Kritiken von "stuforcedyou"

Durst

Horror, Fantasy

Durst

Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 02.03.2010
Mit Werken wie seiner Rache-Trilogie hat sich der Süd-Koreaner Park-Chan Wook seit längerem eine treue Fangemeinde aufgebaut. Seine Filme werden regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet und mittlerweile will auch Hollywood vom Können des Regisseurs etwas ab haben, so dass „Durst“ der erste koreanische Film war, der von einem amerikanischen Studio mitproduziert wurde.
„Durst“, ist ein Projekt, dass Wook bereits vor zehn Jahren realisieren wollte. Nun hat er es endlich geschafft und das Ergebnis kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Bereits zum vierten Mal arbeitet Wook mit dem Darsteller Song Kang-Ho zusammen, den der geneigte Fan auch aus Filmen wie „The Host“ oder „The Good, the Bad, the Weird“ kennt. Kang-Ho spielt den Priester, der nur gutes tun wollte und nach einer Bluttransfusion zum Vampir wird, wirklich überzeugend. Bei Filmen von Park-Chan Wook haben aber bisher die Darsteller immer brilliert, so auch hier.
Ebenfalls brillant ist (mal wieder) die Bildersprache des Films. Ohne sichtbare Mühen gelingen dem Film wunderschöne, grauenvolle, zärtliche, ekelhafte sowie bittere Bilder, die dabei auch die Handlung voran treiben. Bilder zum bloßen Selbstzweck gibt es hier nicht und dennoch muss man sagen dass sich der Film leider sehr zieht und gerade Zuschauer die mit dem asiatischen Kino nicht vertraut sind, oder es einfach nicht mögen, werden einige harte Brocken in den Weg gelegt. So wirken die Szenen der Ehe zwischen der zweiten Hauptfigur Tae-Joo und ihrem kranken Ehemann doch sehr überzeichnet und hätten durchaus in westlichen Filmen als Parodie herhalten müssen. Man kann diese teils bizarren Überzeichnungen aber durchaus als Schlüssel für die Groteske sehen.
Park Chan-Wook interessiert sich aber nicht nur für die Bilder sondern auch für die Entwicklung seiner Figuren. Dass der gläubige Pater Sang-Hyeong immer mehr der Lust verfällt, ist zwar nicht sonderlich einfallsreich aber dafür gut erzählt. Der innere Konflikt von Sang-Hyeong sowie seine leibe zu Tae-Joo, die ihr Dasein als Vampir in allen Bereichen genießt, bildet dabei die treibende Kraft des Films.
„Durst“ ist ein toller Vampirfilm geworden, weil er das Genre mit neuen Ideen füttert, die den Filmvampiren in letzter Zeit gefehlt haben. Neben dem schwedischen Meisterwerk „So finster die Nacht“ ist „Durst“ ganz klar ein Highlight des modernen Vampirfilms. Dabei sind die beiden Filme sich durchaus ähnlich. Man könnte „Durst“ durchaus als unkeuschen Bruder von „So finster die Nacht“ bezeichnen. Vielleicht wäre es zuviel des Guten, aber die zwei Filme haben dass geschafft, was das aktuelle „Twilight“ Franchise nicht geschafft hat: Ein gelungene wie spürbare (kleine) Evolution des Vampirfilms.

