Kritiken von "frankycl"

Am Limit

Dokumentation

Am Limit

Dokumentation
Bewertung und Kritik von Filmfan "frankycl" am 20.10.2010
Film-Doku über zwei außergewöhnliche Kletterer und ihre Obsession, das vermeintlich unmögliche zu versuchen.

Ich denke, daß man sich bei diesem Film im Vorhinein im klaren sein sollte, daß er eindeutig nicht für Laien bzw. Leute gedreht wurde, die nichts / fast nichts über das Klettern im Allgemeinen und das Yosemite Valley im Speziellen wissen. Es werden häufig Fachbegriffe wie z.B. "Free Solo" oder "On Sight" genannt und Örtlichkeiten oder Klettertechniken gezeigt, die nicht im mindesten erklärt werden. Es handelt sich nicht um einen Film über das Klettern generell und auch nicht über "Speed-Climbing" par se und schon gleich gar nicht über die verwendete Ausrüstung oder spezielle Techniken (weshalb diese Dinge auch meist nur kurz angeschnitten / gezeigt werden). Nein, es handelt sich schlicht um eine Dokumentation über zwei außergewöhnliche Menschen, zwei Brüder (bekannt als die "Huber-Buam"), die schon viele Jahre zusammen klettern und schon viele Erfolge - allein und zusammen - in der internationalen Berg- und Kletterszene errungen haben. Und der Film stellt den Versuch dar - hauptsächlich durch interview-ähnliche Monologe -, die Hintergründe dieser außergewöhnlichen Verbindung und die Hintergründe ihrer gemeinsamen Leidenschaft, ja Obsession, nämlich das Ausloten - und beabsichtigte Überschreiten - des eigenen, persönlichen "Limits" im Speziellen und das "Pushen" der menschen-möglichen Grenzen im Allgemeinen durch einen neuen Rekord im Speed-Climbing einer besonderen (und vielleicht der berühmtesten) Route - der "NOse" - am El Capitan, dem mächtigsten und bekanntesten Felsmasiv des kalifornischen Yosemite Valley. Wenn man über diese Dinge ein wenig Bescheid weiß (und sich über die Extras der DVD noch ein wenig mehr informiert, wie z.B. mittels einem sehr interessanten Interview der zwei Brüder, welches nach dem Film / dessen Ereignissen aufgenommen wurde), kann man nämlich durchaus einige interessante
Dinge über Speed-Climbing und die verwendete Technik / Ausrüstung erfahren und bekommt auch einige sehr schöne und imposante Aufnahmen von Teilen der gennannten Route (und noch ein paar anderen) und eindrucksvolle Bilder der örtlichen Gegebenheiten des genannten Tals (oder auch von Patagonien und dem Cerro Torre-Gebiet) gezeigt. Man darf nur nicht erwarten, daß das gezeigte auch noch erklärt bzw. in aller ausführlichkeit genannt wird.
Ich glaube aber auch, daß Leute, die einfach nur Natur- und Abenteuer-(im echten Leben, nicht im Film !)-Liebhaber sind oder solche, die einfach wissen wollen, was es alles für "Spielereien" in menschen-möglichen - und beinahe unmöglichen - Extrem-Sportarten gibt durchaus etwas von diesem Film haben können, da er viele, teils wunderschöne Naturaufnahmen, Zeitraffer-Effekte und spektakuläre Kletter-Szenen (untermalt von teilweise sehr passender, guter Musik) enthält und überdies die menschlichen Hintergründe und Motive aufzeigt, welche die Grundlage für ebensolche Höchstleistungen darstellen.
Wohl deshalb werden im Film auch immer wieder (#ACHTUNG SPOILER# !!) die - geradezu philosophischen - Aussagen von Kletterlegenden und Lokal-Matadoren, wie Dean Potter angeführt, welcher mal eben mit nichts am Leibe, als seinen
Alltagsklamotten einen viele Meter hohen manns-breiten Riß emporklettert, oder barfuß und ungesichert über ein Seil balanciert, hoch über einem reißenden Gebirgsbach. Und der "alte seiltanzende Indianer" (aus einer anderen Kritik) ist kein geringerer, als "Charles Victor Tucker III." (unter Kletterern v.a. bekannt als "Chongo"), eine art moderner Philosophen-Nomade, welcher vieleicht die schillerndste Persönlichkeit des Yosemite darstellt, (früher) als einer der
