Kritiken von "spiegelblicke"

Sherlock

Die Legende beginnt hier.
TV-Film, Krimi

Sherlock

Die Legende beginnt hier.
TV-Film, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 23.12.2023
Wenn auch vorrangig aufgrund der Besetzung von Vincent D'Onofrio ausgeliehen, hat mich "Sherlock" recht gut unterhalten. obzwar der Film gewissermaßen etwas altbackener wirkt, als man es von einem Werk aus 2002 erwarten könnte. Die Spezialeffekte sind kaum nennenswert, die Kampfszenen wenig überzeugend und die große Offenbarung, wer hinter den Serienmorden steckt, bedarf an für sich keines Sherlock Holmes'.

Warum dieser stets und ständig mehr oder minder volltrunken mit scheinbar beliebig ausgewählten Begleiterinnen ins Bette geht, der Zuschauer dessen ungeachtet bei einer weiteren Zufallsbegegnung an die große Liebe glauben und entsprechend mitleiden soll, offenbart sich hier nicht und funktioniert auch nicht.

Für eine seichte, locker-leichte Filmunterhaltung ohne großen Anspruch an Nervenkitzel, Hoffnung auf handfeste "Thrill and Kill" Momente oder gar bloß überraschende Szenen ist "Sherlock" durchaus dienlich, echte Fans des Meisterdektektivs werden jedoch gewiss enttäuscht sein.

Für mich ein weiterer Beitrag der Sparte "kann man, muss man aber nicht".

ungeprüfte Kritik

Past Lives

In einem anderen Leben.
Drama, Lovestory

Past Lives

In einem anderen Leben.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 23.12.2023
Asiatisch erzählte Liebesgeschichten sind für das westliche Auge oft befremdlich, kommt es hier zu kaum gezeigten Körperkontakt oder gar ausgetauschten Zärtlichkeiten; sehen sich die Paare oftmals sogar monatelang nicht und führen trotzdem eine gewissermaßen solide, enge Beziehung.

In "Past Lives" kommt es zu der Zueinanderifndung jedoch gar nicht - in der Kindheit zwar durchaus aneinander interessiert, reißt ein Umzug Nora und Hae Sung auseinander. Jahre später erst begegnen sich beide - wenn auch bloß online - wieder, woraufhin ein ähnlich enger Kontakt entsteht wie zuvor.

Der Zuschauer fiebert bei dem kontinuierlich leise erzählten Film durchaus mit, möchte den Protagonisten am liebsten einen Schubs geben und kann nur sehr, sehr bedingt nachvollziehen, warum es beiden so schwer fällt, den jeweils anderen trotz großer Entfernung zu besuchen. Das Wiedersehen berührt in seiner Zurückhaltung; kann der Zuschauer, der sich wirklich auf das Gezeigte einlässt, die Zerbrechlichkeit, Hoffnungslosigkeit und Sehnsucht spüren, die über den Abspann hinaus erhalten bleibt.

Für mich ein überaus sehenswerter Film, der melancholisch stimmt und abermals über seine eigene Lebensführung wie auch verpasste Momente respektive Chancen sinnieren lässt.

ungeprüfte Kritik

Robots

Science-Fiction, Lovestory

Robots

Science-Fiction, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 23.12.2023
Bis auf ein, zwei leicht fremdschämige Momente gestaltet sich "Robots" in meinen Augen durchaus unterhaltsam, liefert unvorhersehbare Szenen und unterhält nahezu durchgängig. Diverse kleine Actionszenen bringen Tempo in die bunte Mischung aus SciFi, Komödie, Drama wie auch gewissermaßen Liebesfilm - die Hauptdarsteller in ihren doppelten Rollen überzeugen bis ins letzte Detail, während nicht zuletzt die bisweilen schrulligen Nebenfiguren ihren Part glaubhaft umsetzen.

"Robots" schneidet gewiss eine bunte Vielfalt an Themen an und geht nicht zuletzt gesellschaftskritisch vor, wie sehr der Mensch andere ausnutzt und stets auf seinen Zweck bedacht ist - kommt jedoch um die ein oder andere Klischeebedienung nicht umhin und will vielleicht doch etwas zu viel auf einmal.

