Kritiken von "videogrande"

Life of Pi

Schiffbruch mit Tiger - Erlebe das Unglaubliche.
Abenteuer

Life of Pi

Schiffbruch mit Tiger - Erlebe das Unglaubliche.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 13.09.2014
"Life of Pi" ist die Verfilmung anspruchsvoller Literatur. Daher sollte man jetzt keinen abenteuerlichen Schiffbruch-Film erwarten, der auf actionreicher Realität beruht. Obwohl, er tut es ja irgendwie...aber ist eben auch viel mehr. Es gibt zwei Weisen, den Film zu sehen: Oberflächlich, oder zwischen den Zeilen. Am Ende wird auch klar, warum. Das ganze Werk ist eine einzige Metapher auf das Leben und die Menschen. Eine wichtige Rolle spielen die Religionen und Toleranz. So etwas hochtrabendes ist natürlich nicht jedermanns Sache. Regisseur Ang Lee hat ein visuell berauschendes Werk geschaffen, das eine ungeheure Bildsprache benutzt. Die sureale Geschichte ist packend inszeniert und teilt das Los vieler Robinsonaden: Ein fast Einpersonenstück auf isoliertem Gebiet bietet nicht viel Abwechslung und kann ermüdend wirken. Jedoch staunt man hier über die Vielfalt, welche unterstützt wird durch fantastische Effekte und großartige Bilder.

Fazit: Ein typischer Einmal-Film. Grandios und schön, aber ein zweites Mal ist unnötig. Eine intellektuelle Arthouse Verfilmung mit sehr viel Anspruch und einer fesselnden Geschichte, die aber nichts für Normalseher ist. Hier steckt mehr drin. Die Geschichte ist aber minimal zu lang und verliert im letzten Drittel an Magnetwirkung. Daher fehlt ein Stern zum Meisterwerk.

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The Call - Leg nicht auf!

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.09.2014
Anfänglich dachte ich, Halle Berrys Frisur dürfte wohl das Schlimmste am Film sein, denn er begann sehr gut und intelligent. Der Arbeit der Mitarbeiter in Notrufzentralen wird der gebührende Respekt entgegengebracht. Sehr deutlich wurde der psychologische Aspekt herausgearbeitet, die emotionale Belastung, unter der die Angestellten stehen können. Auch die Entführung als solches ist recht spannend inszeniert, es deutet sich aber langsam an, dass der Drehbuchautor um jeden Preis die Spannung aufrecht erhalten will. Auch auf Kosten der Logik. - Und dann kippt der Film auf nahezu unerträgliche Weise in ein Konstrukt aus klischeehaften und dämlichen Einfällen, die komplett unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen sind. Wie in den Horrorfilmen, in denen die Leute immer in den Keller flüchten, machen auch hier die Darsteller komplett unsinnige und realitätsferne Sachen, die aufzuzählen müßig wäre. Besser sieht man sich die ähnlichen Filme "Nicht Auflegen" mit Collin Farrell und "Final Call" mit Kim Basinger an. Oder, wenn man mal wissen möchten, wie man Telefongespräche nervenzerrend mit nur einem Darsteller inszenieren kann: "Buried" mit Ryan Reynolds.

Fazit: Fängt toll an und lässt dann doppelt so schnell nach. Erst exzellenter Psychothriller und dann Serienkiller-Einheitsbrei. Die Spannungsschraube wird zwar die ganze Zeit angezogen, jedoch auf Kosten der Glaubwürdigkeit. Zufälle und Zusammenhänge sind arg konstruiert. Haarsträubend - Nicht nur für die Wischmop-Locken von Halle Berry.

