Kritiken von "Der_Dude"

Brimstone

Erlöse uns von dem Bösen. Die epische Geschichte einer großen Heldin.
Western, Drama

Brimstone

Erlöse uns von dem Bösen. Die epische Geschichte einer großen Heldin.
Western, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 06.08.2018
Wer hier einen typischen Western erwartet, sollte um "Brimstone" einen weiten Bogen machen. Es handelt sich eher um einen Rache-Thriller, der wie die meisten Genre-Vertreter unter der Banalität des eigenen Plots leidet. Um davon abzulenken, inszeniert man ein Pseudo-Epos in nicht chronolog. Reihenfolge & in 4 Kapitel unterteilt. Das mag dem Ganzen einen künstlerischen Anstrich geben, macht ihn aber vorhersehbar. Man setzt auf Schockmomente, eröffnet unnütze Handlungsstränge & lässt die Protagonisten Dinge tun, die jeder Logik entbehren. Zudem wurde der Film als feministischer Western beworben. Dem kann ich nur zum Teil zustimmen. Ja, der Film wird von starken Frauen getragen, die an ihrem Schicksal nicht zerbrechen. Andererseits zelebriert Koolhoven die Gewalt gegen Frauen regelrecht, die ausnahmslos in die Opferrolle gedrängt & auf ekelhafte Weise als Nutzfleisch zur Schau gestellt werden. Auch als Kritik am relig. Fanatismus funktioniert "Brimstone" nicht, da ein einzelner Irrer, der unter dem Deckmantel des Willen Gottes foltert, schändet & mordet nicht als Kritik an der Kirche insgesamt gesehen werden kann. Was ist also von diesem Werk zu halten? Ich weiß es nicht! "Brimstone" trifft wie ein Hammer in die Magengrube, was vor allem der großartigen Leistung der Darsteller zu verdanken ist. Hinzu kommt eine beklemmende Atmosphäre, wie ich sie nur selten erlebt habe. Leider gibt es aber immer wieder Momente, in denen man sich fragt, ob man das alles noch ernstnehmen soll.

ungeprüfte Kritik

Dunkirk

Dünkirchen - Das Ereignis, das unsere Welt verändert hat.
Kriegsfilm

Dunkirk

Dünkirchen - Das Ereignis, das unsere Welt verändert hat.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 30.12.2017
Leider bildet "Dunkirk" den Höhepunkt eines katastrophalen Kinojahres. Zu steril wirkt der Schauplatz des größten militärischen Desasters der britischen Geschichte. Dafür, dass während der "Operation Dynamo" über 300.000 Mann evakuiert wurden & der größte Teil des Kriegsmaterials zurückgelassen werden musste, ist der Strand erstaunlich leergefegt. Auch das zerbombte Dünkirchen hat im Film keinen Kratzer. Und in der Luft? Da sehen wir Tom Hardy der gegen deutsche Jagdbomber & mit dem eigenen Sprit kämpft. Insgesamt wirkt alles so, als hätten die britischen & französischen Soldaten am Strand weitesgehend ihre Ruhe gehabt.

Hinzu kommt die komplexe Erzählstruktur. Grundsätzlich finde ich die Idee, gleiche Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen genial. Leider hat die Art & Weise wie Nolan diese Idee umsetzt bei mir nur für Verwirrung gesorgt. Auch hält sich Nolan nicht immer an seine eigenen Prinzipien. Einerseits will er das Geschehen so nüchtern & emotionslos wir nur möglich zeigen, andererseits stellt er einzelne Charaktere immer wieder vor moralische Entscheidungen. Am Ende gipfelt das Ganze dann so in Kitsch & Pathos, dass es abgedroschener nicht geht.

