Kritiken von "videogrande"

Wind River

Jede Spur führt zu einer Wahrheit.
Thriller, Krimi

Wind River

Jede Spur führt zu einer Wahrheit.
Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 02.05.2019
"Wind River" lief zu unrecht nie im Kino, denn er ist ein starker Thriller mit zwei tollen Hauptdarstellern. Er lebt von seiner Atmosphäre und den ungewöhnlichen Naturaufnahmen des eiskalten, winterlichen Wyoming, dessen Unwirtlichkeit man als Zuschauer hier zu spüren bekommt. Zudem nimmt er sich der Lage der amerikanischen Ureinwohner an, ohne jemals aufdringlich den Zeigefinger zu heben. Die Geschichte ist eher unspektakulär. Eine Leiche wird gefunden und die Ermittlung beginnt. Trotzdem hebt sich der Film von seinen "Brüdern" deutlich ab, was auch Jeremy Renners Performance zu verdanken ist. Die Sache hat jedoch einen Haken: Ich konnte ahnen, wer der Mörder sein wird. Man wird hier nicht auf falsche Fährten gelockt und der Streifen verläuft geradlinig, bis er einen (meiner Ansicht nach) dramaturgischen Fehlgriff macht. Mit dem Klopfen an eine Tür gibt es plötzlich ohne Grund und Hinweis einen Schnitt zu einer völlig anderen Szene, die den Ablauf der Tat zeigt, bevor überhaupt von FBI Agentin Jane geklärt wurde, wer zu bestrafen wäre. Einen Moment lang glaubte ich, die Disc wäre im Kapitel gesprungen. Dieser Regieeinfall ist ebenso unötig wie dusselig. Man hätte es weder zeigen brauchen, um die Grausamkeit zu verdeutlichen, noch hätte man es so zusammenhanglos tun müssen. Fazit: Ein ambitionierter Thriller, der unter die Haut geht, auch wenn er noch relativ zahm inszeniert wurde und am Ende sicherlich eine fragwürdige Rachegeschichte abgibt.

ungeprüfte Kritik

Avengers 4 - Endgame

Action, Fantasy

Avengers 4 - Endgame

Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 28.04.2019
Die Frage, ob „Endgame“ die 21-teilige Marvelreihe würdig abschließt, kann eindeutig mit "Ja!" beantwortet werden. Es ist faszinierend, wie hier die Fäden zusammengeführt werden und in die Vorfilme verflochten sind. Allerdings muss man zum Verstehen Hardcorefan sein, denn im Gegensatz zu „Infinity War“ sind die Verweise viel zu explizit, ja es werden sogar Geschehnisse aus anderen Teilen eingebaut. Zum Thema Humor, der Marvelfilmen immer gut zu Gesicht stand, kann man sagen, dass nicht unbedingt jeder den mögen wird. Manches grenzt schon an Eigensatire (Stichwort Thor und Hulk) und ist einen Tick zu viel des Guten. Die Story ist eine unterhaltsame Achterbahnfahrt aus Humor, Action und auch Emotionen. Dabei tauchen diesmal auffallend viele Logikfehler auf. (Wo z.B. hat Tony Stark plötzlich die Seventies-Hightech-Brille her?) Einige Rollen gleichen eher einem Cameo, manche sind auch eines, wie natürlich Stan Lee seinen letzten Auftritt passenderweise im Abschluss der Saga hat. Doch von Captain Marvel habe ich viel mehr erwartet und einige Verbleibe, z.B. von Loki, bleiben im Dunkeln. Die Unterhaltung ist bombastisch, im Finale fast unübersichtlich. Die Tricks scheinen noch besser geworden zu sein. Wer auf die übliche Postcredit Szene wartet, wird diesmal sehr überrascht sein! Fazit: Actionreicher, würdiger Höhepunkt, der eine reichlich komplexe Story hat, der nicht mehr jeder folgen kann und die aufgrund von Kleinigkeiten einen Tick weniger Spaß als „Infinity War“ macht.

