Mein Gott, was werden da wieder für ausufernde Debatten geführt, ob die Sam Raimi-Trilogie oder die neue Verfilmung nun besser sei und ach wie stark sich die beiden Ansätze doch unterscheiden würden. Ich mag kein Hardcore-Comicfan sein, aber sooo grundverschieden kommen mir die beiden Verfilmungen ehrlich gesagt nicht vor. OK, die Amazing-Reihe ist anscheinend für ein noch jüngeres Publikum konzipiert und bietet eine minimal naturwissenschaftlichere Begründung an. Ansonsten aber gibt es beiderseits gesunde und durchaus fesselnde Comicverfilmung-Kost. Der Rest ist persönliche Präferenz. Was ich allerdings wirklich besser fand in den Raimi-Filmen war der Soundtrack - da konnte man sich fast jede CD kaufen. Das jetzige Gedudel wirkt dagegen recht einfallslos.

Puh, ja. Colin Firth kann auch Komödie. Die manchmal arg ins Seichte abgleitet. Die Geschichte ist allerdings recht gut erzählt und das Ende sogar einigermaßen überraschend. Ich habe mir den Film primär aufgrund der Besetzung geholt, und da haben mich die Haupt- und Nebendarsteller nicht enttäuscht. In seinen überzeugendsten Momenten erinnert der Streifen an Klassiker wie "Der rosarote Panther". Alles in allem lassen sich die besten Szenen aber im Trailer zusammenfassen. Popcorn-technisch trotzdem in Ordnung.

Nachdem ich den ersten Teil trotz viel allgemeiner Kritik an Originalgetreue und Aufgeblähtheit recht gut fand, konnte "Smaugs Einöde" bei mir wenig Begeisterung wecken. Der Streifen ist zwar ein Animationsfestival, der emotionale Funken sprang bei mir aber nicht über. Zudem wirken die Animationen, gerade Orks und Konsorten, irgendwie deutlich künstlicher als in der älteren LOTR-Trilogie. Und die Locations und deren Visualisierung haben mich auch nicht wirklich vom Hocker gehauen. Werde mir genau überlegen, ob ich für Teil drei in irgendeiner Form Geld ausgeben werde...

Einer der besten Woody-Filme der letzten Jahre. Sowohl was die Story, als auch was die Darsteller betrifft. Der Oscar für Cate Blanchett war absolut berechtigt, so perfekt und mit viel Mut zur Hässlichkeit spielt die Mimin eine zerbrochene, in ihren Zwängen gefangene Frau. In Zwängen sind eigentlich alle Figuren gefangen und Männer kommen insgesamt nicht wirklich gut weg. Sehr gefallen hat mir auch die Tatsache, dass Allen trotz aller Tragik auf einen Big Bang am Ende verzichtet und das Leben einfach so (aufgesplittert) zeigt, wie es eben ist. Und dabei trotz aller Schwierigkeiten nie den Blick für Ironie und schöne Szenenbilder verliert. Klasse.

Ein sehr interessanter Film mit vielen tollen Momenten, leider aber auch ein paar unrunden Elementen. Auf der Haben-Seite haben wir ein tolles Drehbuch mit teils philosphischen Dialogen. Hier merkt man, dass Bestseller-Autor Cormac McCarthy die Feder geschwungen hat. Toll natürlich auch die Darsteller-Riege, gerade Javier Bardem als durchgeknallter Lebemann hat mir wahnsinnig gut gefallen. Nicht so prickelnd fand ich hingegen Michael Fasssbender, der den Großteil des Films damit verbringt, dämlich zu grinsen und erst am Schluss zeigt, dass er auch etwas anderes kann. Trotzdem hätte ich mir hier einen anderen Hauptdarsteller gewünscht. Was mich auch etwas ratlos hinterließ, waren die vielen Dialoge über Sex. Hier war mir der Sinn nicht so ganz klar - vielleicht Sex als Symbol des Lebens im Hier und Jetzt, während auf mittelfristige Sicht sonst nur der Tod wartet. Wie eingangs gesagt, sehr interessant, sehr düster, aber, um beim Film zu bleiben, eben auch unperfekt wie die meisten Diamanten.

Also der Film ist ja gut gemeint und ihm liegt als Roman einer der Klassiker der Science Fiction zugrunde, aber das Ergebnis ist leider ermüdend bis todlangweilig. Was vor allem daran liegt, dass die Geschichte auf zwei (TV-)Folgen aufgeteilt ist, jede 90 Minuten lang. Und 180 Minuten können träge vor sich hin schleichende Mörderpflanzen einfach nicht wirklich begeistern bzw. gruseln. Mir hat es nach rund einer Stunde gereicht, auch wenn die Darsteller ihr Bestes geben. Aber das nützt ja leider auch nix, wenn man schon auf dem Sofa eingenickt ist.

Also was ich auf jeden Fall sagen muss: Besser als der erste Teil. Das liegt vor allem an der recht abwechslungsreichen Story und den nett anzusehenden Locations. Ansonsten ist der Streifen wie auch die erste Folge ein sehr zweischneidiges Schwert. Einerseits nimmt sich die Riege der größtenteils ältlichen Action-Legenden auch mal gern selbst auf die Schippe. Andererseits ist dem Film in seiner Blut&Rache-Mentalität Selbstironie total fremd. Und die Witze sind immer noch nicht wirklich gut und klingen so angestaubt wie Sly, Arnie & Co. aussehen. Kann man sich schon mal anschauen, wenn einem der Sinn nach seichter Unterhaltung steht.

