Kritiken von "stuforcedyou"

Der fremde Sohn

Um ihr Kind zu finden, folgte sie unbeirrt ihrem Weg.
Drama

Der fremde Sohn

Um ihr Kind zu finden, folgte sie unbeirrt ihrem Weg.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 23.08.2009
Die wahre Geschichte der Christine Collins wurde von Altmeister Clint Eastwood in einen gefühlsbetonten Film verwandelt. Dabei teilt Eastwood die Geschichte in drei grobe Teile auf. Da wären zu Beginn die für die Mutter schockierenden ersten Tage nach dem Verschwinden ihres Sohnes, gefolgt von dem Teil der Geschichte, in der Christine Collins unschuldig in eine Psychiatrie gesperrt wird. Der abschließende Teil, die Gerichtverhandlung und die düstere kriminalistische Geschichte baut dann weniger auf die Ungerechtigkeit gegen die verzweifelte Mutter, sondern grast die klassischen Gerichtsstandards ab. Diese Zusammenstellung lässt „Changeling“, so der Originaltitel, mit unter etwas zu statisch wirken, aber es gelingt Eastwood immer wieder fesselnde wie auch überaus bedrückende Momentaufnahmen und Szenen zu erzeugen. Die gute Angelina Jolie, von der böse Zungen behaupten sie würde alles wegadoptieren was geht, gibt sich sichtlich mühe der Verzweiflung und Ohnmacht der Christine Collins ein greifbares Gesicht zu verleihen, aber es fällt schwer sich komplett von der ewig im Blitzlicht befindenden Jolie zu verabschieden. Deshalb wirkt ihre Darstellung nie so überzeugend, was aber nicht an ihrem Talent liegt, sondern mehr an ihrer ausufernden Popularität die sich freilich mehr sekundär mit ihren Filmen beschäftigt. "Der fremde Sohn" ist schlussendlich gelungenes Gefühlskino, dass mit der Mechanik der Ungerechtigkeit den Zuschauer aufschrecken und aufhorchen lässt. Ein Film für die Ewigkeit ist Eastwood, trotz seiner Bemühungen, jedoch nicht gelungen.

ungeprüfte Kritik

Public Enemies

Thriller, Krimi

Public Enemies

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 14.08.2009
Während der Weltwirtschaftskrise von 1933 galt Bankräuber John Dillinger als Gentleman-Ganove, als amerikanischer Robin Hood, weil er "nur das Geld der Banken raubt, nicht dass der Menschen". Gewiss eine Zwiespältigkeit, die der Film von Michael Mann jedoch zu keiner Zeit wirklich in Frage stellt. "Public Enemies" fokussiert sich lieber auf die reine Figur Dillinger und weniger auf seine Symbolik. Das ist durchaus verschenktes Potenzial, vor allem weil Hauptdarsteller Johnny Depp sein Spiel drosselt und der Film so noch viel Raum hätte, wie etwa für den historischen Aspekte der wahren Geschichte. Des Weiteren hätte es sich Angeboten Dillingers Gegenspieler, den FBI Agenten Melvin Purvis, größer auszubauen. Dies wäre der Dynamik zu Gute gekommen, so aber verkommt Christian Bales Rolle des Gaunerjägers leider zur blassen Nebenfigur, ähnlich blass und mutlos bleibt übrigens auch die Romanze zwischen Dillinger und seiner Billie Frechette (Marion Cortillard).
Michael Manns Entscheidung seinen Kameramann Dante Spinotti den Film mit modernen Digitalkamera zu filmen ging leider nach hinten los, denn die modernen Bilder mit ihrer mal klaren mal eher grobkörnigen Komposition passen nie so ganz zur Atmosphäre des Films und lassen ihn oft zu kühl und emotionslos erscheinen.
Zum Glück versteht es Regisseur Mann aber aus seinem Gangster-Drama eine große Hand spannender und interessanter Momente zu filtern. So beweist Mann erneut, dass er ein Großmeister der Gewalt ist. Wenn in seinen Filmen Gewalt ausbricht, dann ist diese immer kraftvoll, energisch, impulsiv und erinnert an die kompromisslosen Spätwestern eines Sam Peckinpah. Diese raue, fesselnde Energie der Actionszenen wirkt auch in die ruhigeren Szenen nach und macht das Drama sehenswert.
"Public Enemies" ist bei weitem nicht das Gangster- Epos geworden, was es hätte werden können, aber er besitzt einen unterhaltsamen wie anspruchsvollen Kern, die ihn voran treibt und auch der gebremste Johnny Depp kann überzeugen. Wenn er am Ende wie das moderne Duplikat eines Clark Gable seinem Schicksal entgegen sieht, dann hat man den Star Johnny Depp längst vergessen und sich ganz und gar auf John Dillinger eingestellt. Für einen so gefragten, beliebten und exzentrischen Schauspieler ist dies wirklich eine Glanzleistung erster Güte.

