Kritiken von "VideobusterRedaktion"

Flags of Our Fathers

Ein einziges Bild kann einen Krieg entscheiden.
Kriegsfilm

Flags of Our Fathers

Ein einziges Bild kann einen Krieg entscheiden.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 27.06.2007
Nur ein halber Film

Die Tatsache, dass sich ein amerikanischer Regisseur einer der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs in einem Double???-Feature auch von Seiten der Japaner nähert (Letters from Iwo Jima), lässt viel hoffen. Das dieser Regisseur Clint Eastwood - und damit ein echter Meister der zwischenmenschlichen Extreme – ist, hat die Hoffnungen auf Großes nur noch gesteigert. Leider wird der Film den Erwartungen nicht ganz gerecht. Vielleicht weil man nach Million Dollar Baby und mystic River eigentlich nicht mehr bereit ist, etwas anderes als wahre Meisterwerke von Eastwood zu akzeptieren.



Flags of our Fathers ist ein zwei geteilter Film, der in seiner ersten Hälfte das Geschehen um die eigentliche Schlacht in den Mittelpunkt stellt und in der zweiten Hälfte davon erzählt, wie die Propaganda-Maschinerie aus einfachen Soldaten, Helden zu machen versucht. Obwohl beide Phasen für sich genommen dicht und atmosphärisch sind, bekommt dieser Bruch dem Film nicht gut. Der Tempo- und Stimmungswechsel gerät einfach zu krass. Die Eroberung der Insel ist packend und mitreißend dargestellt, ohne allzu sehr in dieser Ästhetik des Krieges zu schwelgen – wie in Der Soldat James Ryan, an den man sich unwillkürlich erinnert fühlt.



Die Optik des Films ist geprägt von einem Look, der an alte Wochenschauen denken lässt; ohne viel Farbe, fast in s/w und sehr dokumentarisch. Die Schärfe dagegen wirkt nahezu unwirklich, was aber auch an dem massiven Einsatz von CGI liegen mag. Das wäre alles gut zu verkraften, wenn die Schauspieler es schaffen würden, Ihren Figuren Tiefe zu verleihen. Die Darsteller bleiben alle merkwürdig blass, wie die Aufnahmen selbst, so dass es mir schwergefallen ist, einen echten Bezug zu den Figuren herzustellen.



Fazit: Nur halb so gut, wie Letters from Iwo Jima. Ordentlich aber kein Meisterwerk.



Viel Spaß beim Film

Euer Nettie.

ungeprüfte Kritik

A Scanner Darkly

Der dunkle Schirm - Alles wird nicht gut.
Animation, Science-Fiction

A Scanner Darkly

Der dunkle Schirm - Alles wird nicht gut.
Animation, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 13.06.2007
Drogenfeuerwerk mit Hintersinn

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so recht wo ich anfangen, so viele Eindrücke habe ich bei diesem Film gesammelt. Fangen wir also ganz zu Anfang an: Das war der erste Animationsfilm den sich meine Freundin bis zum Schluss mit mir angeschaut hat, das will schon was heißen.
Die Optik des Films ist dank Rotoscope-Verfahrens atemberaubend. Hierbei wird der Film zunächst real gedreht und dann Frame für Frame durch Animationen ersetzt. Der Look der hierbei entsteht ist wirklich einmalig - unglaublich flüssige und reale Bewegungen und Settings gepaart mit einem klassischen Comiclook. Der Films sieht beinahe aus wie mit Aquarell gezeichnet. Die Darsteller sind allesamt grandios und geben eben nicht nur dank ihrer Stimmen dem Film eine unglaubliche Tiefe.
Rein inhaltich ist die erste halbe Stunde ein durchgeknallter Drogenfilm, der dank der Typen und absurden Situationen wirklich komisch ist. Ganz hervorragend die Idee eines verhinderten Selbstmörders sein Ableben vor allem archäologisch Wertvoll zu gestalten. Mit zunehmender Dauer wird der Film immer paranoider und die verschiedenen Bedeutungsebenen verschwimmen. Einen Drogencop sich selbst beschatten zu lassen gehört sicher zu den perfidesten Einfällen von Autor Philip K. Dick, der uns auch die Vorlagen zu Blade Runner und Minority Report beschert hat. Der Schluss ist wunderbar geeignet auch noch das letzte bißchen Vertrauen in das Gute im Menschen zu ersticken.
Leider kann ich der Vielschichtigkeit dieses Films in der kurzen Form einer Kritik nicht wirklich gerecht werden - also überzeugt Euch selbst.