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Ronal der Barbar

Animation, Komödie, Fantasy

Ronal der Barbar

Animation, Komödie, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 10.09.2014
Es ist kein Geheimnis, dass sich die alten Sandalenfilme, in denen leicht beschürzte Muskelprotze mit eingeölten Oberkörpern die strahlenden Helden sind, sich bei Homosexuellen gewisser Beliebtheit erfreut haben. Selbst der relativ neue "300" ist davon nicht befreit. Doch das der Animationsfilm "Ronal der Barbar" sich tatsächlich darauf beziehen möchte und eine Persiflage auf diese sein soll, kann zumindest bestritten werden.

Ich fand den Film in den meisten Szenen einfach nur pupertär und im großen und ganzen schrecklich. In aufdringlicher Weise wird hier ständig auf sexuelle Neigungen angespielt, die zumeist homoerotisch sind oder sich auf SM und andere Fetische beziehen. Da stehen die Barbaren nun, in enge Ledergurte geschnürt, die ihr Gemächt hervortreten lassen, einem Feind gegenüber, der die Lack- und Gummifraktion vertritt. Piercings und Nietenhalsbänder allerorten. Da wird gezüngelt und sich gegenseitig an die Nippel gefasst, bis es nervt. Der Film ist schwul. Zumindest wirkt er so auf mich. Es hätte eigentlich nur ein Gastauftritt der "Village People" gefehlt. Aber das hätte vorausgesetzt, dass die Macher halbwegs hintersinnigen bis intelligenten Humor eingebaut haben. Haben sie aber nicht. Sie hauen auf die Brachialpauke mit derben Zoten, Fäkalhumor und natürlich jeder Menge Sexismus. Das ist leider in den wenigsten Szenen gelungen und erschöpft sich nach kurzer Zeit. Über einen Hodensack, der als einziges nach dem Einreiben mit Unsichtbarkeitsmittel zu sehen bleibt, kann nicht jeder lachen. Die Optik hat man sich beim "Herrn der Ringe" geborgt, Brigitte Nielsen hat einen Auftritt als Amazonenkönigin aber viel mehr Andeutungen und Reminizenzen an das Genre gibt es nicht. Die angeblichen Andeutungen auf die Metalszene halten sich sehr zurück. "Ronal der Barbar" spult ein Dauerfeuer an platten Gags und eindeutigen Zweideutigkeiten ab, die schon nach kurzer Zeit ziemlich auf die Nerven fallen.
Selbstverständlich ist dies ein Film für Erwachsene. Nicht jeder Animationsfilm ist für die Kleinen gedacht. "Ronal" macht zwar viele Witze auf Kosten (oder zum Gefallen) sexueller Randgruppen, hat aber nicht den Mut zu etwas mehr Brutalität, sondern blendet diese dezent aus oder zeigt sie erneut als Anspielung (Beispiel: Schwert im After). Vor allem aber fehlt dem Streifen etwas sehr entscheidendes: Humor, über den man lachen kann.

Fazit: Schrecklicher Fetischfilm, der viel Potenzial verschenkt und auf die Nerven fällt. Will Anarcho sein, ist aber flach und ohne zündende Gags. Wahrscheinlich ist RONAL eine Wortneuschöpfung aus ROck und aNAL.

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Appleseed

Science-Fiction, Anime

Appleseed

Science-Fiction, Anime
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.09.2014
"Appleseed" ist ein s.g. Anime, also ein Zeichentrickfilm, wie wir etwas veraltet sagen würden. Kennern brauche ich dazu nichts zu sagen. Man hasst oder liebt den typisch japanischen Zeichenstil mit Menschen, die übergroße "Heidi"-Augen haben. Ja, auch die war eigentlich ein Anime ;-)

Von Appleseed gab es zunächst eine Comicreihe und eine Verfilmung aus den 80ern, die ich allerdings beide nicht kenne.