Kletter-Pioniere galt und selbst schon Bücher über Bigwall-Climbing und - man höre und staune - Quanten-Physik veröffentlicht hat. - Allerdings gilt auch hierfür, wie schon für das oben gesagte, daß diese Hintergrund-Informationen in keinster Weise im Film genannt werden, sondern einfach die betreffenden Personen in der Ausübung ihrer Tätigkeit gezeigt werden und man diese ihre eigenen, persönlichen Gedanken und Ansichten äußern läßt, ohne diese in irgendeiner weise zu kommentieren. Doch gerade dies finde ich äußerst interessant (auch, wenn es nur ein relativ kleines Neben-Thema darstellt), denn wenn man diesen Menschen (wenn auch nur im Film) in die Augen sieht und ihren Worten lauscht (jenseits aller schauspielerischen Verstellungen !), vermag man vielleicht zu erahnen, daß diese durch ihre jeweiligen Grenz-Erfahrungen - zumindest zum Teil - etwas gefunden haben, was so viele Menschen heute (bewußt oder unbewußt) suchen, nämlich schlicht: sich selbst.
Dies gilt im weitesten Sinne wohl auch für die eigentlichen Hauptpersonen des Films, die beiden Brüder, welche ebenso ihre persönlichen Motive und
Gedanken, aber auch Ängste und Zweifel an- bzw. aussprechen und film-dokumentarisch bei ihrem Rekord-Versuch, aber auch bei ihren Trainings- und Vorbereitungs-Tätigkeiten begleitet werden, wobei auch hier viele Dinge nur angedeutet und exemplarisch dargestellt / gezeigt werden und wohl nur für bereits Kletter- bzw. Yosemite-Begeisterte wirklich interessant sind.
Interessant fand ich auch, daß der Film eben nicht nur die technische bzw. sportliche Seite des Vorhabens der beiden Brüder enthält, sondern auch die menschliche und persönliche Seite beleuchtet (und recht ausführlich an verschiedenen Örtlichkeiten zeigt), wie z.B. die unterschwellig immer vorhandene Rivalität der beiden und Probleme, welche die beiden in Vergangenheit und Gegenwart mit sich und anderen hatten / haben.
Nicht gut fand ich allerdings, daß bei den eigentlichen Kletter-Aufnahmen (sowohl bei den Vorbereitungen, als auch beim Rekord-Versuch selbst) die eigentlich interessantesten Dinge, nämlich die Stürze jeweils eines der beiden Brüder, überhaupt nicht gezeigt wurden - zumal offensichtlich ja eigentlich gar nicht viel passiert ist: Der eine reißt sich ein paar Bänder ab und hat ein paar Prellungen und muß noch ein weiteres Jahr auf den Rekord-versuch warten und der andere hat außer ein paar Schürfwunden und offensichtlicher Erschöpfung keine sichtbaren äußeren Verletzungen und kann ganz normal weiterklettern. Da
werden dann im esten Fall auf einmal Bilder gezeigt, wo der jüngere der Brüder von verschiedenen anderen Personen durch den Wald getragen wird bzw. am Boden entlang kriecht (ohne daß auch nur erwähnt wurde, was geschehen ist) und im zweiten Fall werden stat dem fallenden Kletterer ein paar Steine in Zeitlupe gezeigt, welche - akustisch allerdings gut vertont; wer so etwas schon mal im Gebirge erlebt hat wird wissen, was ich meine - eine Felswand entlang hinunterfallen (#SPOILER-ENDE# !). Das wirkt, im Vergleich zur sonstigen, auf Dramatik und Spektakuläre Bilder zielenden Inszenierung, nicht nur lächerlich,
sondern dürfte bei einigen Zuschauern kurzzeitig auch für ziemliche Verwirrung sorgen. (In der NY-Times war zwar zu lesen,daß dies durchaus vom Regiseur beabsichtigt war, weil man "keine extremen Unfälle" zeigen wollte..., aber das wirkt auf mich so, wie wenn man in einem Horror-Film anstelle einer blutigen Szene einen Teddy-Bär malträtieren würde: völlig idiotisch !)

