Kritiken von "InaLena"

An ihrer Seite

Kann man loslassen, was man am meisten liebt?
Drama, Lovestory

An ihrer Seite

Kann man loslassen, was man am meisten liebt?
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 17.07.2008
Es ist schon ein Drama mit dem menschlichen Körper – wenn der Zerfall so direkt beobachtet werden kann. Fiona (genial wie immer = Julie Christie) lässt sich auf eigenen Wunsch in ein Sa-natorium einweisen, da die diagnostizierte Alzheimer-Krankheit schnell fortschreitet. Nach 4 Wochen Eingewöhnungsfrist erkennt sie ihren Gatten nicht mehr und hat sich im Heim einen neuen „Mann gesucht“. Mit allen Mitteln versucht der verehelichte Grant eine Annäherung an Fiona zu finden, doch über Freundlichkeit geht die Gattin nicht hinaus. Als dann allerdings die reale Gattin vom „Heim-Ehemann“ diesen nach Hause bringen lässt, fällt Fiona in totale Agonie und grenzt die Welt aus. Ein letzter Versuch, ihre „Geister“ wieder zu erwecken ist von Grant – der sich aus letzter Verweiflung sogar prostituiert – in aller Verzweiflung sehr gut gemeint; lei-der hat er nicht mit der Unberechbarkeit dieser Krankheit gerechnet.
Der Film ist ziemlich brutal, weil eben die Realität so ist – es ist schlimm dem Verfall eines ge-liebten Menschen zu beobachten und am ärgsten ist die geistige Umnachtung.

ungeprüfte Kritik

Fell

Eine Liebesgeschichte - Ein imaginäres Portrait von Diane Arbus.
Drama, Lovestory

Fell

Eine Liebesgeschichte - Ein imaginäres Portrait von Diane Arbus.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 17.07.2008
Diane Arbus (später eine berühmte Fotografin eines neuen Foto- Stils, gefühlvoll und tragisch in Szene gesetzt von einer genialen Nicole Kidmann), eine junge Frau aus sehr reichem Haus, war bisher nur hübsches Beiwerk und Assistentin im Fotostudio ihres Mannes. Also dann aber auf ihren Nachbarn Lionell (ein zärtlicher und überaus erotischer Robert Downey jr.) trifft, platzt ihr Schneckenhaus auf und sie gibt sich ihrer Begabung in der Photografie hin und auch ihrer Leidenschaft und Laszivität. Durch Lionel erhält sie Kontakt zum Varieté und merkt, dass sie ihr Leben bis jetzt „verschlafen“ hat – er weckt sie auf und gibt ihr somit die Chance zur Be-freiung. Leider dauert das intensive Liebesverhältnis nicht lange an, da Lionel Lungenkrank ist und bald sterben wird – diesen Zug des Schicksals nimmt er aber selbst in die Hand und taucht im Meer ab. Diane entscheidet sich gegen ihre Familie und für ihre Weiterentwicklung. Ein we-nig bekannter Film, szenisch wundervoll dargestellt mit viel Erotik und unterschwelligen Emotionen; auch wenn er sich nur vage an das Leben der berühmten Fotografin hält, ist es doch eine Wonne, ihn anzuschauen.

