Kritiken von "videogrande"

Chillerama

The Ultimate Midnight Movie
Horror, Komödie

Chillerama

The Ultimate Midnight Movie
Horror, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 20.11.2013
Ich bin ja einer, der auch abstrusteste Filme noch gut reden kann. Doch hier ist nun endgültig mal schluss. Natürlich sehe ich den guten Willen, die satirischen Ansätze, die Hommage an das Genrekino. Und in der Tat gibt es auch gute Momente...doch alles in allem ist das hier unterstes Gürtellinienkino, das sich meist um abgebissene Penisse, übergroße Spermien, und sexgeile Zombies dreht. Damit haben wir das Grundthema zu packen. Die vier Regisseure wollten was ganz tolles auf die Beine stellen, doch haben nahezu kläglich versagt. Die erste Episode ist noch die amüsanteste und spielt natürlich auf Godzilla und Co an. Die um den "Werbären" nimmt das 50er/60er Kino aufs Korn, reitet auf der Welle von "Grease" und wird tatsächlich noch zum Musical. Dabei ist die Episode ziemlich schwul, wobei aber nicht erkennbar ist, ob sie Pro oder Kontra ergreift. Darum ein völliger Fehlgriff. Anfänglich noch witzig und sehr schwarzhumorig ist der Abschnitt mit Hitler, der ein Monster mit jüdischem Hintergrund erschafft. Es darf über Geschmack gestritten werden. Sehr, sehr grenzwertig das ganze. Was sagt der Zentralrat wohl dazu? Die Folge ist auch im Original deutsch gesprochen, nur Hitler bedient sich, wie einst Charlie Chaplin, einer wirren Fantasiesprache. Und letztlich kommt die Episode, die alles zusammenhält, nämlich die im Autokino. Und die ist einfach nur geschmacklos.

Also: "Chillerama" ist eine gut gemeinte Genreparodie mit unzähligen Anspielungen, verdeckten Gags und Insiderwitzen. So ist z.B. Kane Hodder, der das Frankenstein Monster "Meshugenah" darstellt, kein anderer als Jason himself, der Mörder aus den "Freitag der 13."-Filmen. Es gibt Verweise auf die komplette Filmgeschichte des Horrors und Zitate aus unzähligen weiteren Filmen von den "Goonies" bis zu "Lethal Weapon". Doch all das reicht nicht. "Chillerama" nervt mit seinem Fäkalhumor, der auch Thema eines kurzen Ausschnittes ist, und hat nicht einmal im Ansatz die Klasse, je ein Kultfilm zu werden.

Fazit: Misslungene Hommage an das Gruselkino, die nicht so funktioniert, wie sie sollte. Viel zu albern, viel zu nervig und ziemlich tabulos.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Etwas Unheimliches ist nach Hogwarts zurückgekehrt!
Fantasy, Kids

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Etwas Unheimliches ist nach Hogwarts zurückgekehrt!
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 20.11.2013
Der 2. Teil der Potter-Heptalogie ist actionhaltiger und trickreicher, aber auch schon merklich düsterer. Die aufkeimende Unheimlichkeit versuchte man durch den (albernen oder kindgerechten?) Hauself Dobby zu kompensieren, der mich persönlich, wenn auch entfernt, an den zeitgleich im Kino auftretenden Gollum aus "Herr der Ringe" erinnert. Somit fühle ich mich bestätigt, dass die Potter Filme sich Stil und andere Ähnlichkeiten bei der Fantasy Trilogie "geborgt" haben. Auch die Achtbeiner im düsteren Wald, übrigens ziemlich gruselig nicht nur für kleine Zuschauer, kamen mir bekannt vor.