Alles in allem dennoch ein durchaus kurzweiliger Beitrag für einen lockeren Filmabend.

ungeprüfte Kritik

Märzengrund

Hinauf, hinauf, immer hinauf...Bis ich endlich frei bin! Nach einem Theaterstück von Felix Mitterer.
Drama

Märzengrund

Hinauf, hinauf, immer hinauf...Bis ich endlich frei bin! Nach einem Theaterstück von Felix Mitterer.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 23.12.2023
Ein Film, der das Gefühl der Zerrissenheit wie auch Orientierungslosigkeit auf die Leinwand bring,t, welches viele Menschen quält. Bauersohn Elias fällt es sichtlich schwer, sich auf sein vermeintlich vorbestimmtes Schicksal einzulassen, eines Tages den Hof seines Vaters zu übernehmen, wie die Tradition es verlangt. Als er sodann von seiner ersten echten Liebe getrennt wird, kommt es zum Zusammenbruch, der das weitere Schicksal des jungen Mannes bestimmt - durch die gelebte Abgeschiedenheit als Selbstversorger findet Elias inneren Frieden, spürt den Einklang mit der Natur und schafft es, seine Depression zu überwinden. "Märzengrund" geht in seiner Erzählweise schonungslos offen vor, zeigt schnörkellos die bisweilen erzieherische Kaltherzigkeit auf und erzählt behutsam-intensiv eine Geschichte der Selbstfindung, wenngleich man ahnen kann, dass diverse Hürden und Nöten bewusst ausgesparrt wurden.

"Märzengrund" hallt nach und lässt den Zuschauer mit der Frage nach sich selbst zurück - einer Frage, der man sich zu stellen bereit sein muss.

ungeprüfte Kritik

Charlie Countryman

Lang lebe Charlie Countryman.
Drama, Lovestory

Charlie Countryman

Lang lebe Charlie Countryman.
Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 16.12.2023
Ein Film, der mich vollends ratlos zurücklässt - die Idee, durch eine Art Traum / Vision / Erscheinung ein fremdes Land zu besuchen um dort einfach auf sich zukommen lassen zu wollen, was eben auf einen zukommen soll, ist gewiss nicht schlecht. Gelungen ebenso die Idee, dass der Protagonist zusehends in eine Misere hineingezogen wird, sich - wenig überraschend - in eine Zufallsbekanntschaft verliebt und diese - ebensowenig überraschend - kriminelle Verbindungen hat, die es zu durchtrennen gilt. All dies hätte zu einem spannenden, nervenkitzeligen Film führen können, will "Charlie Countryman" hingegen nie wirklich aus sich heraus bzw. auf etwas bestimmtes hinaus. Alles, was passiert, lässt den Zuschauer sich merkwürdig unbeteiligt fühlen, wähernd ich auch nie eine Nähe zu einer der Figuren aufbauen konnte.

Mad Mikkelson ist hier der einzige, der irgendwie zu brillieren weiß, obschon man (auch) Till Schweiger zugestehen muss, das beste aus seiner Rolle zu machen.

Wenn der Abspann läuft, darf man sich fragen, was man von dem Gesehenen nun halten mag, ob es hier eigentlich die üblichen Rollen von Gut und Böse gab - das, oder man schließt das Ganze mit einem Gefühl des gelebten "aha" ab und denkt nicht weiter über den Film nach.

Insgesamt für mich eher enttäuschend, weil zu viele Richtungen ausprobiert, um diese in massig konstruierten Zufallsbegegnungen untergehen zu lassen.

ungeprüfte Kritik

Nackter Tango

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 10.12.2023
Wenn man einen Film alleine guckt und sich trotzdem vor Fremdscham angestrengt verstecken mag... dann ist das kein gutes Zeichen.
Die filmische Story klang hier recht vielversprechend, erhoffte ich mir überdies einen Film mitsamt Charme der 90er Jahre. Angesehen habe ich mir sodann eine Protagonistin, die es in keiner Minute schafft, meine zuschauerlichen Sympathien zu ergattern sowie düstere Gesellen, die mitten in urplötzlich leergefegten Straßen Musiker auftun, die mit verbundenen Augen Tangomusik spielen, da der Hauptganove bekanntlich nicht vor Publikum tanzen mag.

