Kritiken von "6697mn"

Pachakútec

Zeit des Wandels - Der letzte Inka-Sonnenpriester auf dem Weg, das Herz der Erde zu heilen.
Dokumentation

Pachakútec

Zeit des Wandels - Der letzte Inka-Sonnenpriester auf dem Weg, das Herz der Erde zu heilen.
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 31.05.2012
Es gibt ein paar schöne Bilder von Inkanachfahren, südamerikanischen Berglandschaften, Bräuchen und Zeremonien und der Film liefert vielleicht auch ein paar Denkanstösse über Fortschrittsglauben, Ausbeutung der Erde und die ungeheuerliche Geschichte der europäischen Eroberer, die ganze Kulturen vernichteten. Im Großen und Ganzen bleibt er aber zu sehr in vagen Andeutungen, hoffnungsvollen Äußerungen und mystischem Gehabe stecken, um wirklich aufschlußreich zu sein oder tiefere oder bleibende Erkenntnisse zu vermitteln. Das wir in einer Zeit des Wandels leben ist allemal klar, Inkanachfahre oder nicht, und unter der "Heilung des Herzens der Erde" kann man sich nach dem Film ebensowenig vorstellen wie vorher. Lieber ein gutes Buch über die Inkas oder Spiritualität lesen.

ungeprüfte Kritik

Faust

Nach der Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe.
Drama

Faust

Nach der Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 03.05.2012
Dieser Film verwurschtet alles, was schon mal mit Faust assoziiert wurde, z. B. Sinnkrise, Lebensüberdruss, Schuld, Sex, Homosexualität, Alter, Religionszweifel, Gottähnlichkeit des Menschen. Daraus entsteht aber keineswegs etwas Neues oder Erhellendes oder gar eine Neuinterpretation, die auf den modernen Menschen anwendbar wäre, sondern nur ein künstliches, lose auf Goethes Handlung basierendes Konstrukt, indem Faust und der "Teufel" in gut zwei Stunden die von ihnen als bedeutend empfundenen Weltprobleme eins nach dem anderen thematisieren ohne je zu einem Schluss oder zu einer Handlung zu kommen. Das mag zwar als Metapher für die heutige Gesellschaft durchgehen, in der es durch Informationsflut und Schnellebigkeit immer schwieriger wird, einen Standpunkt zu finden und länger als einen Mausklick zu vertreten, ist aber schlichtweg langweilig und überflüssig. Hinderlich ist auch, dass das Setting dieser sogenannten Neuinterpretation das tiefste Mittelalter zu sein scheint, das mit hohem Ekelfaktor graphisch präsentiert wird (mißgebildete Gestalten, sezierte Leichen, Kot, Blut, Dreck, Finsternis, zerlumpte Kleidung...), was nicht so richtig zu den modernisierten und veränderten Faust-Dialogen passen will. Wenn dann eine Hannah Schygulla in einem mittelalterlichen Witwenkopfputz durchs Bild geistert, ohne dass ihre Rolle nur die geringste Bedeutung für die ewig monologisierenden Protagonisten hat, wirkt das schlichtweg lächerlich. Lieber den alten Film mit Gustav Gründgens ansehen. Der bringt einen wenigstens heute noch zum Nachdenken.

ungeprüfte Kritik

Cowboys & Aliens

Erster Kontakt. Letzter Widerstand.
Science-Fiction, Western

Cowboys & Aliens

Erster Kontakt. Letzter Widerstand.
Science-Fiction, Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 22.02.2012
Hanebüchenes Plot, langweilige Umsetzung, unterforderte Schauspieler. Was will man mehr zur völligen Zeitverschwendung?