Eindeutig richtet sich der Film natürlich an Erwachsene. Er ist auch in einigen wenigen Szenen etwas brutal. Das reicht von blutspritzenden Einschüssen bis zerquetschten Köpfen. Viele Animes sind fantasievoll, aber auch etwas wirr und krude. Ganz davon befreit ist auch "Appleseed" nicht, aber durch seine moderne Machart (computergestützte Animation) erhält er einen sehenswerten Look und erzählt vor allem eine abwechslungsreiche Geschichte mit ein wenig Tiefgang. Eigentlich bin ich kein Hardcore-Anime-Fan, doch "Appleseed" hat mich gepackt und bei mir die Lust auf mehr geweckt.

Fazit: Spannender und actionreicher SF-Animationsfilm mit innovativen Ideen, netter Story und guter zeichnerischer Umsetzung. Macht nicht nur eingefleischten Fans Spaß.

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Abraham Lincoln Vampirjäger

Präsident bei Tag, Jäger bei Nacht.
Fantasy

Abraham Lincoln Vampirjäger

Präsident bei Tag, Jäger bei Nacht.
Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.09.2014
Wenn schon Hänsel und Gretel auf Hexenjagd gehen dürfen, dann verwundert es nicht, dass es der ehemalige Präsident der USA, Abraham Lincoln, mit Vampiren aufnehmen kann. In Hollywood ist so gut wie alles möglich, und mal ehrlich, es ist doch auch eine hervorragende Idee, die nach purer Unterhaltung riecht.
Mehr als ein weiteres nicht ernst gemeintes Funmovie sollte man daher auf keinen Fall erwarten, dann bekommt "Abraham Lincoln - Vampirjäger" schon mal seine durchaus verdienten 3 Unterhaltungswert-Sterne. Zu mehr reicht es keineswegs, eher zu weniger.

Der Film ist natürlich keine geschichtliche Aufarbeitung der Entstehung der Vereinigten Staaten, er nutzt aber diesen Hintergrund und es gibt zahlreiche (sehr fragwürdige) Anspielungen. So wird natürlich die Schuld für den Genozid an der Urbevölkerung und der Sklaverei den Vampiren in die Schuhe geschoben. Und wo wohnen die? Natürlich in den "bösen" Südstaaten. Wie seinerzeit übrigens Vampir Lestat aus dem "Interview mit einem Vampir".
Der Film hat Tempo und Dynamik, tritt aber nach einiger Zeit inhaltlich auf der Stelle. Er bietet viele haarsträubend übertriebene Schauwerte, von denen wohl allein die Stampede der Wildpferde und die Eisenbahnfahrt in Erinnerung bleiben könnten. Sonst nichts. Viel Neues gibt es nicht auf dem Vampirmarkt. Im Gegenteil, Puristen könnten sich erbosen, dass man sie (mal wieder) mit dem eigentlich für Werwölfe gedachten Silber um die Ecke bringen kann und sich die Erklärung dafür bei "Wes Cravens Dracula" geborgt hat. Ein, dem jungen Liam Neeson verblüffend ähnlich sehender Hauptdarsteller verkörpert die berühmte Figur mit viel Elan und Kampfeswillen. Stylishe Zeitlupen, gute Effekte und etwas zu viel Martial Arts unterstützen ihn dabei.

Fazit: Bloß nichts auf die Goldwaage legen und sich nicht an den extremen Übertreibungen stören. "Abraham Lincoln - Vampirjäger" beginnt noch ganz famos, verliert sich dann aber in seinen Effekten und bietet keinerlei frisches Blut für das Genre. Pure, sinnlose Guilty Pleasure Spaß-Unterhaltung, die etwas abwechslungsreicher hätte sein müssen, aber allein aufgrund der Idee schon von jedem Vampirfan mal gesehen werden sollte.

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Emperor and the White Snake

Die Legende der weißen Schlange - Krieger. Herrscher. Legende.
Fantasy, Action

Emperor and the White Snake

Die Legende der weißen Schlange - Krieger. Herrscher. Legende.
Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 07.09.2014
...über sowas kann ich mich als Filmfreund schon wieder gewaltig ärgern!