FAZIT: Vor allem Yosemite-Begeisterten und Klettertechnisch ein wenig "bewanderten" zu empfehlen, aber auch für alle, die an körperlichen und mentalen Grenzerfahrungen interessiert sind (und nicht von dem oben geschilderten abgeschreckt werden) einen Blick wert.

ungeprüfte Kritik

Léon - Der Profi

Jeder stirbt für sich allein.
Krimi, Thriller

Léon - Der Profi

Jeder stirbt für sich allein.
Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "frankycl" am 30.03.2010
spannender Mix aus Action und Drama mit sehr guten Schauspielern und Regie, aber großen Schwächen bezüglich Drehbuch und Story

Dieser Film hat bei mir einen sehr zwiespältigen Eindruck hinterlassen, da er auf der einen Seite eine sehr spannende, einfühlsam erzählte und mit tollen Bildern und Kameraeinstellungen eingefangene, von den Darstellern eindrucksvoll gespielte und mit stimmiger Hintergrundmusik versehene, nicht alltägliche und wendungsreiche Geschichte enthält, aber auf der anderen Seite die Story als Ganzes durch das teilweise sehr lückenhafte und schlecht ausgearbeitete Drehbuch und die teilweise nicht zu ihren jeweiligen Rollen passenden Charaktere sehr unglaubwürdig in Szene gesetzt wurde. Hierbei meine ich allerdings nicht das schon anderweitig kritisierte Hauptthema des Films, welches aus der engen Beziehung eines 12jährigen Mädchens zu einem abgebrühten und erfahrenen Profi-Killer und die Ausbildung derselben zu einer Art Nachfolgerin besteht (dies wird durchaus plausibel dargestellt bzw. erzählt und paßt hervorragend zur sonstigen Atmosphäre bzw. Stil des Films), sondern einige Szenen und Charaktere, die weder ausreichend bzw. nachvollziebar erklärt werden, noch deren Verhalten zu der jeweiligen (Film-)Rolle paßt oder mit Hintergrundinformationen glaubhaft gemacht wird.
Hierzu einige Beispiele (Achtung SPOILER !):
In der ersten Hälfte des Films gibt es ein paar Szenen, die ich für vollkommen überflüssig halte bzw deren Sinn ich nicht verstanden habe: z.B. als Leon mit seiner "Schülerin" kurzzeitig und mit deutschen Untertiteln versehen (auch wenn man diese sonst deaktiviert hatte) englisch spricht, indem er sie fragt, wie alt sie sei... Warum das ?? - Oder als Leon fast Mathilda im Schlaf getötet hätte, obwohl dies voll und ganz gegen seinen eigenen "Ehren-Kodex" verstoßen würde und er keinerlei Grund dazu hätte... Da fragte ich mich: Warum schmeißt er sie nicht statt dessen einfach wieder raus / liefert sie ihren Mördern aus, wenn er sie unbedingt los werden wollte ??
Oder in der zweiten Hälfte, als Leon im Alleingang - und wie eine Erledigung, die man so nebenbei mal schnell erledigt (er läßt schließlich das Taxi warten) - das Policedepartement stürmt und alle ihm im Weg stehenden Personen wie selbstverständlich ermordet, obwohl er vorher ein derartiges Vorhaben als "viel zu gefährlich" bezeichnet hatte - Sehr glaubwürdig (!) und dann noch damit gekrönt, daß die beiden - Leon und die gerettete Mathilda - danach so tun, als wäre nichts besonderes vorgefallen bzw. sie deswegen vielleich ein wenig vorsichtiger / auf ihre Sicherheit bedacht sein müßten und Leon das erste mal seit langem wieder richtig - und tief - in einem Bett schläft... absolut pasender Zeitpunkt !
Und dann gegen Ende, als eine Art "SWAT-Sonderkommando" - bestehend aus ca. 200 Mann, die praktisch jeden Quadratmeter des ganzen Hauses besetzen - auf den ach so gefährlichen und bedrohlichen Killer angesetzt wird (bei dieser Präsenz von Hightech-Ausrüstung und Elitekämpfern würde man sonst wohl eine terroristische Bedrohung im Ausmaß einer nuklearen Massenvernichtungs-Waffe vermuten) und dann ihren vorher professionell gekidnappten "Trumpf" im Kampf gegen den übermächtigen Feind (hust !) - nämlich Mathilda - einfach ohne zu zögern ausliefert... wahrlich einem Sonderkommando angmessen !
Und in Bezug auf die Charaktere:
Am Anfang, als der vorher so überaus coole Gangsterboß aus Angst vor dem "bedrohlichen Unbekannten" schnauft und japst wie ein Walroß kurz vor der Paarung... sehr passend zu seinem Charakter als Chef einer "bösen" Gangsterbande und v.a. sehr unauffällig (er hofft ja, nicht entdeckt zu werden) !
Oder "Gary Oldman", der den bitterbösen und drogenabhängigen Kopf der korrupten Drogenpolizei zwar sehr überzeugend gibt (auch wenn es etwas überzogen wirkt, wenn er schon während (!) der Einnahme seiner Drogen high wird und nicht - wie eigentlich erwartet - erst danach), aber in seiner Position als Polizei-Chef äußerst unglaubwürdig ist, da er im Beisein seiner Kollegen ohne Probleme eine ganze Familie erschießen und kleine Mädchen auf der Toilette bedrohen kann, ohne daß auch nur irgendjemand ernsthaft dieses Verhalten in Frage stellt bzw. untersucht... den psychopatischen Gangsterboß hätte ich ihm ohne Bedenken abgenommen (dazu paßt sein Verhalten perfekt), aber den Chef einer Polizei(!)-Abteilung - auch wenn diese noch so korrupt wäre - niemals ! (SPOILER-Ende !)
Zusammenfassend muß ich allerdings gestehen, daß das natürlich alles nur Kleinigkeiten sind, die die sonstigen Qualitäten des Films (s.o.) nur in geringem Maße zu schmälern vermögen - weshalb ich den Film schon als recht eindrucksvoll empfand -, aber für mich verlor der Streifen als Ganzes dadurch leider sehr an Glaubwürdigkeit, weshalb er für mich nicht über gutes Mittelmaß hinausgeht.