Viel Spaß beim Film
Nettie

ungeprüfte Kritik

All the King's Men - Das Spiel der Macht

Mit der Zeit kommt alles ans Licht.
Drama

All the King's Men - Das Spiel der Macht

Mit der Zeit kommt alles ans Licht.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 06.06.2007
Kritik zu Das Spiel der Macht

Mitreißendes Ensemblestück um Macht und Korruption

Als kleines Licht beginnt Willie Stark (Sean Penn) seine Laufbahn und zieht gegen eine korrupte Clique zu Felde, die beim Bau einer Schule in die eigene Tasche wirtschaftet. Zunächst aufs Abstellgleis geschoben, wird er nach dem Tod dreier Schüler als Marionette bei der Gouverneurswahl aufgestellt, um einem der Kandidaten Stimmen abzujagen, damit ein Dritter unbehelligt die Wahl gewinnen möge. Als ihm klar wird, dass er missbraucht werden soll, wendet sich das Blatt und Stark nimmt den Kampf auf. Gleichzeitig ist dies der Moment, an dem die Politik erstmals auch den Menschen Stark jenseits seines heiligen Zornes auf das ausbeuterische Establishment zu beeinflussen beginnt. Bis dahin begnügte sich der Protagonist immer mit Orangenlimo und greift jetzt erst- aber keinesfalls letztmalig zu Hochprozentigem.

Der nun folgende Wahlkampf gehört für mich mit zu den mitreißendsten Filmsequenzen überhaupt. Penn spielt den Hinterwäldler, der seine Mitmenschen aufrüttelt und zu den Urnen treibt, derart überzeugend und dynamisch, dass sich bei mir ehrfurchtsvolle Gänsehaut einstellte – ich hätte den Mann auf jeden Fall gewählt! Mir ist es ein Rätsel, wieso es für diese Rolle keinen Oscar® gegeben hat. Neben Penn brilliert das ganze Ensemble in einer Art und Weise, dass es die wahre Freude ist – ganz so als würden die Fähigkeiten Penns auch den Rest der Darsteller zu Höchstleistungen anstacheln. Allerdings wurde mit Jude Law, Kate Winslet, Patricia Clarkson, Anthony Hopkins etc. auch eine Reihe erstklassiger Darsteller verpflichtet.

Etwas missverständlich ist die Konzentration von Klappentext und Beschreibung auf die Korrumpierung durch die Macht. Stark ändert seine Methoden und bedient sich schmutziger Tricks. Er beginnt die Freuden des Wohlstands zu genießen – seinen hehren Zielen bleibt er dabei treu. Der von Jude Law gespielte Jack Burden bildet so etwas wie die erzählerische Klammer des Films. Immer mitten drin, aber immer auch seltsam distanziert, selbst wenn er im Auftrag von Stark seinen Ziehvater unter Druck setzt, wahrt Burden seinen eigenen Standpunkt. Durch seine aus dem Off gesprochenen, tagebuchähnlichen Einschübe erhält der Film auch emotionale Tiefe.