Fazit:

"Dunkirk" pfeift auf historische Fakten & will nicht mehr als durchgestyltes Arthouse sein. Spannung & Dramaturgie sucht man hier vergebens. Seit "Batman" hat Nolan nichts großes mehr abgeliefert. Eigentlich kann es dann ja nur noch besser werden.

ungeprüfte Kritik

Die Taschendiebin

Solange du lügst.
Drama

Die Taschendiebin

Solange du lügst.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 07.07.2017
Für Cineasten sicherlich ein Leckerbissen

"Die Taschendiebin" ist einer dieser Filme, an dem sich die Geister scheiden. Während er für die Einen ein Meisterwerk ist, werden die Anderen verwundert den Kopf schütteln. Obwohl die schauspielerische Leistung, das Flair und die Ausstattung durchweg überzeugen, konnte mich der Film nicht vollends in seinen Bann ziehen. Park Chan-wook versteht sein Handwerk, aber es ist einer dieser Filme, die vor allem von ihrem Twist leben. Die Wendungen und Irreführungen sind großartig, aber bis dahin muss man einige Längen überstehen. Bis zum großen Aha-Effekt windet sich der Film zwischen Gewalt, Klamauk und Sex und kratzt dabei arg an der Grenze zum Kitsch. Wenn es ans Eingemachte geht laden Ausdrücke wie "südliche Pforte" schon zum Fremdschämen ein. Vielleicht ist es aber auch so, dass das weibliche Publikum eher einen Zugang zu diesem Film findet, da die Geschichte nun mal von zwei Frauen getragen wird und die männlichen Protagonisten nicht unbedingt als Identifikationsfiguren taugen. Sehenswert ist "Die Taschendiebin" trotzdem, nicht zuletzt wegen des Finales.

ungeprüfte Kritik

Arrival

Warum sind sie hier?
Science-Fiction

Arrival

Warum sind sie hier?
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 06.04.2017
Auf den ersten Blick kommt "Arrival" unaufgeregt daher und stellt nicht das oft bemühte Alien-Invasions-Szenario in den Vordergrund. Viel mehr geht es darum, wie der Erstkontakt mit einer fremden Spezies aussehen kann und welche Bedeutung diese Begegnung weltpolitisch hat. Doch genau hier traut sich Villeneuve zu wenig. Das Erforschen der uns fremden Lebensform unter Leitung der Linguistin Louise Banks wird lieblos via Voice-Over auf die Leinwand "gerotzt". Statt sich wissenschaftlich und realistisch mit unseren neuen Nachbarn zu befassen, eröffnet uns Villeneuve eine Metaebene, die davon ausgeht, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bereits gelebt sind und uns fremde Kommuniaktionsformen dabei helfen können, uns an unsere Zukunft zu erinnern. Oder anders: "Wie würdest du leben, wenn du deine Zukunft kennen würdest und sie nicht ändern kannst?". Nun folgt SciFi seiner eigenen Logik. Wenn sich diese Logik aber zunehmend widerspricht bekommt man das Gefühl, dass die Macher an ihren eigenen Ansprüchen gescheitert sind. Hinzu kommt, dass die wichtigste Frage, nämlich die nach dem Warum, nur unzureichend beantwortet wird. Mir hat sich die Notwendigkeit einer Ufo-Landung nicht erschlossen und so sind "Abbott und Costello" in meinen Augen nur cineastisches Beiwerk.

Jene, die eine realistische Annäherung an fremde Lebensformen erwarten, dürften nach diesem Film enttäuscht sein. Wer an "Inception" oder "Interstellar" seine Freude hat, kann hier beherzt zugreifen!

ungeprüfte Kritik

Love & Mercy

Das Leben, der Wahnsinn, der Neubeginn von Brian Wilson.
Drama, Musik

Love & Mercy

Das Leben, der Wahnsinn, der Neubeginn von Brian Wilson.
Drama, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 02.06.2016
Genie und Wahnsinn liegen ja bekanntlich dicht beieinander. So auch im Leben von Brian Wilson. Dieses beeindruckende Biopic zeigt das "Mastermind" und den Mitbegründer der "Beach Boys" im Kampf mit seinen Dämonen. Paul Dano verkörpert grandios den jungen Wilson. Was die Leistung von John Cusack angeht kann man geteilter Meinung sein. Ich halte ihn in seiner Rolle als gealterter Brian Wilson für fehlbesetzt. Ob dieser Film für eingefleischte Beach-Boys-Fans lohnenswert ist kann ich nicht beurteilen. Wer sich allgemein für Biographien interessiert und die Musik mag, sollte hier jedenfalls auf seine Kosten kommen. Von mir gibts vier Sterne!

ungeprüfte Kritik

The Revenant - Der Rückkehrer

Überleben ist der härtere Tod. Nach wahren Begebenheiten.
Abenteuer

The Revenant - Der Rückkehrer

Überleben ist der härtere Tod. Nach wahren Begebenheiten.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 20.05.2016
Schade!

