Der Simulant
Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "stuforcedyou" am 18.01.2010Knapp zehn Jahre nachdem Chuck Palahniuks Debütroman "Fight Club" kongenial verfilmt wurde, wurde endlich auch Palahniuk Roman "Choke" auf Film gebannt. Auch hier ist das Ergebnis, trotz der einen oder anderen eher verhaltenden Minute, ein außergewöhnlicher Film, denn wie immer bei Palahniuks Geschichten geht es um unerfüllte Verlangen, Selbsterschaffende Isolation und die Suche nach Verborgenheit. Der sexsüchtige Victor, der sich mit seiner geisteskranken Mutter herumärgern muss, findet diese Geborgenheit indem in Bars und Restaurant sich absichtlich Essen in die Luftröhre steckt, damit ihn ein Fremder das Leben retten kann. Dies sorgt für beißende Satire, für bösen Witz und entlarvende Ehrlichkeit.
Regisseur Clark Gregg und sein Hauptdarsteller Sam Rockwell, der eigentlich fast immer grandios spielt, gelingt mit „Choke“ ein subversiver Trip, eine schwarzhumorige Reise in menschliche Abgründe und dies mit solch einem Esprit und einer Offenheit, dass einem das Lachen im Halse stecken bleiben könnte, wenn es nur nicht so verdammt witzig wäre. "Choke" ist hart, frech, skrupellos, einfach grandioses, amerikanisches Independent-Kino, das sich nicht so leicht in eine Schuhblade stecken lässt und vom frischen Wind der Einzigartigkeit umweht wird.
ungeprüfte Kritik