Deutscher Film, Abenteuer
Deutscher Film, Abenteuer
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Segafredo" am 28.08.2013Fitzcarraldo war mein erster Kinski- bzw. Herzog-Film. Der Film ist unglaublich detailverliebt und bemüht und wenn man sich das "Making of" noch anguckt, erkennt man erst, unter welch widrigen Bedingungen der Film gedreht wurde und dass alle Beteiligten wohl an ihre Grenzen gehen mussten. Leider wird das Bemühen um Authentizität dem Film aber auch zum Verhängnis, irgendwie kommt die Story nie so wirklich in Fahrt. Gut, der Film hat einige erinnerungswürdige Einzelszenen, mein persönliches Highlight: Kinski und Grammophon in Nahaufnahme vor der vorbeiziehenden Kulisse des tropischen Flussufers zum Gesang von Caruso. Natürlich haben auch die berühmten Szenen mit dem Schiff am Berg durchaus ihren Reiz. Aber dann sind da diese unglaublichen Längen, viele Kameraeinstellungen sind einfach zu ausgedehnt und ziehen sich zäh wie Kaugummi dahin. Und so entstand ein interessantes Stück "Kunstfilm", das durchaus sehenswert ist, aber wahrscheinlich nicht jedem Freude bereiten wird. Man braucht, genauso wie die Filmcrew beim Dreh damals, eben auch beim Angucken Ausdauer und muss bereit sein, sich auf die Strapazen, die einem die Andersartigkeit des Streifens bereiten, einzulassen. Gut gefiel mir übrigens das Ende mit dem Scheitern Fitzcarraldos: irgendwie eine Hommage an den Sisyphos-Mythos. Übrigens: Der Film wurde in Englisch gedreht und ich empfehle ihn auch in dieser Sprache anzusehen, die deutsche Synchronisation ist grauenvoll.
ungeprüfte Kritik