Wer wird überleben?
Western, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "videogrande" am 26.03.2010Tja...hmm..äh...So lautete ungefähr meine erste Reaktion auf die experimentelle und surreal angehauchte Western-Hommage von Japans zweifelhaftem Vorzeigeregisseur Takashi Miike.
Dies ist ein Film weitab des Mainstream, ja sogar die an Skurillitäten gewohnten Japaner dürften überrascht sein. Wieder mal nur für eine Gruppe von weltoffenen Filmfreunden ansehbar. Ein Film, der im amerikanischen Nevada spielt, aber nahezu ausnahmslos mit asiatischen Darstellern besetzt ist. Was bei der augenzwinkernden und absolut nicht ernst gemeinten Machart auch egal ist. „Sukiyaki Western Django“ ist in der Tat eine zitatenreiche Verbeugung vor dem Italo-Western. Wir haben hier kultverdächtige Sequenzen, Dialoge und Einfälle aber auf der anderen Seite auch doofe Kostüme (sie scheinen „Mad Max“ entliehen zu sein), merkwürdigen Humor und das in älteren Filmen so „beliebte“ Overacting. Die Inszenierung wirkt daher manchmal weniger wie ein Film, als wie ein Theaterstück, auf das auch durch den Shakespeare liebenden Anführer der „Roten“ angespielt wird. Diesen Film werden Filmfanatiker, wie Quentin Tarantino, der eine Gastrolle spielt, möglicherweise lieben. Aber selbst sehr tolerante Asienliebhaber könnten weniger gefallen an der kruden und wüsten Inszenierung haben. Ich schwanke praktisch zwischen „abgrundtief schlecht“ und „genialer Kultfilm“ und soll mich nun entscheiden. Dieser Western aus Fernost ist beides jedoch nicht. Regisseur Miike beherrscht sein Handwerk, nutzt verschiedenste Stilmittel und setzt seine Darsteller gekonnt ins Bild. Doch der richtige „Oho-Effekt“, das Applaudieren mit Standing Ovations, wie z.B. bei „Memories of Matsuko“, bleibt dem Zuschauer versagt. Das Ganze wird nicht langweilig, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck.
ungeprüfte Kritik