Kritiken von "Simson76"

Die sieben Samurai

Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 03.05.2006
Ein Klassiker - ohne jede Frage!
Die Geschichte ist universeller Stoff für Film und Literatur: Ein kleines Dorf mit wehrloser Bevölkerung, eine Bande von Räubern und Dieben und eine kleine Schar aufrichtiger Helden, die aus ganz unterschiedlichen Motiven ihre Leben aufs Spiel setzen, um die Geknechteten zu befreien. Klingt bekannt irgendwie?
Viele dürften den Plot durch den Western »Die glorreichen Sieben« kennen, in denen Yul Brynner, Steve McQueen und Horst Buchholz u.a. als Revolverhelden in den Kampf zogen. Dabei handelte es sich jedoch um ein Remake dieses japanischen Samurai-Klassikers von Akira Kurosawa (der übrigens das Western-Remake sehr schätzte!).
Für heutige Sehgewohnheiten mag der Film etwas ungewohnt sein, insbesondere die Kampfszenen aber packen immer noch! Und die darstellerischen Leistungen von Takashi Shimura (spieltdas Pendant zu Yul Brynner) und Toshiro Mifune (einer der besten Darsteller der japanischen Filmgeschichte) sind eindrucksvoll!
Ein Meilenstein des Kinos!

ungeprüfte Kritik

The Birdcage

Ein Paradies für schrille Vögel.
Komödie

The Birdcage

Ein Paradies für schrille Vögel.
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 09.04.2006
Dank der Darsteller ein großer Spaß!
Das amerikanische Remake des französischen Kultfilms »Ein Käfig voller Narren« lebt ganz von seinen Darstellern: Broadway-Star Nathan Lane verköpert hinreißend die Klischeevorstellungen von dem schwulen Mann als Tante, dazu Robin Williams und Gene Hackmann als 'Gegenspieler' und ein absolut grandioser Hank Azaria als Hausmädchen Agadaor (brillante Körperkomik). In der Komik der Schwulenklischees bisweilen etwas brachial, ist die Veralberung der us-konservativen Weltsicht in Form von Gene Hackman als US-Senator («Das Laub in Ohio ist eigentlich auch ganz schön«) herrlich und die rührende Botschaft des Films »Familie ist da, wo man zusammenhält« würde manch einem ewig gestrigen auch zehn Jahre nach dem Entstehungsjahr des Films noch gut tun.
Nicht zu vergessen der schwungvolle Soundtrack mit Gloria Estefan und Sisters Sledge.
Im Kino damals gab es Szenenapplaus! Das sagt alles!

ungeprüfte Kritik

Sophie Scholl

Die letzten Tage
Drama, Deutscher Film, Kriegsfilm

Sophie Scholl

Die letzten Tage
Drama, Deutscher Film, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 09.04.2006
Anspruchsvoll und lehrreich!
Im Unterschied zu den anderen filmischen Darstellungen des Widerstands der »Weißen Rose« steht bei Marc Rothemund das Verhalten von Sophie Scholl bei den Verhören der Gestapo und vor dem mörderischen Volksgerichtshof im Mittelpunkt: Julia Jentsch als Sophie Scholl und Alexander Held als Gestapobeamter zeigen dabei großes Können. Der Film vermittelt die Botschaft, dass Zivilicourage und Anständigkeit großen Mutes bedürfen, den leider nur die wenigsten im »3. Reich« zeigten.
Dass der Film bei der Oscar-Verleihung leider leer ausging, mag im wesentlichen an dem filmischen Stil liegen, der im Ganzen eher auf das Fernsehen zugeschnitten ist.
Die humanistische Aussage des Films, für seine Überzeugen letztlich das kostbarste zu opfern, was man hat, bleibt davon aber unberührt.

ungeprüfte Kritik

Kinsey

Die Wahrheit über Sex
Drama

Kinsey

Die Wahrheit über Sex
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 09.04.2006
Prickelt leider nur teilweise!
»Kinsey« hat leider das Problem vieler Biopics: Es muss sich auf markante Punkte im Leben der Person konzentrieren und zugleich ein Gesamtbild schaffen. Manchmal (zB »Gandhi«) entstehen Meisterwerke der Filmgeschichte, »Kinsey« gehört leider eher zu den schwächeren Filmbiographien: Zum einen sind 114min wirklich zu wenig, um das schillernde Leben des ersten großen Sexualforschers darzustellen, zum anderen ist Liam Neeson ungewohnt blass, was um so deutlicher wird, wenn man ihn mit der herausragenden Laura Linney spielen sieht. In der Rolle seiner Frau ist sie oftmals der eigentliche Star des Films. Gut besetzt in den Nebenrollen (Tim Curry, John Lithgow, Chris O'Donnell) ist der Film aber leider auch an vielen Stellen fast dokumentarisch, was ihn zwar interessant, aber oftmals auch etwas langweilig erscheinen lässt. Letztlich ist »Kinsey« aber auch anzumerken, dass er ein Film für die US-Amerikaner ist. Die ganze Art der filmischen Mittel ist prüde und daher leider wenig prickelnd.

