Sehr unangenehm in so einem von Willkür geprägten Land zu leben. Ich hoffe, die Erfahrung bleibt mir weiterhin erspart. Ein Lob für Jack Lemon, dem man auch so eine Rolle abnimmt. Und es war ja auch mutig, ihm die Rolle zu geben. Obwohl gut gemacht, ist das Ganze nicht wirklich unterhaltsam. Eher informativ und deprimierend. Aber auch solche Geschichten müssen erzählt werden. Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte. Ein böses Erwachen für den weltfremden Christen-Daddy… Knappe 4 Sterne.

Ja, was soll man sagen? Kult! Mir gefällt gleich von Anfang an die Erzählweise. Erst ohne Musik in stimmigem Ambiente. Wenn Musik eingesetzt wird, dominiert die auch die Tonspur und wird nicht unter andere Sounds gemischt. Das gibt ordentlich Zeitkolorit. Entweder, oder. Keine halben Sachen. Trotz ausgiebigem Drogenkonsums bei den Dreharbeiten, ist das auch für Nüchterne guckbar. Ein Film aus dem Bauch raus gemacht. Und da entfaltet er beim Zuschauer auch seine Wirkung. Bei den Hippies kommt dann aber doch Langeweile auf. Da fühle ich ganz mit Dennis. Nichts wie weg da! Bridget Fonda hat hier ihr Debüt als Hippie-Blage. Und dann ist da ja noch Jack Nicholson… Hopper hatte erst einen Rohschnitt von fast 5 Stunden. Alles geschnittene Material ist wohl leider verloren gegangen. 4,3 Sterne.

Die erste halbe Stunde ist großartig. Dann flacht‘s es etwas ab, aber es bleibt auf Tarantinoart interessant. Der konnte inzwischen einfach machen, was er will und schöpft reichlich aus seinen Lieblingsfilmen, klaut hier und da, zitiert und kombiniert alles zu einer neuen Filmfreakmelange. Die „kulturelle Aneignung“, die er dabei begeht, scheint glücklicherweise keinen zu stören;) Die exzessive Schwertschlachtszene wollte er der westlichen Welt nur in s/w zumuten. In Japan soll die ja angeblich in Farbe gelaufen sein… Weitgehend unterhaltsam mit ein paar kleineren Fehlgriffen. 4,4 Sterne.

Lang aber nicht langweilig. Hier ereilt mich das merkwürdige Phänomen, dass ich ganz nostalgisch werde, obwohl ich nicht dabei war und die ganze Hippiezeit sowieso um ein paar Jahre verpasst habe. Man hat das Gefühl, das Feeling von damals kommt gut rüber. Auch was für ein monumentales Event das war, wird deutlich. Ein schöner Gutelaunefilm mit viel cooler Musike. 4 Sterne.

Die ganze Gus-Situation empfinde ich doch als etwas ermüdend. Das wird für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen. Die Macher wissen das und nutzen die Ungeduld der Zuschauer dann später für eine schöne kleine (kurze) Provokation mit Augenzwinkern. Das versteht jetzt sicher keiner, aber genauere Erklärungen würden gleichzeitig spoilern. Mir ist auch nicht ganz klar, warum Walter so an Jessie hängt. Das Ganze basiert ja darauf, dass entweder Jesse und/oder Walter unersetzlich sind. Die dafür genannten Gründe sind doch etwas dünn. Gus könnte auch jemand Anderen kochen lassen. Dann wäre das Zeug nicht blau und ein paar % weniger rein. Kein Problem, wo er den lokalen Markt beherrscht. Auf diesem Konstrukt bauen die Autoren aber sehr unterhaltsame, einfallsreiche und spannende Handlungsschlenker auf. Also fährt man besser, diese Voraussetzungen einfach zu akzeptieren, wenn man auf den Spaß, den die Serie bietet, nicht verzichten will. Zum Abschluss der Staffel wird man dafür noch mit einer besonders schönen Folge belohnt. Und technisch gut gemacht ist das Alles auch noch. 4,7 Sterne.

