Vor allem die Dramaturgie harmoniert nicht mit der Handlung. 96 MINUTEN erzählt einen nicht unrealistischen, aber dennoch ziemlich gewöhnlichen Plot (schon zig-mal besser gesehen), der ohne viel Mühe eingebettet wurde in eine doppelt-chronologischen Handlungsverlauf, dessen beiden Stränge sich etwa in der Mitte des Films unspektakulär zusammenfügen. Aber diese Vorgehensweise reicht allein nicht aus, um zumindest ein durchschnittliches Werk entstehen zu lassen. Denn entweder hätten die "Kreativen" von 96 MINUTEN die Handlung mit überraschenden Ereignissen tunen müssen, oder die Handlung komplett chronologisch erzählen sollen, dann wäre vielleicht sogar aus "Weniger" doch etwas "Mehr" geworden. 2,20 unbefriedigende Coming-of-Age-Sterne in Atlanta.

Der Versuch die diversen Midlife-Krisen der weiblichen und männlichen Großstädter mit dem Internet-Kontakt-Markt filmisch zu verknüpfen ist leider misslungen. E-LOVE zeigt sich inhaltlich wenig überzeugend und auch von der künstlerischen Ausarbeitung des Plot kaum einfallsreich. Die essentiellen Themen dieser, eigentlich grundsätzlich nicht uninteressanten Handlung, werden leider nur oberflächlich angekratzt. 2,30 BlindDate-Sterne mit gefakten und ungefakten Vorabbegutachtungen.

Sinnlose Dialoge in einer sinnfreien Handlung. APOCALYPTIC: THE TSUNAMIE WAR wäre von der Grundidee eigentlich gar nicht mal so schlecht gewesen, denn man hätte daraus eigentlich einen recht ordentlichen KLAPPERSCHLANGE-Klon konstruieren können. So allerdings geht das nicht, insbesondere wenn überdies Comic-Zeichnung eingefügt werden müssen, damit das Low-Budget ja nicht noch zusätzlich in Bedrängnis kommt, wobei sich ohnehin die die Frage aller Fragen stellt: Wofür eigentlich haben die Produzenten überhaupt Geld ausgegeben? APOCALYPTIC: THE TSUNAMIE WAR hat rein gar nichts wertvolles, weder das Setting, noch die Darsteller, noch die Tricktechnik. 0,80 Florida-Sterne im Insel-Modus.

ROBOCOP trifft TERMINATOR in einer SPARTACUS-Variante und Graf Dracula plus Bruce-Lee-Klon sind auch mit dabei. Als Zuschauer erkennt schon ziemlich schnell, dass der Trash-Faktor ungewöhnlich hoch angesiedelt ist: Fast schon wieder so hoch, dass es womöglich Spass macht den Müll zu betrachten. Hätten die Macher länger durchgehalten als gerade mal exakt 60 Minuten, hätte es vielleicht auch eine etwas bessere Bewertung gegeben, so allerdings nur 1,30 BlueScreen-Sterne mit Stop-Motion-Unterstützung im Mega-Billig-Style.

Es existieren wahrlich deutlich schlimmere Asylum-Produktionen, aber auch HYPERCANE zeigt abermals einen überaus schwachsinnige Handlung und völlig unglaubwürdige Aktionen, etwa wenn die Hauptfiguren in ihrem SUV-Fahrzeug ständig vor Megawirbelstürmen und Sturmfluten (knapp) davonfahren. Wenigstens kann die Produktion etwas Spannung bieten und daher gibt es in Summe immerhin noch 1,70 Laserstrahl-Sterne und eine weggefegte TV-Moderatorin als einziger Gag in diesem humorlosen Streifen.

Beginnt recht wirr, entwicklt sich danach aber ganz brauchbar um dann aber leider schließlich in einem mittelmäßigen Finale fast unterzugehen. THREE WAY zeigt einen relativ schwachen Hauptdarsteller, dafür einen ziemlich ordentlichen restlichen Cast. Die Handlung kann kaum Neuwertiges bieten, allerdings ist sie wenigstens relativ konsequent, mit (mehr als) ein paar langweiligen Minuten im zentralen Handlungsverlauf. Insgesamt 2,70 Mann-im-Schrank-Sterne und einer Menge Zigaretten aus dem Auto geworfen.

