Kritiken von "SteveStrange"

Allein

"Du liebst mich, aber Du weißt nicht, wer ich bin..."
Drama, Deutscher Film

Allein

"Du liebst mich, aber Du weißt nicht, wer ich bin..."
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 03.08.2008
Erstling von Regisseur Thomas Durchschlag. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die unter einer psychischen Störung leidet - dem "Borderline-Syndrom". Wer näher Infos will, schaut sich die Extras an.

Eindrucksvoller Film über grenzwertige Labilität, Schwankungen von Stimmungen und dem eigenen Selbstwertgefühl. Die Nöte sind unterschwellig ständig in Bereitschaft, scheinen stets auf die Momente der Verzweiflung zu warten.

Selbst als sich ein rettender Anker in Form einer ehrlichen Beziehung anbietet, gibt es kaum ein Entrinnen. Eindringliche Darstellung schwierigster Lebensumstände. Die vom Umfeld nicht immer richtig interpretiert werden. Auch Momente von Glück und Hoffnung spielen eine Rolle.

Großartig authentisch aufspielende Lavinia Wilson. Sie vermittelt Einsamkeit allein mit Blicken und Gesten, immer gefangen in dem was ihr der Kopf vorgibt. Hass auf sich selbst und auf die anderen.

Wer die Gemütsverfassung dazu hat, sollte unbedingt einen Blick riskieren. Der Film vermeidet, das Etikett "Krankheit" vor sich her zu tragen. Nicht nur deshalb sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Code 46

In der Zukunft wird Liebe zur Gefahr
Drama, Science-Fiction

Code 46

In der Zukunft wird Liebe zur Gefahr
Drama, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 03.08.2008
Das Gegenteil von Sexualität (Vermischen von Genen) ist nicht etwa Enthaltsamkeit, sondern Cloning (Kopieren von Genen). Da jedoch das Kopieren im Labor das natürliche Vermischen der Gene gewissermaßen ausschaltet, liegt der Gedanke der Kontrolle "vor dem natürlichen Akt" nahe.

Sollten immer mehr Reagenz Kinder die Welt bevölkern, dann bandelt Kopie auch mit Kopie an. Es droht genetisches Unheil, Inzest durch das Reagenzglas sozusagen. Wenn die Geburt aus dem Labor in der Zukunft alltäglich werden sollte, dann erwecken die genetischen Informationen größeres Interesse. Und das besonders > VOR < der Zeugung von Kindern. Der genetischen Zukunft muss gewissermaßen zu ihrem Recht verholfen werden. Vergleichbar dem Umstand, dass heute Inzucht innerhalb von Familien gesetzlich belangt wird.

Das ist in etwa der Aufhänger von "Code 46". Nicht jedes Paar ist genetisch verschieden genug, um eine Erlaubnis für Kinder zu bekommen. Menschliche Freiheit wird -im Sinne des genetischen Nutzen- beschnitten.

Freiheit wird jedoch nicht nur in Sachen Zeugung begrenzt. Privilegierte Menschen leben in abgeschotteten Städten, die streng überwacht werden. In die dennoch Menschen aus verbotenen Zonen eingeschleust werden. Detektiv William Geld (Tim Robbins) ist Ermittler, der genau diesen Fällen nachgeht. Er findet Maria, die gefälschte Genehmigungen erstellt hat. Er verliebt sich und gerät selbst in die Mühlen des Systems.

Man wird durch Musik und Stimmung aufgerührt. Orwells 1984, zwei Menschen, ein Mann, eine Frau, gegen das System. Überwachung gibt es reichlich. Die meist sterile und kühle Optik des Films ist nicht wirklich futuristisch. Im Prinzip ist alles vertraut: Verkehrsmittel, Kleidung, Architektur - die Skyline von Shanghai ist futuristisch genug. Dazu eine allgegenwärtiger Computerisierung und eine bedenkenlos eingesetzte Gentechnologie, überall die staatlich sanktionierte Transparenz des Individuums.

"Code 46" hat viele Bezüge zur gegenwärtigen Realität, die nur ein wenig weiter entwickelt wurden. Die Überlegung der Genkontrolle hat schon heute einen realistischen Bezug. Dazu die globale Klimakatastrophe - in Form von entvölkerte Wüstenlandschaften vor sprudelten Metropolen dargestellt. Oder die Teilung der Welt in Haben- und Nichthabenzonen. All das ist schon heute nicht nur ansatzweise zu sehen.

"Code 46" ist eine bittersüße Liebesgeschichte um ein tragisches Paar, das mit seinem Ausbruchsversuch aus staatlichen Restriktionen scheitern muss. Eine fast leise, poetische Machart des SF-Genres. Wenn Michael Winterbottom den Spannungsbogen an der ein oder anderen Stelle noch höher gezogen hätte, - ja dann wäre "Code 46" unter den "Best OFF" des Genres gelandet.