Die Idee der unerklärlichen Anziehungskraft zwischen der eigentlichen Vorzeigemadame als auch des Zuhälters Verbündeten mag gewiss faszinierend sein, hat "Nackter Tango" ebenfalls seine erotisch-angehauchten Momente - dadurch, dass mir die Protagonistin Stephanie jedoch von der ersten Minute an als verzogenere Göre, die als Erwachsene behandelt zu werden fordert, dabei jedoch früh erkennen lässt, dass sie eher bockiger Natur ist, erscheint, vermochte mich das Leinwandspekakel kaum zu packen.

Je nach zuschauerlicher Stimmung mag man die Umsetzung und die Fokussierung auf Tango als Antwort für alles womöglich fesselnd sein... offensichtlich war meine Stimmung jedoch dem Ganzen nicht zuträglich.

Verschenkte Leihgebühr, irritiert verbrachte Lebenszeit.
Immerhin: "Criminal Intent" Star Vincent D'Onofrio überzeugt, soweit seine Rolle dies zulässt.

ungeprüfte Kritik

Bed Rest

Deine Angst schläft nie.
Thriller, Horror

Bed Rest

Deine Angst schläft nie.
Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 09.12.2023
"Bed Rest" ist alles andere als ein handfester Horrorfilmvertreter mit ausgebufften Schockelementen, grausigen Szenen und nervenzerfetzenden Elemanten - fernerhin beinahe gänzlich unblutig und ansatzweise vorhersehbar.

Man mag ein wenig über die Reaktion des Ehemannes in einer der finalen Offenbarungsmomente schmunzeln, nimmt dieser kurzerhand die neue Situation ähnlich hin, als wäre diese eine alltägliche - im Großen und Ganzen besticht "Bed Rest" gerade durch die Ernsthaftigkeit, mit denen die häusliche Situation der hochschwangeren Julie dargeboten wird.

Überzeugende darstellerische Leistungen, filigrane Gruselmomente und authentische Streitereien der recht überschaubaren Besetzung zogen mich von Anfang bis Ende in ihren Bann, punktet "Bed Rest" darüber hinaus durch die Einfühlsamkeit der behandelnden Themen von unerfülltem Kinderwunsch, Totgeburt und Verlust.

Es überrascht kaum - soviel Klischee darf sein - , dass "Bed Rest" unter weiblicher Regie steht, liegen die Nuancen hier oftmals anders als unter männlicher Führung. Sprich: die Erzählweise ist unaufgeregt, ruhig beinahe und lässt die Gänsehaut des Zuschauers langsam reifen, um sich zu einem eher traurigen Gesamtwerk zu erschließen.

Für mich ein durchweg gelungener Filmbeitrag, der artverwandt wie "Die Frau in Schwarz" auf eigene Weise anrührt und trotzdem gruselt.

ungeprüfte Kritik

As They Made Us

Ein Leben lang
Drama

As They Made Us

Ein Leben lang
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 09.12.2023
"As they made us" ist im Grunde ein Einblick in eine gebrochene Familie - der Sohn hat sich in seinen jungen Erwachsenenjahren von den Eltern als auch seiner Schwester abgewandt, um nicht an den Eigenheiten der Eltern zu zerbrechen.

Erst, als Vater Eugene zu Sterben droht, wird Abigail energischer, die Familie an den letzten gemeinsam mögliche Tagen zusammenzubringen - dass dies dank der psyschisch kranken Mutter Barbara nicht sonderlich leicht ist, beobachtet der Zuschauer in dem einfühlsam erzählten, durchgängig authentisch wirkenden und solide besetzten Werk von der ersten bis zur letzten Szene.