Fazit: Für Fans der Hauptdarsteller - allen voran "Natalie Portman", die in ihrer ersten Kino-Filmrolle absolut zu überzeugen weiß - und für alle Drama-Liebhaber, die ein wenig Action und Brutalität vertragen können und keinen allzuhohen Realitätsanspruch haben eine Empfehlung. Alle anderen sollten überlegen, wie sehr sie die von mir angeführten Kritikpunkte stören würden, verpassen dann aber u.U. einen großen Kino-klassiker und teils großartige Schauspielkunst und Regiearbeit.

ungeprüfte Kritik

Mexican

Eine heiße Liebe
Thriller

Mexican

Eine heiße Liebe
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "frankycl" am 22.03.2010
unterhaltsamer, aber unpassender Mix aus Drama und Komödie mit einigen sehr komischen Szenen aber auch einigen unnötigen Längen

Mir hat dieser Film eigentlich ganz gut gefallen, wenn er auch als Ganzes nichts besonderes darstellt, aufgrund der unglaubwürdigen Story, dem recht dürftigen Drehbuch und dem unausgegorenen Wechsel zwischen rasanten Action-Comedy-Phasen und langwierigen und bruchstückhaften Charakterstudien.
Dabei wären beide Anteile des Films - Action-Comedy und Charakter-Drama - für sich genommen eigentlich ganz interessant und sind recht gut inszeniert, wirken aber wie Bruchstücke, die von 2 unabhängigen Regiseuren in Szene gesetzt wurden und passen daher nicht wirklich zusammen. Trotzdem wechseln sich diese aber ständig ab und zerstören dadurch die vorher mühsam aufgebaute Stimmung und Atmosphäre des jeweiligen anderen Parts.

