Science-Fiction, Fantasy
Eines vorweg: Wer Matrix für den Höhepunkt von filmischen Anspruch hält, für den ist dieser Film absolut nichts. Für alle anderen, hier meine Meinung dazu:
Im 21. Jahrhundert einen Stummfilm zu drehen, ist ein großes Wagnis. Die Handlung schafft es aber, die Notwendigkeit für das Fehlen von Sprache selbst zu erzeugen (man sagt einfach, die Sprache wurde geklaut). Schwarz-Weiß ist ja auch in diesen Tagen kein Problem, macht Jim Jarmusch ja auch mal gerne. So läßt sich nicht verleugnen, dass dieser Film eine Hommage an den Stummfilm des 20. Jahrhunderts ist (kenn ich mich jetzt nicht so aus, aber Metropolis habe ich zumindest erkannt). Schön war, dass die Untertitel nicht einfach eingeblendet oder in Texttafeln gezeigt wurden, sondern in die Handlung mit eingebaut wurden. Doch da hatte ich schon manchmal das erste Bauchgrimmen: Pseudointellektueller Anspruch mit dem Knüppel, indem man das Stilmittel bis zum Erbrechen übertrapaziert. Über ein paar andere Dinge hätte ich hinwegsehen können (der Monitor vor dem Mund vom Doktor könnte ja irgendein Filmzitat sein), aber dann der Höhepunkt des "Anspruchs": Die "Bösen" benutzen eine Aparatur in Form eines Hakenkreuzes und die "Guten" in Form eines Davidstern. Spätestens hier dachte ich mir: Weniger ist manchmal mehr. Schade um das verschenkte Potential, ich habe mich leider mehr über den Film oder besser über seine Brachialintellektualität geärgert, als dass ich mich an der teilweise gut gelungenen filmischen Umsetzung (schönes Set-Design, schönes Beleuchtungsspiel) hätte erfreuen können.
ungeprüfte Kritik