ungeprüfte Kritik

Dunkelblaufastschwarz

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 26.05.2008
Jorge, etwas unentschlossen im Umgang mit seinem BWL-Studium und seinem demenzkran-ken Vater, steht etwas ratlos im Leben. Sein Bruder Antonio verkuppelt ihn mit Paula im Knast – damit sie bessere Haftbedingungen erhält, soll er sie schwängern. Nach vielen Jahren be-kommt er allerdings endlich die Chance auf eine Beziehung mit seiner Sandkastenliebe Natalia. Der Zweispalt ist immens, weil Jorge endlich aus seinem Leben was machen will; Paula zeigt ihm neue Möglichkeiten auf. Allerdings will Antonio sich die Chance auf seine „eingefädelte“ Familie nicht wegnehmen lassen und daher versucht er das Sparbuch vom gelähmten Vater ab-zuräumen – sozusagen als Gegengabe. Jorge nimmt das Angebot an; für die auf Haftentlassung wartende, schwangere Paula nimmt er eine neue Hausmeisterstelle an und lässt den Bruder mit Geld und dem behinderten Vater sitzen. Viel ist er nicht weitergekommen in seiner Entwick-lung, doch er hat wenigstens neue Perspektiven.
Ein schöner Film, der so manche tragische Situation mit einem Augenzwinkern zum Besseren führt. Der Titel bezieht sich übrigens auf einen Anzug, den Jorge immer wieder im Schaufenster bewundert; er steht für ihn als Metapher für eine „bessere Zukunft“. Ein gelungenes Werk vom Regisseur Daniel Sánchez Arévalo.

ungeprüfte Kritik

Winterreise

Drama, Deutscher Film

Winterreise

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 08.04.2008
Zu anfangs kommen viele negative Gefühle gegen den Protagonisten Franz Brenninger auf (= Sepp Bierbichler wurde diese Rolle auf Leib und Charakter zurecht geschrieben), denn eigent-lich ist er ein richtiger Kotzbrocken. Er flucht, verarscht seine Umwelt, nimmt seine Frau nicht ernst (obwohl er sie trotz allem zärtlich liebt), erniedrigt seine Kinder (nicht ganz zu Unrecht übt er seine Kritik aus, aber leider unter die Gürtellinie), doch umso länger man sich dieser Ge-schichte hingibt – die zu anfangs sehr langsam „schwebt“ (vielleicht auch durch die eisige baye-rische Winterlandschaft) – merkt die Zuschauerin: eigentlich hat er recht. Sein einstmals stabiles Unternehmen ist von Großkonzernen in die Knie gezwungen worden; er steht vor der Pleite. Die unbandige Lebenslust, die der zügellose Mann in sich hat, wird von der Familie nicht ver-standen und von den Ärzten mit Tabletten „reguliert“. Seine Ehrlichkeit ist verletzend, aber es sind keine Lügen, die er seinen Mitmenschen auf den Kopf zusagt ! Nein, nur grobschlächtig, so wie das Leben mit ihm umgeht, agiert er in seinem Umfeld.
Er trifft auf Leyla, eine junge Kurdin, die seine Geschäftspost aus dem Englischen übersetzen soll – ein seltsames Angebot über Geldverschiebungen aus Kenia erreicht ihn und sofort läuten alle Alarmglocken: Das kann nicht gut gehen – das sind Gauner; jeder spürt das! Doch durch einen erneuten Schicksalsschlag (seine Frau droht zu erblinden und benötigt eine teure OP), lässt er sich auf den Deal ein und verliert prompt weitere 50.000 $ (die er nicht besitzt und die der Sohn für die Operation der Mutter überwiesen hat), anstatt zu seiner Rettung 750.000 $ zu erhalten. Total in Wut aufgelöst fährt er nach Afrika, mit Leyla im Gepäck, die sich von den Brenninger-Launen nicht so schnell verschrecken lässt. Dort findet er natürlich nur ein Elends-viertel bei der angegebenen Büroadresse – Wellblechbuden und zornige, hungrige, skeptische Menschen und ein es nicht glauben wollender alternder weißer Ex-Geschäftsmann, der sich immer wieder im Kreise dreht; diese Szene gehört zu den besten Metaphern in diesem Film. Natürlich kennt niemand den Vertragspartner! Auch die Deutsche Botschaft zieht sein Ansin-nen ins Lächerliche und nun ist die Schwermut das einzige was ihm noch bleibt; allerdings ent-steht dadurch aus der unansehnlichen Brenninger-Larve ein wundervolles leichtes Schmetter-lingsgeschöpf – als wären die garstigen Teile seiner Seele unter der afrikanischen Sonne wegge-schmolzen. Für ihn steht fest, dass er dieses Land nicht mehr verlassen will – es tut ihm gut; zum ersten Mal seit Jahren fühlt er wieder echtes Leben durch sich hindurchströmen. Er hat seine Würde wieder erlangt und das befähigt ihn zu dem Schritt, von diesem Leben zu einem neuen Anfang zu gehen. Die einzige, die ihn versteht ist Leyla, aber wohl auch die einzige, die wirklich um ihn trauert.
Der Film rollt die Endstationen eines vom „Glück verlassenen“ Mannes auf und tut dies in ei-ner solchen Intensität, dass diese schwere Traurigkeit noch länger im Betrachter klingen würde, wenn der Regisseur Hans Steinbichler (schon sein Debüt „Hierankl“ in 2003 ist ein geniales Stück Filmgeschichte – ebenfalls mit Sepp Bierbichler in der Hauptrolle) nicht im „Afrika-Teil“ seines zweiten Streifens alles in den Wandel setzt und somit die Zuschauerinnen mit der Leich-tigkeit und der Lust des schwarzen Kontinents überrascht. Allerdings erhält dieser Film seine Wirkkraft wohl in erster Linie durch einen genialen Sepp Bierbichler.