ungeprüfte Kritik

Das weiße Band

Eine deutsche Kindergeschichte
Drama

Das weiße Band

Eine deutsche Kindergeschichte
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 02.03.2010
Michael Haneke gilt seit langem nicht nur als großer Regisseur sondern auch als intelligenter Hinterfrager. In Filmen wie „Funny Games“, „Caché“ oder „Wolfszeit“ hinterfragte Haneke Menschlichkeit, Gewalt und Ideologien. Bei „Das Weiße Band“ konzentriert sich Haneke auf die Frage nach der Ideologie.
„Das Weiße Band“ ist ein schwerer Film, ein richtiger Brocken, aber auch eine überragend geistvolle Erzählung, die in strengen wie klaren, asketischen schwarzweiß Bildern eingefangen wurde. Die Ruhe dieser Bilder ist dabei nur augenscheinlich. Überall brodelt es. Ein böser Schatten liegt über dem Dorf und seinen Bürgern und als Zuschauer spürt man dies zu jeder Sekunde. Ja, es hat fast schon Thrillerqualitäten, man sollte aber nicht erwarten dass Haneke einen Genrefilm mit „Das Weiße Band“ geschaffen hat. Wer glaubt hier wirklich einen Thriller zu sehen, wird enttäuscht, genau so wie der Zuschauer der hofft dass es bei der Erzählung in irgendeiner Form größere Ausbrüche gibt. „Das Weiße Band“ bleibt immer nüchtern und erhöht so seine innere, unsichtbare Spannung auf ein Maximum.
Regisseur Michael Haneke, der zu Recht mit Filmpreisen für „Das Weiße Band“ überhäuft wurde, erzählt die Geschichte sehr gekonnt. Zwar gibt es klare Hauptfiguren wie etwa den Lehrer oder der Pastor, aber im Zentrum stehen klar die seltsamen wie erschreckenden Ereignisse, die wegen der sachlichen und unterkühlten Atmosphäre noch mehr an Kraft gewinnen.
Die Ereignisse sind dabei weniger der Schlüssel als viel mehr der Motor. Selbst die scheinbar unwichtigsten Ereignisse wurden von Haneke in fast schon sachliche Bilder verwandelt. Es ist diese brutale, emotionslose, Sachlichkeit, die hier die größte Wirkung hat. Mit „größte Wirkung“ ist der Nachhall dieser Szenen gemeint. Haneke ist einfach ein Großmeister, wenn es darum geht Drastik, expressives Unrecht wie menschliche Kälte in suggestive, intelligente Szenen einzubauen. Allein dies würde aus „Das Weiße Band“ einen anspruchsvollen, cineastischen Hochgenuss machen.
„Das Weiße Band“ ist ein Meisterwerk. Kein einfacher Film für den schnellen Filmgenuss, obwohl das Werk ganz klar ein Genuss ist, aber nun mal keines was man schnell über seine Sehnerven gleiten lässt. Der Film setzt sich im Gedächtnis fest. Er stellt Fragen und verweigert die Antworten, denn die muss jeder Zuschauer selber geben. Ob der Film nun also eine Kritik an den Faschismus, an den Protestantismus oder „nur“ eine Parabel über die Schattenseiten der Menschlichkeit ist, soll jeder für sich entscheiden. Eines ist aber schon auffällig. Die Kinder, die im Dorf kurz vorm Ausbruch des ersten Weltkrieges leben, wurden seit ihrer Geburt auf Gehorsamkeit und Demut getrimmt. Sie werden diese Erziehung ihr Leben land beibehalten und gut zwanzig Jahre nach den Ereignissen in ihrem Heimatdorf den Nationalsoziallisten treu ihre Dienste anbieten. Ob dies eine Universalerklärung für den späteren Faschismus sein soll, sei dahin gestellt, aber diese Aussage macht auf alle Fälle Sinn.

