Die Regie versucht das Beste zu geben, aber das Drehbuch von WAY OF THE WEST hat maximal B-Film-Niveau. Wären da nicht die hervorragenden Aufnahmen am Original-Schauplatz, dieser Quasi-Western hätte auch sicherlich das zweifelhafte Prädikat B-Western bekommen. Auf diese Art und Weise allerdings bleibt zumindest ein schaubares Fast-History-Werk übrig, dessen verschiedene Originaltitel LAWMAN oder THE MOUNTIE, schon vorab deutlich machen, dass die Macher selbst nicht so genau wussten, wohin die Reise gehen soll. Als Zuschauer ist man am Ende auch kaum schlauer, aber verschenkt wohlwollend 2,80 Yukon-Sterne vor 120 Jahren.

Sowohl als Amoklauf-Themen-Werk, wie auch als Coming-of-Age-Film weitgehend untauglich. Allerdings als philosophisches Melodram recht gelungen. DAS LEBEN VOR MEINEN AUGEN baut auf einem verhältnismäßig früh vorhersehbaren Mindfuck eine verkürzte, aber äußerst intensive Lebensgeschichte auf, die keineswegs uninteressant anzuschauen ist. Gäbe es nicht schon unzählige Streifen mit einem vergleichbaren Finale, DAS LEBEN VOR MEINEN AUGEN wäre fast schon als erstklassig zu bezeichnen, aber auch so reicht es noch für 3,70 High-School-Sterne nicht in Columbine, aber fast.

Während G.I. JOE - GEHEIMAUFTRAG COBRA noch bisweilen überraschen und damit auch weitgehend unterhalten konnte ist das Sequel nun leider zu konventionell geraten. G.I. JOE 2 - DIE ABRECHNUNG beginnt schnell zu langweilen und nur die gut gemachte Action kann hin und wieder den Zuschauer aus dem Sekundenschlaf holen. Auch die 3D-Technik war für dieses Werk komplett überflüssig, denn nur an wirklich wenigen Stellen bemerkt man diese als Zuschauer überhaupt, abgesehen davon dass das 3D inhaltlich für G.I. JOE 2 - DIE ABRECHNUNG eh nicht notwenig ist. 2,70 Doppelgänger-Sterne im Weissen Haus.

Und hier auch mal wieder ein sehr intelligenter und einfallsreicher Kriminal-Thriller, der so nur im Kino und wohl kaum im wahren Leben stattfinden kann. OXFORD MURDERS hat so ziemlich alles was ein Streifen dieses Genre benötigt: Ein phantasievoller und auch so noch nicht existenter Plot, überraschende Wendungen, stark agierende Schauspieler, interessante Figuren und bisweilen gar eine horror-ähnliche Inszenierung. Nur eines kann OXFORD MURDERS nicht immer so richtig aufbringen: Spannung. Gleichwohl insgesamt 3,60 Mathematik-Sterne mit vielen Lösungswegen.

Dem Film gelingt es, trotz der Tatsache, dass keine Überraschungen auf den Zuschauer warten, da dieser von Anfang an über alles informiert ist, ordentlich Spannung aufzubauen. Und dies nicht weil der Täter dieses Kriminal-Thrillers in letzter Sekunde gerade so überführt werden kann, sondern weil dieser wahrhaftige Fall einfach an sich fesselt. Die filmische Umsetzung von FROZEN GROUND ist unspektakulär, womit sie zu der realen Serienkiller-Geschichte zwar passt, aber den Film kaum deutlich über ähnliche Produkte hebt. 3,60 Jagd-Sterne in Alaska.

Eine sehr sehr reale und sogar immer mal wieder recht interessante Geschichte eingebettet in eine schwache und meist einfallslose Inszenierung. WELCOME - GRENZE DER HOFFNUNG schafft es nie den Zuschauer richtig zu fesseln, weder mit dem Verlauf der Handlung, noch mit der Art der Umsetzung jener. Einzig die nachvollziehbaren menschlichen Schicksale halten das Publikum am Schirm haften. 2,80 Ärmelkanal-Sterne bei Calais.