Kurzum: "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" ist durchaus immer noch ein detailfreudiger Kinderfilm, aber er birgt düstere Elemente. Ich denke, die Eltern sollten mitschauen. Außerdem wirkt er in seiner Handlung wie ein Aufguss des ersten Teiles. Dort spielte man Quidditch, machte Unterricht, feierte Weihnachten und suchte den Stein der Weisen, hier spielt man Quidditch, macht Unterricht, feiert Weihnachten und sucht die Kammer des Schreckens. Und diese Suche gestaltet sich etwas kompliziert in der Abfolge. Man muss dem Geschehen schon sehr genau folgen, was nicht immer einfach ist. Irgendwie merkt man, das hier durch die Höhepunkte des Buches geeilt wird. So entsteht der Charakter einer Auftragsarbeit, die auch kleine Ungereimtheiten besitzt. Warum z.B. funktionierte der Zugang zum Bahnsteig nicht und wieso kommt man mit dem Zauberauto nach Hogwarts? Überhaupt ist es doch merkwürdig, dass es dort so mordsgefährlich ist. Eigentlich ist das nicht der Ort, wo ich mich gern aufhalten würde. Böse Zauberer, wütende Weidenbäume, Schlangen und todbringende Spinnen... Die Buchvorlage wird das sicher deutlicher beantworten, das Filmergebnis wirkt nicht immer wie aus einem Guss.

Info: Die Bluray Fassung enthält endlich die ungeschnittene FSK 12 Version, es gibt aber noch einen um ca. 15 Minuten längeren Extended Cut, der in der "Ultimate Edition" zu finden ist.

ungeprüfte Kritik

Fire with Fire

Rache folgt eigenen Regeln.
Thriller, 18+ Spielfilm, Action

Fire with Fire

Rache folgt eigenen Regeln.
Thriller, 18+ Spielfilm, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 17.11.2013
Handwerklich ist dieser Actionfilm sehr gut gemacht. Doch was nutzt das, wenn die anfangs noch annehmbare Story immer hanebüchener wird? Der sehr brutale Rachefeldzug macht überhaupt keinen Sinn. Die Taten des, überzogen heldenhaft dargestellten, Feuerwehrmannes haben keinen emotionalen Hintergrund, schließlich hat seine Freundin überlebt und war bereits in Sicherheit. Erst beider unlogisches Handeln hat die Gefahr heraufbeschworen.

Sämtliche Darsteller vergeuden ihr Talent in diesem brachialen Reißer und Bruce Willis dient nur als Lockvogel, denn er hat lediglich eine kurze, aber dafür schlagfertige, Nebenrolle. Der actionhaltige Showdown setzt in Sachen Klischee und Unglaubwürdigkeit dem ganzen dann die Krone auf. Feuer, das keinen Rauch erzeugt...kein Wunder, dass der (inzwischen eigentlich selbst zum sadistischen Mörder gewordene) Held seine Angebetene unter markigen Sprüchen ("Vertrau mir, dann wirst du überleben")auf den Armen trägt und ohne Atemschutzgerät und in Zeitlupe durch die Flammen stiefelt...Hab ich zuviel verraten? Ich habe ja noch nicht erwähnt, was dem Bösewicht haarsträubendes widerfährt. Unerträglich. Das Ganze ist leider todernst gemeint und hat nicht den Hauch von augenzwinkerndem Humor. "Fire with Fire" ist ärgerliche Hirn-Aus-Unterhaltung, mit einer fragwürdigen Selbstjustizstory, die an billige Actioner der 80er Jahre erinnert. Und das lässt letztlich die Zuschauer, welche etwas mehr Unterhaltung erwarten, nur noch mit dem Kopf schütteln.

ungeprüfte Kritik

Harry Potter und der Stein der Weisen

Eine Reise jenseits deiner Phantasie.
Fantasy, Kids

Harry Potter und der Stein der Weisen

Eine Reise jenseits deiner Phantasie.
Fantasy, Kids
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 17.11.2013
Ich gebe zu, ich war zu voreingenommen. Der Rummel, der seinerzeit um Harry Potter veranstaltet wurde erschien mir affig und "von oben gesteuert", nämlich von den Buchverlagen und Verleihfirmen. Nachts um 12 vor der Buchhandlung stehen? Wozu? Zudem erschienen die ersten Potter Filme zeitgleich mit dem "Herrn der Ringe" und bargen Elemente, die mir abgekupfert erschienen.
Doch nun, nachdem die Reihe vollständig ist und zudem die Weihnachtszeit beginnt, werde ich mich den Streifen widmen.