Die wichtigste Aufgabe eines Regisseurs bei einem Film – wenn es nicht gerade ein reiner Actionkracher ist – ist es, das Beste aus seinen Darstellern rauszuholen und die Story mit dem richtigen Tempo zu erzählen. Beides gelingt Steve Zaillian außerordentlich gut, obwohl dies erst seine zweite große Regiearbeit ist (Vorher u.a. Drehbuch für Schindlers Liste und Mission Impossible, Autor bei der Dolmetscherin). Die feinfühlige Auswahl von Licht und Farbe versetzt den Zuschauer auch Dank der guten Ausstattung perfekt in die Südstaaten der Nachkriegsära.

Fazit: Spannend, mitreißend, tolle Schauspieler – 5 Sterne!

Viel Spaß beim Film!
Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Rache ist sexy

Wir kriegen dich, John Tacker.
Komödie, Lovestory

Rache ist sexy

Wir kriegen dich, John Tacker.
Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 30.05.2007
3 Zicken und 1 Macho,
oder auch „John Tucker must die“ bzw. hierzulande „Rache ist sexy“.

John Tucker (JESSE METCALFE) hält sich als Kapitän der Basketball-Mannschaft gleich 3 Freundinnen, die nichts voneinander wissen. Da sie in unterschiedlichen Klicken sind, geht alles gut, bis die Möchtegern-Reporterin Carrie (ARIELLE KEBBEK), die Cheerleader Chefin Heather (ASHANTI) und die veganische Umweltaktivistin Beth (SOPHIA BUSH) voneinander erfahren. Kurzerhand beschließen sie, ihn uninteressant und vor aller Welt lächerlich zu machen. Doch all ihre Versuche schlagen fehl. Wie sollte es anders sein! Aber das Trio gibt nicht auf. Sie setzen sich zusammen und beschließen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Der hübsche Neuling Kate (BRITTANY SNOW) soll dem Frauenschwarm John den Kopf verdrehen und dann sein Herz brechen. Der Plan scheint aufzugehen, doch dann …
… höre ich hier mal auf. Ich will ja nicht das (so spannende) Ende verraten.

Mein Fazit:
Mit I,Spy“ versuchte Regisseurin Betty Thomas an den Erfolg von „Dr. Dolittle“ anzuknüpfen. Nach 5jähriger Pause bescherte sie der Filmwelt diesen (grandiosen) Streifen. Die ersten 20 Minuten sind ganz unterhaltsam und lassen auf mehr hoffen. Stattdessen folgen aber nur schlappe Dialoge ohne Witz. Ein Macho mit Tendenz zum Weichfrotierer und Ambitionen zum Frauenversteher; drei Zicken, die Zicken bleiben, gut aussehen, aber schauspielerisch nicht besonders glänzen.


Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

College Animals 2

Wilde Studenten auf hoher See
Komödie

College Animals 2

Wilde Studenten auf hoher See
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 23.05.2007
College Animals 2 - die berüchtigte Studenten-Party der Billingsley University geht in die 2. Runde!

Die Studenten verbringen beim "College@Sea-Programm" ein Semester lang auf einem Kreuzfahrtschiff. Für Marla, Lynn, Gerri und Newmar heißt das, wie sollte es auch anders sein: "Seeluft, Sonne, Sex und Fun".
Bei der 2. Ausgabe des Clones von "American Pie" sind wieder jede Menge kuriose, manchmal sogar witzige (aber auch nur manchmal), meist aber nur noch chaotische Verkettungen vorprogrammiert.

Fazit:
Nichts Neues! Im Vergleich zum ersten Teil hat sich nicht viel verändert. Jede Menge chaotische Verwicklungen mit unbekannten Darstellern (das wird sicherlich auch so bleiben) auf der Suche nach Sex.
Es passiert viel … viel Sinnloses!


Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit

Du denkst, es spielt sich alles nur in deinem Kopf ab? Dann geh zurück und sieh genauer hin.
Thriller, Action

Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit

Du denkst, es spielt sich alles nur in deinem Kopf ab? Dann geh zurück und sieh genauer hin.
Thriller, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 16.05.2007
Lupenreine Blockbuster-Unterhaltung mit Schwindelfaktor

Die Idee: Mit Hilfe einer bemerkenswerten Technologie gegen die bisherige Überwachungsphantasien – wie z.B. ebenfalls von Tony Scott in Staatsfeind Nr. 1 gesponnen – ziemlich lahm aussehend, wird ein direkter Blick in die Vergangenheit riskiert, um einen terroristischen Anschlag aufzuklären. Wie bei Zeitreise-Stories üblich, fängt hier aber die Verwirrung erst an, denn es stellt sich heraus, dass man in die Vergangenheit eingreifen und sie damit ändern kann. In der Folge fragt man sich so manches Mal: „Ist das jetzt schon passiert“, „Ist das jetzt der vergangene Agent oder der gegenwärtige auf dem Weg in die Vergangenheit“. Insgesamt ist also dafür gesorgt, dass man sich schon ein bisschen konzentrieren muss, um am Ball zu bleiben.

Wie bei Tony Scott üblich, ist der Film in extremen Bildern komponiert, die mit sehr deutlichen Farben und akzentuiertem Licht viel Stimmung transportieren. Entgegen früheren Filmen wie Spy Game oder Domino nimmt sich der Regisseur dieses Mal aber manchmal auch Zeit für beinahe ruhige Sequenzen, in denen die Kamera ruht.

Die Actionszenen sind furios und unglaublich dynamisch, allein die Explosion zu Beginn des Films ist ein echtes Ausrufezeichen.

Denzel Washington spielt ordentlich, aber nicht überragend. Etwas irritierend fand ich allerdings, dass man ihn so oft von schräg unten aufgenommen sieht. Val Kilmer wirkt etwas lustlos und ich bezweifle, dass die kleine Plauze, die er spazieren trägt, unbedingt Teil der Rolle ist. Jim Cazaviel ist wie immer toll, hat aber insgesamt keinen so großen Part, dass er dem Film seinen Stempel aufdrücken könnte.

Ich persönlich stehe tierisch auf diesen Zeitreise-Kram, allerdings muss man auch in der Lage sein, sich drauf einzulassen. Man sollte nicht die ganze Zeit darüber nachdenken, ob das jetzt logisch ist oder nicht. Dafür ist hinterher noch Zeit genug. In Kombination mit einigen furiosen Actionsequenzen entstehen zwei Stunden bestes Popcorn-Kino mit einer tragenden Story.

Viel Spaß beim Film!

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Spiel auf Bewährung

Ein Ziel. Eine zweite Chance.
Drama

Spiel auf Bewährung

Ein Ziel. Eine zweite Chance.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 09.05.2007
Ex-Westler und Car-Pimper im Kampf gegen die Gang-Problematik!

Als Bewährungshelfer versucht der 1,92 m große Hüne Sean Porter (The Rock) gemeinsam mit seinem Kollegen Malcolm Moore (Xzibit), den Insassen einer Jugendstrafanstalt mit der Gründung einer Footballmannschaft, Dinge wie Teamgeist und Respekt, beizubringen. Der Sport und die daraus resultierende kameradschaftliche Einstellung, soll für die straffällig gewordenen Kids ein Weg aus der Gang-Problematik sein.
Ein, wie ich finde, doch typisch amerikanischer Lösungsansatz.
Bedauerlich ist auch, dass Sean Porter (The Rock) durch seine, teils überzogenen Dialoge und Gesten, als väterlicher Trainer an Authentizität verliert. Er zeigt dennoch, dass er mehr als nur Muskeln und eine eiskalte Mimik zu bieten hat. Aus der zum Teil sehr detailreichen Darstellung der sozialen bzw. privaten Umfelder der Kids, ergeben sich viele kleine, aber doch sehr interessante Geschichten.


Fazit: The Rock versucht sich als ernstzunehmender Schauspieler und erstaunlicherweise gelingt ihm das phasenweise sogar. Die Footballszenen sind absolut sehenswert inszeniert und im Gegensatz zu seinen Auftritten bei „Pimp my Ride“ hält Xzibit hier endlich mal die Klappe. Für Filmfreunde von „Gegen jede Regel“ oder „Coach Carter“ ist es nichts Neues, aber dennoch sehenswert!