"As they made us" zeigt schonungslos auf, wie sich erlebte Kindheiten bis ins eigene Erwachsenendasein auswirken, ohne hier anklagend-wehleidig mit dem Finger auf irgendjemanden zeigen zu wollen.

Die Hilflosigkeit, die jeder einzelne Beteiligte auf eigene Weise verspürt, geht auf den Zuschauer über und lässt Verständnis für sämtliche Personen aufkeimen.

Der rote Faden des Ganzen ist die Tragik des jeweiligen Augenblicks, die erkannte Machtlosigkeit und der Versuch, mit alledem umzugehen, ohne selbst daran zu kranken oder gar zusammenzubrechen.

"As they made us" ist gewiss kein leichter Film, kein "Feel good Movie" und nichts, worüber man amüsiert sein mag - zweifelsohne jedoch genau aus diesem Grunde einen intensiven Blick wert.

ungeprüfte Kritik

Familienfest

Deutscher Film, Drama, Komödie

Familienfest

Deutscher Film, Drama, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 09.12.2023
Anhand der Beschreibung "Tragikkomödie" hatte ich mir ein insgesamt lockeres Werk vorgestellt als es schlussendlich gezeigt wurde - der 70jährige lässt keine Gelegenheit aus, um seine Kinder nebst deren jeweiligen Partnern verbal zu ohrfeigen. Rückblickende Erzählungen untermauern sodann, dass es seinerzeit auch körperliche Züchtigungen gab. An der Geburtstagstafel herrschen vorwiegend Zank, gegenseitige Vorwürfe, Tränen, Beschwichtigungsversuche und empörte Reaktionen.

Dies mag alles authentisch sein, der komödiantische Aspekt des Gesamtwerks ist allerdings an mir vorbeigelaufen.

VIelmehr rührt es durchaus, dass der nach außen harte Vater zu guter Letzt seine Kinder zu umarmen versteht, während auch die Familie ihren Teil des Verständnisses aufbringt. Die wiederholt erwähnte Fabel von Frosch und Skorpion wirkt in meinen Augen dabei etwas zu überbetont und folglich abgedroschen; was bleibt, ist ein Film, der mit bestimmten Szenen nahezu zu Tränen rührt, über die Dreistigkeit diverser Äußerungen bitter schmunzeln lässt, insgesamt jedoch das Gefühl hintelässt, dass ich nach wie vor nicht weiß, was ich mit dem ganzen anfangen soll.

Wiederholt ansehen werde ich mir das Ganze nicht und auch keinerlei Empfehlung aussprechen.

ungeprüfte Kritik

Speak No Evil

Thriller
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 09.12.2023
Wer eingedenk des genannten Genres "Horror" etwas überidisches, vampyreskes, dämonishces oder monströses erwartet, der wird hier gewiss gute Chancen haben, enttäuscht zu werden - "Speak no evil" bedient sich ausnahmslos dem interpersonellen - irdischen, realistischen - Horror, wie man ihn seinerzeit in "Eden Lake" erleben durfte. Der Clou des Gesamtwerkes ist der, soviel mag offenbart werden, dass es schlichtweg keine Erklärung für die Geschehnisse gibt, kein Grund, kein Warum - Kenner des Werkes "8mm" mögen sich an die Begründung "weil er es sich leisten konnte" erinnert fühlen, schlägt "Speak no evil" in die gleiche Kerbe der Machtlosig- wie gewissermaßen Fassungslosigkeit des Zuschauers als auch der Protagonisten.

Mich vollends in seinen Sog ziehend, verfolgte ich das niederländisch-dänische Psychodrama durchaus gebannt wie gespannt. Gerade dadurch, dass hier auf möglichst große Effekte verzichtet wird und sich die ungemütlichen Momente häufen, die jedoch in der in-Worte-Fassung kaum als so verstörend anfühlen, wie sie tatsächlich sind, entfaltet "Speak no evil" seinen eigenen Grauen. Momente, in denen man sich fragt, warum Bjorn und Louih se nicht einfach fahren, wechseln sich ab mit der Frage, ob diese vielleicht doch das ein oder andere zu eng sehen.