Allerdings finde ich, daß der Film auch wirklich glanzvolle Anteile hat, die durchaus sehenswert sind:
Da wären zunächst die schon angesprochenen, oft rasant, aber manchmal auch durchaus hintersinnig inszenierten Comedy-Anteile, die oft vor Sprachwitz und Situationskomik nur so überschäumen - ohne dabei in Klamauk auszuarten - und durchaus mit einigen sehr komischen Pointen aufwarten können (Ich hab jedenfalls mehrfach richtig laut lachen müssen), dann die stellenweise recht spannende und recht glaubwürdige Inszenierung der Action-Anteile (wenn auch typische Fights, Shoot-Outs oder Explosionen, etc. fast gänzlich fehlen) und schließlich noch die allesamt recht glaubhaften schauspielerischen Darstellungen aller Beteiligten - allen voran natürlich J. Roberts und B. Pitt, die ein köstlich zerstrittenes, aber dennoch schicksalhaft aneinander gebundenes und verliebtes Fast-Ehepaar mimen.
Auf der anderen Seite hat der Film aber auch in den Phasen, die eher eine Charakterstudie der beteiligten Personen - Roberts und ihr Entführer - darstellen einige langwierige, sehr undramatisch inszenierte Anteile, die denen, die eine reine Action-Komödie erwarten wahrscheinlich als ziemlich langweilig erscheinen werden.
Zudem fand ich die Darstellung des (Achtung SPOILER !!) schwulen Killers, welcher mit Roberts - als Geisel - über Liebe, Lebensplanung und Moral philosophiert ziemlich unglaubwürdig und konstruiert, was noch verstärkt wurde durch das zwar dramatisch dargestellte, aber insgesamt völlig belanglose Ende dieser Figur, nachdem Pitt dessen "wahre" Identität aufgedeckt hat. (SPOILER-Ende !) - Warum zuerst mühevoll eine Charakterstudie erstellen, wenn diese am Ende dann völlig belanglos wird ? Da fehlte der Tiefgang und Anspruch des Ganzen, welcher vorher praktisch versprochen wurde - so, als ob am Ende dem Charakter-Drama-Regiseur das Geld bzw, die Ideen ausgegangen sind und wieder der Action-Comedy-Regiseur die Oberhand erhalten hat, ohne von den guten Ansätzen des anderen zu wissen.

Fazit: Für Fans von Pitt und Roberts sowieso eine Empfehlung, aber auch für alle anderen, die sich einen unbeschwerten Filmabend mit einem teilweise lustigem und teilweise zum Nach- / Mit-denken anregenden Liebes-Drama machen wollen und über obige Schwächen hinwegsehen können.

ungeprüfte Kritik

Fascination

Er will sie lieben. Wird er sie überleben?
Thriller

Fascination

Er will sie lieben. Wird er sie überleben?
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "frankycl" am 21.02.2010
spannende, leicht erotische Kriminalgeschichte mit guter Hauptdarstellerin, aber dürftiger Handlung