ungeprüfte Kritik

Schlafkrankheit

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 21.02.2012
Ziemlich langweiliger und z. T. vorhersehbarer Film im Entwicklungshelfermilieu in Afrika. Angerissen werden u.a. Dinge wie Korruption, Arbeitsmoral Afrikaner vs. Europäer, Sinn von Entwicklungshilfegeldern, Entfremdung der Helfer vom eigenen Land und das daraus resultierende Gefühl der eigentlichen Heimatlosigkeit. Leider werden diese Themen mittels flacher Charaktere nur oberflächlich aneinandergereiht, so dass der Zuschauer weitgehend unberührt bleibt und die an sich interessanten Problemstellungen schnell wieder vergißt. Die Dialoge hätten die Probleme schärfer und präziser thematisieren müssen, stattdessen verläßt sich die Kamera auf schöne Dschungelbilder und kategorische Statements der nicht immer überzeugenden Schauspieler. Es entsteht der Eindruck, dass der Entwicklungshilfeproblemkatalog am Anfang der Filmidee stand und nicht etwa ein schlüssiges Plot.

ungeprüfte Kritik

Im Himmel, unter der Erde

Der jüdische Friedhof Weißensee
Dokumentation

Im Himmel, unter der Erde

Der jüdische Friedhof Weißensee
Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 21.02.2012
Interessanter und informativer Film über den jüdischen Friedhof in Weissensee und seine wechselvolle Geschichte durch die Wirren der Geschichte (Weltkriege, Nazizeit, DDR). Nachkommen dort Begrabener, Friedhofspersonal und Personen, deren Schicksal mit dem Friedhof in oft kurioser Weise verbunden ist, kommen zu Wort. Durch geschickte Montagetechniken wird der heutige Zustand der Gräber dem Originalzustand wie er in der Originalfootage existiert (in Fotos und Film) gegenübergestellt. Es ergibt sich nicht nur eine Geschichtslektion, sondern auch eine Meditation auf die Vergänglichkeit und die eigene Sterblichkeit, die zwangsweise zu der Frage führt: Was bleibt? Sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Black Death

Und sie kämpften gegen die Hölle auf Erden.
Abenteuer

Black Death

Und sie kämpften gegen die Hölle auf Erden.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 27.01.2012
Pseudo-Mittelalterfilm mit flacher und ungereimter Handlung, der schon nach den ersten Szenen langweilt. Endlose Shots von mittelalterlich ungewaschenen Rittern, Mönchen, Pesttoten und -kranken und schönen Frauen ("Hexen"?) ersetzen eben nicht schlüssige, tiefgründige Charaktere, die ihre (Selbst)Zweifel für den Zuschauer glaubhaft in Szene setzen, geschweige denn eine Handlung, die zu fesseln vermag. Als die Inquisitionstruppe das pestfreie Dorf erreicht, wird die Handlung völlig sinnfrei. Der Regisseur scheint die Folterung auf den Zuschauer ausdehnen zu wollen und läßt die Schauspieler nur noch in ihrer Schönheit bez. Brutalität vorführen, während abgehobene Monologe und Off-Kommentare ihre beabsichtigte Charakterentwicklung liefern sollen. Allenfalls für Leute interessant, die sich unter dem Deckmantel Mittelalter gerne Folterwerkzeug und Folterszenen anschauen bez. sich Anfänge von solchen zu Ende vorstellen. Dass sich Sean Bean für so etwas hergibt, ist bedauerlich.

