Playboy. Revolutionär. Terrorist.
Drama
Playboy. Revolutionär. Terrorist.
Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "ahohmann" am 20.12.2011Die Amerikaner hätten aus der Thematik eine rasante Folge Tausender, sekundenschneller Einstellungen gemacht. Die europäische Methode kommt da durchaus gelassener daher und das ist auch mal völlig in Ordnung. Leider hat das Hollywood'sche, auf fünfzehnjährige Kinogänger ausgerichtete Handwerk unsere Erwartungshaltung an Filme aus dem Terror-und-Geheimdienst-Bereich einseitig formal geprägt und wir erwarten, auch ohne eigene geistige Beteiligung wach gehalten zu werden.
Ich fand den Film glaubwürdig, auch durch eine tadellose Schauspielerführung. Bei vielen europäischen Produktionen wirken Schauspieler von gestelztem tierischen Ernst und folglich künstlich. Nicht so hier.
Achtung, das hier ist ein politischer Geschichts- und kein Actionfilm. "München" von Spielberg ist in dieser Domäne spannender konzipiert, aber erwachsene Europäer können auch unabhängig vom "Spann-mich-oder-ich-schalte-dich-aus"-Imperativ einen Film genießen.
Es liegen für den politisch Interessierten auch einige Provokationen darin verstreut, die durchaus Bezug zur jüngsten Gegenwart haben, da manch ein Zeitgenosse hier in ein übles Licht gestellt wird. Es werden auch so manche Schicki-Micki-, bedeutungssuchtgetriebene "ich-will-was-erleben"-Aspekte politischen Terrors dargestellt, die sich in eine "wir-können-nicht-immer-nur-reden-wir-müssen-auch-handeln"-Rhetorik hinein schönredet, die immer mit dem Terror mitschwimmen, wie auch jüngst in Deutschland - und ein paar Leichen weiter dann doch unausweichlich der eigenen Bedeutungslosigkeit bewusst wird.
ungeprüfte Kritik