Ich fand den Film eigentlich gar nicht so schlecht, obwohl er als Ganzes mit seinem eher durchschnittlichem Drehbuch, den vielen, teilweise sehr offensichtlichen Logiklücken, der stellenweise seltsam anmutenden Regie und dem äußerst dürftigen Ende (dazu später mehr) eigentlich nichts besonderes darstellt. Aber das macht auf der anderen Seite - meiner Meinung nach - die sehr gute, leidenschafliche und teilweise prickelnde Darstellung von 'Alice Evans' und die bis kurz vor Schluß recht spannende Erzählweise, der gute und durchaus zum tropischen High-Society-Setting passende Soundtrack und die teilweise optisch sehr stimmigen und - in Bezug auf die Charaktere - interessanten Kameraeinstellungen mehr als wieder wett. - Apropos Soundtrack: Wenn man dem Englischen etwas mächtig ist, wird man feststellen, daß die Texte der Hintergrundmusik teilweise perfekt das jeweilige Filmgeschehen kommentieren und auf leicht geheimnisvolle Weise die zukünftigen Entwicklungen andeuten, was die schon erwähnte spannende Erzählweise in meinen Augen noch um eine sehr interessante Dimension ergänzt (sieht / hört man ja sonst nicht allzu oft).
Allerdings fand auch ich die schauspielerischen Leistungen der übrigen Darsteller nicht so besonders - wenn auch nicht wirklich schlecht - und auch die etwas verwirrende und leicht abgehackt dargestellte Story, die größtenteils in erzählten oder mit wenigen Bildern dargestellten Rückblenden vermittelt wird, nicht besonders glaubhaft. - Hierbei möchte ich allerdings betonen, daß dies nicht an der eigentlichen Thematik des Films (= (Achtung SPOILER !!) der frühzeitige Verlust einer Mutter und der mysteriöse Tod eines Vaters und daraus folgende Handlungsweisen - inklusive von langer Hand eingefädeltem Mordkomplott) liegt, da ich selbst mit einer Frau verheiratet bin, die unter fast mysteriösen Umständen sehr frühzeitig ihre Mutter verloren hat und daher um die Problematik einer solchen Situation durchaus Bescheid weiß. Nein, vielmehr gründet die Unglaubwürdigkeit der Handlung auf den vielen Logiklücken der nur bruchstückhaft erzählten Hintergrundgeschichte und der Reduzierung der seelischen Problematik der beteiligten Personen auf reine Rache-Gelüste und das erwähnte Mordkomplott, auch wenn die späteren Wendungen im Film durchaus nachvollziehbar sind und ein wenig zu überraschen vermögen.
Die größte Schwäche des Films stellt meiner Meinung nach aber das - eigentliche - Ende dar, da nach dem eigentlichen Höhepunkt (= (Achtung SPOILER !!) Auflösung des Mordkomplotts und Eleminierung der damit verbundenen Bedrohnung für die Haptdarsteller) nichts wirklich dramatisches oder gar spannendes mehr passiert, weshalb auch das darauf folgende gute schauspielerische Spiel der verbleibenden Figuren nichts daran ändern kann, daß ein etwas fader Nachgeschmack des Ganzen zurückbleibt. Meiner Meinung nach hätte man den Schluß noch wesentlich interessanter gestallten, oder den Film nach besagtem Höhepunkt enden lassen können, ohne daß man dabei etwas wesentliches vermißt hätte.

Fazit: ein ordentlich inszenierter Psycho-Krimi, der durch einige gute bzw. ungewöhnliche Stilmittel und eine außergewöhnliche schauspielerische Leistung 'Alice Evans' durchaus zu unterhalten weiß, aber nur für Leute Empfehlenswert ist, die über obige Kritikpunkte wohlwollend hinwegsehen bzw. sich auf seine insgesamt stimmige, leicht erotische Atmosphäre einlassen können.

ungeprüfte Kritik

Die Legende von Beowulf

Stell dich deinen Dämonen.
Abenteuer, Fantasy, Animation

Die Legende von Beowulf

Stell dich deinen Dämonen.
Abenteuer, Fantasy, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "frankycl" am 07.02.2010
Ich fand diesen (Animations-) Film richtig beeindruckend.

Tolle graphische Ausarbeitung, die stellenweise (bis auf ein paar Animationen und Mimik-Darstellungen) fast nicht von einem 'Real-Film' zu unterscheiden ist und mich v.a. durch imposante Licht- und Animations-Effekte und auch diverse Kamera-Einstellungen / -fahrten begeistern konnte. Dazu noch die richtig gute Film-Musik, Sound-Kulisse und Synchronisation ... richtig gut gemacht ! (v.a., wenn man weiß, wieviel Arbeit solch computeranimierte Filme machen können). Auch dramaturgisch und vom Erzählstil her fand ich den Film (v.a. am Anfang) sehr interessant.