Viel Spaß beim Film

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Missing in America

Es ist nie zu spät heimzukehren.
Drama

Missing in America

Es ist nie zu spät heimzukehren.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 02.05.2007
Waldschrat trifft kleine Fee



… so oder so ähnlich ließe sich das Grundgerüst der Story zusammenfassen, auch wenn es dann glücklicherweise doch etwas subtiler zugeht. Nicht ganz unpassend in der heutigen Zeit, wird hier sehr eindringlich gezeigt, wie der Krieg auch solche Menschen verkrüppelt, die nicht Opfer von Bomben oder Kugeln werden. Die Zerrissenheit, die Schuldgefühle und die Schwierigkeit, normale soziale Beziehungen zu führen, die Soldaten auch noch nach Jahrzehnten plagen, werden von Danny Glover sehr feinfühlig auf die Leinwand bzw. den Schirm gebracht. Dass die Hauptfigur Ex-Leutnant Neeley seine selbst gewählte Isolation langsam verlässt und sich auch dem eigenen Horror stellt, verdankt er dem mandeläugigen ‚Mitbringsel’ seines Exkameraden. Nicht wirklich einfallsreich, sollte man meinen; kleines Mädchen schenkt altem Mann neuen Mut; hat man irgendwie schon mal gesehen. Das es trotzdem funktioniert, liegt neben Danny Glover vor allem an der wunderbaren Zoë Weizenbaum, die hier Ihr Spielfilmdebut gibt. Die Beiden schaffen es, unterstützt von Ron Perlman (Hellboy) und Linda Hamilton, dem Film eine gewisse Leichtigkeit zu geben, ohne das ernste Thema zu vernachlässigen oder allzu kitschig rüber zu kommen.



Fazit: Unterhaltung mit Anspruch!



Viel Spaß beim Film

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Wo ist Fred?

Komödie, Deutscher Film

Wo ist Fred?

Komödie, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 25.04.2007
Starensemble ohne Rücksicht.

Es scheint Teil meines unausweichlichen Schicksals zu sein, dass ausgerechnet ich mir immer die deutschen Filme anschauen muss - die ich eigentlich nicht leiden kann. Bei "Wo ist Fred" ist es mir allerdings ganz und gar nicht schwer gefallen mich auf den Film einzulassen.

Das lag zunächst einmal an drei Dingen:
1. An der Darstellerriege, die mit Jürgen Vogel, Til Schweiger, Anja Kling, Christop Maria Herbst und Alexandra Maria Lara wirklich so ziemlich alles auffährt was hierzulande aufzufahren ist.
2. Geht es in dem Film, zumindest ein kleines bißchen, um Basketball von Albaberlin - für mich als Exilberliner und Lokalpatriot ein Riesen-Pluspunkt.
3. Ist das endlich mal ein Film, der sich nicht drum schert, was die üblichen Betroffenen denken.
Der Film zieht das Thema "Ich tu so als wäre ich behindert um daraus Vorteile zu ziehen" konsequent durch und geht auch da hin wo es weh tun könnte. Tut es aber nicht. Wenn man sich vom eigenen Anspruch an politische Korrektheit nicht abhalten lässt, hat man es mit einem wirklich lustigen Film voll absurder Situationskomik zu tun. Besonders amüsant fand ich es, wie Til Schweiger bei jeder drohenden Enttarnung einfach debil die Augen verdreht und sein Hemd besabbert hat. Hier werden mitnichten die Behinderten veralbert, sondern unser eigener Umgang und unsere Vorurteile. Ein Punkt, der auch bei Borat schon von vielen mißverstanden wurde. Schon nachvollziehbar, dass so zarte Seelen wie Minh-Khai Phan-Thi (oder so ähnlich) bei der Kinopremiere mit den Worten zitiert wurden "Es war teilweise echt hart - hart an der Grenze." Um einen weiteren Berliner zu zitieren: und das ist auch gut so. Deswegen funktioniert der Film auch so gut.

