Kritiken von "videogrande"

Die Legende der weißen Schlange

Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 01.09.2014
"Die Legende der weißen Schlange" ist ein Film, der eigentlich besser nicht in westlichen Gefilden erschienen wäre. Er ist nämlich für hiesige Sehgewohnheiten absolut nicht gedacht und im Prinzip ungeeignet. Ich bin mir sicher, dass der Film in Asien aber eine große Fangemeinde haben wird, denn er ist für den dortigen Geschmack ein absolutes Highlight. Bis zur Schmerzgrenze reizt er Romantik und Kitsch, Buddhistische Lehren, Geisterglauben und Rührseligkeit aus. Alles Dinge, die dort sehr gut ankommen.

Die DVD wurde hierzulande leider etwas schlecht vermarktet. Sie ist mitnichten ein abenteuerliches Fantasyepos, kein Martial Arts Wunderwerk, sondern eine waschechte Lovestory, die eher mit Andersens "Kleiner Meerjungfrau" zu vergleichen wäre. In weiten Teilen mutet er wie ein Kinderfilm an, denn die Tiere können sprechen und alles ist sehr märchenhaft. Andererseits gibt es auch ein paar gruselige Fledermausdämonen zu sehen. Alles in allem hat mir der Film, trotz hohem Kitschfaktor, ausgezeichnet gefallen und echten Kennern des asiatischen Kinos müsste es genau so ergehen. Er ist sehr kurzweilig und bietet viele optische Schmankerl, auch wenn die Tricks nicht alle besonders gelungen sind. Die Geschichte kommt natürlich bekannt vor, aber da irgendwie die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischen und es immer neue Effekte gibt, packt der Streifen seine Zuschauer und unterhält sie ohne Langeweile bis zum Ende. Wie gesagt, nur die Zuschauer, die etwas für asiatische Bräuche und Kultur, sowie für dortige Filmproduktionen übrig haben.

Fazit: Aufwändiges und unterhaltsames Märchenepos. Dynamisch, fesselnd, temporeich und ohne sonst typische Längen. Eine Lovestory, die vor Schmalz fast trieft, aber dennoch schön ist und über die gesamte Lauflänge unterhält. Nur für Asia-Fans.

ungeprüfte Kritik

47 Ronin

Der Weg zum ewigen Ruhm.
Action, Fantasy

47 Ronin

Der Weg zum ewigen Ruhm.
Action, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.08.2014
Respekt! Völlig wider Erwarten ist "47 Ronin" kein Hollywood typischer Blockbuster geworden, sondern ein reinrassiger, asiatischer Film. Jedenfalls fühlt er sich komplett so an. Regisseur Carl Rinsch ist es gelungen, die Langsamkeit und Kraft, sowie die Aura des Asia-Kinos einzufangen. Man könnte allen Ernstes glauben, Keanu Reeves sei nur der Gaststar in einer japanischen Produktion. Auffallend und wohltuend unaufdringlich setzt der Regisseur ihn in Szene und macht ihn nicht zum beherrschenden Element (wie beispielsweise Hugh Jackman als Wolverine), sondern fügt Reeves in das Ensemble ein. Selbst der Pathos um Ehre und Aufopferung ist sehr glaubhaft japanisch dargestellt. Die Tricks sind sehr solide gemacht und meistens gar nicht sichtbar, denn fast alles wurde mit Greenscreen verbessert, ohne das es auffällt. Es fragt sich nur, warum der Film, der von der wahren Geschichte inspiriert worden ist, überhaupt Fantasyelemente enthalten musste. Denn auch als Historienfilm hätte "47 Ronin" funktioniert und macht nun Lust auf die vorangegangenen Verfilmungen der Geschichte um Rache und Ehre.

Allenfalls wegen der Erwartungshaltung wirkt der Streifen aber auch langatmig. Es gibt viele Längen und Dialoge, etwas melancholische Schwere und Romantik. Alles Attribute des asiatischen Filmes...und deshalb entäuscht "47 Ronin" letztendlich die Zuschauer, die eben actionreichen Mainstream erwartet haben.