ungeprüfte Kritik

Dark Star

Finsterer Stern
Science-Fiction

Dark Star

Finsterer Stern
Science-Fiction
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 27.02.2006
»Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit das zu diskutieren!«
...sagt die Bombe, bevor sie beabsichtigt, zu explodieren. Bis es soweit ist, sehen wir eine verlotterte Raumschiffcrew, die Planeten sprengt, einen Außerirdischen, der wie ein Hüpfball aussieht und hören eine Computerstimme, die jeder Telefonsexstimmer Konkurrenz machen könnte. Astronauten reden übers Surfen und die Nationalliga im Football.
Fazit: »Dark Star«, der Film mit dem »Halloween«-Regisseur John Carpenter berühmt wurde, ist nicht nur eine Parodie auf Stanley Kubricks »2001«, sondern eine rabenschwarze Groteske auf den Menschen an sich.
Nicht jedermann Sache, aber ein Film, der nachdenklich macht und zum Schmunzeln bringt. Das ist doch was!

ungeprüfte Kritik

The Day After Tomorrow

Science-Fiction, Action

The Day After Tomorrow

Science-Fiction, Action
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 21.01.2006
Desaster mit Botschaft
Wie wichtig das Thema des Films ist, zeigt gerade Ex-US-Vizepräsident Al Gore mit seiner Doku über die globale Erderwärmung. Roland Emmerich drehte 2004 mit »The Day after tommorow« quasi die leicht verdauerliche Version und spart wie immer bei seinem Filmen nicht mit Szenen, die in ihrer Zerstörungswut die Leinwand beben lassen.
Dieses Mal hat er aber auch die Stoyr Wert gelegt und den ihn kennzeichnenden Superpatriotismus (man erinnere sich an manche Szene aus »Independence Day«) weitgehens außen vor gelassen.
Dafür gibt es wirklich Szenen, die einem einen Schauer über den Rücken jagen: Die davonziehenden Vögel, das Geisterschiff, der aufziehende Eissturm, der selbst vor der US-Flagge nicht halt macht.
Positiv überrascht haben mich sowohl Dennis Quaid als auch Jake Gyllenhaal in den Hauptrollen.
Für mich zweifellos der beste Film aus dem Hause Emmerich!

ungeprüfte Kritik

Die Ritter der Kokosnuss

Komödie, Abenteuer

Die Ritter der Kokosnuss

Komödie, Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 09.01.2006
»Oh Du Heilige Handgranate«
Der zweite Film der legendären britischen Komikertruppe nach dem Sketchzusammenschnitt »Wunderbale Welt der Schwerkraft« ist eine herrlich schräge, tiefschwarze Parodie auf die englischen Mythen von Rittertum, Artussage und Gralssuche. Von der Erzählweise noch nicht ganz so stringent wie der folgende Film »Das Leben des Brian«, aber nicht minder reich an absurden Sitautionen und Gags. Die Pythons überzeugen zudem in der Vielzahl der Rollen (mein Favorit ist John Cleese als übermotivierter Lancelot) und Graham Chapman als Artus zeigt sein ganzes Potential als richtiger Schauspieler (wenn er auch nach Bekunden der Pythons dabei stets alkoholisiert war). Für Fans des englischen Humors eine klare Sache, für die Freunde der absurden Komik ebenso. Wer zudem etwas in der englischen Mythologie und Geschichte bewandert ist, wird noch mehr Spaß haben an der Vielzahl der Anspielungen. Ganz klar ein Meistwerk der Komik - einer ganz speziellen natürlich.
Wichtig: Unbedingt die Originalversion der deutschen Synchro vorziehen. Die müht sich zwar redlich, ist aber letztlich kaum in der Lage den Wort-und Sprachwitz angemessen zu transportieren.

ungeprüfte Kritik

Zulu

Abenteuer, Kriegsfilm

Zulu

Abenteuer, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 18.11.2005
Bildgewaltig, historisch teilweise fragwürdig
»Zulu« entstand in der Zeit des klassischen Historien- und Momenumentalkinos der 1960er Jahre, was sich bereits mit der Besetzung von Jack Hawkins als Missionar zeigt, der damals in fast jeder Geschichtsverfilmung mitwirkte (am bekanntesten sind wohl »Ben Hur« und »Lawrence of Arabia«). Hinzu kommen Stanley Baker und der damals noch weitgehend unbekannte Michael Caine als Offiziere, die eine kleine Station der britischen Armee gegen einen Zulu-Stamm verteidigen.
Die Bildgestaltung des Films ist heute noch grandios und zeigt, wie man auch ohne Millionen teure Spezialeffekte eindrucksvolle Szenerien ins Bild setzen kann. Auch an Spannung mangelt es nicht, wenn auch der Großteil des Films aus dem Kampf zwischen Zulus und Engländern besteht. Historisch gesehen ist der Film allerdings heute etwas fragwürdig. Die Zulus werden größtenteils als »Edle Wilde« dargestellt, die sich gegen das »Gute« (ihre Missionierung) auflehnen. Allzu deutlich wird hier die damals noch sehr kolonial geprägte Sicht der Filmemacher. Abgemildert wird das Ganze jedoch dadurch, dass der Film eindeutig mehr auf Schauwerte setzt und dabei durchaus überzeugt. Für Fans des Historienfilms daher sicher zu empfehlen - zeitegemäß allerdings ist der Film sicherlich nicht mehr.