Ein Klassiker, sicher. Aber eben auch ein alter Klassiker. Selbst wenn 'Schloss des Schreckens' einer der Prototypen der Gruselhaus-Streifens ist - so recht gruseln kann dieser Film heute keinen mehr. Dafür sind die Bildsprache, die Mimik der Darsteller und auch die Dialoge einfach zu altbacken. Der deutsche Titel tut dem Streifen außerdem etwas unrecht, denn das englische 'The Innocents' trifft es eigentlich besser: Alle im Schloss versammelten sind prinzipiell unschuldig und werden durch Geister - oder sind es doch vielleicht nur die inneren Dämonen? - in den Wahnsinn getrieben. Sehr sehenswert übrigens bei den Extras die Dokumentation, die sehr schön das Besondere an diesem Werk herausarbeitet. Oder wussten Sie zum Beispiel, dass Truman Capote für weite Teile des Drehbuchs verantwortlich zeichnete?

Dass der Film ein Komödien-Klassiker ist, wurde ja schon oft gesagt. Was mich überrascht hat, wie offen der Film für sein Drehjahr mit sexuellen Konventionen umgeht. Männer kommen dabei ziemlich schlecht weg - triebgesteurte Lügner, die der Geliebten was von der großen Liebe vorheulen, daheim aber dann mit Frau und Kind unter dem Weihnachtsbaum hocken. Der Streifen dürfte bei seinem Erscheinen etlichen Männern einen Spiegel vorgehalten haben. Dass das Werk dann trotzdem so erfolgreich war, lässt eigentlich nur zwei Schlüsse zu. Entweder ist / war 'Das Apartment' vor allem bei Frauen beliebt oder die Geschichte ist so gut in die Komödie verpackt, dass die beißende Kritik am Mann nicht gar nicht so recht durchkommt. Wie dem auch sei, auf jeden Fall ein sehenswerter und lustiger Evergreen.

Mei, passt schon. Ein Stelldichein altgedienter britischer Schauspieler macht allerdings nicht automatisch einen begeisternden Film. Das liegt primär daran, dass die Story schon arg vorhersehbar ist. Eine Handvoll Ruheständler trifft sich im indischen Schrott-Alterssitz, und jeder von ihnen hat ein Geheimnis oder ein Problem, das bis zum Ende des Films aufgedeckt oder mehr oder weniger konventionell gelöst wird. Kein schlechter Streifen mit schönen Bildern, aber eben auch kein Werk, das mich so richtig vom Hocker gerissen hat. Was aber vielleicht auch einfach daran liegt, dass ich mit Ende dreißig nicht so ganz die anvisierte Zielgruppe bin.

Von Winding Refn habe ich zuvor 'Walhalla Rising' und 'Drive' gesehen. Letzterer hat mich richtig begeistert, der erstgenannte eher ratlos hinterlassen. Ein bisschen vereinfacht könnte man sagen, dass 'Only god forgives' fantastisch gedrehte Bilder a la Drive mit unerklärten und ausufernden Gewaltorgien wie in Walhalle Rising kombiniert. Leuten, die den ganzen Film Gelaber und eine bis ins Detail erklärte Geschichte brauchen, sollten von dieser Scheibe eher Abstand nehmen. Und klar, Ryan Gosling schaut fast immer gleich aus der Wäsche. Das ist meiner Ansicht aber halt auch der Plan des Regisseurs - der Protagonist definiert sich allein durch seine Taten und lässt eben nicht schon von der Mimik her in sein Innerstes blicken. Kein schlechter Film, der aber ganz klar mehr in Richtung Arthouse geht und nicht in Richtung seichte Action-Kost. Sprich: Kein gefälliger Streifen, aber trotzdem ein interessanter.

Ach Mann. Welch Fehl-Leih. Auf diesen Film hatte ich mich eigentlich gefreut, zumal ich das zugrunde liegende Buch recht gut fand. Bis auf die überzeugend gefilmten Apokalypse-Szenen, gerade die in Jerusalem, ist 'World War Z' leider erschreckend schwach. Das beginnt bei der Story: Um die Seuche zu bekämpfen, müssen wir unbedingt Patient 0 finden. Das klappt nicht? Egal, dann überlegt sich Meisterchecker Brad Pitt durch schlaues Beobachten mal eben die Lösung, auf die Dutzende forschende Wissenschaftler zuvor noch nie gekommen sind. Am nervigsten fand ich aber die völlig aufgesetzte Familien-Schmalzhudelei, die völlig lächerlich wird, wenn der Hauptdarsteller mitten beim durch die Zombies schleichen von seiner Frau angerufen wird und natürlich vergessen hat, das Telefon auf lautlos zu stellen. Und am Schluss häufen sich dann die Längen, wenn der Hero mal wieder irgendwo was holen muss, wo gerade besonders viele Untote rumhängen. Gähn. Das haben wir echt alles schon gesehen. Schade um die schönen Bilder.