Der erste Teil liegt nun hinter mir und ich muß sagen: Ein perfekter Kinder- und Weihnachtsfilm. Was sich J.K. Rowling da ausgedacht hat, erforderte von ihr enorme Fantasie und das Wissen um verschiedenste Sagen und Mythologien. Davon lässt sie jede Menge in ihre Geschichten einfließen. Teil 1 ist eine gute Mischung aus Abenteuer, Fantasy, Humor und etwas Grusel. Kinder lieben so etwas. Als Erwachsener ist es schon etwas schwerer, den Film gerecht zu bewerten, da wir nicht gerade zur Zielgruppe gehören und uns das teilweise alberne (aber kindgerechte) Overacting stört. Ich finde, der Film hat viele Inhalte, denen auch nicht immer leicht zu folgen ist. Andererseits ist er auch kindlich naiv gestrickt und bietet den erwachsenen (und namhaften) Darstellern zu wenig Spielraum. Teil 1 hat dafür viele liebevolle Details, wie z.B. die bewegten Gemälde und mehr oder minder gelungene Schauwerte. Alles in allem ein schöner Auftakt in eine 7 teilige Serie, die das Kunststück vollbracht hat, die Hauptdarsteller nicht zu ersetzen, sondern sie mit ihren jungen Fans altern zu lassen.

Fazit: Gelungener Kinderfilm, der eine Mischung aus Bekanntem und der fantasievollen Gedankenwelt der Buchautorin beeinhaltet. In wie weit "Harry Potter und der Stein der Weisen" die Vorlage trifft? - Zu meiner Schande: Ich habe sie nie gelesen.

ungeprüfte Kritik

Guilty of Romance

18+ Spielfilm, Drama

Guilty of Romance

18+ Spielfilm, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 16.11.2013
Sion Sono, der Meister des Abgründigen, hat wieder erbarmungslos zugeschlagen. Seine Filme sind für Kenner, keinesfalls darf man hier japanischen Mainstream erwarten, oder gar Japanhorror im Stile von "Ring". Vermuten könnte man einen "Pink Eiga", also einen Softsex Film. Aber auch diese Erwartung ist völlig falsch. Wem also das Stigma "Arthouse" ein Dorn im Auge ist, der sollte einen weiten Bogen um diesen Film machen.

Zur Unterhaltung dienen seine, auf Festivals oft ausgezeichneten, Werke nicht. Sie führen eher dorthin, wohin man eigentlich gar nicht will, aber sich der Faszination nicht entziehen kann: In die dunkelsten Tiefen der menschlichen Seele. Was hier den Zuschauern, aber vor allem auch den Protagonisten wieder zugemutet wird, möchte man am liebsten als Fantasie abtun. Ist es fürchterlicherweise aber wohl nicht.

Am Anfang findet man eine Leiche. Die ist aber in einem desolaten Zustand. Und hier setzt der Realismus des Regisseurs brutal an. Leichenfund? Das deutsche, durch den sonntäglichen "Tatort" abgehärtete, Puplikum kann das nicht schrecken, oder? Weit gefehlt. Wir sehen nicht allzu viel, aber wenn, dann ist es eklig. Wir hören die Fliegen, sehen die Fäulnis und die intensive Darstellung lässt uns beinahe die Verwesung riechen. Wir wollen raus aus dem Gebäude, nicht bei den Ermittlern sein...Für Sions Filme benötigt man einen starken Magen. Er schont auch seine fantastischen Darsteller nicht und zeigt sie, ungewöhnlich für "normale" japanische Filme, in völliger Nacktheit in expliziten Situationen. Erzählt wird aus dem Leben eines Pärchens. Sexuelle Frustration und Alltagslangeweile, beliebtes Grundthema bei Sion, werden erneut zum Thema gemacht. Die treue und mit ihrer Aufgabe als Hausfrau unzufriedene Izumi (fantastisch: Meguri Kagurasaka) will ihrem öden Leben etwas Abwechselung verschaffen, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr und so rutscht sie per Zufall ab in den Untergrund, bestehend aus Pornografie und Prostitution. Die gezeigten Bilder gehen an die Substanz, der Wandel von der biederen Hausfrau zur hemmungslosen aber zerbrochenen Hure könnte glaubwürdiger nicht sein. Eine Glanzleistung. Und dennoch ist der Film mannigfaltig und nicht einfach zu deuten und verdammt schwer verdaulich. Will er tatsächlich sagen: Wärst du bloß mit deinem Leben zufrieden gewesen...? "Guilty of Romance" lässt einen mit einem dicken Kloß im Hals und vielleicht sogar mit Schuldgefühlen zurück.
Mit Sicherheit nicht Sions bester Film, aber doch wieder ein intensives Erlebnis, auf das man aber vorbereitet sein sollte.