Fazit: Es ist überraschend geglückt, den Geist des Asia-Kinos auf den Film zu übertragen. Rinsch ist ein guter Beobachter des Genres. Ganz so episch und kurzweilig wie erhofft ist "47 Ronin" nicht. Es mangelt ihm letztlich doch etwas an Tempo, aber ein gelungener Film ist das allemal.

ungeprüfte Kritik

Berlin '36

Die wahre Geschichte einer Siegerin.
Drama, Deutscher Film

Berlin '36

Die wahre Geschichte einer Siegerin.
Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.07.2014
Nazideutschland bietet ein wahres Füllhorn an kuriosen und unglaublichen Geschichten. Eine weitere ist diese, die von dem Versuch erzählt, eine jüdische Hochspringerin bei der Berliner Olympiade durch einen als Frau erscheinenden Mann von Platz 1 verdrängen zu lassen. So absurd dies klingen mag, es ist tatsächlich geschehen und man mag daher kaum gegen den Film "Berlin 36" wettern, er wäre völlig klischeehaft inszeniert...denn ich fürchte, alles ist so und noch viel schlimmer vorgekommen. Die Masse an Nazisymbolik und überzeichnet wirkendem Fremdenhass wirkt immer hahnebüchen und wie völlig an den Haaren herbeigezogen, sind es aber leider nicht. "Berlin 36" unterhält den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute. Dies verdankt er vor allem seinen grandiosen Darstellern, wie auch der völlig unglaublichen Geschichte. Das Interesse des Zuschauers wird ständig aufrecht erhalten, er möchte den Film unbedingt bis zum Ende ansehen. Zwar ist "Berlin 36" eher wie ein Fernsehfilm und ohne großartige Spannung oder Schauwerte inszeniert, aber er hat etwas zu erzählen. Eine Geschichte, die packend ist und nicht langweilig wird.

Fazit: Gutes Historienkino auf TV Niveau. Ein neues, nahezu unbekanntes Stück aus der scheinbar völlig aus den Fugen geratenen Welt des Dritten Reichs. Sehenswert.

ungeprüfte Kritik

Same Same But Different

Deutscher Film, Lovestory, Drama

Same Same But Different

Deutscher Film, Lovestory, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.07.2014
"Same Same But Different" ist den meisten Südostasienreisenden ein wohl bekannter Ausspruch. Eigentlich nur eine falsch ausgesprochene Anpreisung einer Ware, jedoch mit einer fast ans geniale grenzenden Philosophie: Die Sache ist eigentlich immer die gleiche, doch anders. Und das trifft auf die ungewöhnliche, aber wahre Geschichte zu, die Detlev Buck hier sehr einfühlsam und mit Sinn fürs Detail verfilmt hat. Vor dem realen Benjamin Prüfer ziehe ich meinen Hut für dessen Mut, Aufopferung und Hingabe. Was von seinen wahren Erlebnissen allerdings in die Geschichte eingeflossen ist, bleibt im Unklaren, denn ich kann mir denken, dass Freunde und Verwandte nicht immer so unterstützend und verständnisvoll gewesen sind, wie sie in diesem, ans märchenhafte grenzenden Film dargestellt werden. Dazu sollte man dann wohl doch das Buch lesen. "Same Same But Different" ist dennoch ein schöner Film mit einer Geschichte, die das Leben schrieb. Sie kommt mir allerdings etwas geschönt vor. Das tut der Sache aber keinen Abbruch.

Fazit: Ein Arthousefilm mit berührender, fast unglaublicher Geschichte, der auch anderen Menschen, in ähnlichen Situationen, eine hoffnungsvolle Botschaft mit auf den Weg geben könnte: Gib niemals auf und geh deinen Weg. Das ist schön. Noch schöner wäre es allerdings, wenn die Bildqualität nicht so grieselig wäre.

