Keine Siege ohne Ziege.
Komödie, Kriegsfilm
Wer kennt nicht solche Trailer nach deren Besichtigung man denkt dahinter verbirgt sich der beste Filme aller Zeiten, und am Ende ist es dann der mieseste Film den man je gesehen hat.
Der Trailer von „Männer die auf Ziegen starren“ ist ein super geschnittenes Gagfeuerwerk, und lässt auf eine herausragende schwarze Komödie hoffen. Bloß beinhaltet dieser Trailer fast alle humoristischen Szenen des Films, und im Film wirken diese durch andere Zusammenhänge meist gar nicht so gut.
„Männer die auf Ziegen starren“ ist kein schlechter Film, nur war meine Erwartungshaltung wohl zu hoch. Ich muss gestehen dass ich den Trailer mindestens zwei Dutzend Mal gesehen hatte, und da dies meistens auf Englisch der Fall war, tat nun in der Komplettfassung auch die deutsche Synchronisation ihr übrigens um den Humor zu zerstören. Wobei man teilweise den Sprechern keinen Vorwurf machen kann. Wenn Ewan McGregor auf der Ladefläche eines Pick-Up sitzt und sagt „Thank you for … picking us up“ dann gibt es einfach keine deutsche Übersetzung die dieses Szenario ähnlich witzig beschreiben kann.
„Männer die auf Ziegen starren“ erzählt die Geschichte des Journalisten „Bob Whilton“ (Ewan McGregor) der bei seinen Recherchen zu einem Bericht auf Lyn Caseda (George Clooney) trifft. Clooney packt hier wieder seinen coolen Durchgeknallten aus der Schublade wie in Burn after Reading und Brothers, who arn’t you. Er erzählt Bob von der „New Earth Army“, die nicht mit Waffen sondern mit dem Geist kämpfen und sich selbst als Jedi-Krieger bezeichnen. Wobei jeder der mal einen Star Wars – Film gesehen hat weiß das selbst Jedi Waffen verwenden. Egal, während die beiden durch den Irak reisen und entführt werden erzählt Lynn Bob die Geschichte der New Earth Army und dessen Kommandeur Bill (Jeff Bridges). Während das Abenteuer beginnt langweilig zu werden, lockern die Erzählungen von der Ausbildung als Psycho-Krieger das ansonsten doch ernsthaft inszenierte Geschehen ein wenig auf.
An vielen Stellen nahm sich der Film für mein Empfinden einfach zu ernst, er nimmt sogar beinahe dramahafte Züge an, was ich in dem Moment als konsequente Finalisierung der Loslösung vom Trailer empfunden hätte. Als am Ende Jeff Bridges nicht nur in Erzählungen auftaucht besorgt er dem Film dann aber ein Finale, das zu dem Film passt, den ich nach dem Trailer erwartet hatte. Wenn „more than a feeling“ während des Abspanns läuft singe ich mit und freue mich über das gute Ende, aber hinwegtrösten über die teilweise unwitzigen und auch langweiligen Passagen kann auch das nicht.
Mit anderen Vorzeichen kann man an dem Film vielleicht mehr Gefallen finden, ich hatte mich einfach auf eine andere Art der Unterhaltung eingestellt.
Nichts gegen ernste Filme, aber nach dem Trailer hatte ich eine schwarze Komödie erwartet und bekam einen Film dessen Gags ich schon kannte und dessen ernster Part mich fast ein wenig langweilte.
Fazit:
Kein schlechter Film, aber der Trailer schürt eine falsche Erwartungshaltung!
ungeprüfte Kritik