Kritiken von "videogrande"

Oldboy

15 Jahre eingesperrt. 5 Tage Zeit für Rache. Einer von uns muss sterben.
Drama, Thriller

Oldboy

15 Jahre eingesperrt. 5 Tage Zeit für Rache. Einer von uns muss sterben.
Drama, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 17.08.2017
Ein Film wie ein Schlag in die Magengrube. Die Geschichte wirkt, auch aufgrund hervorragender Bildübergänge und Kameraperspektiven immer sureal. Es entfaltet sich vor dem Zuschauer ganz langsam ein wuchtiger Film von ungeheurer Intensität. Nicht eine einzige Sekunde darf man abgelenkt sein, da könnte einem bereits ein wichtiges Detail entgangen sein. Verschachtelt und verstrickt, manchmal zunächst undurchsichtig, wendungsreich und hoch dramatisch und letztlich reichlich genial. „Oldboy“ ist großes Kino und bietet viel physische, aber vor allem psychische Gewalt. Was hier dem Protagonisten widerfährt, durchlebt der Zuschauer mit und dieser wird jedes Mal auf neue überrascht. Vor allem geht es nach einem vermeintlichem Ende immer weiter und wird immer schlimmer. Von echten Dramen, also nicht denen irgendwelcher kitschigen Vorabendserien sondern den richtig brutal ausweglosen, verstehen sie was, die Asiaten. Dieses hier ist choreografiert und durchdacht. Fazit: Neben „Lady Vengeance“ erneut richtig gutes Kopfkino. Wer gern mitdenkt und sich überraschen lässt, der wird zunächst aufgrund der typischen Langsamkeit eventuell etwas müde werden aber dann immer weiter die Augen öffnen und gepackt werden. „Oldboy“ guckt man gerne wieder und wird sicherlich Neues entdecken.

ungeprüfte Kritik

Dunkirk

Dünkirchen - Das Ereignis, das unsere Welt verändert hat.
Kriegsfilm

Dunkirk

Dünkirchen - Das Ereignis, das unsere Welt verändert hat.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 02.08.2017
Dunkirk hätte man hierzulande auch Dünkirchen nennen können, aber egal. Erzählt wird ein Abschnitt aus einer wahren und spektakulären Evakuierungsaktion im 2. Weltkrieg und zwar unterteilt in die Kapitel: Die Mole, Die See und Die Luft. Drei Handlungsstränge, die zunächst wie parallel erzählte Geschichten wirken, aber verwirrender- und unnötigerweise zu verschiedenen Tageszeiten ablaufen. So kann es also passieren, dass auf dem Schiff bereits nacht ist, während die Spitfires bei Tage ihre Runden drehen. Und dass beispielsweise ein Boot, welches wir gerade haben untergehen sehen, in der nächsten Szene wieder fährt. Das dies den Zuschauer nicht unbedingt komplett überfordert liegt an der Regie Christopher Nolans, der zum Ende hin die Fäden seines Kriegsdramas zusammenlaufen lässt. Unnötig bleibt das trotzdem, denn auch ohne diesen Kniff ist Dunkirk ein ziemlich mitreißender Film geworden. Hauptsächlich, weil man sich mitten im Krieg fühlt. Sound und Musik tragen erheblich zur Stimmung bei. Es gibt keine Nebenhandlungen, wie etwa Liebesgeschichten, sondern nur packend inszenierte Kampfhandlungen. Auch wenn dabei auf Blut fast komplett verzichtet wird. Dunkirk wirkt eher auf der psychologischen Ebene, braucht nicht viele Worte und ist trotzdem spannend. Etwas mehr Detailliebe hätte aber gut getan, denn man sieht durchaus auch moderne Häuser und die Sitzbezüge der Eisenbahn kommen mir aus dem Regionalzug bekannt vor. Fazit: Ausdrucksstarker Kriegsfilm etwas anderer Art.

