Nicht das Haus ist besessen...
"Insidious" hat erstaunlich gute Gruselmomente, und verkauft sich altmodisch aber klassisch effektvoll. Der Film ist sehr stark an "Poltergeist" angelehnt, läuft aber seinen eigenen Weg. Hier wird mit den Ängsten des Zuschauers gespielt, zumindest in der ersten Hälfte des Films. knarrende Türen, unheimliche Fratzen, es knarzen die Dielen, es rauscht durchs Babyphone, zitternd bewegende Geister, ein Fremder im Kinderzimmer, Schatten, fremde Gestalten im Haus. Es macht sich eine unheimliche "Poltergeist" Stimmung breit. Teilweise mit centimeterweise aufgetragenem Make-Up werden manche Gestalten aufgemöbelt. Ja das klingt heutzutage nicht sonderlich spannend, und die Aufmachung wirkt sehr nach LowBudget, da alles ohne viel Computerschnickschnack daherkommt, aber all diese Momente, die mit einem guten Sound begleitet werden, können vor allem dann wenn man den Film mit wenig Licht betrachtet, für Gänsehaut sorgen. Denn gerade diese Rezepturen wirken komischerweise erstaunlich gut, um gepflegten Grusel zu erzeugen. Ein leichter Touch von "Paranormal Activity" und "Der Exorzist" ist nicht abzuschlagen. Vor allem der Soundtrack ist Stimmungsfördernd! Die Atmosphäre ist mysteriös, esoterisch angehaucht. In der ersten Hälfte des Films baut sich eine gute Spannung auf, die größtenteils auch bestehen bleibt, doch leider driftet das gezeigte immer mehr ins lächerliche ab, zumindest zu diesem Zeitpunkt an dem die "Ghostbusters" so nenne ich Sie mal, auftauchen.
Es wird trashig, aber vielleicht ist es ja gerade dieser eher unfreiwillig komische Humor an den richtigen Stellen der den Film so gut dastehen lässt. Trotzdem kann man das gezeigte ernst nehmen, auch wenn die Mischung aus Gruselhorror und Geisteraustreibung immer alberner wird. Man hätte so weitermachen sollen wie man angefangen hat, denn all das was dann in dem sogenannten "Ewigreich" abläuft bis hin zum Ende muss man nicht mehr sehen, da es mit der Zeit immer flacher, unlogischer und unglaubwürdiger wird. Was am Anfang noch richtig gut funktioniert, wird von Zeit zu Zeit immer schwächer. Die Darstellung vom "Reich der Seelen" ist nicht sehr interessant und nicht gerade ausgefallen gestalltet, zu nebelig, zu ideenlos, nicht innovativ. Vor allem gegen Ende merkt man das der Regie die Ideen ausgingen, und alles nur noch so wirkt als wollte man ein schnelles Ende finden. Es wurde hier komplett auf Splatter und Gore Effekte verzichtet, "Insidious" orientiert sich eher an den klassischen Horrorfilmen und hat so seine eigene Note um den Zuschauer zu erschrecken. Die Kulisse ist sehr stimmig, die Charaktere eher flach, schauspielerisch wird nicht das allerbeste geboten, ist aber ertragbar!
Fazit : Sicherlich nicht wirklich was neues, Geschichten mit Geistern und bösen Häusern wurden uns schon so oft vor die Nase gehalten. "Insidious" hat zwei Seiten, die erste Hälfte ist wirklich gelungen und fesselnd, zum Ende hin wird der Ablauf jedoch immer schwächer, unglaubwürdiger, fehler schleichen sich ein, was das Ende schwach dastehen lässt. Im großen und ganzen ist der Film aber düster, spannend, gemein, durch die 2 trotteligen Assisten zum Teil auch etwas humorvoll aber jederzeit gelungen. Die Gruselmomente und die effekthascherei machen diesen Film unterhaltsam. Wenn auch phasenweise etwas albern, auf jeden Fall ein sehenswerter Genre-Beitrag! Und auch wenn "Indsidious" größtenteils mit unbekannten Schauspielern besetzt ist, machen die Protagonisten einen zufriedenstellenden Job. Der Film hat seine gruseligen Momente, die 1A auf den Zuschauer einprasseln, das macht ihn besonders, aber auch nicht unbedingt neu!
ungeprüfte Kritik