Dieser Film ist visuell zweifellos großartig, aber leider kein Meisterwerk. Die Grizzly-Attacke ist das Beste was CGI momentan zu bieten hat und ist für mich schon jetzt unbestritten Filmgeschichte. Effekthascherei und lange Kamerafahrten sind aber nun mal nicht alles. Was immer Iñárritu auch zeigen wollte, es funktioniert nicht. Ein unglaubwürdiger Übermensch, Charaktere, die keine Gelegenheit bekommen sich zu entwickeln und Ureinwohner als bloße Staffage! Richtige Spannung existiert auch nicht, da der Trailer schon alles verrät.

Fazit:

Neben der visuellen Wucht und einem Finale in guter alter Hollywood-Manier, bleibt der Eindruck, dass zu Gunsten des Mainstreams typische Erwartungen erfüllt wurden und man mit Hilfe eines teilweise hanebüchenen Drehbuchs regelrecht auf den Oscar spekuliert hat. Für überzeugende Inhalte war da leider kein Platz!

ungeprüfte Kritik

Sherlock - Die Braut des Grauens

Krimi, Serie
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 29.03.2016
"Die Braut des Grauens" wurde als eigenständige Episode ohne direkten Bezug zur Serie angekündigt. Das stimmt allerdings nicht ganz, denn gleich zu Beginn wird klar, dass der Aufhänger der Selbstmord Moriartys ist. Die Frage ist, wie man es schafft, sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen und trotzdem überlebt. Dazu begibt sich Sherlock in die Tiefen seines Gedächtnispalastes, zurück ins Jahr 1895. Lestrade ist gerade mit dem Fall der mordenden (aber eigentlich toten) Emelia Ricoletti beschäftigt. Am Ende ist die Aufklärung schon fast zu banal. Trotz etwas Grusel und den Bemühungen damalige gesellschaftliche Missstände anzuprangern, fehlt es dem Film an Spannung. Stattdessen verliert er sich in übertriebenem Klamauk. Die größte Schwäche des Films ist aber die Tatsache, dass wesentliche Fragen die zur Lösung des Falls führen nicht beantwortet werden. Hinzu kommt, dass Sherlock kaum deduziert und sich die Ermittlungen aus der Hand nehmen lässt. Man steht als Zuschauer vor Ergebnissen, die einem zwar einleuchten, von denen man aber nicht genau weiß, wie sie zu Stande kamen.

Fazit:
Als eigenständige Episode kann "Die Braut des Grauens" nicht funktionieren, weil man ohne die Serie und die Bücher zu kennen keine Chance hat. Die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Gedächtnispalast und Realität verwirren zu sehr, als dass sie Klarheit schaffen!

ungeprüfte Kritik

End of Watch

Krimi, Action

End of Watch

Krimi, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "Der_Dude" am 15.10.2015
Ich will gar nicht viel schreiben. Durch seine Authentizität hat dieser Film bei mir ein beklemmendes Gefühl hinterlassen. Man sitzt als Zuschauer wirklich mit im Streifenwagen und taucht in menschliche Abgründe ab. Man sieht Dinge, die man eigentlich nicht sehen will. Aus diesem Grund hab ich persönlich ein Problem mit der FSK 16. Bei Filmen ab 18 weiß man worauf man sich einlässt und weiß, dass das was man sieht nicht real ist. Bei diesem Film ist das anders. Nein, das ist kein schöner Film, aber einer den man trotzdem gesehen haben sollte. Allerdings sollte man ihn ohne deutsche Synchro und mit Untertiteln sehen.

Hinweis: Leute mit gesundheitlichen Problemen (Epilepsie) sollten aufpassen, da gerade die Szenen, die mit der Digicam gedreht wurden, sehr schnell geschnitten und teils sehr verwackelt sind.

ungeprüfte Kritik