Wolfgang Liebeneiner

Wolfgang Georg Louis Liebeneiner, in Liebau, Schlesien geboren, war ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Der Sohn eines Textilfabrikanten avancierte während seines Studiums der Philosophie, Germanistik und Geschichte zum Leiter der Akademischen Spielschar in München. Im Jahr 1928 bekam er von Otto Falckenberg, dem Direktor der Münchner Kammerspiele, Schauspiel- und Regieunterricht. Im selben Jahr debütierte er in Wedekinds „Frühlings Erwachen“ und widmete sich von nun an ganz der Schauspielkunst. Im Jahr 1931 gab er sein Debüt als Theaterregisseur und erhielt im selben Jahr seine erste Filmrolle in „Die andere Seite“, worin er einen englischen Leutnant spielte. 1936 wurde er Mitglied des Staatstheaters Berlin und 1938 künstlerischer Leiter der Deutschen Filmakademie Babelsberg. 1937 drehte er seinen ersten Film als Regisseur. 1939 wurde er Leiter der Fachschaft Film der Reichsfilmkammer. Nach einigen Unterhaltungsfilmen wurden ihm von Goebbels bald politisch wichtige Projekte anvertraut: mit „Bismarck“ schuf er dem „Eisernen Kanzler“ 1940 ein filmisches Denkmal. 1941 führte er in enger Zusammenarbeit mit dem NS-Propagandaministerium Regie im Film „Ich klage an“, der die Tötung auf Verlangen einer Multiple-Sklerose-Patientin thematisiert. Dieser Film gilt nicht zuletzt aufgrund seiner manipulativen Meinungsbildung pro Tötung auf Verlangen als „Euthanasiefilm“, der die Patientenmorde der Aktion T4 rechtfertigen sollte. Im Jahr 1942 wurde Liebeneiner Produktionschef der Ufa und Mitglied des Präsidialrats der Reichstheaterkammer. 1943 zeichnete ihn Goebbels mit einem Professorentitel aus. Trotz seiner umstrittenen Produktionen für die Nazi-Propaganda konnte Liebeneiner schon im Herbst 1945 seine Theaterarbeit wiederaufnehmen, als ihm der Kulturausschuss eine Arbeitserlaubnis ausstellte, die 1947 von einer Entnazifizierungskommission bestätigt wurde. Die britischen Besatzungsbehörden stuften ihn als „unbedenklich“ ein, weil er durch Aussagen jüdischer Mitarbeiter entlastet wurde, die bestätigten, er habe ihnen still und diskret geholfen. Dass er Kollegen geholfen habe, die während der Diktatur unter Berufsverbot standen, erwähnt auch die jüdische Theaterleiterin Ida Ehre in ihren Memoiren. Ehre holte ihn an ihre Hamburger Kammerspiele, wo er 1947 die Uraufführung von Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ inszenierte, das er unter dem Titel „Liebe 47“ auch verfilmte. In der Ära Adenauer führte Liebeneiner Regie bei einigen Filmen, in denen wiederholt Ruth Leuwerik die Hauptrolle spielte, wie „Die Trapp-Familie“ und „Königin Luise“. In den 1960er Jahren wandte er sich zunehmend dem Fernsehen zu, für das er schwerpunktmäßig Theaterstücke, Romane und Erzählungen verfilmte. So im Jahr 1966 für das ZDF den Weihnachtsvierteiler „Die Schatzinsel“ nach dem Roman von Robert Louis Stevenson. Außerhalb des Fernsehens verlegte er sich besonders auf die Inszenierung von Opern und Operetten an verschiedenen Opernhäusern. Liebeneiner war zweimal verheiratet, ab 1934 mit der Schauspielerin Ruth Hellberg und ab 1944 mit der Schauspielerin Hilde Krahl. Die Tochter Johanna Liebeneiner wurde selbst eine bekannte Schauspielerin. Nach langer schwerer Krankheit verstarb Wolfgang Liebeneiner am 28. November 1987 in Wien.

