Wenn man sich anschaut, wer an diesem Film mitgewirkt hat, dann liest sich das wie das "Who-is-who" Hollywoods. Dementsprechend waren die Erwartungen riesig. Leider konnte der Film diese Erwartungen nicht ganz erfüllen. Die Charaktere sind einfach zu schablonenhaft und holzschnittartig dargestellt. Echter Realismus kommt nicht auf. Der Film ist nicht schlecht und man kann ihn sich sicher anschauen, aber das wirklich ganz große Kinofeeling stellt sich leider nicht ein. Trotzdem ist der Film gelungen, auch wenn's für die Champions League nicht ganz gereicht hat.

Mann, was für ein grandioser Thriller. Man fiebert von der ersten bis zur letzten Minute mit. Robert De Niro spielt den Bösen so glaubwürdig, dass man es wirklich mit der Angst zu tun bekommt. Großartiges Kino. Muss man einfach gesehen haben.

Der Film legt den Focus auf den Mann, der den gesamten Film trägt: Robert De Niro. Niemand sonst hätte diesen psychisch labilen und durch das Leben gekennzeichneten Mann, der seinen verlorenen Stolz auf einen Baseball-Superstar projiziert, besser darstellen können. Der Film hat seine ganz persönliche Klasse. Sicher kein Shakespeare, aber in der Machart könnte der Film dem großen Dichter schon gefallen. Das Ende ist zu erwarten, daher ist dies die eigentliche Schwachstelle des Films. Der große Knalleffekt bleibt aus. Aber das Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem Superstar und seinem gefallenen Fan ist spannend anzuschauen. Lohnenswert.

Klassische Verfilmung eines klassischen Stoffes: Ein Mann rächt zusammen mit seinem überlebenden Sohn die von der Mafia erschossene Familie. Der Film ist düster und bedrückend. Positive Stimmungen gibt es keine. Er macht nachdenklich. Auf übertriebene Action wird bewusst verzichtet. Die Gewaltszenen sind realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Während der Flucht bzw. Jagd nach den Tätern kommen sich Vater und Sohn immer näher. Tom Hanks spielt sehr einfühlsam. Er gibt den gnadenlosen Racheengel genauso überzeugend, wie den sich sorgenden Familienvater. Der Film hat etwas, kommt aber nie wirklich auf den Punkt. Insgesamt eine hervorragende Darstellung, der aber der absolut letzte Kick fehlt. Trotzdem sehenswert.

Hervorragender Film, der die Roboter-Idee, unsere Identität auf Maschinen zu übertragen, konsequent zu Ende denkt. Wir bewegen uns nicht mehr in der virtuellen Welt als Avatare, sondern der Trend kehrt sich um und die Avatare treten in der realen Welt an unsere Stelle. Der Effekt ist aber der Gleiche: wir bleiben konsequent in unseren 4 Wänden, vereinsamen ohne echte, menschliche Kontakte und gehen damit am Ende vor die Hunde. Im Gegensatz zu Filmen wie "I, Robot" oder "Terminator", wo wir versuchen Roboter zu erfinden, die uns die komplette Arbeit abnehmen und sich dann gegen uns wenden, werden wir in diesem tollen Action-Kracher mit Bruce Willis selbst zu Robotern. Wie in einem Computerspiel bewegen wir unser nachgebautes, zweites Ich durch die reale Welt und verkümmern dabei in unserer eigenen Wohnung. Sehr beklemmend, aber auch sehr realistisch, wenn man bedenkt, wie weit die aktuelle Robotik bereits ist. Und das wir uns doch selbst lieber durch die virtuelle, statt die reale Welt bewegen, beweisen Schüler an ihren Smartphones und Tablets jeden Tag auf's Neue. Das YouTube-Video "Look Up" macht das bereits mehr als deutlich.

Gelungener Krimithriller über zwei Profikiller, die sich gegenseitig ins Visier nehmen. Ein Katz- und Maus-Spiel der besonderen Art. Sylvester Stallone und Antonio Banderas spielen hier perfekt zusammen und die unterschiedlichen Charaktere und Mentalitäten werden wunderbar herausgearbeitet. Bis zum Schluss bleibt spannend, wer von den Beiden sich durchsetzen und absahnen wird. Hervorragend: wenig Action, aber viel Nervenkitzel sorgen für eine spannende Unterhaltung.

Gelungener Fantasy-Historien-Thriller mit einem grandiosen Edward Norton. Die Kostüme, Kulissen, das Bild und die Farben sind perfekt angeordnet und machen den Film zu einem echten Genuss. Sollte man gesehen haben.

Toller Film, der einen guten Eindruck über Motive, Beziehungen und Streitigkeiten der RAF-Mitglieder vermittelt. Was geht eigentlich in den Köpfen von Terroristen vor? Wie wird man Terrorist? Diese und andere Fragen werden sehr gut beantwortet und man erhält einen nachdenklich machenden, aber auch unterhaltsam-lehrreichen Geschichtsunterricht.

Der letzte Teil schließt die Akte des Rocky Balboa und fasst nochmal die wichtigsten Elemente aus den Vorgängerfilmen zusammen. Sylvester Stallone hat sich sehr viel Mühe gegeben, an den ersten und zweiten Teil anzuknüpfen und kehrt damit zu den Wurzeln seiner Figur zurück. Das tut dem Film mehr als gut und so kommt es dann zu einem würdigen Abschluss, der einen zufrieden und glücklich zurücklässt. Ich bin mit Rocky großgeworden und werde langsam selbst alt, so dass der Film auch ein Rührstück über das eigene Altern wird. Der Film hat mich bewegt und ich war sehr froh, dass ich ihn im Kino erleben konnte. Hervorragendes Kino für alle gealterten Rocky-Fans.

Ganz schlechter Aufguss! Fast ungenießbarer kalter Kaffee wird hier präsentiert. Die halbgare Story wirkt völlig unecht und aufgesetzt. Stallone wollte wohl nur noch Kasse machen mit diesem Film und versucht, den beerdigten Rocky-Mythos wieder auszugraben. Ein paar nette Fightszenen sind drin, ansonsten hätte es nur einen Stern gegeben.

Vor Patriotismus triefender Box-Film auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Rocky bekämpft und besiegt das kommunistische System im Alleingang. Die politisch fragwürdige Botschaft wird mit Hochglanzbildern umgesetzt. Alles wirkt "lackiert" und unecht. Ein Propagandafilm der US-Regierung. Damit hat sich Stallone von seiner ursprünglichen Rocky-Figur, die leidenschaftlich für die untere Gesellschaftsklasse kämpfte, um Lichtjahre entfernt. Als Jugendlicher war ich schwer begeistert von dem Film, heute sehen ich ihn deutlich kritischer.

Teil 3 löst sich vollkommen von den ersten beiden Teilen. Zwar knüpft der dritte Teil an den zweiten an. Das Boxen und Trainieren steht jetzt im absoluten Mittelpunkt. Es geht um den großen "Fight" und das harte Training vorher. Man erfährt viel von Rockys Innenleben, aber Sozialkritik findet nicht mehr statt, dafür jede Menge "Action", was das Publikum sicher zufrieden stellt. Die Fights sind choreografisch besser dargestellt, der Film ist temporeicher und rasanter.