Kritiken von "bebogi"

G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra

Wenn sonst alle scheitern, sie nicht.
Action, Science-Fiction

G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra

Wenn sonst alle scheitern, sie nicht.
Action, Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "bebogi" am 02.01.2010
Ein Film wie ein Kinderspiel. Soldaten verglühen zuhauf in Feuerbällen. Aber das löst so viel Betroffenheit aus, wie der erschossene Freund beim Indianerspiel. Die Dialoge könnten großenteils direkt aus dem Tagtraum eines kleinen Jungen stammen, der mit seinen Actionfiguren spielt. Auch die Handlung könnte der Vorstellungswelt eines fantasiebegabten Zwölfjährigen entsprungen sein. Und genau so ist der Film wohl auch gemeint.

Was den Film erträglich macht ist, dass er sich selbst überhaupt nicht ernst nimmt. Er klotzt mit kindlichen Vorstellungswelten, brezelt sie mit Action- und James-Bond-Klischees auf und malt sie in den buntesten Farben aus. Er tut das so unverhohlen und auf so hohem technischen Niveau, dass es schon wieder Spaß macht. Wir haben mal nachgedacht, welches Klischee der Film auslässt. Uns ist keins eingefallen. Er bedient sie alle, vom skrupellosen Waffenhändler, der die Weltherrschaft will, über Elitetruppen mit begnadeten Einzelakteuren, Gadgets bis zum Abwinken, Basen an abstrusen Orten bis zum selbstlosen Kung-Fu-Lehrer, sogar ein mittelalterlicher Folterkeller findet Platz. Diese Liste ließe sich noch sehr lange fortsetzen. Das ist an sich bereits eine Leistung. Die Dialoge sind zum Teil sogar ein bisschen witzig. Auch das hilft, den Film zu ertragen und bringt ihn über die Runden.

Wer also Spaß daran hat, einen langen Blick in ein großes buntes Kinderzimmer voller Actionfiguren und Kriegsspielzeug zu werfen, der sollte sich diesen Film unbedingt ansehen. Es gibt schlechtere Arten, Zeit zu verschwenden.

ungeprüfte Kritik

John Rabe

Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt. Nach einer wahren Geschichte.
Kriegsfilm

John Rabe

Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt. Nach einer wahren Geschichte.
Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "bebogi" am 27.09.2009
Ein toller Film. Ein Mann, der sich schwer irrte. Der aber dennoch aufrichtig war. Und dann das Richtige tat. Er glaubte an einen Nationalsozialismus, den es so nie gegeben hatte. Er hielt ihn für weit, weit besser, als er tatsächlich war. Er glaubte, alle seien wie er selbst. Wie naiv. Aber er war bereit, das Richtige zu tun, auch wenn es ihn einen sehr hohen Preis kostete.
Gallenberger, der Regisseur, sagte, er mochte den Menschen Rabe nicht, vor allem nicht wenn er sich den Herrenmenschen heraushängen ließ. Das hat dem Film überaus gut getan. So ist er unterkühlt, spröde, distanziert und gerade darin anrührend und glaubwürdig. Es macht Freude, Rabe handeln zu sehen und zu wissen, all das ist genau so passiert. 2500 Seiten Tagebuch und zahlreiche andere Zeitzeugen haben die Fakten geliefert. Super.
Am Ende des Films heißt es, Rabe starb 1950 verarmt und vergessen in Berlin. So ein Unsinn. Ja, die Gestapo hat ihn drangsaliert und ihm den Mund verboten, ja, Siemens hat ihn fallen lassen und bis heute totgeschwiegen. Aber 200.000 Chinesen und deren Nachkommen haben den Mann, der ihnen das Leben gerettet hat niemals vergessen. Und zu wissen, etwas Richtiges getan zu haben, ist wichtiger als reich und berühmt zu sterben.

ungeprüfte Kritik

Revolver

Thriller, Krimi

Revolver

Thriller, Krimi
Bewertung und Kritik von Filmfan "bebogi" am 09.04.2009
Eigentlich hatte ich den Film nur für meinen Sohn ausgeliehen, der den schrägen Guy Ritchie Humor liebt. Aber dann ist mir das Popcorn aus dem offenen Mund gefallen. Einen entlarvenderen Film, der uns allen den Spiegel vorhält, habe ich noch nie gesehen. Und dass ich danach noch tagelang intensiv über einen Film nachdachte, ist schon lange nicht mehr passiert. Meine Vermutung: Guy Ritchie verarbeitet in dem Film seine Trennung von Madonna und setzt sich mit ihrer Anerkennungssucht auseinander. Mr. Macha (Ray Liotta) steht dabei für Madonna, er selbst ist Mr. Green. Die Spannungen sind so heftig, dass sie bis zur Schizophrenie führen.