ungeprüfte Kritik

Die Wikinger

Abenteuer

Die Wikinger

Abenteuer
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 18.11.2005
B-Film-Kostümspektakel mit A-Klasse-Darstellern
In erster Linie war der Film wohl als Vehikel für den damals mega-populären Kirk Douglas gedacht, der sich hier durch ein ansonsten eher mäßiges und teils hemmungslose Klischeeabenteuer säuft, flucht und kämpft. Der Film macht aber - wenn man aug Hollywoods alste Kostümfilme steht - dennoch Spaß, was an den Darstellern liegt, die allesamt zur A-Klasse Hollywoods der 50er Jahre zählten: Neben Douglas überzeugt vorallem Ernest Borgnine als sein Vater. Man merkt den beiden bei den Wikingergelagen an, wieviel Spaß das beim Drehen wohl gemacht haben muss. Dazu kommen ein für seine Verhältnisse ausdrucksstarker Tony Curtis, Janet Leigh als hilflose Maid und ein vom Drehbuch leider am Ende etwas vernachlässigter, zwielichtiger James Donald in der Rolle des Renegaten.
Wer's gerne deftig mag, wird seinen Spaß haben, sicherlich ein klassischer 'Männerfilm' aus Hollywoods großer Zeit.

ungeprüfte Kritik

Muxmäuschenstill

Komödie, Deutscher Film

Muxmäuschenstill

Komödie, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 12.09.2005
Eine heikle Gratwanderung, die muxtergültig gelingt
Wer schon einmal auf der Straße in Hundekot getreten oder von einem Raser von der Straße gedrängt worden ist, der kennt das Gefühl: Wie gerne würde man Ordnungshüter spielen und mal so richtig durchgreifen. Mux tut das und immer dabei sein treuer Langzeitarbeitsloser Gerd. Der hält fest, wie Rasern von Mux - die Pistole zur Einschüchterung immer griffbereit - das Lenkrad abgeschraubt wird oder von Ladendieben drakonische Strafgelder einkassiert werden. Ist man zu Anfang noch durchaus voller Sympathien für Mux, kippt dies immer mehr als der Feldzug für das Allgemeinwohl langsam aber sicher zur reinen Selbstjustiz ausartet.
Durch den Dokustil der Kameraführung wirkt der Film mehr als authentisch und man mag sich im Endeffekt nicht wirklich vorstellen, wie ein echter Mux auf die Menschen wirken würde. Und am Ende hat der Film noch einen ganz besonderen Knalleffekt auf Lager!

Kleine Warnung: Der Film ist nichts für deprimierte Stimmungslagen!

ungeprüfte Kritik

Intimacy

Drama, Lovestory

Intimacy

Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 12.09.2005
Ohne Richtung, ohne Ziel - macht nachdenklich
Als ich den heftig diksutierten Film seinerzeit im Kino sah, war ich zunächst überrascht von der expliziten Darstellung des Sex zwischen den beiden Protagonisten. Diese Darstellungen gehen sich über das hinaus, was man im Kino sonst zu sehen bekommt.
Doch reiner Aufmacher sind sie bei Regisseur Patrice Chéreau nicht. Vielmehr wirft er die Frage auf, was Sex ohne Gefühle, was Gefühle ohne körperliche Nähe dem Menschen abverlangen, wie weit sich leben läßt mit oder ohne..
Daß geschieht in dem Film leider nicht immer stringent, Zeitsprünge, Brüche in der Handlung verlangen dem Zuschauer viel und sicherlich ist der Film in seiner Grundhaltung deprimierend, aber er regt sicher zum Nachdenken an. Insbesondere in unserer sexualisierten Medienwelt, in dem allzuoft Sex als reiner Kommerz und Sensationsfaktor verkommt.

ungeprüfte Kritik

Rosenstraße

Drama, Deutscher Film

Rosenstraße

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "Simson76" am 12.09.2005
Etwas zu lang, aber packend gespielt
»Rosenstraße« zeigt die bemerkenswerte, verbürgte Geschichte von Frauen, die inmitten des Nazi-Terroregimes für ihre sogenannten »nicht-arischen« Männer kämpften und diese aus der Gestapohaft freibekamen. Zwar mischt Margarethe von Trotta einige Spannungselemente bei, die fast unnötig sind bei den an sich dramatischen Ereignissen und breitet die Rahmenhandlung mit Maria Schrader etwas zu sehr aus, aber die geschilderten Ereignisse an sich bewegen. Zudem bietet insbesondere Katja Riemann - zurecht in Venedig bei der Biennale ausgezeichnet - eine grandiose Vorstellung, ergänzt durch den wie immer ausdrucksstarken Jürgen Vogel.
Trotz einer guten halben Stunde Überlänge einer der packendsten deutschen Filme der letzten Jahre.

ungeprüfte Kritik