ungeprüfte Kritik

Invincible - Unbesiegbar

Berlin 1932. Ein Mann wird zur unvergesslichen Legende.
Drama

Invincible - Unbesiegbar

Berlin 1932. Ein Mann wird zur unvergesslichen Legende.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 08.04.2008
Die bewegende Geschichte eines unbedarften, starken jungen Schmiedes aus Polen (Zische Breitbart), der nach Berlin kommt, um im „Palast des Okkulten“ bei Hanussen als „Siegfried“ Eisen zu verbiegen – und das vor dem Nazi-Publikum, die Hanussen fördern und sich von ihm spektakuläre Zukunftsvisionen ansagen zu lassen. Tim Roth als Demagoge und Illusionist ist dramatisch und „gespenstisch“ gut in seiner Rolle. Als sich Zische dann in einer Vorstellung „outet“ und vom Siegfried zum Samson wandelt, ist das „saubere deutsche“ SS-Publikum nicht mehr so begeistert von seinem Helden. Doch am Ende ist nicht der Naivling, der zu Fall kommt, sondern der große Hellseher höchstpersönlich, der gerichtet wurde von den Leuten, die er für seine Ziele ausgenutzt hat. Als allerdings der ins Heimatdorf zurückgekehrte Zische seine jüdischen Landsleute vor den Nazis warnen will, glaubt ihm niemand – ja, der Prediger gilt im eigenen Land eben nicht viel. Doch nicht die Invasion der Nazis über Polen bringt den jungen Idealisten zu Fall, sondern ein alter rostiger Nagel, der ihm den Wundbrand beschehrt.
Ein wunderschöner, intensiver Film, dem man seine Magie anhand des seltsamen Titels gar nicht entnehmen kann.

ungeprüfte Kritik

Adams Äpfel

Eine Komödie über Gutmenschen und Unverbesserliche.
Komödie, Drama

Adams Äpfel

Eine Komödie über Gutmenschen und Unverbesserliche.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 03.03.2008
Echt schräg skandinavisch ! Ein Neonazi soll zur „Resozialisierung“ für 3 Monate bei einem Landpfarrer „zurück in die Gesellschaft“ geführt werden. Allerdings ist Pfarrer Ivan ein absolut realitätsfremder Mensch, der nichts für WAHR nehmen will, was um ihn herum geschieht. Außerdem hat er einen Gehirntumor und steht kurz davor, zu sterben. Doch seine Ignoranz für die Wirklichkeit ist so stark, dass er sogar die Todesprognose ignoriert und unbeirrbar weiterlebt – in seiner eigenen kleinen Welt. Dazu gehört nun auch Adam, denn so grotesk wie ihm seine Si-tuation zu anfangs vorkam, so sehr spürt er mit der Zeit, dass er nur in diese Groteske wirklich eine Zuhause gefunden hat.