Da gibt es doch schon einen Film mit dem Titel "Die Legende der weißen Schlange" ebenfalls mit Jet Li vom Label NewKSM und - Sie haben richtig geraten - er ist ein und derselbe! Na, vielleicht nicht ganz, denn die Laufzeit dieser angeblichen Uncut Edition ist mit den angegebenen 98 Minuten um 8 Minuten länger. Warum also gaukelt man dem Kunden hier einen andern Film unter anderem Titel vor? Ein Emperor, also ein Imperator oder Kaiser kommt gar nicht vor und auch das Titelbild stammt nicht aus diesem Streifen. Noch viel mehr, als es das andere Filmcover vermittelt, wird ein Martial Arts Abenteuer versprochen. Dabei ist dies eher ein Märchenfilm mit kindlichem Anstrich. Noch dazu einer, dem nur Fans des asiatischen Kinos etwas abgewinnen können.

Lesen Sie daher meine Kritik unter "Die Legende der weißen Schlange" und leihen Sie sich dann diese Ausgabe, damit Sie nicht wie ich, um 8 Minuten betrogen werden...

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Fright Night

Zur Hölle mit dem Nachbarn.
Horror, Fantasy

Fright Night

Zur Hölle mit dem Nachbarn.
Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 05.09.2014
Um das logischte gleich vorwegzunehmen: Nein, "Fright Night" kommt an das Original aus den 80er Jahren nicht heran! Aber er ist trotzdem nicht übel.

Man sollte ihn wohl eher als alleinstehenden Film sehen, daher möchte ich mir großartige Vergleiche um Charme und Einfallsreichtum lieber sparen. Als Oldschool Vampirfilm funktioniert er ganz gut...und ein ganz so schlechtes Remake ist er auch nicht ;-) Damals wie heute ist es die Figur des Peter Vincent (früher war die Namensgebung wohl den Horrorikonen Peter Cushing und Vincent Price geschuldet), die für die bleibenden Momente sorgt. An dieser Rolle sieht man auch den Zeitgeist-Wandel. Vom verstaubten älteren Herrn im Nachtprogramm des Fernsehens zum jungen, quirligen Las Vegas Showstar mit frechen Sprüchen. Die Story wurde kaum verändert, sie hat einfach eine Verjüngungskur bekommen und die ist gut geglückt. Vampirfans dürfte der Film gut unterhalten, da er sich an die gängigen Regeln hält. Fans des Originalfilmes wird er spalten, weil sie zum einen natürlich eingefahren sind und zum anderen die Erstverfilmung wirklich neuartig, irre komisch und zugleich splatterig war. Ein Klassiker der 80er Jahre. Zu einem solchen wird es nicht reichen, zu bekannt ist im Laufe der Zeit eben alles geworden. Solide und spannende Gruselkost mit Witz ist aber garantiert.

Fazit: Ein Remake, das natürlich unnötig ist, aber modern interpretiert wurde und sehr gut unterhält.

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Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

Sei kein Träumer, erlebe das Leben.
Fantasy, Drama

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

Sei kein Träumer, erlebe das Leben.
Fantasy, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 04.09.2014
Ein schöner Film, das kann man nicht anders sagen. - Und das, obwohl ich anfänglich enttäuscht und leicht genervt war.

Ben Stiller, der eigentlich nur aus Komödien bekannt ist, zu denen natürlich irgendwie...aber doch anders...auch "Walter Mitty" gehört, beweist, dass er zum einen Regietalent hat, zum anderen, dass an ihm ein Charakterdarsteller verloren gegangen ist. Die Art und Weise, wie er der Figur des Walter Mitty glaubwürdiges Leben einhaucht ist beeindruckend. Jederzeit nimmt man ihm den Wandel vom Looser zum Abenteurer ab. Ich würde mich freuen, Stiller später in ganz anderen Rollen sehen zu dürfen. Ich hab ihn unterschätzt.

