Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm
Der Auftrag ist ein Mensch.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "michaelsimon" am 07.10.2013Erschreckend, ergreifend, bewegend, fesselnd, abstoßend, faszinierend! Dieser Film bietet alles, was man von einem Antikriegsfilm erwartet: harter Realismus und tiefe Einblicke in das Soldatenleben ohne übertriebenen Pathos. Alle Nachkriegsgenerationen können sich nicht vorstellen, was im 2. Weltkrieg passiert ist. Dieser Film zeigt es auf schonungslose und dramatische Weise. Meine beiden Großväter (Jahrgang 1923 und 1925) kämpften ebenfalls in Russland und Frankreich. Einer verlor seinen rechten Arm, der andere fing eine Kugel direkt unterhalb des Genicks, die nie operativ entfernt werden konnte. Beide sind alt geworden, aber trotz mehrfachen Nachfragens konnten sie mir nie im Detail erzählen, was ihnen passiert ist. Mein Opa väterlicherseits war aber stets den Tränen nahe, wenn er vom Krieg kurz berichtete. Er gestand einmal, dass seit Kriegsende keine Nacht vergehen würde, in der er keine Albträume von seinen Erlebnissen im Krieg hatte. Dieser Film hat mir gezeigt, was beide in den 6 Jahren in der Wehrmacht durchgemacht haben müssen. Einer der wenigen Filme, bei denen ich mehrfach geweint habe. Allen Nachkriegsgenerationen sei daher dieser Film ein Mahnmal und ein Plädoyer:
"Weit in der Champagne im Mittsommergrün, dort wo zwischen Grabkreuzen Mohnblumen blühn. Da flüstern die Gräser und wiegen sich leicht, im Wind der sanft über das Gräberfeld streicht. Auf deinem Kreuz finde ich toter Soldat, deinen Namen nicht nur Ziffern und jemand hat die Zahl 1900 und 16 gemalt und du warst nicht ein mal 19 Jahre alt. Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur, von deinem Leben, doch hör meinen Schwur, für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein, fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein. Dann kann es geschehn dass bald niemand mehr lebt, niemand der die Milliarden von Toten begräbt. Doch längst finden sich mehr und mehr Menschen bereit, diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit." (Reinhard Mey)
ungeprüfte Kritik