So richtig Spannung wollte aber auch bei mir nicht aufkommen, da die Figuren in ihrer charakterlichen Ausarbeitung einfach zu blaß dargestellt werden, so daß - wenn überhaupt - nur eine teilweise und oberflächliche Identifikation mit selbigen möglich ist. Vor allem die Hauptfigur selbst, nämlich der große Held 'Beowulf', wird zwar als vielschichtiger Charakter dargestellt, bleibt aber bezüglich seiner Motive und Handlungsweisen reichlich unglaubwürdig, weil diese immer nur oberflächlich und bruchstückhaft behandelt werden.

Aber die noch weit größere Schwäche des Films besteht meiner Meinung nach darin, daß hinsichtlich der Handlung und des Story-Hintergrundes viele Erwartungen und Fragen, die anfangs durch geschickte Andeutungen und Dramaturgie-Kniffe geweckt bzw. aufgeworfen werden (z.B. was ist der Ursprung des 'Grendel-Fluches' und warum ist dieser eine Art Zombie, warum ist er anfangs so groß und mächtig und schrumpft dann und verliert seine Kraft, etc.) entweder gar nicht oder nur sehr oberflächlich und andeutungsweise aufgedeckt bzw. erklärt werden.

Man könnte nun natürlich darüber streiten, ob ein derartiger Hintergrund und die Antworten auf diese Fragen überhaupt in der alten, nordischen Sage enthalten sind, aber ich finde, daß selbst, wenn dies nicht der Fall ist, hätte es dem Film aus Gründen der Glaubwürdigkeit und Dramaturgie gut getan, wenn der Regisseur sich die dementsprechende künstlerische / filmische Freiheit dazu genommen hätte ... und dies ist auch der Grund, weshalb ich 1 Stern in meiner Bewertung abgezogen habe.

ungeprüfte Kritik

Riddick - Chroniken eines Kriegers

Auch die Mächte des Universums können das Schicksal nicht besiegen.
Science-Fiction

Riddick - Chroniken eines Kriegers

Auch die Mächte des Universums können das Schicksal nicht besiegen.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "frankycl" am 31.01.2010
Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei - wie auch bei seinem Vorgänger "Pitch Black"; aber der hat völlig anderen Stil und Atmosphäre - um einen der besten Sci-Fi-Actionfilme der letzten Jahre ! Allein die gute Soundkulisse, stimmige Musik und gut vertonte und synchronisierte Stimmen - allen voran die ober-mega-coole Stimme und Sprüche von Vin Diesel, die einen an mehreren Stellen Gänsehaut bekommen läßt (zumindest wahrscheinlich den weiblichen Fans) - ... einfach zum genießen ! Dann noch die vielen packend inszenierten Action-Sequenzen und gut gemachten Effekte, die beeindruckenden Kulissen und die stimmige Ausstattung und nicht zuletzt die guten bis sehr guten Darstellungen der Akteure garantieren meiner Meinung nach ein Vergnügen erster Sahne für alle Action- und Vin Diesel-Fans.
Den einen Stern habe ich allerdings abgezogen, da einige Action-Parts ziemlich überzogen - und damit unglaubwürdig - sind und nicht zum Stil des ansonsten auf "harte Action" getrimmten Films passen (wie z.B. die hanebüchene Seil-Rettungsaktion von Riddick im 2. Drittel des Films). Auch der Sci-Fi-Hintergrund wirkt an manchen Stellen extrem unglaubwürdig / unrealistisch (wie z.B. der Planet, der am Tage so heiß sein soll, daß alles organische verbrennt, aber trotzdem eine atembare Atmosphäre haben soll - typisches Hoollywood-Popkorn-Kino eben).