Der Film beginnt, wie gesagt etwas enervierend. Die ständigen Tagträume Mittys häufen sich, orientieren sich nah am Slapstick und sind teilweise arg überzogen. Ich glaubte bereits nicht mehr an eine sinnvolle Komödie. Doch der Wandel kommt schnell. Stiller verpackt seine intelligente Geschichte später in stilvollere Bilder. Er wird nahezu philosofisch und bietet tatsächlich anspruchsvolle Kost mit Tiefgang. Dabei hat er eine ausdrucksstarke Bildsprache, passende Musikstücke und hervorragende Darsteller, die den anfänglichen Mumpitz, der gar nicht so recht passen will, in ein sehenswertes Stück Kino verwandelt. Sogar Gesellschaftskritik wird mit eingebaut, denn letztlich dreht es sich um die Verdrängung gedruckter Zeitschriften durch das übermächtige Online-Geschäft. Die Kernaussage dürfte sein: Mach was aus deinem Leben. Und das macht Walter Mitty und wird so manchen Zuschauer dazu inspirieren, es ihm gleich zu tun.

Fazit: Ben Stiller Fans könnten enttäuscht sein. Er spielt hier gekonnt gegen sein "Gaylord Fokker Image" und Brachialhumor an. "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" ist ein Gute-Laune-Film mit Tiefgang, bestens geeignet für Leute, die gern reisen und an hintergründigen Themen interessiert sind, die humorvoll aufbereitet werden. Nicht der übergroße Blockbuster, aber am Ende sitzt man nachdenklich und glücklich auf dem Sofa.

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Die Legende der weißen Schlange

Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 01.09.2014
"Die Legende der weißen Schlange" ist ein Film, der eigentlich besser nicht in westlichen Gefilden erschienen wäre. Er ist nämlich für hiesige Sehgewohnheiten absolut nicht gedacht und im Prinzip ungeeignet. Ich bin mir sicher, dass der Film in Asien aber eine große Fangemeinde haben wird, denn er ist für den dortigen Geschmack ein absolutes Highlight. Bis zur Schmerzgrenze reizt er Romantik und Kitsch, Buddhistische Lehren, Geisterglauben und Rührseligkeit aus. Alles Dinge, die dort sehr gut ankommen.

Die DVD wurde hierzulande leider etwas schlecht vermarktet. Sie ist mitnichten ein abenteuerliches Fantasyepos, kein Martial Arts Wunderwerk, sondern eine waschechte Lovestory, die eher mit Andersens "Kleiner Meerjungfrau" zu vergleichen wäre. In weiten Teilen mutet er wie ein Kinderfilm an, denn die Tiere können sprechen und alles ist sehr märchenhaft. Andererseits gibt es auch ein paar gruselige Fledermausdämonen zu sehen. Alles in allem hat mir der Film, trotz hohem Kitschfaktor, ausgezeichnet gefallen und echten Kennern des asiatischen Kinos müsste es genau so ergehen. Er ist sehr kurzweilig und bietet viele optische Schmankerl, auch wenn die Tricks nicht alle besonders gelungen sind. Die Geschichte kommt natürlich bekannt vor, aber da irgendwie die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischen und es immer neue Effekte gibt, packt der Streifen seine Zuschauer und unterhält sie ohne Langeweile bis zum Ende. Wie gesagt, nur die Zuschauer, die etwas für asiatische Bräuche und Kultur, sowie für dortige Filmproduktionen übrig haben.

Fazit: Aufwändiges und unterhaltsames Märchenepos. Dynamisch, fesselnd, temporeich und ohne sonst typische Längen. Eine Lovestory, die vor Schmalz fast trieft, aber dennoch schön ist und über die gesamte Lauflänge unterhält. Nur für Asia-Fans.