ungeprüfte Kritik

Monuments Men

Ungewöhnliche Helden - Es war der größe Kunstraub der Geschichte.
Kriegsfilm

Monuments Men

Ungewöhnliche Helden - Es war der größe Kunstraub der Geschichte.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 12.07.2014
"Monuments Man" ist eine großartig besetzte Dramödie um ein sagenumwobenes Kapitel des zweiten Weltkrieges. George Clooney ist hier, trotz der üblichen Klischees - die wohl nur dem deutschen Zuschauer aufstoßen werden, ein netter Streifen gelungen, der als eine Kömödie verstanden werden sollte. Vielleicht erreicht der Film deshalb nicht die Qualität Clooneys vorheriger Regiearbeiten, bietet aber eine gute Mischung aus Comedy und Drama und beruht dabei auf wahren Hintergründen. Vor allem John Goodman und Bill Murray lockern den Streifen mit ihrem trockenen Humor auf, lassen ihn aber nie zur reinen Komödie verkommen. Dafür sorgen auch die düsteren, aber immer auch klischeebehafteten, Momente um die Nazigreueltaten. Es weht immer ein gewisser Witz durch den Film und daher sollte er nicht als ernst zu nehmendes Drama oder gar actionreicher Kriegsfilm eingestuft werden. Kulissen und Drehorte wirken sehr passend und real. Mich wundert allerdings immer wieder, warum deutsche Schrift im amerikanischen Film bis heute keine Umlaute besitzt. So prangt an einem Modell die Aufschrift "Fuhrermuseum"...und das hätte dem Diktator bestimmt nicht gefallen ;-)

Fazit: Sehr unterhaltsame Geschichtsstunde um ein spannendes und weitgehend unbekanntes Kapitel des 2. Weltkrieges, das bis auf kleine Details sehr authentisch wirkt und auch entsprechend mit deutschen Darstellern besetzt wurde, die im O-Ton auch ihre Sprache benutzen.

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A Million Ways to Die in the West

Von dem Typ der 'Ted' gemacht hat.
Western, Komödie

A Million Ways to Die in the West

Von dem Typ der 'Ted' gemacht hat.
Western, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 05.06.2014
Zugegeben, intelligente Witze braucht man hier wirklich nicht erwarten. Dies ist eine brachiale Komödie, und ja, sie beinhaltet zu viel vom leider in Mode gekommenen Fäkalhumor. Derbe Wortwahl und leicht eklige Szenen finden sich ebenso, wie ein paar Brutalitäten. Jedoch ist der Film, bei aller Überdrehtheit, nicht ganz so überzogen, wie beispielsweise die nackte Kanone. Es gibt auch ruhige Stellen und eine etwas zu vorhersehbare Lovestory. Dafür punktet " A Million Ways To Die In The West" mit namhaften Stars wie Charlize Theron und Liam Neeson. Oftmals schrammt der Streifen die Grenzen des guten Geschmacks, man muss schon Sperma an der Wange und vollgeschissene Cowboyhüte in Kauf nehmen...und so schlimm diese Dinge auch klingen mögen, der Film hat seine Momente...bei aller Flachheit einiger Gags, man muss trotzdem über sie lachen.
"A Million Ways ..." hat zwar gewisse Längen und eine befremdliche Halluzinationsszene, wegen toller Darsteller und doch einiger gelungener Witze kriegt der Film dennoch die Kurve. Schließlich bekommen wir mehrere geniale Cameos zu sehen, die allein das Eintrittsgeld wert sind...aber die auch nur im Ansatz zu verraten, wäre fies.

Fazit: Gut platzierte Lacher in einer toll ausgestatteten Komödie mit sehr guten Darstellern und überraschenden Gastauftritten...ohne den überflüssigen Fäkalienmist wäre dies eine erstklassige Komödie. So findet sie nicht so recht den Pfad, bleibt aber immer bei der Sache und unterhält. Was will man mehr?

ungeprüfte Kritik

Gappa

Invasion der fliegenden Bestien - Frankensteins fliegende Monster
Science-Fiction

Gappa

Invasion der fliegenden Bestien - Frankensteins fliegende Monster
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 01.06.2014
Wer kennt sie nicht? - Die japanischen Monsterfilme, in denen ein Mensch im Gummikostüm ein Monster verkörpert, das durch Spielzeugstädte läuft und Plastikpanzer zertrampelt? Der bekannteste Vertreter, dieser aus Kostengründen entstandenen Gattung, ist natürlich Godzilla. Dessen immenser internationaler Erfolg ließ auch andere Produktionsfirmen auf den Zug aufspringen. Mit nicht immer dem gewünschten Ergebnis. Einige Filme wirken wirklich, als hätten sie Puppenspieler aus Augsburg entworfen...

