Man merkt dem Werk deutlich die Handschrift von Cormac McCarthy an. Der Schriftsteller versorgt THE COUNSELOR mit einer interessanten und extrem konsequenten Geschichte, entwarf hierfür sehr spezielle Figuren und vor allem extrem beeindruckende Dialoge. Man spürt als Zuschauer, dass der Spielfilm als Roman in vielerlei Hinsicht überaus fesselnd wäre. Als Leinwandprodukt allerdings hat THE COUNSELOR besonders im Mittelteil einen Durchhänger und insgesamt auch hin und wieder Erklärungsdefizite. Hier wäre der Regisseur gefragt gewesen und es saß ja auch mit Ridley Scott eine Ikone auf dem Regie-Stuhl, dem ALIEN und BLADE RUNNER zu verdanken sind. Man mag daher nichts Schlechtes über ihn sagen, aber hier hat er ein wenig geschludert und das Publikum nicht immer mitgenommen. Auch sind die schön entworfenen Figuren, trotz Weltklasse-Darsteller fast durchweg blass geblieben, allein Brad Pitt kann wieder einmal überzeugen. Nichtsdestrotrotz entwickelt sich THE COUNSELOR, gerade zu seinem Finale hin zu einem überdurchschnittlichen Thriller, dessen herausragende Stärke die Tatsache ist, dass man als Zuschauer auch nach dem Abspann noch lange zum Nachdenken veranlaßt wird. 3,80 Kartell-Sterne nicht nur in Mexiko.

Optisch und inhaltlich mit herrlich viel Liebe und/zur Phantasie in Szene gesetzt. Auch wenn das Plot-Grundgerüst überaus banal ist und daher das Alles gar über das Ende hinaus wohl das interessierte Publikum nicht wirklich viel zum Nachdenken anregt, UPSIDE DOWN zeigt sich nie langweilig und primär als ein echter Genuss zum Betrachten. Das 3D ist komplett überflüssig und die Empfehlung geht mehr als eindeutig in die Richtung das Werk im "gewöhnlichen" Format zu konsumieren. 3,90 TransWorld-Sterne mal Oben und mal Unten, wobei dank der doppelten Schwerkraft die Füße immer unten bleiben.

Ein real wirkender Cop-Thriller, der seine angestrebte Realität allerdings nicht einem faden dokumentarischen Stil verdankt, sondern einer versuchten inhaltlichen Detailgenauigkeit. Ein starker Soundtrack und ein spannender Handlungsfaden vervollständigen den weitgehend positiven Gesamteindruck von POINT BLANK - BEDROHUNG IM SCHATTEN. Wie der Streifen beginnt, so endet er auch: Völlig überraschend, wobei dieses Finale wie schon Vieles zuvor im Film den Zuseher erheblich zum Nachdenken anregt. 3,70 Waffenschieber-Sterne in Frankreich.

Sowohl als Amoklauf-Themen-Werk, wie auch als Coming-of-Age-Film weitgehend untauglich. Allerdings als philosophisches Melodram recht gelungen. DAS LEBEN VOR MEINEN AUGEN baut auf einem verhältnismäßig früh vorhersehbaren Mindfuck eine verkürzte, aber äußerst intensive Lebensgeschichte auf, die keineswegs uninteressant anzuschauen ist. Gäbe es nicht schon unzählige Streifen mit einem vergleichbaren Finale, DAS LEBEN VOR MEINEN AUGEN wäre fast schon als erstklassig zu bezeichnen, aber auch so reicht es noch für 3,70 High-School-Sterne nicht in Columbine, aber fast.

Und hier auch mal wieder ein sehr intelligenter und einfallsreicher Kriminal-Thriller, der so nur im Kino und wohl kaum im wahren Leben stattfinden kann. OXFORD MURDERS hat so ziemlich alles was ein Streifen dieses Genre benötigt: Ein phantasievoller und auch so noch nicht existenter Plot, überraschende Wendungen, stark agierende Schauspieler, interessante Figuren und bisweilen gar eine horror-ähnliche Inszenierung. Nur eines kann OXFORD MURDERS nicht immer so richtig aufbringen: Spannung. Gleichwohl insgesamt 3,60 Mathematik-Sterne mit vielen Lösungswegen.

Dem Film gelingt es, trotz der Tatsache, dass keine Überraschungen auf den Zuschauer warten, da dieser von Anfang an über alles informiert ist, ordentlich Spannung aufzubauen. Und dies nicht weil der Täter dieses Kriminal-Thrillers in letzter Sekunde gerade so überführt werden kann, sondern weil dieser wahrhaftige Fall einfach an sich fesselt. Die filmische Umsetzung von FROZEN GROUND ist unspektakulär, womit sie zu der realen Serienkiller-Geschichte zwar passt, aber den Film kaum deutlich über ähnliche Produkte hebt. 3,60 Jagd-Sterne in Alaska.