ungeprüfte Kritik

Orphan - Das Waisenkind

Das Böse hat ein neues Zuhause...
Horror, Thriller

Orphan - Das Waisenkind

Das Böse hat ein neues Zuhause...
Horror, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 01.03.2010
Dass Kinder böse sind, weiß der geneigt Zuschauer seit langem. Filme wie "Böse Saat", "Das Dorf der Verdammten" oder "Das Omen" zelebrierten Kinder als das ultimativ Böse. "Orphan - Das Waisenkind" nimmt sich der Thematik des bösen Kindes auf etwas anderer Art an. Während in den meisten Fällen Satan, Außerirdische oder sonstige seltsame Kräfte im Spiel sind, versucht sich der Film von Jaume Serra-Rolle als realistischer Kindeshorror. Dank der jungen Isabella Fuhrman, die die Waise Esther spielt, geht dies auch durchaus auf. Die junge Darstellerin mimt die diabolische Esther sehr überzeugend. Schade nur, dass der Rest des Films weniger gelungen ist. Ja, es gibt einen Twist der durchaus interessant ist, aber bis dahin und auch danach läuft alles in typischen Bahnen. Während der Vater glaubt alles sei in Ordnung, erkennt die Mutter (Vera Farmiga, die nach "Teufelkind Joshua" es schon wieder mit einem Satansbraten zu tun bekommt) sowie die anderen Kinder dass etwas nicht stimmt. Hätte sich "Orphan - Das Waisenkind", der übrigens von Leonardo DiCaprio mitproduziert wurde, etwas weniger an die Standards des Genres gehalten, er hätte durchaus die Eigenschaften gehabt viele seiner Kollegen zu übertrumpfen. So ist „Orphan – Das Waisenkind“ nur ein Horrorfilm von vielen, der zumindest mit einer herausragenden Jungdarstellerin aufwarten kann.

ungeprüfte Kritik

In meinem Himmel

Die Geschichte über ein Leben und alles, was danach kam...
Drama

In meinem Himmel

Die Geschichte über ein Leben und alles, was danach kam...
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 24.02.2010
Der Name Peter Jackson ist unwiderlegbar mit der grandiosen Verfilmung von J.R.R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“-Trilogie verbunden. Seitdem immens Erfolg sowie dem Remake des Filmklassikers „King Kong“ gilt Jackson als Großmeister des Blockbusterkinos. Dabei wissen viele nicht, das Jackson früher ganz andere Filme drehte. Seine überdrehte Horrorkomödie „Braindead“ gilt bis heute als blutigster Film aller Zeiten und ist in ihrer ungekürzten Form in Deutschland verboten. Aber es gibt noch einen Peter Jackson zwischen dem, der seinen Helden mit einem Rasenmäher gegen wild gewordene Zombies lospreschen lässt und dem Jackson der monumentalen Kinos für die Masse filmt. Gemeint ist der Peter Jackson, der 1994 mit „Heavenly Creatures“ ein zärtliches und dennoch berauschendes Drama präsentierte, dass nicht nur Hauptdarstellerin Kate Winslet bekannt machte und sie für die Rolle der Rose in James Camerons Megahit „Titanic“ empfahl, sondern auch Jacksons Qualitäten als ernsthafter Filmemacher unter Beweis stellte. „Heavenly Creature“ ist noch heute in cineastische Perle die deutlich macht dass Jackson nicht nur im audiovisuellen markante Eckpfeiler setzen kann.
„In meinem Himmel“, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alice Sebold, schlägt stilistisch in die Kerbe von „Heavenly Creatures“, auch wenn bei „The lovely bones“ (so der Originaltitel) die phantasievollen Bilder weit aus üppiger und gigantischer ausgefallen sind. Obwohl Jacksons letzte Erfolge vor allem durch ihre Größe zum Erlebnis wurden, so ist es die Größe, die „In meinem Himmel“ zu oft einfach platt walzt. So schön, phantasievoll und farbenfroh die Zwischenwelt auch sein mag, in der sich die ermordete Susie aufhält, einige Szenen wirken befremdlich, in der Hinsicht, dass sich einfach nicht stilistisch einpassen wollen. So wirkt diese Zauberwelt über weite Strecken viel zu klobig und verkommt nach und nach von einer magischen Traumwelt zu einer Tollwiese für die Effektemacher, die sich austoben durften. Dazu geht die Verfilmung mit dem verschiedensten Emotionen nicht sonderlich subtil um. Während Szenen der Trauer davon profitieren, verkommen andere wiederum zum wahren Kitschfest. Gerade in der Zwischenwelt beweist Jackson keinen besonders glücklichen Finger was die Emotionen angeht. War die Zwischenwelt das Highlight im Roman, so ist es bei der Verfilmung eher ein oft hübsches aber leider auch oft verzichtbares Beiwerk.
„In meinem Himmel“ versteht es dafür in anderen Bereichen zu punkten. Die Ausstattung ist sehr gelungen, der Soundtrack von Brian Eno passt hervorragend und Peter Jackson Fans können sich außerdem noch über einen netten Cameo des Meisters sowie auf eine nette „Herr der Ringe“ Anspielung freuen.
Das wahre Glanzstück des Films ist aber Stanley Tucci. Tucci, einer der wohl bekanntesten Nebendarsteller von Hollywood, der zuletzt Meryl Streeps Gatte in „Julie & Julia“ darstellte. Er spielt Susies Mörder, den unauffälligen George Harvey, so grandios, dass jede Szene mit ihm unter die Haut geht. Mit einfachen aber effektiven mimischen Nuancen erhält der Zuschauer einen Einblick in die Welt des Mörders. Hier beweist Peter Jackson dass er auch ohne Effekthascherei tolle, filmische Erlebnisse abliefern kann und es sogar versteht mit Suspense umzugehen. An einen Alfred Hitchcock kommt er wohl nicht heran, aber diese Szenen, die im krassen Gegensatz zur bunten und hellen Zwischenwelt stehen, fügen dem Filme die subtile und suggestive Ebene ein, die ihm woanders fehlt.
Die Verfilmung des erfolgreichen Roman, der durchaus härter und düstere ist als der Film, ist als Gesamtwerk betrachtet gewiss eine kleine Enttäuschung. Gerade im bei der Zwischenwelt und den emotionalen Klimax gelingt es dem Film nicht vollends zu überzeugen. Dennoch ist „In meinem Himmel“ kein schlechter Film. Das Herz berührt er durchaus und staunen kann man auch, es ist nur leider meistens immer sehr ersichtbar, dass in der Vorlage wesentlich mehr dringesteckt hätte.