ungeprüfte Kritik

Hugo Cabret

Entschlüssele das Geheimnis.
Fantasy, Drama

Hugo Cabret

Entschlüssele das Geheimnis.
Fantasy, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 11.11.2013
Wenn ein so anspruchsvoller wie kontroverser Filmemacher wie Martin Scorcese ( Taxi Driver, Die letzte Versuchung Christi u.v.m) einen Kinderfilm inszeniert, dann ist Skepsis angesagt. Und in der Tat ist "Hugo Cabret" aus der Reihe fallend, andersartig und zugleich doch vertraut. Er weckt in seinen ersten Sequenzen spontan Erinnerungen an "Harry Potter" und "die fabelhafte Welt der Amelie". Tatsächlich könnte man glauben, deren Regisseur Jean Paul Jeunet habe auch diesen Film auf Celluloid gebannt. Er hat nämlich ähnlich verspielte Kameraeinfälle und auch einige Schrullen zu bieten. Erst nach und nach zeigt sich, dass dies gar kein reinrassiger Kinderfilm ist und die vermeintliche Hauptfigur nur Mittel zum Zweck, um den eigentlichen Star, den tatsächlich realen Filmmagier Georges Méliès, zu ehren und ihm eine Hommage zuteil werden zu lassen. Aber nicht nur ihm, sondern den Anfängen des Kinos im Allgemeinen, was sich in kurzen Ausschnitten von Buster Keaton Filmen und Szenen von Harold Lloyd widerspiegelt.

Martin Scorcese ist ein wirkliches Kinomärchen gelungen, dass natürlich wieder extrem viel Anspruch hat...und deshalb für Kinder nur bedingt geeignet ist. Die Geschichte ist liebevoll umgesetzt, spannend, in Teilen sogar unheimlich und die Albtraumsequenz ist gar ein wenig verstörend. Sacha Baron Cohen, eigentlich als Blödelbarde "Murat" verschrieen, überrascht und zeigt uns in seiner Rolle als strenger Bahnhofsvorsteher, dass er völlig unterschätzt wird.

Der ganze Film verströmt weihnachtlichen Zauber, wirkt aber etwas zu lang und spaßfrei, um wirklich zu 100% zünden zu können. Ihn "unbedingt" ein zweites Mal sehen muss man nicht, aber er verdient ohne weiteres seine Lorbeeren und ist vor allem eines: Schön anzusehen.

Fazit: Hochkarätig besetzt! - Eine Verbeugung vor den Pionieren des Kinos, ohne die dieser (und alle anderen Filme) nie zustande gekommen wäre. Verpackt in eine kindgerechte Handlung, die etwas überambitioniert ist und so manchen Junior überfordern könnte. Die kinobegeisterten Eltern wissen sicher eher damit etwas anzufangen.

ungeprüfte Kritik

New York für Anfänger

Der Partycrasher oder wie ich sie alle nervte
Komödie

New York für Anfänger

Der Partycrasher oder wie ich sie alle nervte
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 07.11.2013
Der anfangs noch typisch britische Humor weicht schnell einer weichgespülten American Comedy in der Machart einer Sitcom. Simon Pegg, wie fast immer brilliant, hat alle Hände voll zu tun, seinen anarchischen Humor hier durchzusetzen. Allerdings hören die Gags da auf, wo sie in seinen anderen Filmen noch viel weiter gehen würden. Ohnehin entpuppt sich die satirisch gemeinte Komödie um den britischen Nerd, der es fast ganz nach oben schafft, als eine Art Klon des Michael J. Fox Streifens "Das Geheimnis meines Erfolges", mit dem er ziemlich viele Gemeinsamkeiten hat. Noch viel schlimmer als das, wird aus "New York für Anfänger" eine arg vorhersehbare Schnulze mit ewig gleicher Geschichte, in der sich viele gute Gaststars tummeln. Der Film unterhält auf seichte Art, hätte etwas mutiger sein können und kurz nach Ende hat man nichts mehr, an das man sich erinnern würde...