Da wurden die Machen von dem sehenswerten Blockbuster INCEPTION inspiriert. Das macht auch schon der Originaltitel EXTRACTED von MEMORY EFFECT ziemlich deutlich. Anders aber wie das große Vorbild sehen wir hier ganz einfache Effekte, wenn man von Effekten überhaupt sprechen will. Der Science Fiction Film lebt weder von Tricktechnik, noch von seinen Darstellern, sondern allein von der Geschichte und ein ganz klein wenig von der recht eigenen Art der Inszenierung. MEMORY EFFECT regt allerdings schon gewaltig zum Nachdenken an und sollten die Erinnerungen an diesen Streifen mich nicht arg täuschen, denn genau darum geht es, dann ist dieser "Filmversuch" gelungen, auch wenn man als Zuschauer anfänglich nicht leicht in die Handlung hinein kommt und auch das Ganze stellenweise an der Grenze zum B-Movie entlang flaniert. Da aber diese Grenze nie überschritten wird, bekommt das Werk von mir 3,60 Gefangen-Sterne, nicht nur im Knast, sondern auch in echten und falschen Erinnerungen.

Wirklich sehr stark animiert und auch die Original-Comic-Aspekte von "Tim und Struppi" wurden adäquat in das Medium Kino transferiert. Der Film DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI - DAS GEHEIMNIS DER EINHORN hat allenfalls zu viel Action und kommt daher stellenweise auch etwas hektisch beim Zuschauer an. Aber da das Werk auch hauptsächlich für das ganz junge Publikum konzipiert wurde, ist es dann auch nicht ganz so tragisch, dass die Handlung etwas vorhersehbar erscheint. 3,80 Computeranimation-Sterne von Schloss Mühlenhof direkt nach Bagghar.

Die starke zweite Staffel kann von dieser dritten nicht geschlagen werden, gleichwohl halte ich diese doch noch für interessanter als die erste Staffel. Sicherlich verzettelt sich FRINGE - GRENZFÄLLE DES FBI 3 immer mal wieder ein wenig in Nebenhandlungen und Rückblenden, wo doch die Haupthandlung derart spannend, in der gewohnten erzählenden Struktur und von Aktionen brennend, weiter fortschreiten sollte. Hin und wieder haben die eingestreuten Folgen aber auch einen sehr eigenen Witz und/oder Charme. 4,20 Walternative-Sterne immer im roten Vorspann-Bereich.

Großes, extraordinäres, bildgewaltiges Kino - nur leider ist das Werk nicht dort gelandet, wo es hingehört: Auf die ganz große Leinwand. DER SCHAUM DER TAGE fand lediglich den Weg in den Verleih für den kleinen (oder manchmal auch etwas größeren) Fernseher-Bildschirm. Die surreale Literaturinterpretation kann sofort begeistern und wird nur gegen sein Ende etwas zu anstrengend, nicht zuletzt, weil wegen der Entwicklung der Handlung, die Leichtigkeit der Bildsprache unglücklicherweise ein wenig verschwindet. 4,20 Seerosen-Sterne im Herzen von Paris und im Lungenflügel eines Kultbuches.

Obwohl mit fast 2,5 Stunden recht lang geraten, ist diese Blockbuster-Western-Fast-Komödie selten langweilig. Sicherheitshalber haben sich die Macher von THE LONE RANGER richtig ordentlich in der Filmhistorie bedient. Angefangen vom Slapstick der Stummfilmklassiker, über LITTLE BIG MAN bis hin vor allem zu dem Über-Western schlechthin: SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD. Die Plot-Parallelen sind schon sehr auffällig. Der Humor wurde dafür bei den eigenen FLUCH DER KARIBIK Werken abgeschaut und bei der Musik nahm man sich dann gleich den Verfolgungsklassiker, die "Wilhelm Tell Overtüre" zur Brust, allerdings hat man ihren Einsatz leicht abgewandelt. Aber auch nichts wirklich Neues, denn schon Stanley Kubrick hatte in UHRWERK ORANGE die Verwendung dieses Musikstücks bereits vor 40 Jahren neu ausgerichtet. Die FSK-12 erfolgte sicherlich aufgrund eines Disney-Bonus, aber ansonsten kann man über THE LONE RANGER kaum meckern. 3,70 Cowboy-und-Indianer-Sterne im WINNETOU-Modus.

Endlich einmal wieder ein etwas anderer Plot und allein diese Tatsache ist einfach extrem erfrischend. TRANCE - GEFÄHRLICHE ERINNERUNG zeigt sich durchweg spannend, interessant und immer mal wieder überrascht uns Filmemacher Danny Boyle mit einer neuen Wendung in der Handlung. Letztendlich wurde mit diesem Film zwar kein Kunstwerk erschaffen, aber auf jeden Fall ein Werk, dass man sich anschauen sollte. 3,80 Suggestion-Sterne im Kreise der Kunstdiebe.