Da wurden die Machen von dem sehenswerten Blockbuster INCEPTION inspiriert. Das macht auch schon der Originaltitel EXTRACTED von MEMORY EFFECT ziemlich deutlich. Anders aber wie das große Vorbild sehen wir hier ganz einfache Effekte, wenn man von Effekten überhaupt sprechen will. Der Science Fiction Film lebt weder von Tricktechnik, noch von seinen Darstellern, sondern allein von der Geschichte und ein ganz klein wenig von der recht eigenen Art der Inszenierung. MEMORY EFFECT regt allerdings schon gewaltig zum Nachdenken an und sollten die Erinnerungen an diesen Streifen mich nicht arg täuschen, denn genau darum geht es, dann ist dieser "Filmversuch" gelungen, auch wenn man als Zuschauer anfänglich nicht leicht in die Handlung hinein kommt und auch das Ganze stellenweise an der Grenze zum B-Movie entlang flaniert. Da aber diese Grenze nie überschritten wird, bekommt das Werk von mir 3,60 Gefangen-Sterne, nicht nur im Knast, sondern auch in echten und falschen Erinnerungen.

Einer der schwächeren Werke vom Fast-Groß-Meister Woody Allen. VICKY CRISTINA BARCELONA ist weder Komödie, noch Drama, noch Thriller, noch ein Kriminalstreifen, noch sonst irgendwas und das genau ist sein Problem. Der Film hat eigentlich kaum außergewöhnlichen Inhalt, so wie wie kein Stil und erst recht schon keine erhellende Message. Er ist einfach nur nett anzuschauen. Für mich zu wenig und daher halt auch nur 2,60 Barcelona-Sterne mal mit Vicky und mal mit Cristina.

Sicherlich wurde hier eine interessante Literatur-Vorlage verwendet, allerdings ist CHOKE - DER SIMULANT leider ziemlich phantasielos inszeniert. Mit einer weniger blutleeren Umsetzung, etwa deutlich intelligentere Sequenzen, einen adäquateren Musikeinsatz, etc. etc., hätte der Streifen was richtig Gutes werden können, so aber bleibt nur eine, mitunter sogar langweilige, Durchschnittsware übrig. Dank Hauptdarsteller Sam Rockwell und dank eben der Vorlage verbleiben wenigstens noch 2,70 Palahniuk-Sterne im Selbsthilfe-Club.

Ein Film kann nicht nur funktionieren wenn man im Kino eine 3D-Brille auf der Nase trägt. Ein Film muss auch schon etwas hergeben wenn man ihn zweidimensional auf dem TV-Bildschirm sieht. Und genau da liegt das Problem von SANCTUM, der bis zu dem Zeitpunkt als die Katastrophe beginnt, dank schöner Aufnahmen, noch einigermaßen ordentlich anzuschauen ist. Danach aber ist bei dem lauten Wassergetöse, neben viel Geschrei der Darsteller, was dann insgesamt spätestens nach 10 Minuten extrem zu nerven beginnt, der Zuschauerspaß eindeutig vorbei. Außerdem hätte man aus dem eigentlich ergiebigen Plot, eine deutlich interessantere Handlung erbauen können. 2,30 ausgehöhlte Sterne in Papua-Neuguinea.

Auch Skandinavier drehen mal einen schlechten Film. MARA - THE KILLER INSIDE hat keine Handlung, ja nicht einmal eine richtige Idee. Der angebliche Horror-Thriller-Plot dreht sich um den Versuch eines Mindfuck, aber letztendlich wandelt eine Laiendarstellerin, mit auffälligen sekundären Geschlechtsmerkmalen durch ein meist leeres Haus und wundert sich ob der Geschehnisse. Als Zuschauer wundert man sich auch, denn Geschehnisse fehlen eigentlich weitgehend. Nicht einmal der Mindfuck wird zum Finale hin richtig durchgezogen, denn ein vermeintliches Happy-End führt jeglichen Horror ad absurdum. 0,9 Trauma-Sterne für jene Film-Figuren und das Film-Publikum.

Auch wenn, oder gerade weil, dieses Thema nur so gerade mal halbwegs interessant ist, wäre es von essentieller Bedeutung in der Umsetzung der Geschichte Phantasie zu zeigen. VIER MINUTEN hat aber leider davon gar nichts, ganz im Gegenteil, der Streifen ist derart dröge und ohne inszenatorische Ideen umgesetzt, dass sich die Langweile des Zuschauer beim Betrachten von VIER MINUTEN mit extremer Geschwindigkeit, bereits nach vier Minuten einstellt. 1,70 Gefängnis-Sterne mit Klavierunterstützung.