ungeprüfte Kritik

Adam Hundesohn - Ein Leben für ein Leben

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 22.02.2010
Ambitioniert aber leider auch maßlos überfrachtet erzählt Paul Schrader vom jüdischen Clown Adam Stein, von seinem Kampf ums Überleben im KZ und als privater Hund eines Nazi-Oberst. Dies alleine hätte bereits für einen bewegenden und aufrüttelnden Film ausgereicht, aber Schrader will mehr. Er beleuchtet die Tage vor dem KZ fast genau so ausführlich wie Adams Tage im Sanatorium und überall versucht der Akzente zu setzen. Gewiss löblich und auch emotional, aber es ist zu viel und dass der Film dazu noch zwischen den Zeiten umher springt und die Kraft der Symbolik mehr als einmal viel zu zwanghaft benutzt, macht diesen Film leider überaus anstrengend, so dass er bald an der Gefühlsebene vorbeihuscht, obwohl er dort eigentlich andocken wollte.

ungeprüfte Kritik

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123

Action, Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 22.02.2010
Das Remake des Thriller „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“ mit Walter Matthau wurde von Regie-Routinier Tony Scott in seine typische, schnelllebige Bildersprache gepackt. Neben dieser audiovisuellen Modernisierung wurde auch bei den Figuren etwas geändert. War es im Original von 1974 noch ein Polizist der sich mit den Geiselnehmern auseinandersetzen musste, so ist es hier ein einfacher Angestellter, der wie so oft im Film, nach und nach über sich hinauswächst. Dass ist alles zwar nicht sonderlich originell, aber durchaus ansprechend. Die wenigen und dazu recht kurzen Actionszenen lockern das Geschehen immer wieder dann auf, wenn sich der Dialog zwischen dem Helden Garber und Ryder, dem gnadenlosen Kopf der Geiselnehmer, etwas zu sehr in Nichtigkeiten verrennt.
Der Film versprüht in seiner Machart etwas zu viel Routine, dass machen die adrenalinhaltigen Gespräche zwischen Garber und Ryder und der grobe Verzicht auf blanke Actionplattitüden aber wieder wett. Ein gelungenes und vor allem plausibles Remake, weil die Macher es wirklich verstanden haben die Originalstory der heutigen Zeit anzupassen.

ungeprüfte Kritik

The Deal - Eine Hand wäscht die andere

Loser. Rücksichtslos. Geldgeil. Super-Zicke. Gnadenlos. Geizig.
Komödie, Lovestory