ungeprüfte Kritik

Avengers 3 - Infinity War

Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 14.04.2019
Nach dem wirren "Avengers 2" wollte ich eigentlich nicht mehr. Doch die Kritiken für "Infinity War" waren so gut, dass ich den Blick riskiert und es nicht bereut habe. Er schafft das unerwartete Kunststück, schlüssig fast alle Marvelhelden zusammenzuführen und ihnen nicht nur Cameos zu gönnen, sondern richtig in die Handlung einzubauen. Mit den allerersten Verfilmungen hat das nicht mehr sonderlich viel zu tun, denn nun haben wir hier tatsächlich ein effektlastiges Weltraum-Fantasymärchen vorliegen. Doch das ist wirklich klasse und von der ersten bis zur letzten Minute kurzweilig und spannend. Die Action nimmt im Grunde fast kein Ende, auch wenn es mal ruhigere Momente gibt. Es bleibt Zeit für Emotionen und Humor. Die Schauwerte sind enorm. Das ist wirklich eine Comicverfilmung im Blockbuster-Format. Das einzige, was ein wenig mau umgesetzt war, sind die recht tragischen Todesfälle in diesem Film...eigentlich hätten die Münder offenstehen sollen, so überraschend sind einige Ableben, doch geschieht das teilweise ganz beiläufig. Man ahnt, dass es in "Endgame"noch ein gutes Ende nehmen wird (und weiß, dass es noch weitere Filme mit den hier Verstorbenen geben wird), schließlich kann man auch die Zeit in solchen Filmen zurückdrehen. Das nimmt viel von der Dramatik. Aber die Klage ist auf hohem Niveau. Fazit: Gigantische Vereinigung der Marvelhelden. Popcorn-Kino at its best, dem man aufgrund des Comiccharakters Logikfehler verzeiht.

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The Autopsy of Jane Doe

Thriller, Horror

The Autopsy of Jane Doe

Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 10.04.2019
So gut kann Minimalismus funktionieren. Als Zuschauer hat man natürlich aufgrund des Filmtitels eine gewisse Ahnung, was einen hier erwarten mag. Eine Autopsie steht an, und die kann naturgemäß etwas magendrehend sein. Ja, eine ordentliche Portion Ekel gibt es tatsächlich, aber darauf stützt sich der Film nicht, denn er hat anderes im Sinn, als uns mit Blut und Gedärm abzuspeisen. Dieser Streifen ist ein Paradebeispiel des Suspense-Horrors, welcher im Kopf durch die Erwartungshaltung und altmodische (aber funktionierende) Schatten- und Geräuschkulissen entsteht. Jederzeit erwartet man, dass die Leiche mit einem Soundeffekt ihre Augen öffnet. Doch genau das geschieht nicht...aber es ist klar, dass etwas geschehen wird. Und dieser Umstand erzeugt tatsächlich eine ungeheure Spannung und Gänsehaut. Was mag passieren? Warum mag es passieren? Diese und andere Fragen geistern durch den Kopf des Zuschauers, während die beiden Mediziner langsam ein Geheimnis entschlüsseln. Leider ist das Ende nicht zu 100% befriedigend, da hätte man mehr herausholen können, aber über die ganze Laufzeit ist Nägelkauen angesagt. Fazit: Irre spannender Horrorfilm, der ganz subtil in unser Bewusstsein kriecht und verängstigt, ohne reißerische Krach-Bumm Effekte auszunutzen, sondern auch etwas Hirnfutter bietet.

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Das Haus der geheimnisvollen Uhren

Entdecke einen zeitlosen Ort.
Fantasy

Das Haus der geheimnisvollen Uhren

Entdecke einen zeitlosen Ort.
Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.04.2019
Obwohl hier mal wieder alle Zutaten, allen voran natürlich ein merkwürdiges Haus, aus so vielen Filmen bekannt sind, ist es zunächst einmal eine Freude, Jack Black und Cate Blanchett bei ihrem Spaß am Schauspiel zuzusehen. Die beiden sind ein tolles Team und es ergibt sich viel Wortwitz in ihren Stichelleien. Sie sind für junge Zuschauer echte Sympathieträger während der zurückhaltende Lewis eine Identifikationsfigur abgibt. Die Handlung erzählt eine tolle und spannende Abenteuergeschichte für Kinder, die manchmal auch etwas unheimlich und fies werden kann, also Eltern: Seid dabei. Im Finale wird es etwas zu dicke, aber zwischenzeitlich gibt es alles, was man sich so wünscht an einem Gruselabenteuer für Kinder. Erscheinungen, gruselige Puppen, merkwürdige Verwandte, lebendige Möbel, Geheimnisse und Spuk. Und wenn ich jetzt sage, dass ausgerechnet der Folterporno-Papst Eli Roth diesen Film inszeniert hat, dann braucht man nur bedingt Angst zu haben. Er hat ein Gespür für Unheimliches und kann es nicht ganz lassen, keine Frage, aber es fließt natürlich kein Tropfen Blut...wenn ich mich recht erinnere ;-) Fazit: Im Stile von Spyderwicks und Lemony Snickett gehaltenes, phantasievolles Kinder-Gruselmärchen, das auch Erwachsenen gefällt.