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47 Ronin

Der Weg zum ewigen Ruhm.
Action, Fantasy

47 Ronin

Der Weg zum ewigen Ruhm.
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.08.2014
Respekt! Völlig wider Erwarten ist "47 Ronin" kein Hollywood typischer Blockbuster geworden, sondern ein reinrassiger, asiatischer Film. Jedenfalls fühlt er sich komplett so an. Regisseur Carl Rinsch ist es gelungen, die Langsamkeit und Kraft, sowie die Aura des Asia-Kinos einzufangen. Man könnte allen Ernstes glauben, Keanu Reeves sei nur der Gaststar in einer japanischen Produktion. Auffallend und wohltuend unaufdringlich setzt der Regisseur ihn in Szene und macht ihn nicht zum beherrschenden Element (wie beispielsweise Hugh Jackman als Wolverine), sondern fügt Reeves in das Ensemble ein. Selbst der Pathos um Ehre und Aufopferung ist sehr glaubhaft japanisch dargestellt. Die Tricks sind sehr solide gemacht und meistens gar nicht sichtbar, denn fast alles wurde mit Greenscreen verbessert, ohne das es auffällt. Es fragt sich nur, warum der Film, der von der wahren Geschichte inspiriert worden ist, überhaupt Fantasyelemente enthalten musste. Denn auch als Historienfilm hätte "47 Ronin" funktioniert und macht nun Lust auf die vorangegangenen Verfilmungen der Geschichte um Rache und Ehre.

Allenfalls wegen der Erwartungshaltung wirkt der Streifen aber auch langatmig. Es gibt viele Längen und Dialoge, etwas melancholische Schwere und Romantik. Alles Attribute des asiatischen Filmes...und deshalb entäuscht "47 Ronin" letztendlich die Zuschauer, die eben actionreichen Mainstream erwartet haben.

Fazit: Es ist überraschend geglückt, den Geist des Asia-Kinos auf den Film zu übertragen. Rinsch ist ein guter Beobachter des Genres. Ganz so episch und kurzweilig wie erhofft ist "47 Ronin" nicht. Es mangelt ihm letztlich doch etwas an Tempo, aber ein gelungener Film ist das allemal.

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Appleseed - Alpha

Um Olympus zu finden, müssen sie ums Überleben kämpfen.
Science-Fiction, Anime

Appleseed - Alpha

Um Olympus zu finden, müssen sie ums Überleben kämpfen.
Science-Fiction, Anime
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 28.08.2014
Wenn von einem wegweisendem Anime aus heiterem Himmel und ohne jede Vorankündigung ein 3. Teil auf DVD/Bluray auf dem deutschen Markt erscheint, dann ist Skepsis angesagt. Lange Zeit haben Fans nämlich auf eine Fortsetzung des bislang letzten Animationsmovies "Applesed Ex Machina" gewartet. Diese nun "klammheimliche" Art der Veröffentlichung erinnert schon sehr an solch gurkige Fortsetzungen zu Blockbustern, wie beispielsweise "Starship Troopers 2" - Leider zu Recht.

"Appleseed Alpha" muss man in zweierlei Hinsicht bewerten. Zum Einen wäre da seine Machart. Erstmalig ist das Ganze vollständig computeranimiert und kein "Zeichentrick" im herkömmlichen Sinne mehr. Im ersten Moment scheint das ganz toll zu sein. Zum Anderen natürlich muss man sich der Story und Qualität annehmen. Ohne zu weit auszuholen, ist dies gar nicht mal so einfach. Zu Beginn war das Manga, also ein japanisches Comic, welches verfilmt wurde. Den ersten "Appleseed"-Film gibt es in gewissem Sinne aber zweimal. Einmal als relativ unbekannte Version aus den 80er Jahren, dann kurz nach dem Millenium nochmals neu aufgelegt mit computergestützter Animation, einer abstrus, fantastischen Geschichte und tollen Schauwerten. Dieser Film war wirklich klasse. Ihm folgte ein noch besser getrickster 2. Teil (Ex Machina), dessen Story dünner war, aber der optisch ebenfalls nur begeistert hat. Vor allem sind beide Filme auch reinrassige Animes.

