Kritiken von "muhesse"

Die To-Do Liste

In der Schule eine Eins, in Sachen Liebe eine Null.
Komödie, Lovestory

Die To-Do Liste

In der Schule eine Eins, in Sachen Liebe eine Null.
Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "muhesse" am 17.06.2020
Die Hauptzielgruppe des Films sind zweifellos Jugendliche, vor allem Mädchen, kurz vor oder nach dem Schulabschluss - aber auch für alle anderen (ich selbst bin weit von dieser Gruppe entfernt) ist der Film mit viel Dialog- und Situationskomik und einer großartigen Hauptdarstellerin sehenswert. Der Humor ist, abgesehen von wenigen Szenen, vor allem einer abstoßenden, die in diesem Film völlig fehl am Platz ist, keineswegs auf Schülerniveau, zwar nicht unbedingt subtil, aber überwiegend auch nicht platt - sofern man sich auf die Perspektive der Hauptfiguren einlässt.

Man sollte allerdings nach Möglichkeit die Originalsprachfassung sehen; mutmaßlich (ich habe von der deutschen Fassung nur die Vorschau gesehen) richtet eine wie üblich miserable, geradezu dümmliche deutsche Synchronisation hier einigen Schaden an.

ungeprüfte Kritik

12 heißt: Ich liebe dich

TV-Film, Drama, Deutscher Film

12 heißt: Ich liebe dich

TV-Film, Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "muhesse" am 09.11.2013
Ein großartiger Film: psychologisch plausible Inszenierung, hervorragende Darsteller, die uneingeschränkt glaubwürdig die außergewöhnliche Situation der beiden Protagonisten vermitteln; und außerdem werden detaillierte Einblicke in die Funktionsmechanismen des DDR-Unrechtsstaats, vor allem natürlich des Stasi-Apparats, gegeben.

ungeprüfte Kritik

A Serious Man

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "muhesse" am 18.11.2010
Der Film besteht im Grunde aus einer Abfolge mehr oder weniger skurriler Situationen, die aber zugleich völlig realistisch sind. Er lebt in hohem Maße von den Nebenfiguren, die die selbst ständig zwischen Skurrilität und Normalität schwankenden Hauptfiguren umgeben. Allein eine Sequenz, in der ein älterer Schuldirektor ein konfisziertes tragbares Radio begutachtet, ist es wert, den Film zu sehen. Dieser subtile Humor erfordert indes eine entsprechende Ader des Zuschauers, brachialer Witz liegt den Coens fern (wenn er auch bei „Burn After Reading“ gelegentlich anklingt). Wer diesen sucht, wird sich mit dem Film wohl langweilen.

Sehenswert machen ihn allerdings allein schon das Zeitbild der amerikanischen 1960er Jahre in all ihrer Spießigkeit (aus heutiger Sicht) und vor allem der Blick auf das jüdische Leben mit seiner starken Gemeinschaftlichkeit und seiner ausgeprägten Spiritualität. Beides wird mit einer Gratwanderung zwischen der (für die Coens typischen) Vermittlung des Atmosphärischen und einer ganz feinen, wohlwollenden Karikatur inszeniert. Ihre kinematografische Originalität, ihren Einfallsreichtum haben die Coens jedenfalls wieder einmal unter Beweis gestellt.

ungeprüfte Kritik

Adam Hundesohn - Ein Leben für ein Leben

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "muhesse" am 04.10.2010
Ein bemerkenswerter, in jedem Fall sehenswerter Film, der nicht in erster Linie den Holocaust, sondern durch ihn entstandene Traumata zum Gegenstand hat. Die Biographie der Hauptfigur, in vielen Facetten und erst nach und nach ("Zeitsprünge") enthüllt, bildet den roten Faden und ist eingebettet in die Zeichnung des Lebens im Sanatorium. Allerdings ist dies kein Alltagsleben, denn es besteht im wesentlichen aus Ereignissen, die auf den ersten Blick skurril sind, aber doch meist unmittelbar zum Handlungsverlauf gehören.

