Kritiken von "videogrande"

Battlestar Galactica - Staffel 4

Serie, Science-Fiction

Battlestar Galactica - Staffel 4

Serie, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 20.01.2015
Die letzte Staffel um die vor den Zylonen fliehenden Menschen. Und ich kann alle beruhigen: Sie endet nicht offen, sondern findet ein gutes und eindeutiges Ende. Die Serie lässt sich kaum mit der naiven Umsetzung aus den 70erJahren vergleichen. Sie hat einen ganz anderen Ansatz, der fast zwei Staffeln lang etwas zäh und gewöhnungsbedürftig, aber dennoch suchtgefährlich war. Mit der dritten Staffel wurde der Zuschauer bereits belohnt und diese vierte Runde setzt noch einen drauf, hat einige Überraschungen und Wendungen parat und schließt die ganze Geschichte rund und schlüssig ab.

Fazit: Das grandiose Finale einer sehr erwachsenen SF-TV-Serie, die aktuelle Themen aus Politik und Religion sowie philosophische Fragen behandelt. Das sollte sich kein Fan entgehen lassen. Wer nicht genug bekommen kann, der kann sich den TV Film "The Plan" ansehen, der die Ereignisse der Serie im Eiltempo aus Sicht der Zylonen zeigt, und ziemlich überflüssig ist.

ungeprüfte Kritik

Sein letztes Rennen

Deutscher Film, Drama

Sein letztes Rennen

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 17.01.2015
Es gibt Filme, die nicht unbedingt für das Kino gemacht sind, aber die dennoch wunderschön sind, weil sie einen zum Lachen und zum Weinen bringen können. Weil sie einfühlsam sind und eine echte Geschichte zu erzählen haben. Zu diesen gehört "Sein Letztes Rennen" mit einem überragend aufspielenden Dieter Hallervorden, der ganz weit weg von seinen bekannten Blödeleien agiert. Der Film ist lebensbejahend, besitzt ganz leisen Witz und emotionale Szenen. Ein Film über den Sinn des Lebens, das Alter und die Angst davor. Nebenbei kritisiert er die Verhältnisse in deutschen Pflegeheimen, die scheinbar klischeehaft dargestellt, aber leider nicht weit von der Realität entfernt sind. Da steckt ziemlich viel Herzblut von Autoren und Darstellern drin. Und das merkt man.

Fazit: Ein schönes Stück Film mit hintersinnigem Thema und sehr vielen Inhalten. Danach sitzt man gerührt aber mit einem Lächeln auf dem Sofa.

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Die Mädchen aus dem Weltraum

Der 70er Sci-Fi-Serienkult
Science-Fiction, Serie

Die Mädchen aus dem Weltraum

Der 70er Sci-Fi-Serienkult
Science-Fiction, Serie
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 05.01.2015
Eine kurios besetzte, ungewöhnliche TV Serie aus den 70ern, von der ich erstaunlicherweise noch nie etwas gehört hatte. Die deutsch-britische Koproduktion ist wahrscheinlich politisch gemeint, setzt sie sich doch auf ihre ganz eigene Weise mit dem Thema Gleichberechtigung auseinander, das heute noch durch dämliche Ideen wie eine "Frauenquote" nichts an Aktualität eingebüßt hat. Die mit Swinging Sixties Musik untermalte Reihe, die relativ kostengünstig und naiv umgesetzt wurde, erinnert stark an tschechische Märchenserien, wie z.B. "Die Märchenbraut", ohne jedoch für Kinder gedacht zu sein. Pierre Brice, Christian Quadflieg und Christiane Krüger, Tochter von Hardy, zeigen sich spielfreudig in dieser fast vergessenen, trashigen Filmperle, deren Hauptsponsor unverkennbar eine Automarke ist, die hierzulande in Köln fertigt. Besonders einfallsreich ist man nicht zu Werke gegangen. Fast kommt einem das Aufeinandertreffen der Außerirdischen mit den Menschen wie eine Zeitreisegeschichte vor, weil sie sich hauptsächlich hinlänglich bekannter Gags bedient, die Vergleiche zwischen alter und neuer Technik machen. Gerade aus heutiger Sicht hat die Serie einen gewissen Charme und wirkt aufgrund der späten 70er Jahre Optik sehr belustigend. Von einer leicht beschürzten Polizistin, die auch aus einem Hardcorefilm stammen könnte, würde man(n) sich gern verhaften lassen.