Weil die Wahrheit des Films für uns schmerzhaft und demütigend ist, nehmen wir sie vielleicht nicht wahr. Dann ist der Film einfach nur konfus und sinnlos.

Wer Snatch 2 will, wird enttäuscht sein.

ungeprüfte Kritik

Children of Men

Das Jahr 2027: Die Tage der Menschheit sind gezählt.
Science-Fiction

Children of Men

Das Jahr 2027: Die Tage der Menschheit sind gezählt.
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "bebogi" am 27.02.2009
Ein brillanter Endzeitfilm. Seit Jahren werden keine Kinder mehr geboren und niemand weiß warum. Das lässt die Halt- und Orientierungslosigkeit der Menschheit umso deutlicher hervortreten. Weite Teile der Welt sind bereits im Chaos versunken. In England besteht noch eine relative Ordnung, die um den Preis einer sehr rigiden Abschiebepraxis aufrecht erhalten wird. Dennoch sind Terror und Gewalt an der Tagesordnung. Das sorgt für ein sehr stimmiges Ausgangszenario.
Clive Owen ist die ideale Besetzung für einen traurigen Helden. Die meisten Figuren sind wirklich gut gezeichnet. Das Understatement mit dem der Humor in den Film gewoben wird und die Art des Humors sind vorbildlich.
Statt in die digitale Trickkiste zu greifen, wurde handwerklich sehr gut gearbeitet. Die Anschlagszene zu Beginn des Films kommt ohne einen einzigen Schnitt aus. Gleiches gilt für den Überfall auf einen fahrenden voll besetzten Kleinwagen im Wald. Das sorgt für eine Stimmung, wie man sie sonst kaum zu sehen bekommt. Hut ab.
Etliche Details sind geradezu gänsehautgut. Auch die Synchronisierung ist teilweise unglaublich, z. B. die alte Dame, die sich darüber beschwert gemeinsam mit Schwarzen abgeschoben zu werden.
Im Hintergrund des Films laufen wesentliche Fragen mit, nach Sinn, Hoffnung, Verantwortung, Opfer und falschen, verhängnisvollen Machtinteressen auf fast allen Seiten.
Kein Popcornkino, kein Mainstream, nicht durchgängig perfekt, aber klasse! Mehr davon.

ungeprüfte Kritik

Der Mongole

Abenteuer

Der Mongole

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "bebogi" am 27.02.2009
Auch ein Film mit deutlichen Schwächen kann gut sein. Trotz holpriger Erzählung vermittelt der Film einen lebendigen Eindruck wie Dschingis Khan herangewachsen ist und zu einem der faszinierendsten Herrscher der Weltgeschichte reifte. Und er öffnet einen Blick auf eine ganz andere Kultur und Lebensweise als die unsere. Beides macht ihn sehr sehenswert.
Wer nur einen Actionstreifen sehen will, oder auf durchgängige Spannung Wert legt, der sollte ihn sich sparen.

ungeprüfte Kritik

Burn After Reading

Wer verbrennt sich hier die Finger?
Krimi, Komödie

Burn After Reading

Wer verbrennt sich hier die Finger?
Krimi, Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "bebogi" am 21.02.2009
Das Gute vorweg: brillante Darsteller. Wusste nicht, dass Brad Pitt so komisch sein kann. Leidlich guter Geheimdienst-Scheiß*. Aber was der Ehebruchs-Porno-Dildo-Scheiß* in derart hoher Konzentration in diesem Film zu suchen hat, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Lustig ist das jedenfalls nicht. Und obendrein nach kurzer Zeit vorhersehbar. Es bringt den Film aus der Balance. Von Tiefsinn jedenfalls gibt's keine Spur. Schaue ich halt wieder Jumping Jack Flash, wenn ich über Geheimdienst-Scheiß lachen möchte.
*) Die "Scheiß"-Szenen mit Brad Pitt gehören zum Besten des Films.

ungeprüfte Kritik