Wolfgang Liebeneiner

Geschlecht: Männlich
Geboren: 06.10.1905
Gestorben: 28.11.1987
Alter: 82 Jahre

Alle Filme von und mit Wolfgang Liebeneiner

Wolfgang Liebeneiner

Wolfgang Georg Louis Liebeneiner, in Liebau, Schlesien geboren, war ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Der Sohn eines Textilfabrikanten avancierte während seines Studiums der Philosophie, Germanistik und Geschichte zum Leiter der Akademischen Spielschar in München. Im Jahr 1928 bekam er von Otto Falckenberg, dem Direktor der Münchner Kammerspiele, Schauspiel- und Regieunterricht. Im selben Jahr debütierte er in Wedekinds „Frühlings Erwachen“ und widmete sich von nun an ganz der Schauspielkunst. Im Jahr 1931 gab er sein Debüt als Theaterregisseur und erhielt im selben Jahr seine erste Filmrolle in „Die andere Seite“, worin er einen englischen Leutnant spielte. 1936 wurde er Mitglied des Staatstheaters Berlin und 1938 künstlerischer Leiter der Deutschen Filmakademie Babelsberg. 1937 drehte er seinen ersten Film als Regisseur. 1939 wurde er Leiter der Fachschaft Film der Reichsfilmkammer. Nach einigen Unterhaltungsfilmen wurden ihm von Goebbels bald politisch wichtige Projekte anvertraut: mit „Bismarck“ schuf er dem „Eisernen Kanzler“ 1940 ein filmisches Denkmal. 1941 führte er in enger Zusammenarbeit mit dem NS-Propagandaministerium Regie im Film „Ich klage an“, der die Tötung auf Verlangen einer Multiple-Sklerose-Patientin thematisiert. Dieser Film gilt nicht zuletzt aufgrund seiner manipulativen Meinungsbildung pro Tötung auf Verlangen als „Euthanasiefilm“, der die Patientenmorde der Aktion T4 rechtfertigen sollte. Im Jahr 1942 wurde Liebeneiner Produktionschef der Ufa und Mitglied des Präsidialrats der Reichstheaterkammer. 1943 zeichnete ihn Goebbels mit einem Professorentitel aus. Trotz seiner umstrittenen Produktionen für die Nazi-Propaganda konnte Liebeneiner schon im Herbst 1945 seine Theaterarbeit wiederaufnehmen, als ihm der Kulturausschuss eine Arbeitserlaubnis ausstellte, die 1947 von einer Entnazifizierungskommission bestätigt wurde. Die britischen Besatzungsbehörden stuften ihn als „unbedenklich“ ein, weil er durch Aussagen jüdischer Mitarbeiter entlastet wurde, die bestätigten, er habe ihnen still und diskret geholfen. Dass er Kollegen geholfen habe, die während der Diktatur unter Berufsverbot standen, erwähnt auch die jüdische Theaterleiterin Ida Ehre in ihren Memoiren. Ehre holte ihn an ihre Hamburger Kammerspiele, wo er 1947 die Uraufführung von Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ inszenierte, das er unter dem Titel „Liebe 47“ auch verfilmte. In der Ära Adenauer führte Liebeneiner Regie bei einigen Filmen, in denen wiederholt Ruth Leuwerik die Hauptrolle spielte, wie „Die Trapp-Familie“ und „Königin Luise“. In den 1960er Jahren wandte er sich zunehmend dem Fernsehen zu, für das er schwerpunktmäßig Theaterstücke, Romane und Erzählungen verfilmte. So im Jahr 1966 für das ZDF den Weihnachtsvierteiler „Die Schatzinsel“ nach dem Roman von Robert Louis Stevenson. Außerhalb des Fernsehens verlegte er sich besonders auf die Inszenierung von Opern und Operetten an verschiedenen Opernhäusern. Liebeneiner war zweimal verheiratet, ab 1934 mit der Schauspielerin Ruth Hellberg und ab 1944 mit der Schauspielerin Hilde Krahl. Die Tochter Johanna Liebeneiner wurde selbst eine bekannte Schauspielerin. Nach langer schwerer Krankheit verstarb Wolfgang Liebeneiner am 28. November 1987 in Wien.