ungeprüfte Kritik

The Rocker

Voll der (S)Hit.
Komödie, Musik

The Rocker

Voll der (S)Hit.
Komödie, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 14.08.2009
"Ganz oder gar nicht" - Regisseur Peter Cattaneo inszenierte mit "The Rocker" eine amüsante, wenn auch überaus seichte und angepasste Komödie, die ihre "Glaube an deinen Traum"- Attitüde manchmal wirklich zu engstirnig und wenig facettenreich nutzt, so dass der eigentlich recht schwungvolle Witz des Films stockt. Dank Riann Wilson, den Fans von amerikanischen Serien u.a. aus "The Office" und "Six Feet Under" kennen, besitzt der Film aber einen so gut funktionierende Hauptfigur, die mit ihrer Eigenheit, ihrem Charisma und ihrem Humor die arg süßlichen und sentimental unausgereiften Phasen des Films vergessen lässt. Als kleines Bonbon bietet die Komödie noch einen Gastauftritt von Pete Best, dem ersten Drummer der Beatles, der kurz vor deren Durchbruch von Ringo Starr ersetzt wurde.

ungeprüfte Kritik

Grace Is Gone

Die Zeit ohne Grace
Drama

Grace Is Gone

Die Zeit ohne Grace
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 14.08.2009
Mit nicht einmal ein dutzend Kopien lief dieses Drama in den amerikanischen Kinos und bewies damit erneut, dass die Staaten noch nicht bereit sind sich mit dem Thema Irakkrieg auseinanderzusetzen, obwohl bis her alle Filme zum Thema durchaus sehenswert, wenn nicht sogar herausragend waren. "Grace is gone" gehört zu der sehenswerten Sorte. Der schlichte Film, der andauernd von ruhigen, aber leider recht entnervenden Klavierspiel begleitet wird, das im übrigen von Clint Eastwood komponiert wurde, erzählt seine Geschichte ohne großen Pathos und Patriotismus. Er macht aber auch klar, das die Familie ihr Land liebt, doch Regisseur James C. Strouse nutzt diese Einstellung nicht als Allheilmittel gegen den Schmerz, für ihn zählt vielmehr der innere Kern des Verlusts und mit seiner leisen und klaren Bildsprache, sowie seiner gefühlvollen Annäherung an Hauptfigur und Vater Stan, gelang Strouse ein ergreifendes Drama.

ungeprüfte Kritik

Forbidden Kingdom

Der Kampf um die Ewigkeit.
Fantasy, Abenteuer

Forbidden Kingdom

Der Kampf um die Ewigkeit.
Fantasy, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 10.08.2009
Erstmals treffen Jackie Chan und Jet Li in einem Film aufeinander. Der feuchte Traum von so manchem Martial Arts Fan ist ein harmloser aber durchweg unterhaltsamer Verschnitt aus Kampfkunst, amerikanisierten Ostmärchen und dazu noch eine gute Prise "Karate Kid" - Anleihen. Dass ist ganz gewiss weit weg von dem, was man eigentlich mit den Duo Chan und Li hätte machen können, aber für ein kurzweiliges und Actionorientiertes Filmmärchen mit wirklich gelungenen Kampfszenen reicht es allemal. Chan und Li Fans sollten nicht enttäuscht sein.

ungeprüfte Kritik

Glaubensfrage

Es gibt keine einfache Wahrheit.
Drama

Glaubensfrage

Es gibt keine einfache Wahrheit.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 03.08.2009
Das Regiedebüt des Pulitzerpreisträgers und "Mondsüchtig"- Autors John Patrick Shanley ist ein sehr dialoglastiges Werk. Ohne exzellente Darsteller wäre "Glaubensfrage" arg trocken und nüchtern, doch mit Meryl Streep, Amy Adams und Philip Seymour Hoffmann kann der Film auf ein herausragendes Ensemble zurückgreifen und bietet so intelligente Dramatik jenseits von großen Phrasen und Gesten. Das Gute an "Glaubensfrage" ist, dass er nicht alles aufklärt, es bleibt immer ein Rest Dunkelheit zurück, so dass eine selbsterklärende Lösung nicht zur Verfügung steht. Dies bedeutet das der Film nicht nur zur Diskussion einlädt, nein, er fordert sie geradezu. Dies ist gewiss nicht das Rezept für einen kurzweiligen Ausflug quer durch dramatischen, seichten Pathos, sondern ein schwerfällige wie auch wunderbar vielschichtige Parabel über Glaube und Wahrheit, Rassismus und Lüge.

ungeprüfte Kritik

Vorbilder?!