Das mag sich vielleicht kompliziert anhören, aber die Handlung, die immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet, wird dennoch schlüssig erzählt, es gibt keinen Augenblick der Unklarheit. Auch die Schauspieler, vor allem Jeff Kornblum, tragen dazu bei, dass die Geschichte nie in eine Groteske abgleitet, obwohl der vielfach bizarre Handlungsverlauf sie ständig in diese Gefahr bringt. Diese gelungene Gratwanderung macht den Film zu einer – im durchgängig positiven Sinn – außergewöhnlichen Variante der Behandlung seines Gegenstands.

ungeprüfte Kritik

Dick Tracy

Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "muhesse" am 27.07.2010
Der Film ist der Prototyp der Comic-Verfilmung. Er könnte nicht stilechter sein, und er kommt der Vorlage in dieser Hinsicht wesentlich näher als Batman, Spiderman usw. Ebenso grellbunt wie Kulissen und Kostüme sind Handlung und Inszenierung. Die Figuren sind denkbar klischeehaft, aber im besten Sinne, Comic-Figuren eben – man sieht gleichsam die Zeichnungen lebendig werden. Einige hochkarätige Schauspieler sind in Glanzrollen dabei; neben Warren Beatty, der auch inszeniert hat, und Al Pacino (wie sämtliche anderen Gangster in grandioser Maske) ist dazu ausdrücklich auch Madonna zu zählen.

Der Film ist eigentlich keine Parodie, aber mit der Ironie, die in der Comic-eigenen Überzeichnung liegt, wirkt er dann doch so. Wer Freude an diesem Genre hat, wird den Film genießen.

ungeprüfte Kritik

Avatar

Aufbruch nach Pandora
Science-Fiction

Avatar

Aufbruch nach Pandora
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "muhesse" am 03.06.2010
Die Geschichte ist eine Mischung aus „Der mit dem Wolf tanzt“, „Matrix“ und (Peter Jacksons) „King Kong“, die schon als solche interessant ist, wenn auch die Bösen so holzschnittartig böse sind, dass es geradezu grotesk ist: der Kommisskopf mit Tunnelblick, der bis zum letzten Atemzug sinnlos gegen das Gute kämpft und nichts dazulernt, und der skrupellose Geschäftsmann, dem zwar am Ende Bedenken kommen, aber natürlich erst dann, als es schon zu spät ist. Diese simple Charakterzeichnung kennen wir aus „Titanic“, sie stört aber letztlich kaum, denn sie beschränkt sich auf die Bösen, die Identifikationsfiguren sind überzeugend gezeichnet. Die nachvollziehbare Darstellung der Annäherung zwischen völlig fremden Kulturen und die plausible Charakterisierung ihrer Protagonisten tragen viel zum Charme der Geschichte bei.

Was aber den Film so außergewöhnlich wie faszinierend macht, ist die überwältigende bildschöpfende Kraft, die einerseits dem Einfallsreichtum und der Vorstellungskraft der Autoren, andererseits den filmtechnischen Fähigkeiten entspringt. Beidem kann man nur größten Respekt zollen. Der Film führt den Zuschauer in eine (fast) vollständig künstliche Welt, deren Darstellung so realistisch ist, dass man die Künstlichkeit über weite Strecken vergisst. Er dokumentiert, zu was die digitale Filmtechnik bei offenbar unbegrenztem Budget heute in der Lage ist, und er wird in dieser Hinsicht wohl für einige Zeit das Maß der Dinge sein (die Dreidimensionalität spielt dabei übrigens nur eine nachrangige Rolle).

Jene, die sich wegen „Titanic“ zu James Camerons Jüngern zählen, erwartet hier kein Kino der „großen Emotionen“. Geboten werden eine anregende Geschichte und vor allem umwerfende Bilder. Der Film gehört zweifellos in die Reihe der sehenswertesten Filme der letzten Jahre.