ungeprüfte Kritik

Good Night, and Good Luck

Ihre Waffe war die Wahrheit.
Drama

Good Night, and Good Luck

Ihre Waffe war die Wahrheit.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 18.02.2008
Eine der schmutzigsten Zeiten in den U.S.A. (außer unter dem momentanen Massenmörder G.W.) – die McCarthy-Ära. Ein großer Fernsehsender versucht das Volk aufzuklären, was durch den Senator McCarthy für Hetzjagden verursacht werden. Es ist schwer, Menschen etwas zu zeigen, das sie nicht sehen wollen. In schw/wß gehalten machen die Bilder die bedrückende Situation in dieser Zeit noch deutlicher. Ein ernster und politischer Film, der aber durchaus als „brilliant“ bezeichnet werden kann.

ungeprüfte Kritik

The Good German

In den Ruinen von Berlin.
Kriegsfilm, Drama

The Good German

In den Ruinen von Berlin.
Kriegsfilm, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 01.01.2008
Tobey Maguire in einer fiesen und sehr kurzen Rolle; Fahrer Tully fährt den Militärkorrespondenten Jakob Geismer (gentleman-traurig = George Cloony) zur Berichterstattung der Potsdamer Konferenz durchs zerbombte Berlin. Der Junge ist ein skrupeloser Geschäftemacher, der alles verkauft (und auch an jeden), was ihm nützlich ist und der Ältere ist der Abgeklärte, kriegsgeschädigt und ohne Illusionen; er soll Konferenz dokumentieren und sich neutral verhalten; das geht nicht mehr, als er auf seine ehemalige Geliebte trifft. Lena (Cate Blanchett = diesmal gar nicht zerbrechlich) bringt sich mit Hurerei durchs Leben, kalt und ohne Hoffnung. Tully benutzt sie, weil Jakob sie mitten im Krieg verlassen hat – nicht freiwillig. Im Laufe der Geschichte werden die wahren Motive sichtbar: Lena ist die Frau von Emil Brandt, dem Assistenten eines Bombeningenieurs, der Aufzeichnungen über ein geheimes Projekt in einem Bergstollen hat, wo Raketen getestet wurden (bei der Gelegenheit wurden auch mal schnell Tausende von Zwangsarbeitern getötet). Alle - amerikanische, wie sowjetische Generäle - wollen die Unterlagen und somit beginnt ein politisches Kalkül, wo jeder jeden verrät und alle ans Messer geliefert und die meisten auch getötet werden.

Der Film, der wohl bewußt in Casablanca-Stil gehalten wurde, verfehlt durch das schwarz/weiß-Ambiente und die Tragik der Love-Story nicht an Wirkung; die Musik erinnert an Nachkriegsfilme aus den 50ern und Cate Blanchett an eine Mischung aus Lauren Bacall und Ingrid Bergmann, George Cloony ist einfach nur „himself“ – souverän, traurig und enttäuscht, weil er merkt, dass auch er nur benutzt wird.

Einen Nachkriegsfilm aus dem zerbombten Berlin mit Menschen, die sich verkaufen um zu überleben, als „schön“ zu bezeichnen, ist wohl nicht angebracht, doch die Intensität dieses Films sollte jeder genießen, der „alte Hollywood-Schinken“ gerne mag.

ungeprüfte Kritik

Vitus

Drama, Musik

Vitus

Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 29.11.2007
Schon wieder ein „Kinder-Film“ ... ja, aber was für einer. Der kleine Vitus plagt sich mit dem Problem des Hochbegabtseins herum und findet einen Weg, sich da raus zu schleichen. Trotzdem nimmt er mit seinem Grips und Können die Geschicke der ganzen Familie in die Hände und bestärkt durch seinen Großvater (genial = Bruno Ganz) zeigt es sich, dass es doch nicht sooo doof ist, ein Genie zu sein. Ein wirklich wundervoller Film über das Anders-sein !!!

ungeprüfte Kritik

Little Miss Sunshine

Eine Familie am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Komödie, Drama