ungeprüfte Kritik

Valerian

Die Stadt der tausend Planeten.
Science-Fiction

Valerian

Die Stadt der tausend Planeten.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 27.07.2017
Mindestens 4 Sterne hat Luc Besson allein für seinen Aufwand verdient. "Valerian" ist ein prachtvoller, bunter und optisch beeindruckender Film geworden. Es gibt Sachen, über die man trefflich streiten kann, zum Beispiel über die Besetzung der beiden Hauptfiguren, die ich viel zu jung finde und die man nicht ganz ernst nehmen kann. Andererseits ist der ganze Film nicht ernst gemeint und eine satirische, ganz famose Comicverfilmung, deren Vorlage mir unverständlicherweise komplett unbekannt war. Als Zuschauer muss man sich auf etwas gefasst machen. Die Sehgewohnheiten werden auf eine harte Probe gestellt, denn da gibt es schon mal Parallelwelten und zunächst so wirre Handlungsstränge, dass man meint, wohl nichts begreifen zu werden. Doch keine Angst: Loslassen und "Valerian" auf sich wirken lassen. Das ist neues und vor allem europäisches Kino. Das merkt man vor allem am Humor, der nicht immer ziehen will und auch an Ähnlichkeiten, insbesondere bei den Kostümen, zu Bessons "Das 5. Element". Es gibt skurrile, groteske und surreale Einfälle zu sehen und es ist über die gesamte Laufzeit immer etwas los. Nahezu ein optischer Overkill, der etwas künstlich in die Länge gezogen wurde, so ist zum Beispiel Rihannas Auftritt in meinen Augen völlig überflüssig. Es gibt störende Elemente, aber man kann "Valerian" nicht vorwerfen, dass er langweilig oder banal wäre. Fazit: Neuartiges Kino auf das man sich erst einlassen muss. Augenzwinkernd, satirisch, manchmal albern aber unterhaltsam!

ungeprüfte Kritik

Arrival

Warum sind sie hier?
Science-Fiction

Arrival

Warum sind sie hier?
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 17.07.2017
Jetzt wird´s metaphorisch. "Arrival" ist kein üblicher Alien-Invasionstreifen und auch wenn er an "Unheimliche Begegnung der 3. Art" erinnert, so hat er damit nicht sonderlich viel zu tun. Es lassen eher kopflastige Streifen wie "2001" grüßen. Für diesen eigentlich exzellenten und spannenden SF-Film muss man sein Köpfchen ganz gewaltig anstrengen und selbst dann gibt es noch verschiedene Deutungsvarianten. Wen sowas abschreckt, der ist im falschen Film, denn man muss wohl sagen, das 80% der Zuschauer rein gar nichts verstehen und Google um Auflösung bemühen werden. Ich oute mich, auch mal nachgeschaut zu haben, ob sich meine Theorien decken. Dieser Film ist intelligent und andersartig, vor allem entwirft er ein sehr realistisches Bild einer möglichen Begegnung mit Außerirdischen. Die Darstellung der fremdartigen Atmosphäre und der Wesen ist gelungen. Auch die Zeitwahrnehmung, letztlich das Schlüsselthema, ist absolut faszinierend. Der Funke wollte trotzdem nicht so recht überspringen. Gewaltig Punkte versenkt der Film aber durch seine Bildqualität. Alles ist schummerig und grau, im ewigen Dämmerlicht gehalten, so dass auf der Leinwand oft ein unscharfer Eindruck entsteht und das Bild farbgefiltert wirkt. Optisch ist "Arrival" somit eine Nullnummer, die zumindest tolle Soundeffekte hat. Fazit: Zwiespältig. Geniale Idee, etwas konfus umgesetzt. Ein intelligenter Film für noch intelligentere Leute, die Lust haben, sich den Kopf auch Tage nach dem Film noch zu zerbrechen.

ungeprüfte Kritik

John Wick - Kapitel 2

Kugelsicher
Action, Thriller, 18+ Spielfilm

John Wick - Kapitel 2

Kugelsicher
Action, Thriller, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 16.07.2017
Hatte ich den ersten Teil noch auf durchschnittlichem Niveau bewertet, so muss ich hier sagen, dass man sehr gut und konsequent weiterentwickelt hat. Nahtlos an den Vorgänger angeschlossen geht die Handlung weiter. in diesem Falle auch etwas komplexer. Die tumbe und dünne Rachestory wird zumindest etwas erweitert und ist kantiger geraten. Auch wird das öde "Geschieße" durch weitere Actionbestandteile abgelöst und der Film dadurch wesentlich interessanter gemacht. Die Figuren entwickeln sich weiter und sind glücklicherweise auch wieder von denselben Darstellern verkörpert worden. Auch auf die Machenschaften und Abläufe im "Hotel" geht man näher ein. Ohne Teil 1 gesehen zu haben, sind die Zusammenhänge darum allerdings nicht unbedingt begreiflich, und so muss man wohl alle Filme (hoffentlich kommt ein 3. Teil) als ein Ganzes betrachten. Dann kommt auch der Kultcharakter zustande, den viele "John Wick" bescheinigen. "Kapitel 2" ist durch den Drehort Rom und manch technische Spielerei sehr stylish und cool und bietet auch jene Momente, die ich im Vorgänger vermisst habe, z.B. einen Kampf im Spiegelsaal, in den Katakomben, in der U-Bahn. Fazit: Trotzdem Kapitel 2 wieder nur ein Ballerfilm ist, ist er vielschichtiger und wesentlich cooler als der erste Teil, der mich etwas enttäuschte. Dieser hier macht Lust auf mehr!

