabe arg beschränkt ist was man besonders an merkt, wenn er auch Mario Barth versuchen mit mühseligen Doppelrollen zu punkten.
"Männersachen" ist ein Film für Barth Fans und immerhin hat Barth es so gut es geht vermieden Gags aus seinen Programmen für den Film zu recyceln, obwohl seine Gags irgendwie nie besonders neu und innovativ waren. Wer Barths TV-Shows, Auftritte, Bücher und Merchandise mag, erhält mit "Männersache" die ultimative Weiterführung der Marke Mario Barth. Wer sich fragt wie viel Film Mario Barth mit ollen Witz- und Klischeekamellen bestücken kann, der wird von "Männersachen" nur eine traurige Antwort erhalten: 92 Minuten.

ungeprüfte Kritik

State of Play - Stand der Dinge

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Krimi, Thriller

State of Play - Stand der Dinge

Wie weit würdest du für die Wahrheit gehen?
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
Die britische TV-Miniserie "Mord auf Seite eins" gilt bis heute als eine der besten und spannendsten Fernsehproduktionen Europas. Nun gibt es mit "State of Play" das amerikanische Kinoremake mit Starbesetzung. Natürlich machen viele Stars noch keinen guten Film, aber da die Vorlage bereits äußerst sehenswert war und das Remake zwar einiges weglässt oder strafft, ist "State of Play" und wirklich ein guter Film geworden. Man muss sich aber damit anfreunden, dass der Thriller ohne Action, Heiterkeiten oder Rasanz auskommt. Wie ein Polthitthriller der New Hollywood Ära der ausgehenden 1960er Jahre ist der Film konzipiert. Hier zählen Dialoge mehr als Schusswechsel und Explosionen und es ist schön, dass diese Art von Film immer noch Bestand hat und auch Erfolge feiern kann. Man muss freilich „State of Play" durchaus eine etwas zu zähe Erzählweise ankreiden, aber dies fügt der ansonsten gut erzählten Geschichte keinen sonderlichen Schade zu.

ungeprüfte Kritik

Nobel Son

Komödie, Krimi

Nobel Son

Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
Alan Rickman arbeitet hier zum zweiten Mal mit dem Regisseur Randall Miller zusammen. Beim ersten Mal kam die gelungene Winzerkomödie "Bottle Shock" heraus, die eine klar geformte Komödie war. "Nobel Son" nun ist ein Genremix aus Komödie und Thriller und beide Elemente an sich sind gut umgesetzt, aber wenn sie sich miteinander verbinden sollen kommt "Nobel Son" ins Stocken. Während der Anfang mit bissigem Wortwitz und schwarzhumoriger Trockenheit für Stimmung sorgt, ebbt der Film im Mittelteil gehörig ab. Hier verliert Randall Millers Film viel von seinem Tempo und seiner anfänglichen Verve. Erst im Schlussteil, wenn der Film sich voll und ganz auf den Thrillerplot konzentriert nimmt "Nobel Son" wieder Fahrt auf und weiß dank cleverer Konstruktionen zu unterhalten.

ungeprüfte Kritik

Liebe auf den zweiten Blick

Über erste Lieben, letzte Chancen und alles dazwischen.
Lovestory, Drama

Liebe auf den zweiten Blick

Über erste Lieben, letzte Chancen und alles dazwischen.
Lovestory, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
Dustin Hoffman und Emma Thompson geben ein hübsches und liebenswertes Paar ab und genau dass ist es, was "Liebe auf den zweiten Blick" ausmacht. Die Geschichte ist dünn und nicht sonderlich einfallsreich, der Plot altmodisch und extrem vorhersehbar und das Flair von London wirkt auch recht abgenutzt. So ist es alleine die Sympathie für die Figuren sowie das unaufgeregt und charmante Spiel von Hoffman und Thompson die diese Romanze über den Durchschnitt hebt- wenn auch nur knapp. Hemmungslose Romantiker werden aber bestens bedient, während Zuschauer die eine echte Komödie sehen wollen mit kleinen Nichtigkeit auskommen müssen, aber hey auch die sind irgendwie sehr sympathisch.

ungeprüfte Kritik

London to Brighton

Gejagte Unschuld
Thriller

London to Brighton

Gejagte Unschuld
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
"London to Brighton" sorgte für Jubelstürme: Der Film galt als originell, als schonungslos, als mitreißend und als unbehaglich. Es stimmt alles! Der britische Spielfilm ist all dass. Er ist knallhart an der schmutzigen und grausame Realität, sein nonlinearer Erzählstil ist nicht neu, sorgt aber dafür dass man als Zuschauer gespannt auf die nächste Szene wartet und die Darsteller, allen voran die junge Georgine Groom, machen den erschütternden Film noch einmal ein gutes Stück belastender. Als Beobachter der gezeigten Schicksale muss man aber bereit sein in die kompromisslose Welt der Londoner "Straßenarbeit" einzutauchen und einige Szenen, auch wenn der Film nicht alle Details zeigt, sind markerschütternd, weil den Verlust der kindlichen Unschuld ungeschönt und drastisch zeigt, genau so wie die Zertrümmerung der Hoffnung.
"London to Brighton" ist gewiss einer der unbequemsten und besten Filme des neuen britischen Kinos.