Fazit: Kein Kracher aber amüsant. Trash, der gerade wegen seiner Zeitgenössigkeit und Satire Spaß macht.

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Tschitti Tschitti Bäng Bäng

Abenteuer, Musik
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 15.11.2014
Zu den unvergesslichen Klassikern meiner Kindheit gehört natürlich auch "Tschitty Tschitty Bäng Bäng", dessen Titelmusik mir immer noch im Ohr war, obwohl ich den Film wohl 40 Jahre nicht gesehen habe. Sehr viel mehr wusste ich auch nicht. Das Erscheinen auf Bluray habe ich für eine Wiederauffrischung des Gedächnisses genutzt. Während dieser langen Zeit hat man so Manches etwas verklärt, vor allem die überraschend vielen Gesangseinlagen sind heutzutage etwas enervierend. Aber fest steht eins: Es ist immer noch ein fantastischer Familienfilm, der auch die heutige Generation an Kleinkindern zu begeistern weiß. So etwas gibt es nicht mehr. Bunt, humorvoll, aufwändig, schön. Fast wie ein Disney-Film. Allerdings aus der Feder von James Bond Erfinder Ian Fleming. Und damit nicht genug: Auch "Goldfinger" Gerd Fröbe und "Q" Desmond Llewelyn spielen in diesem kunterbunten, herrlich erfrischenden Heile-Welt-Musical mit.

Fazit: "Tschitty Tschitty Bäng Bäng macht uns froh" - Diese Textzeile kann man getrost übernehmen, auch wenn der Film mit seinen 145 Minuten deutlich zu lang geraten ist und der erwachsene Zuschauer lieber eine Version ohne die zeitraubenden Gesangseinlagen bevorzugen würde...

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Doomsday Book

Tag des Jüngsten Gerichts - Das Ende ist nur ein neuer Anfang.
Science-Fiction

Doomsday Book

Tag des Jüngsten Gerichts - Das Ende ist nur ein neuer Anfang.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 10.11.2014
"Doomsday Book" ist ein ziemlich kurioses Werk, mal wieder nur für Liebhaber des asiatischen und intellektuellen Kinos. Es handelt sich um drei Kurzfilme, die nicht im Zusammenhang stehen, aber alle das Thema Weltuntergang, bzw. Neuanfang zum Thema haben. Der erste Film hat zwar seine tiefere Bedeutung, aber er ist etwas albern, overactet und verpackt seine Botschaft in eine Zombiegeschichte. Hier geht es um eine Wohlstands- und Wegwerfgesellschaft, die der Massentierhaltung frönt und dadurch eine schicksalhafte Strafe erfährt. Da steckt zwar viel drin und auch dahinter, aber diese Episode ist eher ein Schuss in den Ofen. Ganz anders dann die zweite Geschichte. Diese ist kaum in Worte zu kleiden und ungeheuer packend und faszinierend. Sie stellt unter anderem die Frage, wann oder wo eigentlich ein Bewusstsein beginnt. Ich habe gebannt vor dem Monitor gesessen. Da wäre fast Potenzial für einen Spielfilm drin gewesen. Die Story ist sehr intelligent und durchdacht, noch dazu sehr stylish inszeniert und voller Bildsprache. Beispielsweise wird der Roboter nur durch eine Kamerafahrt in einen göttlichen Status erhoben. Eine philosophische Science Fiction Story. Nicht ganz da heran kommt die abschließende Folge, die aber ebenso philosophische Fragen und ungeheuer viel absurde Fantasie einfließen lässt. Hat uns das Internet wirklich schon in der Hand? - So lautet hier die verdeckte Frage.

Fazit: "Doomsday Book" ist eine intelligente Kurzgeschichtensammlung mit Tiefgang. Sicherlich kein Massengeschmack, nur für den kurzen Konsum geeignet, aber gerade für Asia-Fans sehenswert. Episode 1 erhält 2 Sterne, Episode 2 verdient 5 und die letzte könnte knappe 4 erreichen. Das macht dann 3,6 im Durchschnitt. Ich muss also aufrunden, obwohl das im Vergleich zu anderen Filmen überhöht erscheint.