Dennoch unbedingt sehenswert. Schon der besondere Sinn für realistische Zukunftsszenarien ist Grund genug.

ungeprüfte Kritik

Die Simpsons - Der Film

Komödie, Animation

Die Simpsons - Der Film

Komödie, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 26.07.2008
Was kann ein Simpsons in Kino Überlänge mehr sein, als ein auf Filmniveau aufgepolsterte Serienstory? Die passende Geschichte liefert der Umweltschutz. Die daraus resultierende "Glaskuppel" ist die brachiale "Hardware" Lösung, - für jene, die niemals lernen wollen.

Mancher Simpsons Fan der ersten Stunde betrachtet den Fortgang der Serie seit einiger Zeit kritisch. Unterstellt das mehr und mehr das Subversive fehlt, der beißende, jedoch stets menschliche Humor - die schonungslose Desillusion.

Für jemand, der nicht jedem Serienteil Folge leistet, ist Simpsons immer noch richtig gut. Stets wohltuend- sich eigensinnig abhebend. Irgendwie in einer eigenen Liga. Selbst wenn -vielleicht- die Qualität der Anfänge mittlerweile etwas verloren geht.

Beim Film wird bei 80 Minuten die Grenze gesetzt. So verbleibt der Spaß gerade noch im Takt der Serie. Kurzweiliger Genuss ist -mindestens für Fans- sehr wohl vorhanden.

ungeprüfte Kritik

...und dann kam Polly

Komödie, Lovestory

...und dann kam Polly

Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 26.07.2008
US-Komödie im Verbund mit einer Hollywood –wir-werden-uns-kriegen- Romanze.

Der erste Teil, nennen wir es mal die „Ekel-Parade“, zeigt Mut zur Hässlichkeit, ist allerdings nicht wirklich jedermanns Sache.

Und der zweite Teil? Man muss sich auch den nicht unbedingt antun. Nicht nur, weil dieses nun wirklich schon tausend mal produziert wurde. EX und HOPP Romantikkomödien, die man vom Fließband laufen läßt. Ok – Jennifer Aniston - und der – zugegeben sehr gute „Ekel“ Basketball Gag lassen das kleine Filmchen nicht vollkommen im Nichts verschwinden.

Wie war noch mal der Titel dieses – hach- ... Filmchen?

ungeprüfte Kritik

This Is England

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Im Rückwärtsgang in die 80er Jahre. Die Zeit der Maggie Thatcher, die Briten führen Krieg um die Falklandinseln.

Zunächst ein Lob: Mann kaum glauben, dass der Film tatsächlich 2006 gedreht wurde. Das gesamte Ambiente, die Ausstattung - alles atmet durch und durch 80er Jahre.

Erzählt wird die Geschichte des 12jährigen Shaun, der sein Vater im Falklandkrieg verloren hat. Und obendrein in einer heruntergekommenen Gegend aufwächst - die soll es ja im wirtschaftlich an der Wand stehenden England dieser Zeit reichlich gegeben haben. Shaun, der im Grunde ohne Berührungsängste ist, gerät an eine Gruppe Jugendlicher, die sich den Tag vertreiben, sich optisch kleiden wie Skin Heads, jedoch unpolitisch sind.

Bald kommen die wirklich rechts nationalen Einflüsse von außen. Woodie war im Knast. Eine verlorene Seele, haltlos und gewalttätig. Aufstachelnd okkupiert er einen Teil der Gruppe. Er verfällt immer wieder dem Rassismus, weil vieles in seinem Leben schief läuft. Woodie frönt dem eigenen Führungsanspruch.

Der Film vermittelt jederzeit das Gefühl, dass der Ausbruch von Gewalt überall möglich ist. Es bleibt jedoch lange ruhig. Die Katastrophe ist dennoch vorgezeichnet.

"This is England" transportiert ein Lebensgefühl. Erzählt von unterprivilegierten Jugendlichen Anfang der 80er Jahre. Vermag über den besonderen Blickwinkel eines 12jährigen klar zu machen, wie man als Suchender -im Grunde als eine Laune des Zufalls- auf die falsche Spur geraten kann. Auch ein Film über Freundschaft und darüber, wie man schon in sehr jungen Jahren mit dem Ernst des Lebens konfrontiert werden kann.

Der dt. Synchroton ist schlecht, es empfiehlt sich daher, auch mal in das Original zu schauen - zur Not mit deutschem Untertitel.

"This is England" hat viel Authentizität, überzeugt durch wunderbar eingesetzte Filmmusik und lässt nur an wenigen Stellen Schwächen erkennen. Vielleicht sind die zeitweise zu stereotypen Figuren ein kleiner Schönheitsfehler. "This is England" erhält viele Preise und gehört zum besseren britischen Kino.

ungeprüfte Kritik

Fräulein Smillas Gespür für Schnee

Krimi, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Was im ersten Teil noch als ansprechender Thriller mit verschrobenen Figuren durchgehen könnte, gleitet später mehr und mehr ab.

Am Ende wird der Handlungsstrang handelnder Personen seltsam banal und überdies unglaubwürdig. Das Fräulein legt den ach so großen Gegner mit einfachsten Mittel aufs Kreuz - später endet es als bizarre Mischung. Eine, die man erst mal erfinden muss. Irgendwo zwischen einem billigen Highsmith /Dreigroschen Roman und James Bond.