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Public Enemy No. 1 - Todestrieb

Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
Die Fortführung der Lebensgeschichte des Jacques Mesrine wird im zweiten und letzten Teil etwas zahmer und braver, aber auch hier verdankt der Film seinen Reiz dem Hauptdarsteller Vincent Cassel. Oft genug gelingt es ihm langweilige oder unnötige Szene interessant zu machen. Das große Projekt von Regisseur Jean-Francois Richet findet aber ein gelungenes Finale, auch wenn das Duell zwischen Mesrine um den ermittelnden Kommissar durchaus Stoff für einen intensiveren Film geboten hätte, aber durch die Fixierung auf die Figur des Jacques Mesrine wird diese Chance nur rudimentär genutzt. Hätten sich die Macher mehr darauf konzentriert statt krampfhaft zu versuchen Mesrine als Märtyrer und gesellschaftliches Reflexionen zu benutzen, "Todestrieb" hätte "Mordinstinkt" um weiten abgehängt, so bleibt es bei einem großen, ambitionierten Projekt. Ein Projekt das ein viel größerer Film hätte werden können..

ungeprüfte Kritik

Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt

Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
Das Leben des Gangster Jacques Mesrine wird im ersten Teil der Zweitteiler "Public Enemy No. 1" mit der für Gangsterfilme typischen Härte präsentiert. Dadurch entstehen, auch dank der historischen Belegbarkeit, einige gute Momente, die einen Mesrine zeigen, der Egomane, der eiskalt handelt und sich als vogelfreier Rebell gegen alles wendet, wann ihn in seiner Freiheit beraubt. Die Heroisierung des Mesrine wirkt aber schnell zu klotzig und irgendwann kommt es einen so vor, als ob die Macher des Zweitteilers zwanghaft versuchen Mesrine in eine Art Robin Hood zu verwandeln. Zum Glück kriegt der Film aber noch die Kurve und zeigt dass sein "Held" nicht die Symbolisierung der kriminellen Unschuld war. Gerade die Szene, in der Mesrine seine Frau bestraft macht klar, dass hier ist kein Held, dass hier ist gefährlicher Mann und Gefahr passt eigentlich immer in Filme.

ungeprüfte Kritik

Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe

Komödie, Deutscher Film, Lovestory

Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe

Komödie, Deutscher Film, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
Nach der schwachen Geschlechterkampfposse "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" liefert Leander Haußmann diese unaufgeregte wie ehrliche Komödie ab, in der es um das Thema Liebe und Altersunterschied geht. "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" wird dabei vom wunderbar melancholischen Soundtrack von Element of Crime getragen und macht den Film jederzeit zumindest akustisch großartig.
Das Schöne an Haußmanns Film ist, dass er trotz einer gewissen Verspieltheit ohne inszenierten Zuckerguss auskommt und eine klare Linie verfolgt. Da ist es überaus bedauerlich, das Haußmann es nie richtig gelingt dass man mit den zwei Verliebten mitfiebert, alles wirkt etwas zu piefig und gewollt und leider will die Romantik nie richtig überspringen was auch daran liegen mag dass die Chemie zwischen Maruschka Detmers und ihrem jüngeren Geliebten Tom Schilling nie so richtig zünden will. Trotz allem ist "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" ein kleiner, angenehmer Film geworden, aber es wäre zuviel ihn als sehenswert zu bezeichnen.

ungeprüfte Kritik

The Crew

18+ Spielfilm, Thriller, Action

The Crew

18+ Spielfilm, Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 07.12.2009
"The Crew" Regisseur Adrian Vitoria gelingt es nie seinen Gangsterfilm auf eine ansprechende Bahn zu lenken. Entweder wirkt seine Story zu belanglos, oder seine Figuren wirken zu überzeichnet, was schädlich ist schließlich versucht „The Crew“ ein realistischer Gangsterfilm zu sein und kein prollig-poppiger Unterhaltungsfilm der Marke „Snatch“. Dass der Film zur Kaschierung seiner Mängel teils drastische Gewaltexzesse nutzt stößt dabei bitter auf. Die Szene in denen zwei Gangster ein junges Pärchen abfüllen, vergewaltigen und dann zusammenschlagen ist so erschütternd wie nutzlos. Die Gangster wurde dem Zuschauer bereits vorgestellt, dass sie gewaltgeil, skrupellos und amoralisch sind, weiß man schon längst und trotzdem soll es mit dieser ellenlangen Geschmacklosigkeit noch einmal unterstrichen werden. Wenn es also darum geht billige Aufmerksamkeit zu erregen ist "The Crew" ganz in seinem Element, wenn es aber darum geht eine interessante Geschichte zu erzählen zeigt "The Crew" sein armseligen Kern.

