Wem kannst du trauen?
Thriller, Krimi
Gut aufgebauter Krimi-Thriller der schonungslos aufzeigt wie weit Menschen gehen um auf der Karriereleiter extrem hoch aufzusteigen! Abgebrüht, schockierend und zugleich ungerecht in jeglichen Formen. Hier der Staatsanwalt der angeblich Beweismittel fälscht, und hier die beiden Pressefutzis die versuchen ihn zu überführen um endlich wieder eine Top Story zu ergattern um somit ihr bisheriges Versagen als Journalisten mit einem Pulitzer-Preis zu krönen. Dabei geht dieser Film zwar wendungsreich vor und gegen Ende auch überraschend zu Werke, läuft aber eher zu unspannend, zu vorhersehbar vor sich her. Der Handlungsverlauf wird zwar niemals langweilig, aber so richtig in Fahrt kommt dieser Film erst gegen Ende. Als der Reporter selbst beschuldigt wird und später als Mörder dasteht und alles daran setzt um seine Unschuld zu beweisen, geht der Film erst in eine heisse spannende Phase, um am Ende den Zuschauer aufs neue zu überraschen! Schauspielerisch bietet der Film ein grandioses Cast, Michael Douglas, Jesse Metcalfe (wirkt in seiner Rolle jedoch unsymphatisch), Joel David Moore, und Amber Tamblyn liefern eine einwandfreie Leistung ab und spielen ihre Rollen glaubwürdig und absolut authentisch. Auch die anderen Darsteller fügen sich gut ins Szenario ein, und trotzdem fehlt das gewisse etwas. Die Dialoge fand ich zu überzogen, platt, oft unfreiweilig komisch, generell macht sich zwischen den erdrückenden Fakten eine gewisse Komik breit. Die Gerichtsszenen sind recht atmosphärisch, das drum herum eher unexplosiv. Es passiert zu wenig um von Nervenkitzel zu sprechen!
Zu aufdringlich wird versucht das amerikanische Justizsystem zu kritisieren, und doch auch die Presse die vieles negativ aufschäumt schlecht dastehen zu lassen. Der Plot Twist gegen Ende wirkt ziemlich aufgezwungen, es passieren einige Dinge die man als Logikfehler bezeichnen könnte, vieles ist nicht glaubwürdig aber doch irgendwo so vorstellbar. Trotzdem langatmiger Anfang, unspektakulärer Mittelteil, gegen Ende erst die überraschenden Fakten und wenden, dann aber schon zu spät um sagen zu können es war ein riesengroßer Spannungsbogen vorhanden. Der Film unterhält, das möchte ich nicht bestreiten aber die Liebesstory zwischendurch hätte man sich ersparen können. Das wirkte zu aufgesetzt. Im großen und ganzen ein aushaltbarer Thriller mit einem Michael Douglas in einer ungewohnten "Standardrolle", sieht man auch nicht alle Tage.
Der hier jedoch kaum Spielzeit bekommt um sich zu entfalten. Deswegen konnte er "Gegen jeden Zweifel" auch nicht aufwerten. Nichts ganzes, aber auch nichts halbes! Wer auf Gerichtsfilme bzw. Justizthriller abfährt, riskiert ein Blick.
Fazit : Netter Thriller für zwischendurch, mit einigen kleinen wenden, einem guten rasanten Showdown, am Anfang und in der Mitte etwas zu öde, zu schleppend, nie richtig spannend. Schauspielerisch ganz gut besetzt, der Plot Twist wirkte zu gezwungen, zu gedrückt! Oft ist der Film einfach zu durchschaubar, zu vorhersehbar gestaltet. Manches nicht unbedingt realistisch, und nicht glaubwürdig. Dialoge wirken oft zu aufgesetzt, die unnötige komik stört einfach nur. Die Liebesstory im Hintergrund ebenfalls unnötig! Das Ende ist ja fast schon die reinste Farce, aber trotzdem bleibt dieser Film irgendwo zwischen dem ganzen ziemlich unterhaltsam. Mittelprächtig, deswegen 3 Sterne.
ungeprüfte Kritik