Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Shaddy" am 30.05.2006Neues aus Russland
Vorab: Ich konnte/kann mich dem Hype um den angeblichen Fantasy-Blockbuster aus Russland nicht wirklich anschließen.
Ich habe mich schon im Kino ein bisschen geärgert, als der Abspann auf der Leinwand auftauchte. Man hört so viel, viel gutes schon vorab in den Medien und sitzt dann mit großen Äuglein da, zunächst leuchtend, aber doch zu schnell glanzlos. Die Stirn runzelt sich von einer Szene zur nächsten und am Ende ist man völlig unzufrieden.
Schade! Wirklich, wirklich schade! Dabei ist die Idee den Kampf zwischen Gut und Böse so neu aufzugießen, wie es hier der Fall ist, verheißungsvoll, interessant und fesselnd, doch wird leider viel zu wenig erklärt, bzw. in ein schattiges etwas gepackt, dass mit dem im Film beschriebenen Zwielicht vergleichbar ist. Am Ende bleibt ein großes Fragezeichen...
Warum dann trotzdem 4 Sterne?
Nun... Neben all den herben Kritikpunkten ist »Wächter der Nacht« durchaus sehenswert, solange man sich von jeglichen Erwartungen befreit hat, die man sich vielleicht aus den Medien zusammengebastelt hat.
Man muss sich für die Atmosphäre des Films öffnen und ihn auf sich wirken lassen. Hierbei hat mich besonders der Schauplatz beeindruckt(ich glaube, es ist Moskau... zumindest sehr gelungen ins Bild gesetzt) aber auch der Protagonist. Anton, eher ein Antiheld als ein Ritter in strahlender Rüstung, ist auf seltsame Art und Weise sympathisch, trotz seiner dunklen Aura... Oder gerade deswegen. Die anderen Figuren bleiben dagegen eher im Hintergrund, fügen sich aber sehr gut in die Grundstimmung ein, was dem Film sehr gut tut.
Auch die Geschichte - im Ansatz - gefällt mir: Man denkt, man bekäme die xte Neuauflage des alten Märs vom Weißen gegen den Schwarzen Ritter gredenzt, doch merkt man schnell, dass man endlich auf eine Überstilisierung der beiden Seiten verzichtet... Hell gegen dunkel? Nein, eher helles grau, gegen dunkles grau.
Last but not least ein gut platzierter und akzentuierter Soundtrack, der durch seine bedrückende Melancholie nahezu tranceartig wirkt.
Mein Fazit: Nicht jedermanns Sache, auf jedenfall sehr ambivalent und mit einem bitteren Nachgeschmack. Wer das verträgt, soll ihn sich anschauen; und auf die beiden Fortsetzungen hoffen.
ungeprüfte Kritik