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Odd Thomas

Nach dem Bestseller von Dean Koontz.
Horror, Fantasy

Odd Thomas

Nach dem Bestseller von Dean Koontz.
Horror, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 29.10.2014
"Odd Thomas" hat es geschafft, mich positiv zu überraschen. Erwartet hatte ich eine Art Monsterfilm von der Stange. Als ich dann noch las, dass Stephen Sommers die Regie geführt hat, habe ich gar nichts mehr erwartet. Er hat die "Mumie" losgelassen(deren Hauptdarsteller Arnold Vosloo einen komischen Cameoauftritt hat) und danach nur noch oberflächliche, überkandidelte Computeraction-Machwerke zusammengeschustert, die auch ohne Schauspieler und Drehbuch funktioniert hätten. Doch diesmal nahm er sich sehr zurück, lässt nur eine übertriebene Explosion stattfinden und bietet tatsächlich Schauspielkino mit Emotionen und etlichen Twists. Erzählt wird eine Mischung aus Teenager-Lovestory, die aber unaufdringlich ist und Mystery-Grusel, der den Zuschauer immer wieder auf falsche Fährten lockt. Die Geschichte lehnt sich leicht an "The Sixth Sense" an, denn auch Thomas kann tote Menschen sehen. Er hat aber auch hellseherische Fähigkeiten, die leider nicht so zuverlässig sind, wie er dachte. Und schon ist man in einer wendungsreichen und überraschenden Geschichte, die mit optischen Tricks aufgemotzt wurde und hervorragende Darsteller hat.

Fazit: Für die große Leinwand etwas zu lahm, aber im Heimkino funktioniert "Odd Thomas" prächtig. Unterhaltsame Grusel-Detektiv-Liebesgeschichte mit vielschichtiger Handlung, die kurzweilige Unterhaltung bietet. Nur wem die Zähne und Finger gehörten, dass habe ich irgendwie nicht mitbekommen...

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Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers

Fantasy, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 26.10.2014
Dies ist der zweite Film um den Detective Dee, der schon im ersten Teil einen absonderlichen Fall zu lösen hatte. Diesmal ist er aber ungleich abgehobener. Im Grunde ist dies keine Fortsetzung, sondern ein Abenteuer des jungen Detective, wie auch der Originaltitel (Young Detective Dee - Rise of the seadragon)verdeutlicht. Das erklärt auch einen anderen Hauptdarsteller in der Titelrolle. Damit könnten einige Vorab-Fragen geklärt sein. Der Film ist viel dynamischer und effektreicher, als der Erstling. Es gibt auch jede Menge Martial Arts, die wieder einmal gegen die Physik verstoßen. Leider wurde hier die althergebrachte Wiretechnik durch Computeranimation unterstützt, was ein wenig künstlich wirkt und zudem noch abstrusere Sprünge und Flüge möglich macht, die nun doch allmählich zu albern und unpassend wirken. Da war Teil 1 etwas ansehnlicher. Die Geschichte wirkt zunächst reichlich überladen und das eigentliche Seeungeheuer spielt gar nicht die erwartete Hauptrolle, aber letztlich fügt sich alles gut zusammen und der Zuschauer bekommt spektakuläre China-Action und Schauwerte zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Ein wahres Füllhorn an verrückten Ideen und Choreografien wird hier ausgeschüttet. Zudem punktet der Film mit einem sehr guten Bild und einem Surround Ton, der endlich mal seinem Namen gerecht wird. Da surren einem die Bienen um die Ohren, Pferde reiten von links nach rechts durch die Wohnstube und Seeungeheuer springen über unseren Kopf hinweg. So machts Spaß.

Fazit: "Detective Dee" ist enormes Ausstattungskino mit vielen optischen und akustischen Spielereien und annehmbaren CGI Effekten. Wie immer etwas lang, aber sehr farbenfroh, exotisch und sehenswert.