Nicht so jedoch "Gappa - Frankensteins fliegende Monster", auch unter "Invasion der fliegenden Bestien" gelaufen. Gut, auch dessen Hauptfiguren sind unübersehbar kindgerecht...um nicht zu sagen albern, angelegt, dafür ist die Geschichte, aus heutiger, trashiger Sicht, nicht so übel und erinnert im Ablauf an "King Kong".
Nicht zuletzt deswegen hielt ich diesen einzigen Kaiju Eiga der Firma Nikkatsu immer für einen billigen und albernen Abklatsch. In großen Teilen zu Unrecht, wie sich jetzt herausgestellt hat. Er ist wider Erwarten sehr gut gelungen. Die altbekannte Geschichte vom Laufe der Natur, in die sich der Mensch besser nicht einmischt, ist relativ packend erzählt und vor allem ist sie, besonders im Vergleich zu den billigen Gamera Filmen, sehr gut getrickst. Allerdings ist die Pappstadt-Zerstörungsorgie auch recht schnell vorbei. Zwei Dinge fallen bemerkenswert auf: Der Junge, den man braun geschminkt hat, damit er wie ein Eingeborener aussieht, ist in der Tat unfreiwillig komisch und das Ende... So schön es auch ist, offenbart den in Japan vorhandenen Hang zum abgrundtiefen Kitsch. Aber gewaltig. Huh...

Fazit: Unter Berücksichtigung des Genres guter Monsterfilm aus Japan, der sich tricktechnisch nicht hinter dem Vorbild Godzilla verstecken muss. Nur die Geschichte hätte etwas einfallsreicher sein können.

ungeprüfte Kritik

X-Men - Zukunft ist Vergangenheit

Fantasy, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 24.05.2014
Bryan Singer hat wieder die Regie übernommen und dies ist in einigen Teilen deutlich zu spüren. Im Großen und Ganzen kann mich der Film sehr begeistern, weil in ihm wieder eine gewisse Tiefe steckt, er voller guter Ideen und Schauwerte ist, ausgefeilte Dialoge hat und sich auch viele Gaststars aus den vorhergehenden Teilen wiederfinden. Aufwändige Kulissen und Kostüme waren notwendig, um die 70er Jahre auferstehen zu lassen. Soweit so toll! Jedoch gibt es auch eine Menge auszusetzen. Also, entweder ich bin zu doof, oder aber die Drehbuchautoren sind es. Es gab innerhalb der Reihe schon immer gewisse kleine, jedoch vermeidbare, Logiklöcher, doch bin ich der einzige der hinterfragt, weshalb Professor X in der Personifizierung von Patrick Stewart überhaupt in Erscheinung treten kann? Er ist im Verlauf von Teil 3 (Der letzte Widerstand) praktisch entmaterialisiert, verbrannt, ausgelöscht...wie auch immer man es nennen will. Und ja, ich habe den Abspann gesehen, in dem er in einem anderen Körper wieder erwachte....wohlgemerkt einem ANDEREN Körper (auch wenn es Stimmen gibt, die von einem Zwillingsbruder reden...der dann aber in "Erste Entscheidung" in Erscheinung hätte treten müssen). Wieso also ist Xavier vor dem Zeitsprung anwesend? Das Ende, über das man gern geteilter Meinung sein darf, weil es alles auf Null stellt, hat im Grunde damit nichts zu tun. - Man kann sagen, dass die Szenen in den 70ern, also mit der sympathischen Besetzung aus "Erste Entscheidung", hervorragend funktionieren, die Zukunftssequenzen mit den Ur-Stars aber völlig hektisch, düster und unpassend wirken und auch den Darstellern, allen voran Halle Berry, überhaupt nicht genug Zeit bieten. Das ist einfach überkandidelte und unpassende Science Fiction, in der auch Mutanten auftauchen, die bislang in der Serie nicht vorkamen. Unübersehbare Vergleiche drängen sich da auf. Zum Terminator, zu Iron Man...Schon wieder Roboter...die auch noch aussehen, wie die Gestalten, mit denen es Thor, auch aus dem Hause Marvel, bereits schon zu tun hatte...Aprospos andere Marvelfilme...um diesen hier besser zu verstehen, sollte man schon alle X-Men Verfilmungen gesehen haben.

