Die Jagd nach dem meistgesuchten Mann der Geschichte.
Thriller, Kriegsfilm
Die Jagd nach dem meistgesuchten Mann der Geschichte.
Thriller, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "N69Nj" am 11.08.2014Ein spannender Film! Wie andere auch sagten, vergleichbar zu Argo. Wer glaubt, daß er hier "Unterhaltung" findet, hat nicht verstanden, um was es bei dem Film geht, und soll woanders schauen. Das hier ist anspruchsvoll, spannend, weil es nahe an der Wirklichkeit sein soll. Es lohnt sich, die Hintergründe zu dem Film in der Wikipedia nachzulesen. Auch, wenn man weiß, wie es endet.
Es ist bedrückend, daß hier kaum ein Kommentator sich über die offensichtliche Folterszenen im ersten Filmteil erregt, obwohl das die Realität der USA ist, besonders seit George W. Bush. Vielleicht unterliegen die meisten dem Mißverständnis, es handele sich um einen Thriller. Wie auch immer, die Folterfrage hat nach den Kinovorführungen viele aufgeregt. Manche meinen, der Film würde abschrecken, gerade weil er Folter zeigt. Für meinen Geschmack zeigt es die Folter etwas zu sehr als valides Werkzeug, indem sie laut Film tatsächlich zuverlässige und korrekte Informationen liefert.
Wie absolut ironisch ist es, daß ich den Film just an dem Wochenende sah, als Obama in der Realität zugab, daß man mit der Folter die falschen Mittel eingesetzt habe! Was für eine Koinzidenz!
Ja, bestimmt wurde die Geschichte so gezeigt, wie es die USA bzw. CIA es haben wollen, aber ich habe andererseits nicht viele Abweichungen zu den Informationen gefunden, die ich bisher sonst in der Presse gelesen habe. Es scheint eine recht realitätsnahe Darstellung zu sein. Wenn es eine andere Wahrheit gibt, wird es wohl schwer sein, diese zu erfahren.
An der Stelle, an der die (zweifellos toughe) Hauptdarstellerin über die Video-Übertragung sieht, daß die Soldaten gerade Osama Bin Laden erschossen haben, finde ich interessant, daß sie sich in ihrer Anspannung die Hand gerade so vor den Mund hält, wie es Hillary Clinton auf dem berühmten realen Foto in der Führungsrunde um Obama zum gleichen Zeitpunkt machte. Ich glaube nicht, daß das ein Zufall ist, zumal Clinton danach viel Kritik einstecken mußte, weil sie sich weich und vielleicht der Sache nicht gewachsen zeigte. Vielleicht soll der Film auch dieses Foto erklären.
Ja, der Film endet abrupt, aber die eigentliche Geschichte, daß hartnäckige Frauen eine wichtige Rolle bei der Suche nach Bin Laden gespielt haben, ist da ohnehin schon erzählt. Wer da noch irgendeine seichte Nachgeschichte nach dem Ende, das ja alle kennen, wie z.B. auch bei "Titanic" wünscht, soll sich eben anderswo umsehen. Es ist halt ein Doku-Drama. Und ein recht spannendes!
ungeprüfte Kritik