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Be with You

Ein Versprechen stärker als der Tod.
Drama, Lovestory, Fantasy

Be with You

Ein Versprechen stärker als der Tod.
Drama, Lovestory, Fantasy
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 19.10.2014
Zunächst einmal hat dieser Film bei mir den "Asia-Bonus". Das bedeutet, er kommt von vornherein etwas besser weg, als wenn er aus Hollywood käme. Die Japaner haben es irgendwie drauf, sogar langweilig erscheinende oder hochgradig kitschige Lovestories so zu inszenieren, dass man bis zum Ende schaut. Und zwar gerne.

"Be With You" ist hochgradig kitschig. Aber er ist vor allem auch sehr gefühlvoll. Seine Bilder sind ebenso einfach, wie schön. Seine Geschichte ist mysteriös und scheint übersinnlich angehaucht zu sein. Als Zuschauer habe ich gar keine Lösung des Phänomens erwartet...und bekomme überraschenderweise nach dem scheinbaren Filmende einen Epilog, der seinesgleichen sucht und alles erklärt. Und damit habe ich fast schon zu viel verraten. Je weniger man über den Film weiß, desto besser. Für einen (am besten verregneten) Sonntagabend ist das der perfekte Film zu zweit. Legen sie sich Taschentücher zurecht, eventuell brauchen sie diese beide. Der Film rührt zutiefst und geht ans Herz. Auf dem Cover steht, "Be With You" gehöre zu den schönsten Love-Stories aller Zeiten. Oha, das hört sich hochtrabend an, bedenkt man mal, das es auch Filme wie "Doctor Schiwago" oder "Vom Winde verweht" und viele mehr gibt. Es gibt nur einen Unterschied: Die würde ich mir nie ansehen. Ich kann diesem Film attestieren, dass er tatsächlich ein schöner Film ist. Ohne viele Schnörkel und ohne japanische Verschwurbelungen, dafür einer ordentlichen Tracht Kitsch, die aber wunderbar zur Handlung passt.

Fazit: Ein Liebesfilm in der Tradition des koreanischen Werkes "Das Haus am Meer". Leicht Übersinnliches lässt auch den Mann mitsehen. Zum Heulen schön. Sowas muss neben Horror und Action einfach auch mal sein, wenn es denn gut gemacht ist. - Ist es.

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Guardians of the Galaxy

Ist hier noch was zu retten?
Science-Fiction

Guardians of the Galaxy

Ist hier noch was zu retten?
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 23.09.2014
"Guardians of the Galaxy" werde ich mindestens noch ein zweites Mal sehen müssen. Nicht, weil er mir so abnorm gut gefallen hätte, sondern um auch wirklich alles mitzubekommen. Der Film hat ein extremes Tempo in seinen Action- und Erklärungsszenen, so dass es mir, als alten Star Wars Veteranen, der mehr auf SF Filme der 80er und 90er steht, fast schwindelig geworden wäre. Das Auge kann gar nicht so viel erfassen, wie da durchs Weltall und die Erzählung wirbelt. Da haben wir dann auch die eigentliche Schwäche des Filmes, der ansonsten wirklich toll ist. Er ist vollgepfropft mit Cameos (klar, Stan Lee ist wieder dabei) und Gimmicks, die mir ein wenig zu überkandidelt waren. Ein Helm, der sich in einen Ohrclip verwandeln kann, als ein Beispiel von vielen. Es gibt viele Schauwerte und man ist besser dran, wenn man einige Hintergründe aus den Comicheften kennen würde. Ansonsten gibt es ein effektreiches Actionspektakel, das kaum Langeweile aufkommen lässt. Das er humorreich werden würde, hat schon der Trailer verraten aber er bewegt sich dabei haarscharf auf dem schmalen Grat zum albernen Klamauk. Neben Tempo und Komik kostet es den 5. Stern, was man mit Karen Gillian veranstaltet hat, die man aus der Serie "Doctor Who" kennt. Diese ebenso attraktive wie begnadete Darstellerin steckt in einer unkenntlich machenden Maske und verkommt zum Stichwortgeber und klischeehaften Bösewicht. Das hat sie nicht verdient und man fragt sich, warum sie diese Rolle angenommen hat...Während des Ansehens schwankte der Streifen in meiner persönlichen Punktevergabe Zwischen 5 und 3 Sternen. Es gab immer wieder Momente, die ich einfach blöd fand. Sei es der völlig overactete Bösewicht Ronan, oder die vielen Zisch und Bumm Effekte, denen ich nicht folgen konnte. Überleben im Weltraum ohne Raumanzug? Naja. Auch Waschbär Rocket ist gewöhnungsbedürftig und wer die Romanserie "Perry Rhodan" kennt, dürfte sich an eine Figur daraus erinnert fühlen. Doch alles in Allem ist das Teil gelungen, andersartig und auf jeden Fall sehenswert. Auch ein zweites oder drittes Mal.