Der Ausgang des ganzen hinterlässt ein bleierndes, eiskaltes Gefühl - für meinen Geschmack ein durchweg gelungener Filmbeitrag, den ich gewiss auch als DVD in die häusliche Sammlung aufnehmen werde.

ungeprüfte Kritik

Plötzlich aufs Land

Eine Tierärztin im Burgund.
Komödie, Drama

Plötzlich aufs Land

Eine Tierärztin im Burgund.
Komödie, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 08.12.2023
Dass "Plötzlich aufs Land" von A bis Z vorhersehbar ist, dürfte niemanden überraschen, empfinde ich solche Filme hin und wieder jedoch als angenehm verlässlich.

Die junge Alex stößt mit ihrer offenen Art den ländlich lebenden Patienten der Tierarztpraxis eingangs ganz schön vor den Kopf, wird mit Skepsis beäugt und via Petition zu vertreiben versucht - das Alex selbst nicht so recht weiß, ob dies oder doch ihre Arbeit im Labor eher ihr Ding ist, läuft gewissermaßen als paralleler Erzählstrang, ohne das der Zuschauer hier mit der Nase draufgestoßen wird.

Leider scheint "Plötzlich aufs Land" bisweilen jedoch Scheu davor zu haben, schlicht unterhalten zu wollen - ernste Themen wie Depression, Verlust geliebter Menschen und / oder Tiere, Konflikte und Entfremdung innerhalb der Familie... vieles wird angedeutet, nichts wirklich ernsthaft genug behandelt.

Dadurch, dass die deutsche Synchrosisation stellenweise derart lustlos gewählt wurde, so dass eine junge Mutter die Stimme eines Mannes erhält und ein kleines Kind die eines fast erwachsenen Teenagers, wird der Zuschauer förmlich aus dem Filmgenuss gerupft und darf sich bisweilen befremdet fühlen.

Insgesamt ein kurzweiliger Film für gewisse Momente im Leben, jedoch kein wirklich cineastischer Beitrag, den ich empfehlen würde.

ungeprüfte Kritik

Schächten

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "spiegelblicke" am 03.12.2023
"Schächten" mag kein Film fürs durchschnittliche Publikum sein, welches von Anfang bis Ausgang sämtliche Details eindeutig präsentiert bekomen haben mag - lose auf Mutmaßungen einstiger tatsächlicher Ereignisse basierend, deutet der nahezu zweistündige Leinwandbeitrag mehr an, als stur zu bebildern, was genau wem genau wann genau passiert ist.

Die Story rund um den einstigen SS'ler Gogl, der mitunter durch Victor, der seine Eltern durch den Krieg verlor, vor Gericht gestellt wird, ist gewiss nichts, was leicht zu verdauen ist - dennoch sorgt die besondere Erzählweise dafür, dass auf allzu verstörende Bilder durchgängig verzichtet werden kann.

Der aufgeklärte Zuschauer ahnt, wie viel Wahrheit hinter Aussagen vor Gericht "das war damals so", wieviel nicht-wahrhaben-wollen hinter manchen geschlossenen Türen und wie viel Ratlosigkeit grundsätzlich zwischen der großen Frage, ob jemand, der nicht ebenfalls in der selben Lage war wie die, die damals unter Zwang, gewisser Massenhysterie oder gar profanen Gruppendruck mitmarschierten, überhaupt darüber entscheiden können soll, welche Strafe dieser verdient, stecken mag - "Schächten" verzichtet indes auf großspurige Erklärungsszenen, setzt auf Rückblenden, wohlplatzierte Traumsequenzen und Großaufnahmen, die titelgebend sein dürften.

Was nach der Sichtung bleibt, ist ein großes Gefühl der Ratlosigkeit, punktet das Geschichtsdrama indes nicht zuletzt durch die ruhige, nüchterne und zugleich tiefgreifende Erzählart.

ungeprüfte Kritik