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Bohemian Rhapsody

Nur seine Geschichte war noch außergewöhnlicher als ihre Musik.
Musik

Bohemian Rhapsody

Nur seine Geschichte war noch außergewöhnlicher als ihre Musik.
Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.04.2019
Manche fragen sich, warum es eigentlich Biopics gibt und ob die Lebensgeschichte eines legendären Sängers überhaupt interessant sein kann. Auch ausserhalb von Fankreisen. Die Antwort ist Ja, dieses Teilstück (denn eine komplette Lebensgeschichte ist es nicht) ist verdammt unterhaltsam und über den Soundtrack braucht man ja wohl sowieso keine Worte zu verlieren. Ich finde natürlich die Beschönigung und eventuell ein paar Unwahrheiten auch nicht wirklich toll. Zudem ist doch eine Menge Fanfutter ausgelassen worden, so hätte für mich unbedingt auch die Entstehung der Filmmusik zu Flash Gordon dazu gehört. Alles in Allem ist "Bohemian Rhapsody" aber sehr gut ausgestattet, perfekt getrickst, denn das Wembley Stadion kommt aus dem Rechner, und vor allem optimal besetzt. Man hat fast den Eindruck, wirklich den jungen Bandmitgliedern gegenüber zu stehen. Was uns zu Rami Malek bringt, der auf den ersten Blick überzeichnet erscheint, weil man Freddys Zähne irgendwie anders in Erinnerung hatte, der dann aber tatsächlich seinen Oscar für die Darstellung Freddy Mercurys vollends verdient hat. Fazit: Ein interessantes Biopic mit ausgezeichneten Darstellern und natürlich toller Musik. Wer Freddy nicht mochte, der wird ihn auch nach diesem Film nicht lieben, denn als Gralsritter wird er nun auch nicht verherrlicht.

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Shazam!

Sag das Zauberwort.
Fantasy, Action

Shazam!

Sag das Zauberwort.
Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 05.04.2019
So richtig leicht hat es Shazam nicht. Wer will schon die xte Bodyswitchgeschichte seit Tom Hanks "Big" im Outfit einer weiteren Superheldensatire sehen? Eben! Alles irgendwie schon mal dagewesen. Was angenehm überrascht ist, dass ich mir die ganze Zeit vorkam, wie in einem 80er Spielbergfilm. Die ganze (nahezu) kindgerechte Geschichte erinnerte mich an solche Abenteuer wie die Goonies oder die Gremlins. Somit kam ein nostalgischer Touch hinzu. Der Film selbst ist dann aber tatsächlich nichts Besonderes mehr, er wird einzig durch Zachary Levi getragen, dem man komplett abnimmt, dass in seinem Körper ein 15jähriger steckt. Es gibt viel Situationskomik, ein wenig Dramatik, ein paar Monster und einen Bösewicht, den Mark Strong sich gewohnt routiniert aus dem Ärmel schüttelt. Das ganze ist eine DC Comicverfilmung, spielt also im gleichen Filmuniversum wie die Justice League, ohne jedoch wirklich dazu zu gehören. Dafür ist er wirklich zu sehr für kindliche Jugendliche konzipiert, die nicht zu viel hinterfragen...wie die Motivation hinter der sinnlosen Büroszene. Die gute Nachricht: Er ist nie albern, wie es zu erwarten gewesen wäre. Fazit: Für die, die 80er Filme mochten und für die neue Generation Kids ist das ein spaßiger und trotz 2 Stunden kurzweiliger Fantasyreigen ohne Überraschungen. 3 oder 4 Sterne?Tja....ok...mit Kinderaugen knappe 4