Fazit: Gut, aber in wahrstem Sinne zwiespältig. Der Film ist zu sehr zweigeteilt in die beiden Zeitebenen, von denen die alte restlos begeistert, die Zukunft aber viel zu viele Fragen aufwirft...allen voran, warum bislang in keiner Folge eine Gefahr durch Roboter gegeben war, obwohl diese in den 70ern bereits gebaut wurden (und viel zu modern für diese Epoche wirken). Das Ende hat gewissen Reiz, aber birgt enorme Unlogik und Verwirrfaktor...und erst die Nach-Abspann-Minute....Comiclesern mag das was sagen, wer aber nur die Filme kennt, der ahnt, dass es sich um einen erneuten Logikfehler handelt, da die Mutationen erst im Laufe der jüngeren Vergangenheit erfolgt sind..."Zukunft ist Vergangenheit" lässt vieles offen und wirkt eindeutig wie eine Vorbereitung auf weitere Folgen....Bitte reitet diese bislang tolle Serie nicht zu Tode.

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Rare Exports

Eine Weihnachtsgeschichte - Jede große Geschichte hat ein dunkles Geheimnis...
Thriller, Fantasy

Rare Exports

Eine Weihnachtsgeschichte - Jede große Geschichte hat ein dunkles Geheimnis...
Thriller, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 08.05.2014
Eine erstklassige Filmidee, die bestimmt noch ihr US Remake erhalten wird. Das man ausgerechnet den Weihnachtsmann so herrlich unheimlich darstellen kann, hätte kaum einer gedacht. Zunächst fällt es schwer, den Film zu deuten. Will er Satire sein, oder Gruselfilm? Möglicherweise sogar ein Kinderfilm? - Nun, "Rare Exports" ist von allem ein bisschen. Zunächst versucht er einen glaubhaften mythologischen Hintergrund des Weihnachtsmannes zu erschaffen. Dabei wirkt das Szenario in der Tat bedrohlich, authentisch und unheimlich. Diese Gruselstimmung bestimmt den größten Teil des Filmes, der wider Erwarten keine reinrassige Komödie ist. Durch die Kinderdarsteller, die die eigentlichen Hauptrollen inne haben, ist dies aber auch, trotz aller Unheimlichkeit, ein Streifen für Kinder...irgendwie. Ein sehr aufregendes Abenteuer wie beispielsweise "Tom Sawyer". Obwohl ich den Kleinen diese Version des Weihnachtsmannes nicht zumuten würde. Zum viel zu schnellen Ende hin verliert "Rare Exports" aber plötzlich die Orientierung und driftet ein wenig ins albern, satirische ab, aber erklärt endlich auch den merkwürdigen Filmtitel. Es kommt nämlich zu besagtem Export (der zum Rest des Streifens gar nicht passen mag).

Hut ab vor der Idee und der Umsetzung, allerdings fehlt dem Film so dieses und jenes. Es hätte durchaus etwas mehr sein können.

Fazit: Eine frische Filmidee aus Finnland, die nicht zu 100% ausgereift und viel zu schnell vorbei ist, aber Freunde des andersartigen Kinos sehr gut zu unterhalten weiß.

ungeprüfte Kritik

Ein Tick anders

Deutscher Film, Drama, Komödie

Ein Tick anders

Deutscher Film, Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 06.04.2014
"Ein Tick Anders" ist ein bestenfalls auf TV Niveau agierender Film, der aber Charme besitzt und viele Schmunzelmomente bietet. Jasna Fritzi Bauer spielt die unter dem Tourette-Syndrom leidende Eva mit einer glaubhaften Hingabe und trägt diesen Film, der eine (beabsichtigte) Realitätsferne aufweist. Den Mainstream-Faktor des thematisch ähnlichen Filmes "Vincent will Meer" erreicht diese ulkige, für Teenager gedachte, Posse aber lange nicht. Sie arbeitet mit Fantasie- und Traumszenen, die meist als eine Art Rückblende eingesetzt werden und will auf keinen Fall ernst genommen werden. Dabei wird die Krankheit nicht direkt veralbert, sie sorgt aber natürlich wegen der ausfallenden, unbeabsichtigten Beschimpfungen für Spaß. Zuschauern im Alter der Hauptdarstellerin wird das gefallen, Erwachsene werden sich etwas schwerer tun, aber dennoch die sympathische und starke schauspielerische Leistung loben. Ein kleiner, feiner Gute-Laune-Film.