Auf Grund der ersten 45 Minuten jedoch kein ausgesprochener Reinfall.

ungeprüfte Kritik

Snatch

Schweine und Diamanten.
Komödie, Krimi

Snatch

Schweine und Diamanten.
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Zuweilen platte und überaus dämliche Gags. Bis zur Schmerzgrenze gehend. Nur der running Gag des "Zigeunerslangs" lässt schmunzeln.

Und so produziert man Kult: Wer bietet mehr als 100 Tode? Ein bisschen Videostyle, dazu der 444ste Versuch, sich am Glanz und Windschatten von "Pulp Fiction" abzuarbeiten. Selbst die Peinlichkeit "die Leiche muss verschwinden" wird nicht ausgelassen. Das Ambiente? Brad Pitt trägt Popper Frisur und wird durch Bartwuchs zum Zigeuner.

Eher ein cineastischer Tiefschlag. Manche mögen ja gerade das...

ungeprüfte Kritik

Die Wutprobe

Spürt die Liebe.
Komödie

Die Wutprobe

Spürt die Liebe.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
In der Eingangsszene im Flugzeug zeigt der Film wirklich Klasse.

Später werden Promis aufgefahren (spielten die nicht mal Tennis? waren NY Bürgermeister?) Noch ein paar schöne Gags - zum Ende wird es immer lauer, US-gewöhnlich und unerträglich platt. Man verspricht sich im Stadion die Heirat (-mein Gott) und alles klärt sich in bester Hollywood Machart auf.

Muss ein solches ENDE wirklich sein? Die Idee zur Story hatte jedenfalls weit mehr Potential. Unterm Strich eine Enttäuschung.

ungeprüfte Kritik

Barry Lyndon

Drama, Abenteuer

Barry Lyndon

Drama, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Historisches Drama nach klassischer Romanvorlage. Kubrick vermittelt die Zeit mit historischer Akribie. Man könnte sogar behaupten: mit absoluter Versessenheit.

"Barry Lyndon" oder die Schönheit der Analyse. Und das ohne Konzessionen an den Zuschauer. Der könnte es durchaus auch anders gebrauchen. Der Film liefert jedoch keine durchschlagende Identifikation mit dem Helden. Und dazu kein wirkliches GUT gegen BÖSE.

Einzigartige Kamera und Licht (z. B. werden die Aufnahmen bei Kerzenlicht ohne künstliches Licht mit NASA Linse gedreht)- Kulissen und Landschaften erscheinen wie in historischen Gemälden.

Sicher etwas Überlänge. Und doch ein großartiger Kubrick Film.

ungeprüfte Kritik

From Dusk Till Dawn

Von der Dämmerung bis zum Morgengrauen...
Horror, 18+ Spielfilm, Fantasy

From Dusk Till Dawn

Von der Dämmerung bis zum Morgengrauen...
Horror, 18+ Spielfilm, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Beginnt als typischer Tarantino Thriller - der Meister himself als gestörter Bruder im Einsatz.

Gleitet leider in der Titty Twister Bar in einen Horror Splatter mit Genre Gags ab. So betrachtet es zumindest jemand, der Tarantino uneingenommen, frei von "das-muss-immer-Kult-sein" bewerten kann.

Wer wird überleben? Es ist ein sonderbarer MIX - Kult muss knallen, und wenn dann noch was übrig bleibt...

Der Film war zumindest eine Startrampe für Clooney und Hayek. Allerdings - auch das ist nicht nur als Anerkennung zu verstehen. Den auch die beiden haben zuweilen mehr Oberfläche als nachhaltige Klasse im Gepäck.

Wer es mag...

ungeprüfte Kritik

Ein mörderischer Sommer

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Drama und Psychothriller um den Rachfeldzug der Eliane (Adjani).

Atmosphärische Dichte in südfranzösischem Kleinstadtmilieu. Film profitiert von der rachsüchtigen, frech kindlichen Eliane samt ihrer erotischen Ausstrahlung.

Der zeitweise über Kommentare gelieferte Erzählstrang sowie die Psychose der Eliane wirken manchmal etwas hölzern - dennoch unterm Strich sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Todeszug nach Yuma

Die Zeit läuft gegen einen Mann.
Western

Todeszug nach Yuma

Die Zeit läuft gegen einen Mann.
Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "SteveStrange" am 24.07.2008
Der Western ist tod? Wer sagt das?

Wer diesen Film sieht, wird schnell feststellen, das dem nicht so ist. Der charismatisch und durchtriebene Bandenchef im Duell gegen einen einbeinigen, veramten Farmer. Eine bleihaltige Gewaltorgie mit viel Staub, dazu ein total fesselnder Handlungsfaden.

Musik, Bilder - es stimmt einfach alles. Ein erbarmungslos guter Western - nicht nur für die Freunde des Genre.

ungeprüfte Kritik