ungeprüfte Kritik

Yojimbo

Der Leibwächter
Action, Abenteuer

Yojimbo

Der Leibwächter
Action, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 22.06.2017
Jeder kennt "Für eine Handvoll Dollar", mancher kennt "Last Man Standing", aber keiner kennt deren Vorbild "Yojimbo". Schade. Wie auch mit seinen 7 Samurai hat Akira Kurosawa nachahmenswertes Kino gemacht. Beeindruckend auch, dass sein Film "Die verborgene Festung" als Inspiration für den "Krieg der Sterne" diente. Dieser Japaner hatte es also drauf. Und tatsächlich ist "Yojimbo" wieder atmosphärisch gut gelungen, dabei sogar in Teilen überraschend brutal (ein Arm wird abgeschlagen und in Szene gesetzt) sowie auch von leisem Humor durchzogen. Die einfache Geschichte vom umherwandernden Samurai, der verschiedene Clans mit spitzbübischer Schläue gegeneinander aufhetzt wird von Toshiro Mifune im Alleingang gestemmt. Sehr charismatisch und dominant spielt er die Titelfigur. Der Film hat ein paar kuriose Einfälle, die einem seltsam vertraut vorkommen, weil sie später von anderen Regisseuren kopiert wurden. So etwa der übergroße Gegner mit seinem Hammer. Mag die Geschichte auch im Vergleich zu den "7 Samurai" etwas mau,naiv und weniger episch erscheinen, so ist sie doch unterhaltsam und für japanische Verhältnisse leicht verständlich umgesetzt. Ein großer Regisseur war hier am Werke.
Fazit: Ein Klassiker des japanischen Kinos, gedreht in westlichem Stil. Humor, leichter Splatter und eine zeitlose Story. Mit einfachen Mitteln wurde größtmöglicher Unterhaltungswert erreicht.

ungeprüfte Kritik

Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 5

Salazars Rache
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.05.2017
Nach dem famosen "Fluch der Karibik" folgten die Fortsetzungen unter dem Originaltitel "Pirates of the Caribbean". Schon mit dem zweiten Teil ging der Charme des Erstlings aber völlig unter und nach einer überlangen Laufzeit mit gefühlt 5 immer gleichen Krakenattacken hatte ich alsdann keine Lust mehr auf Jack Sparrows Geschichten, die zudem irgendwie alle das gleiche Grundschema haben: Irgendein verfluchter Pirat taucht auf und macht als Geist, Untoter oder Fischkopf das Leben des torkelnden Sparrow schwer. Zudem verlief sich die Geschichte immer in zuviel Getöse. Ohne also die Teile 3 und 4 gesehen zu haben, mag ich diesen Film nun kaum bewerten. Tatsächlich ist die Story schon wieder dieselbe, aber trotz einiger Längen habe ich mich köstlich amüsiert. Im IMAX donnert die See und es knarzen die Tampen. Und wenn als Highlights eine Bank ausgeraubt wird oder Johnny Depps wie immer hervorragend gespielte Figur auf der Guillotine landet, bleibt vor Lachen kein Auge mehr trocken. Hinzu kommen eine fantastische Tricktechnik, trotz überflüssiger Handlungsstränge (Stichwort Hochzeit) keine Langeweile und es gibt noch überraschende Gastauftritte. Schien der vierte Teil noch komplett überflüssig zu sein, so rundet Teil 5 nun die ganze Geschichte ab und gibt ihr ein wunderbares Ende...was zu hoffen wäre, denn natürlich kommt noch was nach Abspann.
Fazit: Entfachte bei mir die Lust, nun doch Versäumtes nachzuholen. Teil 5 ist nicht direkt neu, aber unterhaltsam, kurzweilig und witzig.

