Der Letzte räumt die Erde auf.
Animation, Science-Fiction, Kids
Der Letzte räumt die Erde auf.
Animation, Science-Fiction, Kids
Wall-E hat bereits in den Trailern gezeigt, dass es sich hierbei nicht um einen klassischen Trickfilm, sondern eher um eine Fülle an Emotionen in einer sehr einfach gestrickten Umgebung handelt. Der neueste Streich von Pixar wird dabei fast auschließlich von dem überirdisch guten und zu 100% perfekten Soundtrack gesteuert, um den herum sich die Geschichte abspielt und entwickelt. Irgendwie hat man das Gefühl, dass die grandiose Musik von Thomas Newman nicht den Film unterstützt, sondern der Film eher eine bildliche Untermalung der Musik darstellt. Ganz großes Lob auch an Ben Burtt, der damals auch schon für die legendären Soundeffekte in Star Wars verantwortlich war. Erst durch seine grandiose Arbeit erwacht Wall-E's Welt zu vollem Leben. Absolut zurecht wurden diese beiden Genies mit einer Oscarnominierung belohnt. Storytechnisch ist dieser Film das bisher schwächste, was Pixar zu bieten hat. Es gibt keine großen Wendungen oder Überraschungen und die Linearität ist beinahe erschreckend. Auch ist die Anzahl der wirklich großen Lacher hier auf ein Minimum geschrumpft und hebt sich somit leider negativ vom Rest der Pixarproduktionen ab. Doch abgesehen davon bietet sich einem hier das beste Gefühlskino der letzten paar Jahre und im Genre der computeranimierten Filme dürfte "Wall-E" wohl vorerst der unangefochtene Spitzenreiter in Sachen Emotionen bleiben. Zu verdanken ist dies, wie bereits erwähnt, Thomas Newman, der mit seiner Arbeit eine unverwechselbare Atmosphäre aus Orchesterklang und futuristischen Elektronikelementen geschaffen hat. Wer mich kennt, der weiß, dass ich auf Atmosphäre besonders viel wert lege - Wall-E ist seit langem der erste Filme, bei dem mich die Atmosphäre immer wieder umhaut! Nicht zu vergessen sind selbstverständlich die einwandfreien Animationen, die dem wohl tollpatschigsten, aber liebenswertesten Roboter der Filmgeschichte Leben einhauchen. Dabei werden starke Kamerafahrten und -Zooms imitiert, die dem ganzen einen leicht dokumentarischen Charakter verleihen. Bewegungsunschärfe ist dabei mittlerweile ja Standard, aber die wechselnde Tiefenunschärfe, die das Fokussieren der Kamera mimt, war mir persönlich neu. Die deutsche Überarbeitung des Streifens verdient übrigens ein Lob im allerhöchsten Maße! Selten habe ich eine so gute Synchronisation gehört, die so nah an die Qualität der Originalstimmen heran kommt. Doch damit nicht genug: Selbst die zahlreichen Plakate und Schirftanzeigen, die im Film auftauchen, wurden, anstatt sie einfach zu untertiteln, extrem aufwändig ins Deutsche übertragen und verdeutlichen mehr als genug die Arbeit und Mühe, die in die deutsche Version gesteckt worden sind. Endlich mal ein positives Beispiel für eine Übersetzung, bei dem sich das lange Warten zwischen amerikanischem und deutschem Release gelohnt hat!
FAZIT: Ganz großes Gefühlskino mit einer unverwechselbaren und besonderen Atmosphäre - Die Musik von Thomas Newman, sowie die Soundeffekte von Ben Burtt verdienen eine hochachtungsvolle Extra-Erwähnung. Was diese beiden in "Wall-E" geleistet haben, ist unfassbar und macht alleine aus diesem Grund den Streifen lohnenswert. Nicht verpassen!
ungeprüfte Kritik