ungeprüfte Kritik

2012

Wir waren gewarnt.
Science-Fiction, Action

2012

Wir waren gewarnt.
Science-Fiction, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 04.12.2009
Vielleicht hat er als Kind zu wenig mit Bauklötzen gespielt und die Arbeit als Regisseur und Autor erlaubt ihm nun die verpassten Destruktionen nachzuholen. Die Rede ist von Roland Emmerich der mit „2012“ nun seinen ultimativen Katastrophenfilm in die Kinos dieser Welt brachte. Eine Welt die Emmerich im Titelgebenden Jahr ohne Rücksicht auf Verluste untergehen lässt. Die Gigantomie von „2012“ besteht darin, dass hier wirklich versucht wird alles zu zerstören, nur bei den Klischees lässt der Milde walten und trampelt sie ohne Verluste in die dünne Handlung ein. Zu oft diese Schablonen dabei noch größer und unüberwindbarer als etwa die friedliche Yellowstone, der sich innerhalb weniger Minuten zu einem monumentalen Vulkan verwandelt.
„2012“ nimmt sich im Gegensatz zum Yellowstone aber erheblich mehr Zeit um sein Ziel zu erreichen. Zweieinhalbstunden gibt es Tsunamis, Explosionen, Erdbeben, Feuerbrünste, Schicksale sowie Logiklöcher und irgendwo dazwischen versuchen sich eine handvoll Darsteller zu beweisen. Ein edler Versuch, aber weder das Skript noch die exorbitanten Situationen lassen es zu, dass sich Figuren entwickeln und Schicksale wirklich interessant werden. Hätte Emmerich die Klischees nicht so aufgeladen wie seine Katastrophen, man hätte mit dem erfolglosen Autor Jackson Curtis mitfiebern können, so aber bleibt er wie die anderen Charaktere nur eine leere Hülle mit dem typischen John Cusack Hundeblick.
Roland Emmerichs Zerstörungsorgie besitzt ihre guten Momente, da steht außer Frage, doch diese Momente stammen alle aus den Rechnern der Effektmacher. Wenn das weiße Haus von einer Flutwelle mitsamt Flugzeugträger niedergewalzt wird oder die riesigen Archen, die zumindest eine kleine Schar von Menschen retten, gegen den Mount Everest schippert, lässt „2012“ die Technikmuskeln spielen. Aber diese Schauwerte sättigen schnell und bei über 150 Minuten Film lässt sich ein unangenehmes Völlegefühl einfach nicht vermeiden, besonders weil der Film auch nicht auf Moralpredigen und dickflüssigen Pathos im gefühlten Minutentakt verzichtet. Vor allem der immer wieder kehrende Appell an die Menschlichkeit wirkt bei den ganzen räudigen, abgenutzten Klischees befremdlich bis ambivalent.
So geht der scheinheilige Katastrophen-Overkill „2012“ wie die Welt unter, erdrückt von Mutlosigkeit und dem eigenen Gigantismus.

ungeprüfte Kritik

Hinter Kaifeck

Wenn die Vergangheit dein Schicksal ist, gibt es kein Entkommen.
Thriller, Krimi, Deutscher Film

Hinter Kaifeck

Wenn die Vergangheit dein Schicksal ist, gibt es kein Entkommen.
Thriller, Krimi, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 03.12.2009
Der Roman „Tannöd“ war ein großer Erfolg auf dem deutschen Buchmarkt. Der Roman zu einem abscheulichen Verbrechen stand Pate für „Hinter Kaifeck“, der im Gegensatz zur „Tannöd“- Verfilmung sich nicht ans Buch hält, sondern nur das Grundgerüst nutzt um einen mysteriösen Thriller zu erzählen.
Doch „Hinter Kaifeck“ hat ein Problem, ein großes Problem: Er wird einfach nicht spannend und wirkt zu konstruiert. Natürlich versucht der Film mit allerlei seltsamen Figuren, Symboliken und mysteriösen Träumen eine unheimliche Aura zu erzeugen, doch es wird alles zu einem unförmigen Ganzen gepresst. Die Darsteller passen sich dieser Unförmigkeit an und spielen hölzern, das Finale ist enttäuschend und irgendwie ist es kaum zu glauben dass der Film sogar (erfolglos) in den Kinos lief, denn er entspricht in seiner Machart und seinen genutzten Mechanismen eher an einen zweitklassigen Fernsehfilm.

ungeprüfte Kritik