Die Wiege des Lebens
Action, Abenteuer
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Emmertla" am 27.09.2005Gute fortzetzung
Es war ein Verlauf, so absehbar wie die letzte deutsche Fußballmeisterschaft: Die verschiedenen Auflagen des »Tomb Raider«-Videospiels verkauften sich millionenfach und kreierten mit der Abenteuer-Archäologin Lara Croft den ersten virtuellen Superstar der Welt. Eine Erfolgsstory, die nur noch auf eine passende Darstellerin wartete, um endlich verfilmt zu werden. Als diese mit der unvergleichlichen Angelina Jolie endlich gefunden war, kam »Tomb Raider« ins Kino - und war selbstverständlich ein miserabler Film, denn wie so oft hatte man angesichts eines Selbstläufers von Produktname auf jegliche kreative Investition verzichtet. Was dem Selbstläufer natürlich egal war: Der Film spielte weltweit über 300 Millionen Dollar ein und ebnete somit den Weg für eine Fortsetzung. So weit, so erwartbar. Die gänzlich unvorhersehbare Überraschung kam am US-Startwochenende des aufwendigen Sequels »Tomb Raider: Die Wiege des Lebens«: Nachdem mit »Natürlich blond 2« und »Drei Engel für Charlie: Volle Power« bereits zwei als Hit-Garanten gebuchte Sequels hinter den (finanziellen) Erwartungen zurückgeblieben waren, bekam »Tomb Raider« die volle Breitseite ab. Nur knapp über 20 Millionen Dollar Einspiel in den ersten drei Tagen, das ist für einen Film dieser Größenordnung gleichbedeutend mit einer Totalkatastrophe. Es scheint fast so, als ob das amerikanische Kinopublikum, nachdem es jahrelang mit hirnlosen Fortsetzungen hirnloser Filme abgespeist worden ist, jetzt endlich anfängt, mit gebündeltem Desinteresse zurückzuschlagen. Die Ironie des Ganzen: Der zweite »Tomb Raider«-Teil punktet genau da, wo der Vorgänger versagte, ist ergo eine der ganz wenigen Fortsetzungen, die tatsächlich deutlich besser als das Original sind, und hat somit diesen Flop eigentlich gar nicht verdient.
ungeprüfte Kritik