Einer von den guten klassischen Western.
Gregory gegen den NRA-Fritzen. Da sind die Sympathien schon durch die Besetzung geklärt.
Geschichte und Charaktere sind interessant, wenn auch genretypisch etwas eindimensional. Allerdings stinken die Macho-Westmänner hier gegen den coolen pazifistischen Seemann ordentlich ab. Ganz schön zurückgebliebene Hinterwäldler da im Wilden Westen. Ein paar Unstimmigkeiten konnten auch hier nicht vermieden werden. Der Film ist lang aber nicht langweilig. Dramatische Musik wird sehr gezielt eingesetzt und nicht jede Szene damit zugeschmiert. Mindestens 4 Sterne!

Ein schönes, stimmungsvolles, frühes Spielberg 70ger Gangster Roadmovie, das den schlechten Einfluss verdeutlicht, den die Frauen auf uns haben:)
Die Behörden haben Goldies Baby Langston! Da ist das Maß voll und sie greift zu unorthodoxen Mitteln der Familienzusammenführung…
Das ist vor allem sehr schön gefilmt und geschnitten und das nostalgische Ambiente gibt dem Ganzen ordentlich Würze. Insgesamt ist die Erzählweise sehr routiniert für so einen jungen Regisseur. Bei all der Tragik der Geschichte gelingt es ihm souverän eine angenehm unaufdringliche, subtile, humorvolle Stimmung zu erzeugen. Ich mag den Film. 4,3 Sterne.

Stilistisch ein weiteres schönes Beispiel dafür, wo der Italo Western her kommt. Inhaltlich die Vorlage für zahlreiche westliche Filme. Aber vor Yojimbo waren „High Noon“ und Dashiell Hammett‘s „Red Harvest“, die wiederum Kurosawa inspirierten.
Ein sehr ansehnlicher Klassiker des japanischen Kinos und für filmhistorisch Interessierte aus vielerlei Hinsicht ein Muss. 4,1 Sterne.

Einer der wenigen Filme des Genres, der einem mal das SchemaF-Ende erspart. Die Einleitung ist auch entspannt und übertreibungsfrei erzählt. Erfreulich ist der sparsame Einsatz von Musik. Die CGIs sind für damalige Verhältnisse noch ganz ok. Ein paar interessante Verhaltensweisen in Notsituationen werden angeschnitten, wie man sie auch schön in der jetzigen Pandemie sehen kann. Kleinere Unstimmigkeiten schleichen sich natürlich auch ein und einige Szenen sind zu lang. Statt wegzurennen wird zu oft die Gefahr erstmal lange angeglotzt. Das nervt etwas. Der eigentliche Horror ist aber die Religion…
Ein überdurchschnittlicher, viel zu wenig beachteter Film. 4 Sterne.

No Soup for you!
Hier werden einige Situationen doch stärker übertrieben, als in den Vorgängerstaffeln. Die Erzeugung einiger Probleme ist auch manchmal etwas zu konstruiert. Aber dank der lustigen Charaktere ist das immer noch unterhaltsam genug für knappe 4 Sterne.

In dieser Staffel tanzt Elaine…
Auch hier werden einige Handlungsstränge etwas zu sehr übertrieben. Solche Gags, wie Kramer sich durch die Einnahme von Hundemedikamente wie ein Hund verhält, sind wirklich nur durch die gelungenen Charaktere erträglich. Aber trotzdem noch knappe 4 Sterne unterhaltsam.

Schade, aber gleichzeitig auch gut, dass sie auf dem Höhepunkt des Erfolges aufgehört haben (mit einer allerdings nicht ganz so guten finalen Doppelfolge...). Das macht die Show zur Legende und erspart ihr das Abdriften ins rein kommerzielle Wiederholen der bewährten Muster, was irgendwann so viele ehemals gute Endlosserien ereilt. Aber hier sind nochmal ein paar der einprägsamsten Storylines der Serie zu sehen. Zum Abschied gibts nostalgische 4,2 Sterne.

Edit 2024:
In der letzten Folge von "Curb your Enthusiasm" wird das Trauma der verkorxten finalen Doppelfolge ganz witzig aufgearbeitet...