ungeprüfte Kritik

Joschka und Herr Fischer

Eine Zeitreise durch 60 Jahre Deutschland.
Dokumentation, Deutscher Film

Joschka und Herr Fischer

Eine Zeitreise durch 60 Jahre Deutschland.
Dokumentation, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 16.01.2012
Dies ist eigentlich keine Doku sondern die Verfilmung einer Art (von Fischer?)zensierter Biographie und ist insofern nicht nur einseitig, sondern auch zu lang. Viele der "Exkurse", d.h. Erzählungen von Zeitzeugen, sind reine Selbstdarstellungen und nicht erhellend. Auch das Format ist nicht gelungen. Allzuoft werden die faszinierenden Originalbilder vom Bild des älteren, rückblickenden Joschka Fischer verdrängt oder überlagert, wo ein Hintergrundkommentar besser gewesen wäre. Es ergibt sich dennoch ein interessantes Bild der Zeit von den frühen 60ern bis zu Fischers Abgang. Der Zuschauer sollte allerdings einiges Wissen um die Studentrevolution und die Grabenkämpfe in der frühen Geschichte der Grünen mitbringen, sonst bleibt einiges unverständlich.
Am interessantesten sind wohl die Passagen, wo es eine Diskrepanz zwischen Fischers Worten und der Originalfootage gibt, so dass der Zuschauer einen Blick hinter die mühsam aufgebaute Fassade des an seinem Image feilenden Fischer erhascht. Radikalere Schnitte und weniger Raum für Selbstbeweihräucherung hätten den Film zu einem interessanten Zeitdokument gemacht, zumal Fischer in seiner Integrität und Herangehensweise durchaus ein bemerkenswerter Politiker war.

ungeprüfte Kritik

Naokos Lächeln

Drama, Lovestory

Naokos Lächeln

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 10.01.2012
Verfilmung eines Murakami-Romans durch den Regisseur des grandiosen Films "Der Duft der grünen Papaya" hin oder her - dieser Film langweilt. Murakamis pubertäre Charaktere, ihre Todessehnsucht, Unentschlossenheit, Selbstzweifel, Prüderie usw. mögen ja im Roman gut getroffen sein (ich habe ihn nicht gelesen), auf der Leinwand wirken sie hölzern, pathetisch oder schlichtweg uninteressant. Was Ende der 60er Jahre an japanischen Unis passiert ist, wird kaum angerissen und bleibt eigentlich völlig im Dunkeln, so daß sich auch keine interkulturellen Vergleiche anstellen lassen. Depressive, antriebslose Charaktere, die wie in Trance schöne Landschaften durchwandeln, füllen leider keine zwei Stunden... Plakative Gegenüberstellungen (z. B. der Aufreißer vs. der Sensible, ein Job im Schlachthaus vs. Vorlesungen über die griechische Tragödie) wirken aufgesetzt und albern. Das Ende ist völlig voraussehbar. Schon nach zwei Tagen erinnert man sich kaum mehr an etwas in diesem Film...

ungeprüfte Kritik

The Tree of Life

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 25.11.2011
Ganz interessantes Familiendrama, das Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem Lauf der Zeit, dem Erwachsenwerden und Abschiednehmen, der Existenz Gottes und weiteren ähnlich elementaren menschlichen Erfahrungen aufwirft. Leider ist das Ganze in einen äußerst schwülstigen religiös-mystischen Rahmen gepackt, der die obengenannten Themen nicht erhellt, sondern in seiner ausgreifenden, langatmigen Art (Urknall/Am Anfang war das Licht/Evolution usw.) langweilt. Weniger wäre hier besser gewesen! Seit den Farbexplosionen und Zusammenhängen, die in "2001- Odyssee im Weltraum" hergestellt werden sollten, sind halt einige Jahrzehnte vergangen und was damals revolutionär war, genügt heute einfach nicht mehr. Wenn ich mir Vulkanausbrüche, Mondaufgänge, animierte Dinosaurier und Hammerhaie im Meer anschauen will, greife ich doch lieber zu einem Naturfilm, zumal hier nicht unbedingt deutlich wird, was die mit der Geschichte eines Jungen mit einem autoritären Vater zu tun haben, der dem amerikanischen Traum hinterherjagt. Der Vater ist zugegebenermaßen gut gespielt von Brad Pitt und man kann sich bei längerem Nachdenken auch einiges zusammenreimen, nur macht einem der Film nicht wirklich Lust darauf. Ebenso nervt das ständige Voice-over von flüsternden Stimmen, die Gedankenfetzen und Erinnerungen darstellen sollen, aber meistens nur aus rhetorischen Fragen bestehen, die keiner Lust hat zu beantworten, der Zuschauer am allerwenigsten. Sicher ist der Film "anders" und experimentell in seiner nicht linearen Erzählweise und der versuchten Breite, aber das allein macht ihn noch nicht gut. Ich rate ab, es sei denn, man fühlt sich von religiös-mystischem Geschwafel angezogen.