Fazit: Fängt stark an und lässt stark nach! Fans von Simon Pegg können sich auf eine routinierte Glanzleistung freuen, wie man sie von ihm erwartet. Doch er hat in dieser lauen Geschichte mit ihren wenigen wirklich guten Gags keine Chance. Ich mag mir nicht ausmalen, wie schlecht der Film ohne ihn geworden wäre...

ungeprüfte Kritik

Untote wie wir

Man ist so tot, wie man sich fühlt.
18+ Spielfilm, Komödie, Horror

Untote wie wir

Man ist so tot, wie man sich fühlt.
18+ Spielfilm, Komödie, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 03.11.2013
Genau aus solchem Grund traue ich mich nicht, eigene Filme zu drehen: Ich habe eine gute Idee, satirische Ambitionen, möchte kultige Szenen einbringen, mich vor Vorbildern verbeugen und irgendetwas Außergewöhnliches schaffen. Und dann weiß ich nicht, wie ich es umsetzen soll. Genau das scheint den Machern hier passiert zu sein.

"Untote wie wir" soll eine Zombiekomödie sein. Davon gibts aber inzwischen schon ein paar. Witzig ist der Film eigentlich kaum. Der Schuß ging also schon mal nach hinten los. Gruselig, bzw. eklig ist er auch nur in Ansätzen. Der Beginn, nämlich die Autofahrt im Kriegsgebiet, ist vielversprechend gelungen, dann nimmt der Film über eine viel zu lange Laufzeit die Zombiewerdung und die damit verbundenen Morde auf. Bis es gähnend langweilig wird. Doch dann, eigentlich schon unerwartet (und auch unpassend), nimmt der Film eine dramaturgische Wende. Er wird noch einen Tick ernster und versucht nun (erfolglos) etwas mehr Tiefe und ikonische Momente einzubauen. So zum Beispiel der Selbstmordversuch vor dem beleuchteten Kruzifix. Die Story kommt ein wenig in Fahrt, ist aber ständig vorhersehbar. So wusste ich schon vorher, dass beim Öffnen der Schubladen bestimmt ein Dildo zu sehen sein wird. Klischeehafte Gags also...und dann verliert der Streifen völlig den Pfad und führt zu einem satirisch gemeinten Ende, welches man zweigeteilt deuten kann. Pro oder Kontra zur Außenpolitik der USA. Das war zuviel gewollt.

Tricktechnisch ist der Film brilliant. Die "Kopfszene" sei beispielhaft genannt. Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass der FSK 18 Aufdruck nur aus Werbezwecken verwendet wurde. Es gibt 16er Freigaben, die deutlich blutiger sind.

Fazit: Gut gemeinter Film, der zuviel wollte und nichts konnte. Er besteht praktisch aus drei Teilen: Dem Möchtegern-Comedy-Beginn, der sich quälend hinzieht, dem dramatischen Teil mit viel zu ernster Note und dem etwas überzogenem Ende.
"Untote wie wir" ist weder Kult- noch Funmovie oder eine tiefschürfende Psychostudie mit Gesellschaftskritik. Auch wenn er das ganz offensichtlich werden sollte. Versuch misslungen, setzen, 5 Minus!

ungeprüfte Kritik

Red Tails

Kriegsfilm

Red Tails

Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 30.10.2013
Mich überraschten zunächst die vernichtenden Kritiken. Allerdings muss ich zugeben, dass der Film proportional zu seiner Lauflänge immer uninteressanter und klischeehafter wurde. Noch während des Vorspanns beginnen die Actionszenen und das Tempo wird auch ganz gut gehalten. Bis zum ersten ersten richtigen Einsatz war ich begeistert von der Tricktechnik (wieso die schlecht sein soll, ist mir schleierhaft...schon mal die Riesen bei "Jack and the Giants" gesehen?) und der Detailtreue der Flugzeuge und sah einen 5 Sterne Film vor mir...doch dann setzte die Märchenstunde von Lucasfilms ein. Was bei "Star Wars" und "Indiana Jones" fast schon zwingend zur Unterhaltung notwendig ist, verdirbt hier letztlich den ganzen Film: "Red Tails" ist alles andere als realistisch.