Fazit: Nettes, surreales Teeniemärchen mit einer grandiosen Jungdarstellerin.

ungeprüfte Kritik

JSA - Joint Security Area

Ein Mord an der tödlichsten Grenze der Welt.
Thriller, Drama

JSA - Joint Security Area

Ein Mord an der tödlichsten Grenze der Welt.
Thriller, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 01.04.2014
Bewegendes Antikriegs-Drama, welches sich der Teilung Koreas annimmt. Möglicherweise etwas konstruiert, aber mit erstaunlich wenig Pathos und Parteinahme für die ein oder andere Seite wird die Geschichte einer durchaus möglichen Begebenheit als Mischung aus Kriminalfilm, Politthriller und Kriegsdrama erzählt. Im Mittelpunkt steht weniger die Action, sondern das Ermitteln der Vorgänge, die zu einem blutigen Grenzzwischenfall führten. Mit gut choreografierten Zeitlupenaufnahmen und einigen weiteren Spielereien, sowie Rückblenden und berührenden Szenen kann "JSA" den Zuschauer bis zum Ende packen und führt eindrucksvoll den Irrsinn des Krieges, oder eben der Teilung eines Landes vor Augen. Gerade den deutschen Zuschauer dürfte das Thema geschichtlich bedingt kaum kalt lassen.

Fazit: Asiatisch gut. Ein gelungener Film um ein dunkles Kapitel koreanischer Geschichte und der Entmenschlichung im Allgemeinen.

ungeprüfte Kritik

Misfits - Staffel 3

Science-Fiction, Serie, 18+ Spielfilm

Misfits - Staffel 3

Science-Fiction, Serie, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 24.03.2014
Eine absolute Steigerung: Noch derberer Humor und abgedrehtere Ideen. Was sich in den vorangegangenen Folgen schon langsam ankündigte, wird hier zum Teil auf die Spitze getrieben. Die Misfits haben am Ende der 2. Staffel neue Kräfte erhalten. Das führt zu aberwitzigen Szenen, die für schwarzhumorige Gags sorgen. Probleme, welche die Bravo-Generation eben so hat, werden hier genüsslich auf die Schippe genommen. Dazu gehört der Einsatz von KO-Tropfen ebenso, wie die weibliche Menstruation oder Kellys plötzliche Intelligenz. "Misfits" hat sich noch weiter weg von einer typischen Superheldenserie entwickelt, und gibt sich immer sozialkritischer und auf Augenhöhe mit seiner Zielgruppe, den Teenagern. Trotz einiger Zeitreise-Logikfehler und den Fragen, warum nicht eine der inzwischen vielen Leichen vermisst wird oder warum noch keiner seine Macht zur Ergreifung der Weltherrschaft nutzte, macht diese 3. Staffel noch mehr Spaß, weil sie ein guter Mix aus Spannung, Witz und Abwechslung geworden ist, der schon satirische Züge annimmt. Auch Rudy, der Neuzugang der brachialen Gang, ist ein echter Gewinn in Sachen Humor. Zudem schlägt diese Staffel den Bogen zurück und schließt die Serie im Grunde ab. - Wie man allerdings weiß, gibt es ja noch 2 weitere Staffeln, in denen nur noch ein "Ur-Darsteller" mitwirkt, was einiges bedeuten mag. Sollte man die Finger davon lassen?

Fazit: Wie man gekonnt Nazis, Zombies und ungewollte Schwangerschaften in eine SF Serie einbauen kann, wird hier eindrucksvoll vorgeführt. Eine freche, schwarzhumorige Serie mit Sex and Crime.

ungeprüfte Kritik