Die Handlung der erste Hälfte des Films ist spannend und ziemlich interessant. ALEX CROSS fällt aber leider in der zweiten Hälfte deutlich ab, weil neben einem langweiligen Hollywood-Finale, vor allem auch dann keine Überraschungen mehr geboten werden, wie noch zuvor. Der Killer aus der "LOST-Riege" überzeugt zu 100 Prozent und spielt den restlichen Cast an die Wand, nicht zuletzt auch weil deren Rollen ziemlich langweilig konzipiert wurden. 3,10 Killer-Sterne mit einer Zehn-Kleine-Fingerlein-Variante.

Ein etwas anderer Horror-Thriller. PAINLESS - DIE WAHRHEIT IST SCHMERZHAFT versucht allerdings weit mehr zu sein: Historien- und Familiendrama. Leider ist dieser ganz große Mix nur etwa zur Hälfte gelungen, vor allem weil man als Zuschauer das Gefühl nicht los wird, dass die Macher sich nicht wirklich für eine bestimmte Richtung entscheiden konnten. Gleichwohl ist der Versuch positiv zu bewerten und PAINLESS - DIE WAHRHEIT IST SCHMERZHAFT erhält sodann 3,30 Franco-Diktatur-Sterne mit geschichtlich außergewöhnlichem Finale.

Ein extrem überzeugender Streifen. Insbesondere die Darstellung der Schauspieler und die Handlungsabfolge von BULLHEAD sind derart präzise, dass man sich als (auch der Materie unkundiger) Zuschauer jederzeit in der Geschichte hineingezogen fühlt. Des Weiteren erzählt BULLHEAD mal einen ganz anderen Plot und führt diesen auch zu einem doch weitgehend unvorhersehbaren Finale. 3,80 Testosteron-Sterne in der Nähe von Limburg.

Ein wirklich klassischer Science Fiction Film. Es spielt "Das Außerirdische" mit, aber auch ein Endzeitszenario, Klone, Gedächtnismanipulation und so einiges mehr. OBLIVION huldigt auch direkt SciFi-Klassiker, wenn etwa ein Raumschiff den Namen "Odyssee" trägt. Die erste Hälfte von OBLIVION präsentiert sich extrem stark, es wird Spannung aufgebaut und ein überragende Kulisse geboten. Am Ende geht dem Werk aber leider ein ganz ganz klein wenig die Luft aus, vor allem wenn das Finale etwas zu deutlich an einen Roland Emmerich Blockbuster erinnert. 4,10 Drohnen-Sterne in der Nähe vom Empire State Building.

Überraschend starkes Remake, obwohl DREDD mit dem nun schon fast 20 Jahre alten Film JUDGE DREDD eigentlich nichts mehr zu tun hat, mal abgesehen von der Hauptfigur und dem dystopen Zukunftsszenario. Aus diesem Grund letztendlich weder Remake noch Sequel. Die Orientierung konzentriert sich auch vielmehr an den Action-Klassikern der Vergangenheit und weniger am SciFi. Gerade STIRB LANGSAM von 1988 und dem erst kürzlich entstandenen THE RAID (2011) stehen hier Pate. DREDD bietet allerdings auch eine gewisse Eigenständigkeit und brilliert vor allem mit einem tollen Setting und viel Konsequenz. 3,80 SloMo-Sterne auf 200 Stockwerke verteilt.

Optisch wie inhaltlich innovativer Serienkillerfilm. EYES OF CRYSTAL - DIE ANGST IN DEINEN AUGEN, der im TV auch unter ANATOMIE DES GRAUENS zu sehen ist, orientiert sich sowohl an klassischen Werken (etwa von Alfred Hitchcock), wie auch am modischen Horrorslasher (SCHWEIGEN DER LÄMMER, SIEBEN etc.). Glücklicherweise kann EYES OF CRYSTAL eine große Portion Eigenständigkeit und ne kleine Portion Atmosphäre bieten, so dass der Streifen es wert ist, betrachtet zu werden. 3,90 Präparation-Sterne mit Puppenmord und ohne Humor.