Unzuverlässig. Unverantwortlich. Unerwachsen.
Komödie

Vorbilder?!

Unzuverlässig. Unverantwortlich. Unerwachsen.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 30.07.2009
"Vorbilder" ist seicht, vorhersehbar und trotz seiner Makel recht lustig. Dies liegt zum einen an den sympathischen Darstellern und zum anderen an der Lust des Films seine simple aber effektive Geschichte zu vermitteln. Dabei verzichtet die Komödie zwar leider nicht auf die typischen und kitschigen "Ich habe etwas gelernt" - Monologe sowie auf verstaubte und faltige Rollenklischees, dafür sind diese allerdings meist in gut getimte Gags investiert. "Vorbilder" ist somit keine Komödie die man für die Ewigkeit in seinen Erinnerungen behält, aber für seine reine Laufzeit, bietet dieser nette, belanglose und wenig hintersinnige Quatsch durchaus Unterhaltungswert. Vor allem die Szenen, in denen die „Vorbilder“ als Kiss verkleidet an einem Real Life Rollenspiel teilnehmen sind, Kiss Fans mögen mir diesen Ausspruch verzeihen, putzig.

ungeprüfte Kritik

13 Tzameti

13 Spieler. Eine Kugel. Das ultimative Glücksspiel.
18+ Spielfilm, Thriller

13 Tzameti

13 Spieler. Eine Kugel. Das ultimative Glücksspiel.
18+ Spielfilm, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 29.07.2009
Moderne Schwarzweißfilme bauen meisten auf ihren melancholischen, visuellen Effekt, doch manchmal geht die anvisierte Visualität nach hinten los und der Film wirkt gequält auf kunstvoll getrimmt. Dem französisch- georgische Independent-Thriller „13 Tzameti“ gelingt es seine nüchterne und trostlose schwarzweiß Optik für sich arbeiten zu lassen, denn dank dieses Stils wirkt alles noch etwas trister, noch etwas nebulöser und so baut sich rasch eine stimmige Atmosphäre auf, die ein wenig die Hinlänglichkeit der ersten zwanzig Minuten kaschiert. Hat man diese paar Minuten aber hinter sich gebracht, dann wird das Werk der Brüder Babluani so dramatisch, dass man sich neben den Finger- auch die Fußnägel abkauen könnte und dies alles ohne das der Film große Stars oder großes Getöse benötigt. „13 Tzameti“ gehört zweifelsohne zu den spannendsten Filmen die dieses Jahr auf DVD erschienen sind und auf das geplante Hollywood Remake kann man gespannt sein. Man sollte dem Original aber eine Chance geben, denn ob die Traumfabrik den Film ähnlich düster, suggestiv und unbehaglich werden lässt, darf nach diversen weichgespülten Remakes bezweifelt werden.

ungeprüfte Kritik

The Strangers

Wir glauben, es gibt nichts zu befürchten. Aber manchmal irren wir uns.
18+ Spielfilm, Horror, Thriller

The Strangers

Wir glauben, es gibt nichts zu befürchten. Aber manchmal irren wir uns.
18+ Spielfilm, Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 23.07.2009
Vorbei huschende Schatten, dumpfe Klopfzeichen und leblose Masken. Regiedebütant Bryan Bertino vertraute für "The Strangers" auf diese einfachen aber überaus effizienten Spannungseffekte, die den Film gewiss nicht zu einer Genre- Revolution machen, ihn aber wohltuend von der nicht enden wollenden Folter- und Blutbadwelle der letzten Jahre abhebt. Zwar schafft es Bertino nicht ganz den momentan so angesagten Foltertrend zu widerstehen, aber dafür bleibt er bei der Bedrohung des Films konsequent, weil die Bedrohung hier genau dass ist was für uns alle das bedrohlichste ist: das Unbekannte. Bertino spielt damit gekonnt auf der Klaviatur des Genre und er bleibt ähnlich wie die maskierten Eindringlinge eiskalt wenn es darum geht das Unbekannt in Gewissheit zu verwandeln und so schafft es der Film auch noch nach dem Abspann im Gedächtnis haften zu bleiben. Dies sollte man wertschätzen, vor allem bei den ganze erfolgreichen Ramsch die der Horrorfilm in den letzten Jahren hervorgewürgt hat.