ungeprüfte Kritik

Mein Kampf

Deutscher Film, Drama

Mein Kampf

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 22.11.2011
Eigentlich ein Bühnenstück nach George Tabori und das ist deutlich spürbar. Es gibt nur ganz wenige, undeutlich unterscheidbare Sets und die Handlung fußt auf dem nicht immer gelungenen Dialog der Charaktere und nicht auf Action. Die Charaktere sind trotz Namen größtenteils typisiert (der Barmherzige, der Künstler, die Verführte, das unzufriedene Volk, der Tod), Ironie ergibt sich zuweilen aus der Diskrepanz zwischen der erlebten Zeit (Hitler an seinen Anfängen) und unserem Wissen über das, was daraus wurde. Ganz intelligent sind schon Manierismen, Gebärden und Zitate des späteren Hitler verwendet und z. T. ad absurdum geführt. Der tiefere Sinn des Stücks erschließt sich im Film allerdings kaum, möglicherweise bräuchte man dazu Bühnennähe zu den Schauspielern, die ein Film eben nicht bieten kann. Allerdings ist das Thema seit Tabori eben schon so oft filmisch behandelt worden, dass es auch sein könnte, dass sein Blickwinkel einfach nichts Neues bietet. Wer einen unterhaltsam persiflierenden Film á la "Inglorious Bastards" oder "Mein Bester Feind" erwartet, wird enttäuscht. Eher etwas für Leute mit Interesse an Bühnenverfilmungen oder Tabori.

ungeprüfte Kritik

Wundervolles Weihnachten

Drama, Fantasy, Lovestory

Wundervolles Weihnachten

Drama, Fantasy, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 11.11.2011
Wer hat nur diesen Schinken wieder ausgegraben und wozu? Absolut langweilige, vorhersehbare Geschichte eines geldlosen jungen Paares, das sich an Weihnachten aufgrund eines Spielchens alter Herren verliebt, Ruhm und eine blonde Komplikation kommen dazwischen, das Mädel ist aber ach-so-verständnisvoll und er besinnt sich natürlich am Ende. Dazwischen funken die nach einem Flugzeug-absturz als Geister agierenden alten Herren, die aber einer nach dem anderen von einer Art Gotteserscheinung selbst abgerufen werden, eine Art Apotheose und die Himmelsleiter begleiten die letzte Einstellung. Eigentlich klingt das ganze lustig und hätte durch die Geister vielleicht auch komisches Potential, nur ist der Film absolut trocken, vorhersehbar und mit verbosen Dialogen inszeniert, und die Gotteserscheinungen sind tatsächlich völlig ernst gemeint... Höchstens als Bild der Zeit geeignet, das ein bestimmtes Gesellschaftsspektrum (naiv-religiöse Republikaner?) bedienen soll, dafür aber definitv viel zu lang.

ungeprüfte Kritik

Eine flexible Frau

A Woman Under the Influence im 21. Jahrhundert.
Deutscher Film, Drama

Eine flexible Frau

A Woman Under the Influence im 21. Jahrhundert.
Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 19.10.2011
Plötzliche Arbeitslosigkeit, Bewerbungsstress, Verlust von Identität und sozialem Status, Abrutschen in den Alkoholismus - all das sind brisante Themen, und wenn es sich dabei noch um eine Akademikerin handelt umso aktueller. Dieser Film handelt das Thema jedoch mit Einfallslosigkeit ab, dass nur gähnende Langeweile aufkommt. Abgegriffene bildliche Metaphern, Charaktere, die ab und zu mal "kluge" Sprüche abgeben, so dass auch deutlich wird, was eigentlich durch die Filmsprache hätte rüberkommen sollen, mittelmässige schauspielerische Leistungen und eine voraussehbare Handlung machen den Film zum Schlafmittel.

ungeprüfte Kritik