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Mission Impossible

Action, Krimi

Mission Impossible

Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 15.03.2019
Es ist ganz interessant, diesen Film erst nachträglich, nach -wow, schon?- 23Jahren zu bewerten. Schließlich hat er ein erfolgreiches Franchise nach sich gezogen. Von allen Filmen ist dieser hier deutlich gealtert. Man sieht ihm sein Baujahr wirklich an und Tom Cruise, sicherlich schon damals ein Kassenmagnet, ist eigentlich viel zu jung für die Rolle. Ich kann ihm den Agenten fast gar nicht abnehmen. Optisch fällt der Streifen also aus der Reihe, während er inhaltlich womöglich der qualitativste Film der Mission Impossible Folgen ist, welche ja auf einer Fernsehserie (Cobra, übernehmen Sie) beruhen. Aus heutiger Sicht gibt es also schon ein paar Schwächen, die sich in inszenatorischer Unlogik äussern. Auch sind die Masken noch als solche zu erkennen und deshalb leider unfreiwillig komisch. Dennoch hat Brian De Palma einen überdurchschnittlichen Spionagethriller hingelegt, der wirklich kurzweilig und spannend ist...und aufgrund des Nostalgiebonus inzwischen über jeden Zweifel erhaben. Fazit: Ein guter Spionagethriller, der eine Top Actionserie nach sich zog. Kann das schlecht sein?

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Mission Impossible 3

Action, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 13.03.2019
Mit Teil 3 beginnt die eigentliche Erfolgsgeschichte der weiteren Serie. Auf dieser Folge bauen die weiteren inhaltlich auf und haben einen Bezug zueinander. Es wurde auch erstmals richtig geklotzt, was die Spezialeffekte und handgemachten Stunts angeht. Die richtige Mixtur aus Spannung, Action und Humor macht aus M:I:III ein extrem spaßiges und kurzweiliges Erlebnis, dass den Vergleich mit den Bond-Filmen wirklich nicht mehr zu scheuen braucht. Die Mission Impossible Reihe sticht somit aus dem Action Einheitsbrei deutlich hervor und ist bekannt für waghalsige Stunts, die Tom Cruise zum größten Teil tatsächlich selbst ausführt. Ihm ist die Rolle des Ethan Hunt auf den Leib geschrieben. Sein diesmaliger Gegenspieler ist Charakterdarsteller Philipp Seymour Hoffman und der gibt einen Bilderbuch-Bösewicht. Man kann darüber streiten, ob der Geist der alten Fernsehserie erhalten blieb. Wenn sie mich fragen, dann sind das zwei verschiedene Paar Schuhe. Hier erfährt man das Kunststück, dass jede Fortsetzung sich noch steigert und einen drauf setzt. Fazit: Logik hin oder her, Science Fiction Maskentechnik und weitere Spielzeuge machen einfach Spaß. Der ganze Streifen ist hoch unterhaltsames Popcorn-Kino, bei dem keine Langeweile aufkommt.

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Jungle

Abenteuer

Jungle

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 11.03.2019
Die unglaublichsten Geschichten schreibt das wahre Leben. Und mit dem Wissen im Hinterkopf, dass sich die Geschichte so, oder so ähnlich, ereignet hat, ist sie um so mitreißender. Man darf hier nun kein spektakuläres Abenteuer erwarten, sondern einen ruhig erzählten Survival-Film. Manche Szene scheint mir etwas zu reißerisch umgesetzt, einiges wirkt komplett unlogisch, denn die Trennung der 4 Wanderer macht überhaupt keinen Sinn. Im Großen und Ganzen ist "Jungle" aber spannend und wirkt sehr authentisch. Daniel Radcliffe wird aufgrund seiner Harry Potter Darstellung bös unterschätzt. Er liefert hier nicht zum ersten Mal eine grandiose Leistung ab. Ich frage mich, ob man ihn per CGI ausgemergelt hat, oder ob er wirklich viele Kilos für die Rolle verlor. Es ist trotzdem nicht so ganz leicht, dem Film die gebührende Anzahl Sterne zu verleihen. Das Quentchen an "Hollywood" fehlt ihm, er hat gewisse Längen und er wird dem Massengeschmack nicht gerecht. Zudem ist so ein Überlebenskampf im Kino auch nicht ganz neu. Da man als Zuschauer aber sehr gut die anfängliche Naivität und später die aufkommende Verzweiflung und den nahenden Wahnsinn spüren kann, muss man schon sagen: Ein ruhiger, etwas langsamer Film um einen echten Überlebenskampf. Sehenswert für Abenteurer und Urlauber jenseits des Massentourismus. Wäre er nicht wahr, gäbe es nur 3 Sterne von mir, denn irgendetwas fehlt dem Streifen.