The Deal - Eine Hand wäscht die andere

Loser. Rücksichtslos. Geldgeil. Super-Zicke. Gnadenlos. Geizig.
Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 19.02.2010
Darsteller William H. Macy ist so ein Typ, der irgendwie immer total charmant wirkt. Ein Kerl, der trotz Hundeblick, etwas Verschlagenes hat. Ein Schauspieler der selbst in schlechten Filmen meist positiv in Erinnerung bleibt. „The Deal“ ist so ein Fall. Zugegeben der Film ist keine richtige Katastrophe, er besitzt durchaus nette Charaktere sowie dualen Kritik an der Traumfabrik Hollywood: Mal arbeitet der Film ungehemmt parodistische und mal als anspruchsvolle Satire. In beiden Fällen gelingt „The Deal“ der ein oder andere Treffer und seine Spitzzüngigkeit erweist sich auch als durchaus effektive Waffe, doch was bringt dass alles, wenn die Handlung ungelenk umherschliddert und der Film lustlos einen Großteil seiner Zeit mit einer krampfhaften Standard-Romanze verschwendet?

ungeprüfte Kritik

Taking Woodstock

Die Legende begann auf einer Kuhwiese.
Komödie, Musik

Taking Woodstock

Die Legende begann auf einer Kuhwiese.
Komödie, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 19.02.2010
Auch nach über 40 Jahren gilt das legendäre Woodstock-Festival von 1969 noch als das Konzertereignis überhaupt. Oscarpreisträger Ang Lee inszenierte mit „Taking Woodstock“ nun wie es zum Festival kam, erzählt aus der sicht des jungen Elliot Teichberg, der mit trockenem Witz vom Newcomer Demetri Martin gespielt wird.
„Taking Woodstock“ versteht sich nicht als Konzert- oder Musikfilm. Ang Lee interessiert sich nicht für die Musik. Der Zuschauer bekommt von den Künstlern auf der Bühne nicht mehr mit wie ein vom Wind weggetragenes Flüstern, störend ist dies nicht, denn der Fixpunkt liegt klar bei Elliot Teichberg, dem es gelingt seinen kleinen Heimatort Bethel für drei Tage zum „Zentrum des Universums“ zu verwandeln. Dies präsentiert „Taking Woodstock“ mit einer guten Prise Humor, gut aufgelegten Darstellern und viel Respekt gegenüber der damaligen, unschuldigen Hippie-Kultur. Leider hakt es bei der Dramaturgie. So interessant und für die damalige Zeit bedeutsam der Vietnamkrieg auch war, die Rolle des Vietnamveteranen Billy rutscht zunehmend die dramaturgische Belanglosigkeit ab. Ärgerlich vor allem weil die Figur des Billy recht reizvoll geraten ist, aber Ang Lee konzentriert sich einfach komplett auf Elliot Teichberg und so fühlt es sich leider manchmal so an, als ob ihm die anderen Figuren nicht sonderlich interessieren.
„Taking Woodstock“ kann man als personenbezogenes Biopic verstehen, oder als Reflexion des damaligen Zeitgeists. Beide Varianten bieten anspruchsvolle wie unterhaltsame 110 Minuten. Man sollte nur nicht erwarten das der Film den Mythos definiert, denn dafür steht er dem Konzertereignis viel zu ehrfürchtig gegenüber und dass ist auch gut so.