ungeprüfte Kritik

Die Kunst des negativen Denkens

Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 23.07.2009
Gerade einmal ein Haus, sieben Figuren und 75 Minuten benötigt diese norwegische Komödie um all den Mutmacherfilmen, in bester skandinavischer Weise, den nackten Hintern und später noch Stinkefinger hinzuhalten. "Die Kunst des negativen Denkens" ist ein ungemein unterhaltsamer, intelligenter und unangepasster Film, der mit seinem bösen, trockenen Humor so manche Wahrheit ans Tagelicht bringt ohne sich selbst vor seiner eigenen Ironie und sezierenden Schärfe zu verstecken. So besitzt der Film am Ende sogar eine so herrliche positive Botschaft an das Leben und die Liebe, dass er es gar nicht nötig hat diese in trivialer Happy End Kultur dem Zuschauer anzupreisen. Wer dem skandinavischen Humor nicht abgeneigt ist oder einfach mal einen witzigen Film mit Mut zum Pessimismus sehen will sollte sich "Die Kunst des negativen Denkens" nicht entgehen lassen.

ungeprüfte Kritik

Gran Torino

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 20.07.2009
Clint Eastwood gilt seit "Die Brücken am Fluss" als Großmeisters des dramatischen, amerikanischen Films und dieser Ruf ist mittlerweile nicht nur größer als Eastwoods Cowboyzeit sondern auch berechtigt. "Gran Torino" zählt zwar nicht so Eastwoods größten Werken, aber auch dieses Drama berührt den Zuschauer auf gelungene Weise. Der Mittelpunkt des Films steht Walter Kowalski und Eastwood spielt den rüstigen wie missmutigen Veteranen mit passender sturer Altersmine. Dass diese Mine im Laufe der Handlung aus ihrem steinernen Zustand befreit wird, ist nicht sonderlich neu, wird aber auf eine ruhige, unaufdringliche Art erzählt und besitzt genügend Charme und Dramatik, so dass es auch nicht sonderlich ins Gewicht fällt, dass Walts Wandlung vom Griesgram zum hilfsbereiten Nachbarn und Helden etwas kurzatmig geschildert wird. "Gran Torino" hat seine Schwächen, ist aber dennoch ein wunderbarer Film über uns Menschen und unsere Vorurteile und Clint Eastwood beweist erneut sein großes Talent sowie seine humanistische Ader.

ungeprüfte Kritik

Operation Walküre

Das Stauffenberg-Attentat - Während andere Befehlen folgten, folgten sie ihrem Gewissen.
Kriegsfilm

Operation Walküre

Das Stauffenberg-Attentat - Während andere Befehlen folgten, folgten sie ihrem Gewissen.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 20.07.2009
Dass ist er also, der Film, der letztes Jahr das Sommerloch des Feuilletons und des Boulevard gestopft hat. Das Ergebnis ist ein sehenswerter Film, dem nicht zum Glück sein Engagement ansieht nicht aber den Erwartungsdruck den die Macher, nicht nur wegen Tom Cruise Scientologyzugehörigkeit, hatten. Aber statt sich nur auf Tom Cruise zu fixieren, sollte man auch Regisseur Bryan Singer und Autor Christopher McQuarrie erwähnen, die bereits 1995 bei dem Krimiklassiker "Die üblichen Verdächtigen" zusammengearbeitet haben. Ihre Verfilmung des Stauffenberg- Attentats ist straff erzählt, gut gespielt und atmosphärisch geglückt. Was jedoch negativ auffällt, ist dass sie darauf verzichten zu hinterfragen was aus dem überzeugten Nazi den bekanntesten Hitlerattentäter machte und dies reißt ein unschönes Loch in die Glaubwürdigkeit der Figur. Wenn man allerdings vom historischen Aspekt absieht, ist "Operation Walküre" ein gelungener Film über Tapferkeit, der seinen Ansprüchen nicht immer ganz gerecht wird.

ungeprüfte Kritik