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Deadpool 2

Er kommt nicht allein.
Action, Fantasy

Deadpool 2

Er kommt nicht allein.
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 11.03.2019
So wird man mal eines Besseren belehrt. Der erste Deadpool war mir, trotz seiner fraglosen Qualitäten, einfach zu nervig. Quasselstrippe Deadpool ging mir fast auf den Zeiger und überragend gut fand ich ihn auch nicht. Ganz im Gegenteil nun "Deadpool 2". Mein Gott, macht dieser Film Spaß! Natürlich müssen Sie ein Genrefan sein, sonst ruft er wohl nur Kopfschütteln hervor. Kurz gesagt, der Film vollbringt das Kunststück, besser als der erste Teil zu sein. Er kommt zwar etwas zäh in die Socken, aber spätestens wenn der Song "Thunderstruck" (ohnehin ist die Musik genial passend) ertönt, gibt es kein Halten mehr und der Fun, die Action und die zahllosen Verweise auf andere Filme, mit denen "Deadpool 2" gespickt ist, sorgen für ein Unterhaltungs-Dauerfeuer. Neudeutsch nennt man das "Guilty Pleasure" und da muss es einfach egal sein, dass einige "Normalseher" hier die Verherrlichung von Gewalt unterstellen. Ja, auch und gerade über brutale Szenen kann man hier lachen. Mir gefällt, dass der Titelheld nicht mehr so extrem nervt und auch seine Gespräche mit dem Kinopuplikum deutlich reduziert hat. Trotzdem wird hier das Genre herrlich selbstironisch persifliert und karikiert. Man MUSS ja nahezu ein zweites Mal schauen, um alles mit zu bekommen. Wer zu den Leuten gehört, die bei Beginn des Abspanns aufstehen, der verpasst dann sogar das Allerbeste. Die Szenen dürften mit Hintergrundwissen Applaus verursachen. Fazit: Eine Riesengaudi. Ryan Reynolds hat wohl seine Lebensrolle gefunden.

ungeprüfte Kritik

Die Taschendiebin

Solange du lügst.
Drama

Die Taschendiebin

Solange du lügst.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 09.02.2019
Park Chan Wook ist ein genialer Filmemacher und seine Rachetrilogie inzwischen legendär. Da werden die Erwartungen sehr hoch geschraubt. Und was soll ich sagen? Der Mann hat sich selbst übertroffen und in meinen Augen hier ein Meisterwerk abgeliefert. Von Anfang an hat mich der Film allein durch seine Bildsprache gepackt. So kann es allein schon wie ein Kunstwerk wirken, wenn ein Auto durch eine Baumallee fährt und dabei die Lichtstrahlen des Scheinwerfers über die Leinwand wandern. Fantastische Kamerawinkel und Perspektiven, trickreiche Übergänge, satte Farben und passende Musik, nicht zuletzt eine unvorhersehbare Geschichte und fantastische Darsteller ließen die knapp 170 Minuten (der Langfassung) ohne Langeweile an mir vorüberziehen. Und das, obwohl hier natürlich wieder mit typisch asiatischer Langsamkeit inszeniert wurde. Eine unglaubliche Leistung. Die Geschichte sieht man am besten ohne Vorkenntnisse. Nur soviel: Im ersten Drittel dachte ich: "Wo bleibt denn nun die Überraschung, was ist aus dem Regisseur geworden?"-Doch ähnlich wie die Protagonisten wurden wir, die Zuschauer, nur auf eine falsche Fährte gelockt und dann schlägt "Die Taschendiebin" in aller brutaler Härte und mit an Pornografie grenzenden, hocherotischen Szenen zu, die schon überraschend freizügig sind. Fazit: Das Gesamtwerk aus verschachtelter und wechselreicher Story und der visuellen Wucht eines genialen Regisseurs ist anspruchsvoll aber überraschend packend, kurzweilig und meisterhaft.

ungeprüfte Kritik