ungeprüfte Kritik

Julie & Julia

Nach zwei wahren Geschichten.
Komödie

Julie & Julia

Nach zwei wahren Geschichten.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 18.02.2010
Mit Werken wie "E-Mail für dich", "Schlaflos in Seattle" oder Drehbüchern wie etwa "Harry und Sally" genießt Regisseurin Nora Ephron den Ruf als Königin des romantischen, amerikanischen Films. Auch "Julie & Julia" ist ein typischer Ephron-Film: Schöne Bilder, dezenter Witz, hier und da ein Nervenzusammenbruch und ganz viel Liebe. Ephron gelingt es letzteres ohne größere Kitschfontänen zu präsentieren, was den Film echter wirken lässt. Im Zentrum des Films steht aber eh das Kochen und dies zelebriert der Film mit wärmender Wonne und lieblicher Leichtigkeit. Über diese kulinarische Berufung baut der Filme eine Beziehung zwischen der Julia Child der 1950er Jahre und Bloggerin und Bürokraft Julie Powell auf. Diese zwei Leben, getrennt von über 50 Jahren verlaufen im weiteren Film immer öfter parallel zueinander, was sich allerdings dramaturgisch eher verhalten im Film auswirkt. So ist „Julie & Julia“ ein charismatischer, leichter und optisch ansprechender Film, aber gewiss kein cineastisches Vier-Sterne-Menü, auch wenn der Film gerne so tut als ob.

ungeprüfte Kritik

Smokin' Aces 2

Assassins' Ball
Action, 18+ Spielfilm

Smokin' Aces 2

Assassins' Ball
Action, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 11.02.2010
„Smokin’ Aces“ war ein rasanter Actionfilm, der zwanghaft versuchte cool zu sein. Dass ist mit der Direct-to-DVD Fortsetzung nicht anders. Doch während bei Teil eins zumindest anfänglich das Coolness-Konzept aufging, wirkt Teil zwei bereits von Beginn an eher lethargisch, da kann der Film noch so oft mit schnellen Schnitten, Namenseinblendungen und Splitscreens hantieren.
„Smokin’ Aces 2 – Assassins Ball“ bietet aber zumindest ein paar nette, härtere Shoot-Outs, die der Film aber leider zu einem großen, langgezogenen und über weite Strecken auch lustlosen Showdown verbindet, der nicht nur die Logik mit Füßen tritt sondern auch den Unterhaltungswert. Das einzige was bei diesem Chaos zwischen FBI und Killern wirklich heraus sticht ist die „Geheimwaffe“ der Tremor Familie. Ihre Art mit Kleinwüchsigen umzugehen ist zwar politisch absolut unkorrekt, dafür aber vom schwarzhumorigen Standpunkt betrachtet auch überaus lustig und einfallsreich.

ungeprüfte Kritik

Boston Streets

Sie haben das Verbrechen nicht gewählt. Sie wurden hinein geboren.
Krimi, Action

Boston Streets

Sie haben das Verbrechen nicht gewählt. Sie wurden hinein geboren.
Krimi, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 11.02.2010
„Boston Streets“ ist ein gelungenes Gangster-Drama. Die Geschichte ist zwar nicht sonderlich neu oder originell, dafür aber sehr glaubwürdig, was wohl daran liegt, dass der Regisseur Brian Goodman, der im Film dem Gangsterboss Pat Reilly spielt, selbst eine kriminelle Vergangenheit hatte und das Drehbuch mit einem anderen Häftling in Gefängnis konzipierte. „Boston Streets“ oder „What doesn’t kill you“, wie der Film im Original heißt, ist zwar ein Gangster-Drama von vielen, kann aber dank seiner Authentizität, seinen engagierten Darstellern und seiner simplen aber mitreißenden Dramaturgie überzeugen.

ungeprüfte Kritik

OSS 117 - Der Spion, der sich liebte

Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "stuforcedyou" am 10.02.2010
Die Veralberung auf die James Bond Filme der 1960er Jahre ist in ihrem Dekor, den Kostümen und Locations wirklich eine gelungene Parodie bzw. Hommage. Leider ist der Witz der Komödie ähnlich alt, wenn nicht noch älter, wie die parodierten Vorbilder. Zumindest die Schurken sind ganz witzig geraten. Selten war es so unterhaltsam Nazis zuzusehen.
Fans von TV-Terminator Oliver Kalkofe dürfen sich darüber hinaus freuen, dass er den Helden OSS 117 synchronisiert, aber es hilft auch nicht viel.
„OSS 117“ ist wohl am besten für die Freunde der einfachen französischen Komödie geeignet. Schade eigentlich, denn der Look ist zumindest erstklassig altmodisch.

ungeprüfte Kritik