ungeprüfte Kritik

Vaiana

Das Paradies hat einen Haken.
Kids, Abenteuer, Animation

Vaiana

Das Paradies hat einen Haken.
Kids, Abenteuer, Animation
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.05.2017
Also, dieser Trend, Disney-Filmen in Deutschland immer andere und sinnfremde Titel zu geben, geht mir ein wenig auf den Zeiger. "Vaiana" heißt im Original "Moana" und es macht in meinen Augen wenig Sinn, den Namen umzuändern. Wie dem auch sei, hat sich Disney gewohnt liebevoll an ein ungewöhnliches Kapitel herangemacht. Die Mythologie Ozeaniens und der Maui ist Thema des Streifens. Die Grafiken sind fantastisch, die Südsee wirklich zum Greifen nah. Die übernatürliche Geschichte von Moana...Verzeihung Vaiana...ist kindgrecht niedlich, teils mit abenteuerlichen und aufregenden Szenen und farbenfroh umgesetzt. Viele Details warten darauf, entdeckt zu werden und das sind nicht nur die "lebendigen" Tatoos auf Mauis Muskeln.
Fazit: Natürlich mit viel Gesang, aber auch mit Witz und Wärme werden Kinder hier ein mitreißendes Abenteuer erleben, das bedingungslos unterhält. Wieder ist es den Disney-Studios gelungen, emotionales und monumentales Trick-Kino zu schaffen. Tipp: Bis zum Ende sitzen bleiben - Es gibt noch einen Insidergag auf ein anderes Disney-Unterwasserspektakelzu sehen.

ungeprüfte Kritik

Guardians of the Galaxy 2

Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 04.05.2017
Jetzt kommt sie wieder, die berühmte Frage: Besser oder schlechter, als Teil 1? Nun, ich würde sagen: Bleibt alles anders! - Schon bei Teil 1 habe ich etwas zu früh die hektischen Effekte bewertet, dabei wird der Film von Mal zu Mal besser. Hier könnte es nun genauso sein. Von allem gibt es eine Schippe mehr. Manchmal ist das Geflirre, gerade am Ende, etwas over the Top, aber der Humor (na gut, einige Gags sind platt ) und die teilweise neuen Ideen, wie die ferngesteuerten Kampfjäger, wissen zu begeistern. Was es eventuell zu bemängeln gibt, sind ein paar übertriebene Einfälle, zu denen ich hier nur stichwortartig "Knight Rider", "Pac Man" und "Riesenwumme" nennen möchte, ohne etwas zu verraten. Auffällig ist auch eine Menge, hart am Kitsch schrammender Gefühlsduselei, was den ansonsten temporeichen Streifen oftmals ausbremst. Vielleicht ist es bezeichnend, das die Schlussszene...also die, bevor es 5 (!) After Credit Szenen gibt, eine Träne in Großaufnahme einfängt. Ansonsten: Kultige Musik, Coole Szenen, viel Witz, geniale Tricks, Tempo und natürlich Stan Lee in einem Cameo.
Fazit: Teil 1 hat mir etwas besser gefallen, doch dieser steht ihm kaum in etwas nach. Eine astreine Comedy-Comicverfilmung! Viel hektischer darf es aber jetzt auch nicht werden, denn dass hat schon "Avengers 2" den Todesstoß versetzt...