Die Geschichte, die sich lobenswert gegen Rassismus wendet und die Heldentaten der afroamerikanischen Jagdfliegerstaffel zum Thema macht, strotzt vor hahnebüchenen Einfällen und zu viel Gloria. Vorsicht, ich kann nicht anders, als jetzt einiges zu verraten: So wird zunächst einmal kein einziges eigenes Flugzeug abgeschossen, gegen die weit überlegenen (und viel schnelleren) Turbinenjäger wird der Zweikampf haushoch gewonnen, ein Zerstörer wird im Alleingang versenkt und das lückenlose Dauerfeuer der zahlenmäßig überlegenen deutschen Flak trifft höchstens mal in die Frontscheibe, dafür geht aber der ganze Flugplatz in Flammen auf. Zur Krönung fliegt man dann von Italien aus zur Bombardierung Berlins! Jawoll, so stellen sich die Amis das vor. Ein Film voller Klischees: Der Pilot findet die Frau, die er im Vorbeiflug sah und will sie heiraten, die anfangs verachteten "Neger" werden nach ihrer Heldentat händeschüttelnd zum Drink eingeladen. Und dann gibt es auch noch ein Deja Vu für alle, die die TV Serie "Ein Käfig voller Helden" kennen. Tatsächlich wird noch per Tunnel ein Ausbruch aus dem "Stalag" gewagt. Das kommt einem vor, wie aus den 80er Jahren. Sowas naives habe ich lange nicht gesehen. Die Tricks finde ich persönlich toll und temporeich, es gibt den ein oder anderen Schmunzler, aber mit der Heroisierung der Piloten hat man es hier auf die Spitze getrieben, sie werden fast zu unverwundbaren Superhelden stilisiert und zu keiner Zeit fiebert man mit den Helden oder muss sich Sorgen machen. Selbst die kleine dramatische Wende gegen Ende wirkt nur aufgesetzt.

Fazit: Eyecandy ohne sinnvolle Geschichte. Wegen des Popcornwertes dennoch drei Sterne, denn es gibt weitaus schlechtere Filme.

ungeprüfte Kritik

96 Hours - Taken 2

Zuerst entführten sie seine Tochter. Jetzt sind sie hinter ihm her.
Action, Krimi

96 Hours - Taken 2

Zuerst entführten sie seine Tochter. Jetzt sind sie hinter ihm her.
Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 26.10.2013
Der Film ist natürlich immer noch um Längen besser als so manch anderer vergleichbarer Streifen, vor allem hat er im Kern eine neue Idee, nämlich mal die Hinterbliebenen der Bösewichter zu zeigen, dennoch hat diese Fortsetzung nicht wirklich nötig getan. Der erste Teil war ein spannender Reißer mit einem unerwartet grandiosen Liam Neeson auf den Spuren von Bruce Willis. Auch hier darf Mr. Neeson wieder den logisch denkenden und dabei stets sympathischen Hauptdarsteller geben. Die Story ist allerdings nun weniger überraschend und steckt zudem voller Unwahrscheinlichkeiten. Finden Sie mal über den Dächern Istanbuls den richtigen Schornstein ;-) und seit wann ist ausgerechnet diese Stadt autofreie Zone? Aber all das macht nichts, denn "Taken 2" ist ein immer noch spannender Actionfilm, der blendend unterhält. Viel mehr soll er auch nicht.

Fazit: Routiniert gemachter Actionfilm, der zu sehr auf dem ersten Teil beruht und darum um einiges an Spannung und Eigenständigkeit eingebüßt hat. Das Geld des zahlenden Puplikums war für die Hollywood-Bosse mal wieder wichtiger, als ein gutes Drehbuch. Als Actionfilm aber immer noch unter den besseren Filmen angesiedelt, was nicht zuletzt am glaubwürdigen Liam Neeson liegt.