Sehr bezeichnend in diesem Zusammenhang übrigens die Tatsache, dass das amerikanische Original-Drehbuch von den Hollywood-Studios sämtlichst abgelehnt wurde.

Fazit: Herrliches Rollstuhl-Vergnügen

Viel Spaß
Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Das kleine Arschloch und der alte Sack

Sterben ist scheiße.
Komödie, Animation, Deutscher Film

Das kleine Arschloch und der alte Sack

Sterben ist scheiße.
Komödie, Animation, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 18.04.2007
Was lange währt, wird endlich gut – vielleicht?

Nach fast 10 Jahren Pause, also der zweite Teil des kleinen Arschlochs aus der Feder von Walter Moers. Das Beste gleich vorweg, Helge Schneider als „alter Sack“ ist einfach klasse, aber bei der Stimme fangen die meisten ohnehin an zu kichern – egal was sie von sich gibt. Leider hört es mit dem Lob hier aber auch schon auf. Trotz nahezu preußischer Interpretation des Pflichtgedankens und buddhistischer Gelassenheit, ist es mir enorm schwer gefallen, den Film bis zum Ende zu schauen, was mir nicht oft passiert. An der technischen bzw. grafischen Umsetzung ist nichts auszusetzen und die Zeichnungen fangen die Stimmung der Original-Comics gut ein. Das, was ‚Das kleine Arschloch’ jedoch ausmacht – bitterböse Rundumschläge (vorzugsweise unter die Gürtellinie) - bleiben weitestgehend aus. Der erste Teil weist noch reihenweise Gags auf, bei denen zumindest die Älteren unter uns empört ausrufen: „Das darf man doch nicht“. Fehlanzeige; ein bisschen schwarze Messe, ein paar recht witzige Folterszenen mit Peppi dem Hund, aber das war’s auch schon. Das kleine Arschloch muss weh tun und genau das macht der zweite Teil leider nur hinsichtlich der Flachheit der Jokes. Die beiden von Badesalz gesprochenen Flugenten, bilden so etwas wie eine dramaturgische Klammer, indem sie sich bis zum bitteren Ende in einer Flugzeugturbine allerlei Gedanken über ihr Ableben machen. Mich persönlich hat das schon nach dem Vorspann genervt.


Fazit: Nur was für hart gesottene Grundschüler und echte Fans – lieber den ersten Teil nochmal.
Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Die Super-Ex

Komödie, Fantasy

Die Super-Ex

Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 11.04.2007
Der Wahnsinn in Strumpfhosen

Dies vorab geschickt: wahrscheinlich fällt diese Kritik etwas milde aus, da Uma Thurman seit Pulp Fiction auf meiner inneren Liste der geeigneten Heiratskandidatinnen ziemlich weit oben steht. Leider ist Sie nach diesem Machwerk doch wieder deutlich zurück gefallen, was nicht unbedingt an ihr, sondern an diesem Streifen liegt. Zunächst einmal das Positive: die Grundidee stimmt, die Hauptdarsteller sind halbwegs bei der Sache und es gibt einen klasse Sidekick.

Die Szenen, in denen Luke Wilson von seinem superpeinlichen Kumpel mit Hornbrille und garantiert unterdurchschnittlicher Trefferquote bei Frauen, über die Geheimnisse des Schlußmachens aufgeklärt wird, gehören denn auch schon zum Besten was der Film zu bieten hat. Die zweite unterhaltsame Nebenfigur ist der Superschurke, gespielt vom großartigen Eddie Izzard, der natürlich unsterblich in G-Girl verliebt ist. Die interessante Frage, wieso G-Girl, bleibt leider unbeantwortet, obwohl sich hier doch wirklich haufenweise spaßige Erklärungen finden ließen.