Fazit: Guter, leicht hektischer, Science Fiction Film mit teils neuen Ideen und tollen Tricks. Die Generation Playstation wird vor Begeisterung in die Hände klatschen, weil sie sich wie in einem surrendem Computergame vorkommen wird. Ältere Semester werden von den Guardians etwas überfordert, bekommen aber wenigstens einen tollen Soundtrack und viele Anspielungen serviert. Kurz nach dem Abspann kommt eine erste Szene und ganz am Ende noch eine weitere...die aber eigentlich nur ein kleiner Gag für Filmkenner ist.

ungeprüfte Kritik

Lovelace

Linda Lovelace - Pornostar.
Drama

Lovelace

Linda Lovelace - Pornostar.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 21.09.2014
Ein heißes Eisen. Ein wirklich heißes Eisen. Natürlich habe ich "Deep Throat" gesehen. Er ist der einzige Porno, den ich tatsächlich hier bewertet habe. Und er war wirklich nicht gut. Seinerzeit muss es aber irgendetwas besonderes (abgesehen von Frau Lovelaces Fähigkeit) um diesen Film gegeben haben. Dies nun zeitgeschichtlich zu ergründen, würde zu weit führen. Jedenfalls hat dieser Film, diese Jugendsünde einer jungen Frau, einen ungeheuerlichen Nachhall bis in die heutige Zeit. Und diesen Kult versucht "Lovelace" zu ergründen.

Zunächst einmal: War das grieselige Bild dem Zeitgeist geschuldet? Die Atmosphäre der angehenden 70er Jahre wurde perfekt eingefangen, dafür hätte man (im Zeitalter von HD) nicht auch noch das Bild optisch anpassen müssen. Es ist schlecht!

"Lovelace" punktet schon allein mit authentischen Kostümen, klasse Filmmusik und gut recherchierten Nachdrehs der Originalszenen. Eine famose und völlig unterschätzte Amanda Seyfried übernimmt die Titelrolle mit Mut zur Nackt- und Ungeschminktheit. Auch sie, sowie ihr Kollege Peter Sarsgaard (und einige namhafte Nebendarsteller), punkten mit schauspielerischer Glanzleistung. Ob die Geschichte nun durch Legendenbildung und "Verhollywoodisierung" verfälscht wurde, mag ich nicht beurteilen. Das Bild der Frau als Opfer kann man zumindest in heutiger Zeit nicht mehr ganz nachvollziehen. Das Ergebnis ist aber auf jeden Fall gelungen und arbeitet mit einem netten Twist. Zunächst kommt uns Lindas Welt harmonisch und selbst gewählt vor, in späteren Rückblenden ergibt sich ein völlig anderes Bild. Diese unorthodoxe Drehweise ergibt zunächst ein Durcheinander, das sich aber letztlich zu einem Ganzen fügt. Sie merken schon an meiner Ausdrucksweise: Lorbeeren auf dem Film-Cover! Vorsicht Anspruch! - Was für ein Paradoxon, wenn ein Film, der auf einem üblen Porno beruht, plötzlich zum Arthouse-Erfolg wird.

Fazit: Wie sich Legenden bilden und welch ein Hype betrieben werden kann, was das für Menschen bedeutet und wie 17 Tage eine Frau zu zweifelhaftem Ruhm kommen und zum Hass- und Lustobjekt werden lassen können. Das und noch viel mehr erzählt das Biopic "Lovelace". Eine wahre Geschichte aus dem "Underground" der menschlichen Seele.

ungeprüfte Kritik

Hercules

Fantasy, Abenteuer

Hercules

Fantasy, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 15.09.2014
"Hercules" ist ein gutes Beispiel, dass man Filme nicht nach ihrem Trailer beurteilen soll. Mir stieß nämlich auf, dass der nemeiische Löwe viel größer ist, als dessen Fell, das Hercules später als Umhang trägt. Doch das hat seine tiefere Bedeutung...