ungeprüfte Kritik

12 Years a Slave

Nach einer außergewöhnlichen wahren Geschichte.
Drama

12 Years a Slave

Nach einer außergewöhnlichen wahren Geschichte.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 02.05.2017
Manchmal darf es auch gern anspruchsvoll im Heimkino zugehen. "12 Years A Slave" erzählt eine wahre Geschichte aus der Zeit der Sklaverei in den Staaten. Erschütternd und unglaublich, was sich vor gar nicht mal allzu langer Zeit im "Land of the free" (und natürlich anderswo auf der Welt) zugetragen hat. Dieser Film erzählt eine tragische Geschichte und beleuchtet ein dunkles Kapitel. Da steckt so mancher Kloß im Hals, insbesondere bei der Peitschenszene, auch wenn ich glaube, dass man die Zustände ruhig noch weitaus brutaler hätte darstellen können. Verdammen Sie mich, aber irgendwie fühlt sich einiges beschönigend an. Ich erinnere mich beispielsweise an die TV-Serie "Roots", die viel emotionaler und grausamer war. Die Hauptfigur Solomon erleidet nicht nur Gefangenschaft, sondern muss sich aus Überlebensgründen egoistisch zeigen, was besonders bedrückend auf den Zuschauer wirkt. Die Darsteller sind allesamt brilliant, Brad Pitts Gastauftritt wirkt allerdings irgendwie unpassend. Einzig störend ist die unchronologische Szenenfolge, die in drei verschiedenen Zeitzonen (Freiheit, Entführung und Sklavenzeit) hin und her springt und den Film unnötig verwirrend wirken lässt.
Fazit: Ein tragischer, erschütternder Film. Wichtig auch, um die dunklen Seiten der Menschheitsgeschichte niemals zu vergessen. Sehenswert

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Wide Awake - Tödliches Erwachen

Die Zeit der Rache ist gekommen!
Thriller

Wide Awake - Tödliches Erwachen

Die Zeit der Rache ist gekommen!
Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 30.04.2017
"Wide Awake" ist ein wirklich guter Thriller, da er seine Zuschauer ständig auf falsche Fährten schickt. Hier ist tatsächlich einmal Aufmerksamkeit gefordert, anstatt sich berieseln zu lassen. Bei vollem Bewusstsein erlebt ein Junge die Öffnung seines Brustkorbes mit. Die Darstellung lässt förmlich mitfühlen und Phantomschmerzen entstehen. In Rückblenden wird Stück für Stück offenbahrt, warum der dadurch traumatisierte Kleine letztlich den Weg des Serienkillers einschlug. Und dieser ist in der Tat sehr gruselig, beklemmend und emotional. Fast hat man Verständnis für die Rache. Der Clou: Als Zuschauer kennt man nur das Kind, nicht aber den den Täter im Erwachsenenalter und somit ist jeder verdächtig. Mit diesem Umstand spielt der Film virtuos und täuscht sein Ende immer wieder nur vor, denn irgendeine Wendung kommt bestimmt. Etwas Mühe machen die gleich klingenden Namen, da man diese schwer zuordnen kann, was die genannte Aufmerksamkeit erfordert.
Fazit: Beklemmende Rachestory, die dem Täter einen nachvollziehbaren Hintergrund gibt, so dass man als Zuschauer ständig hin und hergerissen wird. Die Story ist clever konstruiert und spannend. So packend kann ein Thriller sein.

ungeprüfte Kritik

Train to Busan

Horror, Action

Train to Busan

Horror, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 17.04.2017
Ich mag eigentlich keine Zombies. An den schlurfenden Untoten hat man sich wirklich satt gesehen und auch deren Brutalität ist manchmal fragwürdig. Die Grundstory ist immer gleich: Virus befällt die Menschen, Ansteckung erfolgt durch Biss. Jetzt hat sich das koreanische Kino der Sache angenommen und überrascht den westlichen Zuschauer mit einer ungewohnt tempo- und spannungsreichen Infektionsstory. Diese Zombies sind schnell, sehr schnell...Das waren sie zwar auch bereits in "World War Z", aber in diesem Fall hat man doch ein paar gute Ideen eingewoben und eine packende Verfolgungsjagd nach einem Comic verwirklicht. Der Streifen braucht keinen Vergleich zu Hollywood zu scheuen. Im Gegenteil, er ist wirklich sehr gut gemacht, hat hervorragende Bildqualität und lässt auch das typische Overacting vermissen. Obwohl Zombie Nr. 1 dicht dran ist... Man kann sogar zu den Charakteren eine Bindung aufbauen, da sie nicht oberflächlich gezeichnet sind. "Train To Busan" ist beinahe schon ein wenig unasiatisch, denn echter Grusel und etwas mehr Gehalt fehlen und werden durch actionreiche Attacken ersetzt. Diese sind etwas blutleer, was den Film für Gorehounds uninteressant macht. Ich habe mich gut unterhalten und richtig Lust auf die Vorgeschichte bekommen, die als Anime "Seoul Station" ebenfalls auf DVD, bzw. Bluray zu haben ist.
Fazit: Etwas atypischer Asiafilm mit spannender und unterhaltsamer Popcornkino-Zombie-Story.

ungeprüfte Kritik