ungeprüfte Kritik

Die Rache der Königskobra

Horror, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 25.10.2013
Mag sein, dass ich etwas halbherzig zugesehen habe. Es ist auch möglich, dass ich während einer Schlüsselszene in Sekundenschlaf verfallen bin...oder aber, ich verstehe rein gar nichts, weil ich nicht aus Thailand komme. - Jedenfalls habe ich so gut wie keine Zusammenhänge in diesem Machwerk entdecken können. Waren das nun Vor- und Rückblenden? Ein Mann mit Kopfverband am Anfang, der am Ende Verbrennungen aufweist, die aber während des Filmes überhaupt nicht entstanden sind. Eine Oma, die scheinbar ihre Tochter eingekerkert hat. Warum? Szenen aus einer Art Zeitungsredaktion, die keinen Sinn oder Zusammenhang ergeben. Schlangen über Schlangen, allesamt aus dem Computer. Ein paar Bluteffekte, einer sinnloser als der andere. Leute, die unlogische Dinge tun, zum Beispiel Gliedmaßen mit einer großen Scherbe entfernen. Warum rennt keiner aus dem Haus? Was motiviert die Schlangen zu ihrem Tun? Welcher Hintergrund steckt dahinter? Was soll dieser okkulte Raum? Grauenhaft. Eine Aneinanderreihung von Ungereimtheiten in einer Story, die zunächst nur aus Geschrei besteht. Stellen Sie den Fernseher nicht so laut, wenn sie keinen Ärger mit den Nachbarn wollen. "Die Rache der Königskobra" ist ein Film, den die Welt nicht braucht. Eine Zurschaustellung von Computereffekten, die einigermaßen akzeptabel sind, gepaart mit ein paar Ekelszenen und einem absolut konfusen Drehbuch. Wie gesagt: Ich muß eingeschlafen sein. Von all dem, was in der Inhaltsangabe steht, habe ich nichts mitbekommen. Flughafen? Baum? Das muß entweder rausgeschnitten oder falsch synchronisiert worden sein. Mein aufrichtiger Tipp: Sparen Sie sich die Leihgebühr.

ungeprüfte Kritik

The Tall Man

Angst hat viele Gesichter.
Horror, Thriller

The Tall Man

Angst hat viele Gesichter.
Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 21.10.2013
Eigentlich wollte ich den Film zunächst nicht ausleihen. Ein weiterer Horrorstreifen alá "Darkness Falls", "Candyman" oder dergleichen schien mir ziemlich sicher. Jedoch wunderte ich mich, dass Jessica Biel erneut in einem klischeehaften Genrefilm mitwirken würde. Damals war es ihr Durchbruch, die Neuverfilmung des "Texas Chainsaw Massacre" - Doch völlig falsch, weit gefehlt, voll daneben, verkehrt eingeschätzt. Am besten wäre, man weiß gar nichts über den Streifen, dann überrascht er völlig! Dies ist kein Horrorfilm im erwarteten Sinne, sonderen ein Thriller, wie es ihn lange nicht mehr gab. Ruhig, langsam im Spannungsaufbau mit einer Wendung, die eigentlich niemand vorhersehen sollen könnte. Und mehr sei zur Story auf keinen Fall verraten. Eine überragende Jessica Biel spielt sie alle an die Wand. Dieser Film ist zu Unrecht völlig unbekannt, denn hätte man ihn beworben mit Worten wie "Die größte Überraschung seit Sixth Sense!", dann wäre der Filmliebhaber eher auf ihn aufmerksam geworden. Was ihn den 5. Stern kostet, ist allerdings, das es ruhig ein wenig spannender hätte zugehen können. Das Drehbuch allerdings ist, vom Grundsatz her, genial und andersartig, auch wenn es Ungereimtheiten gibt...genannt sei hier das Aussteigen aus dem Fond eines Polizeiwagens...in den USA eigentlich nicht möglich...aber man könnte sich noch mit einer deaktivierten Türsicherung rausreden. Also: Nicht kleinlich sein, bei den Details.

Fazit: Völlig überraschender Psychothriller, der auf eine falsche Fährte lockt und nach dem eigentlich erwarteten Ende noch einen draufsetzt. Unbedingt sehenswert für alle, die sich an genau den erwarteten Horrorschinken satt gesehen haben und nun etwas wirklich anderes zu sehen bekommen.

Technik: Die Bluray machte meinem Beamer in hell/dunkel Passagen schwer zu schaffen. Da haute etwas nicht so recht hin...

ungeprüfte Kritik