Der jetzige dritte Teil ist ein s.g. Prequel. Er spielt vor den Ereignissen der anderen Filme und weicht auch erheblich von der bisherigen Erzählung ab. Auf den Look eines gezeichneten Anime-Filmes hat man hier leider völlig verzichtet. Mit dem Versuch, alles fotorealistisch wirken zu lassen, wurde der Serie endgültig das Genick gebrochen. Während alles hyperreal aussieht und wirklich toll gemacht wurde, bleiben die menschlichen Charaktere weit hinter den Erwartungen zurück und sehen fast immer noch so hölzern und unecht aus, wie im Film "Final Fantasy" von vor 13 Jahren. Und das ist das Manko: Die damalige Anime-Figur Deunan wirkt selbstverständlich künstlich. Sie ist eine Comicfigur mit den typischen übergroßen Augen. Und hat dadurch ihren ganz eigenen Charakter. Die neue Deunan soll echt aussehen, tut es aber nicht. Und somit ist der Zuschauer ständig damit beschäftigt, sich über ihre unrealistische Animation zu ärgern (oder sich über ihr völlig unlogisches Dekolleté zu erfreuen). Es war ein Riesenfehler, den Film nicht im alten Stil zu gestalten. Die Story ist zudem ungeheuer eintönig und einfallslos und kann mit den Vorgängern überhaupt nicht mehr mithalten. Statt die fantastische Tricktechnik für die futuristische Stadt Olympus zu nutzen, zeigt man Ruinen und ein Wüstenkaff.

Fazit: Enttäuschend! Dann lieber komplett real verfilmt. Die im Computer entstandene Version einer seelenlosen und langweiligen Geschichte im Appleseed Universum versagt auf ganzer Linie. Den Charme der alten Filme und auch deren Dynamik und Tiefe sucht man vergeblich. "Appleseed Alpha" wirkt nur wie ein unmotivierter Clip zu einem Videogame. Er springt vor die bisherigen Ereignisse und bringt uns überhaupt nicht weiter. Technisch gesehen sind auch die Schwarzwerte enttäuschend, die den Film ständig in ein nebliges grau tauchen, das man am liebsten mit der Helligkeitstaste verdunklen möchte.

ungeprüfte Kritik

Wild Seven

Schnell. Skrupellos. Tödlich.
Action

Wild Seven

Schnell. Skrupellos. Tödlich.
Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 24.08.2014
"Wild Seven" ist ein routinierter Actionfilm, der eine allzu bekannte Geschichte erzählt und dabei keinerlei Innovationen oder Eyecandy bietet. Ein stylisher Gangsterfilm im Manga Look. Damit man auch ja die 7 titelgebenden Typen auseinanderhalten kann, haben sie alle sehr auffällige Frisuren...Die sind auch dringend von Nöten, denn die Schauspieler sind allesamt stocksteif und wecken beim Zuschauer keinerlei Emotionen oder Interesse. Es gibt keinen, der herausragt, keinen, der irgendetwas erinnerungswürdiges an sich hat. Die Darsteller wirken wir Marionetten , ohne Charakter oder Tiefe.

Der Film hält sich auf mit vielen Dialogen, wilden Schießereien und Motorradstunts. Doch die sind auch nicht aufregend oder sonderlich sehenswert. Somit plätschert "Wild Seven" gemächlich und monoton vor sich hin. Der Zuschauer hat Mühe, sich wach zu halten geschweige denn Lust, ab der ersten halben Stunde noch weiter zu folgen...

Fazit: Enttäuschend und vorhersehbar. Für einen modernen Actionfilm aus Japan ist der Film viel zu uninteressant und uninspiriert. Während des Filmes gibt es weder etwas zu lachen, noch etwas mitreißendes zu sehen. Todlangweilig!

ungeprüfte Kritik