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Hangover

Bist du hart genug für Las Vegas?
Komödie

Hangover

Bist du hart genug für Las Vegas?
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "muhesse" am 02.06.2010
Eine originelle Geschichte, die nicht zuletzt davon lebt, dass der Zuschauer nie mehr weiß als die Figuren. Eine Überraschung nach der anderen tritt zutage, die meisten außergewöhnlich, aber nicht zu unwahrscheinlich. Gewürzt wird das Ganze mit viel Dialogwitz und Situationskomik, die nur selten flach werden oder unter der Gürtellinie enden. Die Zeichnung der Charaktere wird dabei nicht vernachlässigt und mit wohlwollender Ironie begleitet – unterstützt von sehr gut aufgelegten Schauspielern.

Der Humor erinnert des öfteren an Phillips’ umwerfend komische Parodie „Starsky & Hutch“, wenn er dieser auch letztlich nicht das Wasser reichen kann, zumindest nicht deren durchgängig hohes Niveau erreicht (das aber natürlich vor allem den beiden in diesen Rollen nicht zu übertreffenden Schauspielern zuzurechnen ist).

Fazit: Eine einfallsreiche Komödie mit nicht durchgängig, aber überwiegend anspruchsvollem Witz, die in jedem Fall sehenswert ist.

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Rachels Hochzeit

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "muhesse" am 01.06.2010
Die Schauspielerleistungen der Protagonisten (vor allem Anne Hathaway, aber auch Rosemarie DeWitt und Bill Irwin) und die Inszenierung sind von solcher geradezu stechenden Glaubwürdigkeit ("Authentizität"), dass man zuweilen glaubt, man sähe einen Dokumentarfilm über eine Hochzeit, die tatsächlich stattgefunden hat. Diese Absicht hatte der Regisseur wohl auch, und in dieser Hinsicht ist ihm und den Hauptdarstellern (Debra Winger sei davon ausdrücklich ausgenommen) zweifellos eine Höchstleistung gelungen.

Leider wird die Bemühung um Natürlichkeit ("Independent"-Kino) durch das überflüssige, affektierte Stilmittel der wackeligen Handkamera zu steigern versucht, was anfangs (aus meiner Sicht) sehr störend ist, aber man kann sich daran gewöhnen. Auch sind die szenischen Passagen, z. B. die Huldigungen an das Brautpaar und der Verlauf der Hochzeit, teilweise vielleicht etwas zu lang geraten. Aber das tut der Erzählung letztlich keinen Abbruch.

Die Geschichte selbst ist von Anfang bis Ende glaubwürdig, kommt ohne billige dramaturgische Tricks aus - was selten ist -, und zieht dadurch unwiderstehlich in ihren Bann. Man muss sich allerdings auf den Film einlassen: Die Ursachen für die Spannungen zwischen den Figuren erschließen sich erst nach und nach, die Charaktere entfalten ihre Eigenheiten nur schrittweise. Aber gerade das macht die Darstellung spannend und eben glaubwürdig.

Wer bei einem Film "Action" braucht, ist hier völlig falsch. Wer alles in Dialogen (verbaler Natur) ausführlich erklärt bekommt möchte, ist es ebenso. Wer aber Wert auf eine realistische Erzählung und überzeugende, glaubwürdige Schauspieler (zumindest in den Hauptrollen) legt - deshalb sollte man den Film auch unbedingt in der Originalfassung sehen -, der findet in diesem Film ein Kleinod.

ungeprüfte Kritik

Schnappt Shorty

...aber bitte mit Stil!
Komödie, Krimi

Schnappt Shorty

...aber bitte mit Stil!
Komödie, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "muhesse" am 30.05.2010
Der Film erzählt seine eigene (fiktive oder vielleicht sogar teilweise reale) Entstehungsgeschichte. Das ist bereits eine originelle Idee, die auch noch mit viel Dialogwitz und sehr guten Schauspielerleistungen umgesetzt wird. Einzelne wenig plausible Wendungen der Geschichte zum Schluss tun dem keinen Abbruch. Es werden einige ironische Einblicke in Hollywoods Innenleben gegeben, die allenfalls zum Teil überzeichnet sein dürften, aber in jedem Fall witzig sind.

Übrigens ist der deutsche Titel, der eher Klamauk erwarten lässt, nicht nur in dieser Hinsicht, sondern auch inhaltlich völlig irreführend.

ungeprüfte Kritik