Die erste halbe Stunde vergeht mit der belanglosen Vorgeschichte, die jeder schon vom Klappentext kennt. So wartet man denn also drauf, dass Super-Uma endlich mal richtig austickt, während die Beiden noch beim Kennenlernen sind. Was dann folgt, bleibt leider so meilenweit hinter den Möglichkeiten zurück, welche sich durch die Idee und die Hauptfigur ergeben, dass man sich wirklich fragt, wozu das Ganze. Es gibt zwei-drei nette Szenen, in denen Haie durchs Wohnzimmerfenster geworfen werden oder sich ein Auto in erdnaher Umlaufbahn wieder findet, aber das war’s. Uma Thurman gibt sich reichlich Mühe Ihrer Figur ein wenig Tiefe zu verleihen, was teilweise sogar gelingt, aber insgesamt ist der Film wirklich blass.

Nicht, dass man Regisseur Ivan Reitman als Meister der gelungenen Komödie bezeichnen kann, aber immerhin hat er mit Dave, Evolution und Ghostbusters ein paar wirklich lustige Filme mit jeder Menge absurder Komik realisiert. Da ich ja immer an das Gute im Menschen glaube, gehe ich einfach mal davon aus, dass das Studio nicht so wollte oder der Film schnell fertig werden musste.

Fazit: Muss nicht sein: 1 Punkt für Uma, 1 Punkt für die Idee

Viel Spaß
Euer Nettie

ungeprüfte Kritik

Happy Feet

Stepp ins Abenteuer!
Kids, Animation, Abenteuer

Happy Feet

Stepp ins Abenteuer!
Kids, Animation, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "VideobusterRedaktion" am 03.04.2007
Pinguin-Musical mit Anspruch

Ich muss ja gestehen, dass ich die meisten Disneyfilme vor allem wegen der Musik und Süße nicht wirklich leiden kann – allerdings bin ich spätestens seitdem ich den König der Löwen in der Nachmittagsvorstellung gesehen habe, auch vorbelastet. Happy Feet ist zwar kein Disneyfilme, trotzdem wird wirklich permanent gesungen und getanzt - und ich fand’s einfach klasse. Diese Pinguine haben Soul und Rhythmus im Blut.

Zwei Dinge vor allem überraschen an dem Film. Erstens die Tatsache, dass hier in 80 Min. Hollywoodfilm (für Kinder?) ganz klar vermittelt wird, das Aliens (das wären dann wir) die Pinguine töten, weil wir Ihnen den Fisch wegessen. Zweitens wird das religiöse Establishment hier ganz gehörig vorgeführt, wenn die dumpfe Pinguinmasse – geführt von Noah(!) - lieber weiter den großen Guin anbetet und Hauptfigur Mumble, angesichts seiner Andersartigkeit, in die Verbannung schickt, statt sich den Problemen zu stellen. Das ganze Leben dieser Pinguine dreht sich um ihr Herzenslied, das jeder von Ihnen hat und dafür sorgt, dass zusammenfindet was zusammen gehört, damit viele kleine Pinguinbabys später auch den Guin anbeten und singen können.


Dieser Ausflug führt Mumble mit einer Gruppe Latino-Pinguine einer anderen Art zusammen, die ihm zeigen, dass Singen nicht alles ist. Die Jungs würden sich prima mit den Anarchisten aus "Madagaskar" verstehen, sorgen für jede Menge Action und sind enorm unterhaltsam. Die Actionszenen sind rasant und so gefilmt, dass man sich auch als Erwachsener in der Sessellehne verkrallt. Insgesamt denke ich dann auch, dass Happy Feet kein Film für die ganz Kleinen ist.


Auch auf die Gefahr, dass ich ins Schwärmen komme: klasse Dialoge, klasse Sprecher, klasse Story, klasse ‚gefilmt’ - seit langem mal wieder mit gutem Gewissen die volle Punktzahl.

Viel Spaß beim Film

Euer Nettie

ungeprüfte Kritik