Nachdem die meisten Kinogänger Hercules nur aus italienischen Filmchen der 50er Jahre oder der unsäglichen Fernsehadaption mit Kevin Sorbo kennen dürften - es sei denn, sie sind außerdem in der griechischen Mythologie belesen -, war es wohl an der Zeit für eine Neuinterpretation. Vor ein paar Wochen kam zwar bereits eine Parallelverfilmung heraus, die wurde aber gnadenlos verrissen. Jetzt also darf sich der Muskelmann Dwayne-The Rock-Johnson in einer Paraderolle wähnen. Und er macht seine Sache wirklich gut. Der Film könnte allerdings vom Puplikum zwiespältig aufgenommen werden. Erwarten Sie keine Sagenverfilmung im Fantasyformat eines "Kampf der Titanen", sondern eher eine Version der "King Arthur"-Verfilmung mit Clive Owen. Hier wird ein wenig umgedeutet und ein realer Hintergrund gesucht. Das ist keineswegs schlecht, aber auch nicht bahnbrechend. Der neue Ansatz, mit dem man an Hercules herangeht ist aber sehenswertes Sandalenkino, mit vielen handgemachten Effekten. Hier täuscht der Trailer, der natürlich das meiste Pulver schon verschießt, doch über die Tatsachen hinweg. Hinzu kommen ein Altstar (John Hurt), neue Gesichter (obwohl eines glatt von Nicole Kidman sein könnte) und (allzu) bekannte Historiendarsteller wie Ian McShane. Fertig ist das kurzweilige Abenteuer, das ein paar nette Wendungen, aber auch viele bewährte Elemente beinhaltet, die weniger überraschend sind.

Fazit: Kein Schauspielkino wie "Gladiator", aber ein guter Actionfilm im Historiengewand, der den Mythos zeitgemäßer interpretiert, ohne ihn zu entzaubern. 4 knappe Sterne.

ungeprüfte Kritik

Life of Pi

Schiffbruch mit Tiger - Erlebe das Unglaubliche.
Abenteuer

Life of Pi

Schiffbruch mit Tiger - Erlebe das Unglaubliche.
Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "videogrande" am 13.09.2014
"Life of Pi" ist die Verfilmung anspruchsvoller Literatur. Daher sollte man jetzt keinen abenteuerlichen Schiffbruch-Film erwarten, der auf actionreicher Realität beruht. Obwohl, er tut es ja irgendwie...aber ist eben auch viel mehr. Es gibt zwei Weisen, den Film zu sehen: Oberflächlich, oder zwischen den Zeilen. Am Ende wird auch klar, warum. Das ganze Werk ist eine einzige Metapher auf das Leben und die Menschen. Eine wichtige Rolle spielen die Religionen und Toleranz. So etwas hochtrabendes ist natürlich nicht jedermanns Sache. Regisseur Ang Lee hat ein visuell berauschendes Werk geschaffen, das eine ungeheure Bildsprache benutzt. Die sureale Geschichte ist packend inszeniert und teilt das Los vieler Robinsonaden: Ein fast Einpersonenstück auf isoliertem Gebiet bietet nicht viel Abwechslung und kann ermüdend wirken. Jedoch staunt man hier über die Vielfalt, welche unterstützt wird durch fantastische Effekte und großartige Bilder.

Fazit: Ein typischer Einmal-Film. Grandios und schön, aber ein zweites Mal ist unnötig. Eine intellektuelle Arthouse Verfilmung mit sehr viel Anspruch und einer fesselnden Geschichte, die aber nichts für Normalseher ist. Hier steckt mehr drin. Die Geschichte ist aber minimal zu lang und verliert im letzten Drittel an Magnetwirkung. Daher fehlt ein Stern zum Meisterwerk.

ungeprüfte Kritik