Wolfgang Liebeneiner

Geschlecht: Männlich
Geboren: 06.10.1905
Gestorben: 28.11.1987
Alter: 82 Jahre

Alle Filme von und mit Wolfgang Liebeneiner

Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand

Ein großer deutscher Monumental-Film nach dem Drama von Johann Wolfgang von Goethe.
Die aufmüpfigen Ritter Götz von Berlichingen (mit Raimund Harmstorf in der Titelrolle), Hans von Selbitz (Sky ... mehr »
Die aufmüpfigen Ritter Götz von Berlichingen (mit Raimund Harmstorf in der Titelrolle), Hans von Selbitz (Sky du Mont) und Franz von Sickingen (Detlev Eckstein) berauben Reiche und geben Armen das vom Bischof von Bamberg ... mehr »
Deutschland 1979 | FSK 12

Spannagl & Sohn

Lebensmittel und Delikatessen
Gustav Spannagl (Walter Sedlmayr) ist Einzelhändler und im Besitz des kleinen Dorfladens 'Spannagl & Sohn - ... mehr »
Gustav Spannagl (Walter Sedlmayr) ist Einzelhändler und im Besitz des kleinen Dorfladens 'Spannagl & Sohn - Lebensmittel und Delikatessen'. Wie überall in Bayern wird auch hier Tradition groß geschrieben und das trotz immer ... mehr »
Deutschland 1975 | FSK 0

Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebt in Prag der Hundehändler Josef Schwejk (Fritz Muliar). So naiv und ... mehr »
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebt in Prag der Hundehändler Josef Schwejk (Fritz Muliar). So naiv und tölpelhaft er auch ist, die Schwierigkeiten des Lebens meistert er mit Witz und Bauernschläue. Schwejk, der liebenswerte ... mehr »
Deutschland, Österreich 1972 | FSK 12

Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer

Die unzertrennlichen Freunde Tom Sawyer (Roland Demongeot) und Huckleberry Finn (Marc Di Napoli) leben in St. ... mehr »
Die unzertrennlichen Freunde Tom Sawyer (Roland Demongeot) und Huckleberry Finn (Marc Di Napoli) leben in St. Petersburg, einem Städtchen am Mississippi. Tom wohnt bei Tante Polly (Lina Carstens) und versucht geschickt, sich die ... mehr »

Die Schatzinsel

England im 18. Jahrhundert: Im väterlichen Gasthof 'Admiral Benbow' entdeckt der 17-jährige Jim Hawkins ... mehr »
England im 18. Jahrhundert: Im väterlichen Gasthof 'Admiral Benbow' entdeckt der 17-jährige Jim Hawkins (Michael Ande) zufällig die Karte einer Insel mit genauen Angaben, wo der berüchtigte Pirat Flint seine erbeuteten ... mehr »
Deutschland, Frankreich 1966 | FSK 12

Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft

In 'Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft' geht es aufregend zu, als eine plötzliche Invasion der ... mehr »
In 'Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft' geht es aufregend zu, als eine plötzliche Invasion der Verwandtschaft den wohlverdienten Urlaub der Pentecoasts in Gefahr und die Ehe der Eltern zum Kriseln bringt.
Deutschland 1969 | FSK 6

Schwejks Flegeljahre

Nach dem Roman von Jaroslav Hasek.
Fleischermeister Frantisek Schwejk (Oskar Wegrostek) macht sich Sorgen um seinen Sohn Josef (Peter Alexander). ... mehr »
Fleischermeister Frantisek Schwejk (Oskar Wegrostek) macht sich Sorgen um seinen Sohn Josef (Peter Alexander). Der Bursche zeigt weder fürs Geschäft noch fürs Militär Interesse. Als der Einberufungsbescheid kommt, muss Schwejk ... mehr »
Österreich 1964 | FSK 6

Die Trapp-Familie in Amerika

Nach den Erinnerungen der Baronin von Trapp.
Die musizierende Baronenfamilie flieht nach Amerika und versucht dort Fuß zu fassen. Nach anhaltenden ... mehr »
Die musizierende Baronenfamilie flieht nach Amerika und versucht dort Fuß zu fassen. Nach anhaltenden Misserfolgen und einer Vielzahl schier unlösbarer Probleme findet sie dann doch den Schlüssel zum Erfolg: deutsche Volkslieder, ... mehr »
Deutschland 1958 | FSK 6