Drama, Deutscher Film, Lovestory
Drama, Deutscher Film, Lovestory
Nicht durchweg überzeugend !
Nadja stürmt durchs Leben. Kompromisslos, absolut. Sie sucht die wahren Momente. Tagsüber als Fotografiestudentin in den Bildern, die sie für die Szenezeitschrift SUBS schießt. Nachts in ihrem Lieblingsclub, wenn sie sich in Ekstase tanzt, heftige Flirts hat und schnellen Sex. Auch als sie auf den Zivi Darius stößt, will Nadja nur einen One-Night-Stand. Doch Darius macht ihr eine Liebeserklärung. Anfangs lächelt Nadja über den sechs Jahre Jüngeren, der so fasziniert ist von ihrer Energie. Doch etwas in Darius berührt sie - und sie will endlich mit ihm schlafen. Im Sex mit Darius erfährt Nadja eine tiefe, bisher unbekannte Verschmelzung. Ein Erlebnis, das Nadja mitten ins Herz trifft und sie hoffen lässt, bei Darius das zu finden, wonach sie sich in ihrem Innersten schon lange sehnt. Überglücklich stürzt sie sich in die rauschhafte Beziehung, doch je mehr sie sich Darius hingibt, desto mehr zieht er sich zurück. Nadjas Sehnsucht, der sie versucht in ihren Fotografien Ausdruck zu geben, wird immer stärker. Aber die Welt scheint sich vor ihr zurückzuziehen. Der Redakteur der SUBS findet die Bilder nicht "radikal" genug. Ihr Professor lehnt sie als Diplomthema ab. Und ihre von den Männern enttäuschte Mutter versucht nur, ihr Darius auszureden. Als Nadja auch noch ungewollt schwanger wird und Darius sich dieser Herausforderung nicht gewachsen zeigt, begreift Nadja, dass nun ihr eigentlicher Kampf erst beginnt: Der Kampf um ihren Weg als Fotografin, der Kampf mit Darius, und der zunehmend verzweifelte Kampf für die Leidenschaft und den Glauben an die Liebe - in die Nadja eintauchen will, um sich zu finden, während Darius fürchtet, darin zu ertrinken.
In einem kann ich mich dem vorherigen Rezensent sicher anschließen: es ist dies eine recht unkonventionelle Liebes- und Leidensgeschichte, ein Stück aus dem Leben gegriffen mit allen Höhen und Tiefen. Dafür kann man der Regisseurin Felicitas Korn sicher ein Sternchen anrechnen.
Henriette Heinze (als "Nadja") spielt ihre Rolle sehr glaubhaft und unverbraucht. Der Zuschauer kann sich in ihre Zerrissenheit zwischen Unabhängigkeit in ihrem Leben und gleichzeitig der Sehnsucht nach Geborgenheit (die sie bei ihrem jüngeren Partner kaum vorfindet) nachvollziehen. Auch für diese schauspielerische Glanzleistung ein weiteres Sternchen.
Und das dritte Sternchen dieser Bewertung gibt es für die sicherlich schwierige Übung, Sexualität so darzustellen, dass es nicht wie ein Pornofilm wirkt oder in irgendeiner Weise aufgesetzt wirkt. Sondern einfach als ein natürlicher Teil der Biographie der beiden Protagonisten gesehen werden kann. Sicherlich wiederum ein Verdienst von Regie sowie der Darsteller.
Warum überzeugt "Auftauchen" dennoch nicht vollständig?
Es liegt sicher am Drehbuch, das hin und wieder einfach einige Längen aufweist (Szenen mit den Skatern) und auch nicht vermeiden kann, dass der Fall der Hauptdarstellerin etwas dick aufgetragen wirkt. Zudem tappt es zeitweise in Fettnäpfchen dicker Klischees (etwa die Szenen mit dem Mädchen auf der Mauer oder im Club), was einfach langweilig (da schon zu oft so gesehen) wirkt.
Fazit:
Insgesamt durchaus sehenswert (vor allem wegen Frau Heinze!) - mit den genannten Abstrichen!
ungeprüfte Kritik