Little Miss Sunshine

Eine Familie am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 07.11.2007
Eine ganz normale amerikanische Familie – möchte man auf den ersten Blick meinen, doch …: Vater Richard – als echter Looser – bietet ein Selbstverwirklichungs-Coaching an, das keiner haben will; Opa ist aus dem Heim geflogen, weil er Heroin schnupft und obszöne Granteleien von sich gibt; Sohn Dwayne strebt ein Ziel an, das aus Gesundheitsgründen floppt und die Mutter versucht es allen Recht zu machen. Dann ist da noch Olive, ein zehnjäriges Mädchen, etwas pummelig mit dicker Brille, aber großem Herzen. Sie setzt sich in den Kopf, nach Californien zu reisen, um den Preis „Little Miss Sunshine“ zu erringen. Das Unterfangen wäre eh schon sehr schwer, doch nun ist der Familie auch noch die Aufsicht für den Suiziddurchgeführten Onkel Frank über tragen worden – ein schwuler Literaturprofessor mit philosophischen Anwandlungen – und so machen sie sich alle auf den Weg, im klapprigen VW-Bus die 600 km abzufahren, um pünktlich zur Miss-Wahl anzukommen. Unterwegs macht nicht nur das Gefährt schlapp, sondern auch Opa soll auf der Strecke bleiben, doch wozu hat man einen großen Heck-Bereich ? Am Austragungsort des Beauty-Contests angekommen, bekommen die Männer der Familie „kalte Füße“ und wollen Olive vor der Blamage des Versagens und Bespottet werden schützen, doch nun zeigt die Mutter Rückgrat: Olive darf ihre Show präsentieren und was für eine ! Denn Opa hatt die Choreografie ausgesucht und mit dem Mädel einen aufreizenden Strip einstudiert. Das „Shoking“ des dekadenten Publikums zeigt eindeutig, dass dort keiner auf Individualität steht und Barbie immer noch als Vorbild gilt. Aber die Familie Hoover läßt sich nicht aus der Bahn werfen, sondern steht noch fester zusammen und ist somit „unantastbar“.

ungeprüfte Kritik

Die Perlenstickerinnen

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "InaLena" am 29.10.2007
Claire ist 17, schwanger und hat einen miesen Job an einer Supermarktskasse. Ihre Eltern interessieren sich nicht für sie und ihre einzige Freundin, Lucile, studiert in Lyon. Dies alles sind düstere Aussichten, für ihren Nachwuchs und eigentlich hat sie sich schon für eine Adoption entschieden, als ihr Leben eine wundervolle Wendung nimmt. In ihrem armseeligen Dachboden-Zimmer widmet sich das junge Mädchen leidenschaftlich der Stickerei – am liebsten sind ihr die komplizierten Pailletten- und Perlenmuster, die sie voll Hingabe und Genauigkeit zu kunstvollen Mustern verbindet. Die armenische Perlenstickerin Mdm Melikian beklagt den Tod ihres Sohnes, der mit Guiaume (dem Bruder von Lucile), einen Motorrad-Unfall hatte; auf anraten der Freundin bewirbt sich Claire bei der scheuen Frau und bekommt eine Probezeit. Immer mehr verwachsen diese beiden Personen miteinander und als dann Madame in einem Trübsinns-Anfall zuviele Tabletten schluckt und das Mädchen sie findet, kümmert sich diese um sie, als wäre sie die Tochter und so lernt Madame auch deren menschlichen Wert schätzen. Nun steht auch dem glücklichen Verlauf des Films nichts mehr im Weg. Claire entschließt sich, das Kind zu behalten, Mdm Melikian vermittelt die Arbeiten des jungen Mädchens an einen Pariser Modeschöpfer und als sich Guiaume auch noch traut, seiner Zuneigung zu Claire freien Lauf zu lassen, fühlt sich auch die Zuschauerin freudig berührt von diesem „Film der ganz leisen Töne“. Die Regisseurin Elénore Faucher hat mit ihrem Erstlingswerk eine sehr sanfte und einfühlsame Story verfilmt, die auch noch Einblick in ein sehr altes Handwerk gibt, von dem eigentlich immer nur das Endprodukt zu bewundern ist.

ungeprüfte Kritik