Fazit: für alle Sci-Fi-, Action- und Vin Diesel-Fans eine klare Empfehlung, wenn diese auf Realismus zugunsten fulminant inszeniertem Popkorn-Kino verzichten können.

ungeprüfte Kritik

Pitch Black

Planet der Finsternis - Totale Finsternis. Endlose Angst. Unvorstellbares Grauen.
Science-Fiction, Horror

Pitch Black

Planet der Finsternis - Totale Finsternis. Endlose Angst. Unvorstellbares Grauen.
Science-Fiction, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "frankycl" am 31.01.2010
Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei - wie auch bei dem Nachfolger; aber der hat völlig anderen Stil und Atmosphäre - um einen der besten Sci-Fi-Actionfilme überhaupt ! Ich habe ihn schon mehrfach gesehen und finde ihn immer wieder spitze. Allein die Atmosphäre des Films - hauptsächlich erzeugt durch krasse, aber stimmige Farbfilter, schnelle Schnitte in den Action-Sequenzen, gute, aber stets geheimnisvolle Darstellung der Monster und natürlich die allesamt überzeugenden Darsteller - sucht ihres gleichen. Dann noch die gute Soundkulisse, stimmige Musik und gut vertonte und synchronisierte Stimmen - allen voran die ober-mega-coole Stimme und Sprüche von Vin Diesel, die einen schon beim Vorspann Gänsehaut bekommen läßt (zumindest wahrscheinlich den weiblichen Fans) - ... einfach zum genießen ! Und obwohl es sich um einen Action-Grusel-Thriller erster Güte handelt, ist auch eine glaubhafte, kleine Love-Story enthalten und selbst der Humor kommt nicht zu kurz; z.B. wenn Riddick sich von den Monstern mit einem Gute-Nacht-Gruß verabschiedet (versteht man erst, wenn man den Film bis zum Schluß gesehen hat ;-)) .

Alles in allem eine ganz klare Empfehlung von mir für alle Sci-Fi-, Grusel- und Vin Diesel-Fans !

ungeprüfte Kritik

The Replacement Killers

Die Ersatzkiller
18+ Spielfilm, Action

The Replacement Killers

Die Ersatzkiller
18+ Spielfilm, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "frankycl" am 30.01.2010
Einer meiner Lieblingsfilme ... und - wenn man von der relativ kurzen Laufzeit absieht und keinen allzu hohen Realitätsanspruch hat - meiner Meinung nach auch einer der besten Action-Shootout-Filme überhaupt ! - Ich habe ihn inzwischen 4x gesehen und er gefällt mir immer wieder; allerdings nur in der FSK 18 Fassung ! Es gibt nähmlich auch noch eine extrem geschnittene 16er Fassung, die sehr viel an Atmosphäre eingebüßt hat und auch als FSK 12er durchgehen könnte (Vorsicht beim Kauf!). Apropos: FSK 18 ist meiner Meinung nach auch für die "härtere" Version reichlich übertrieben, da kaum deutliche Blut- oder Splatter-Effekte enthalten und die Action-Szenen reichlich übertrieben - und damit unrealistisch - sind und die dargestellte Gewalt immer von einem moralischen Gut-gegen-Böse-Schema getragen wird.
Was den Film meiner Meinung nach aber zu etwas besonderem macht, ist die extrem passend aufeinander abgestimmte Mischung aus hervorragender Regie-Arbeit, excellenter musikalischer Inszenierung und - mit Ausnahme der "Ersatz-Killer" - glaubwürdig und einfühlsam agierenden Darstellern - allen voran "Mira Sorvino", die in meinen Augen als zweite "Milla Jovovich" durchgehen könnte. Die stimmige Soundkulisse, die abwechslungsreichen Schauplätze und die schnellen, aber stets nachvollziehbaren Schnitte und Kammerafahrten tun ihr übriges dazu. - Meiner Meinung nach ist dies einer der wenigen Streifen, die man in seiner Gesamt-Komposition eher als Kunstwerk, denn als Fim bezeichnet kann ... und daher für jeden Action- u. John Woo-Fan (der hier zwar nur einer der >Ausführenden Produzenten< war, aber dessen "Handschrift" deutlich zu spüren ist) eine absolute Empfehlung.

ungeprüfte Kritik