Man hat dem Film seinerzeit einiges vorgeworfen: Rassismus (wegen der affenähnlich grunzenden Bösewichter), Chauvinismus (ok, die Dame rennt nur mit dem allernötigsten bekleidet durch die Eiszeit) und was weiß ich noch. Aber hey: das hier ist klassische Fantasy für große Jungs... An jeder Ecke kann man tolle Details entdecken, fühlt sich an Conan, "Heavy Metal" und Julie Strain erinnert. Der Bösewicht ist schön verrückt und ein Abbild des typischen blonden Herrenmenschen (also kein Wunder, wenn seine Untertanen wie "Untermenschen" gezeichnet sind). Und dass man mit großer Oberweite besser kämpfen kann, wissen wir doch spätestens seit Red Sonja. Umso toller, dass es diese Rarität endlich auf DVD zu bestaunen gibt. Wem der Film gefällt, dem kann man Bakshis "Die Welt in 10 Millionen Jahren" nur empfehlen.

Romeros Filme sind keine modernen Zombieschocker und auch nicht mehr so konsequent und düster wie seine klassische Trilogie. Man sollte Land, Diary und Survival of the Dead dann auch nicht als Fortsetzung der alten Filme sehen, sondern vielmehr als eigenständige Trilogie, sonst ist man schnell enttäuscht. Romero bleibt politisch, aber v.a. dieser dritte Teil versucht vermehrt, Humor einzubauen, was natürlich auf Kosten der Atmosphäre geht. Trotzdem ist der Film eine neue Variante des alten Zombiethemas und mixt viele Elemente aus dem klassischen Western hinein. Zusammen mit den sympathischen Darstellern lohnt sich der Film dann doch wenn man ihn als altmodisches aber solides B-Movie versteht.

Achtung: diese Version ist um ca. 20 sec. geschnitten! Ansonsten eine schöne Horror-Gurke aus Gordons "spanischen Phase". Insgesamt einen Blick wert, um der alten Zeiten willen...

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen: ein außergewöhnlich schöner Film - was im japanischen Kino so alles als Mainstream durchgeht ist unglaublich. Nicht jeder, der Suicide Circle verehrt, wird das Gleiche bei Love Exposure empfinden. Aber dem Thema des Generationenkonflikt bleibt Sono treu.
Und wer die Sasori-Filme kennt, wird sich spätestens nach 20 Minuten in diesen visuellen Geniestreich verlieben...

White Lightnin' kommt wie ein ultrabrutales Biopic daher, in dem Zuschauer die Lebenswelt des White Trash-Antihelden durch seine Perspektive vermittelt werden soll. Die gelingt durch die tolle Kameraarbeit und das subjektive Kamerakonzept. Eine Schwäche des Films ist die durchgängige Erzählerstimme des Protagonisten: anstatt den Zuschauer näher an die Welt des Helden heranzuführen, erzeugt sie im Gegenteil Distanz zum Gesehenen. Die Brutalität und Hoffnungslosigkeit der Bilder wird dadurch viel zu stark abgeschwächt. Leider keine neuer "Clockwork..."

Sicherlich ein schwieriger Film. Wer sich aber auf die wahnsinnige Idee eines jahrzehntelangen Theaterprojekts, das die Wirklichkeit des Regisseurs spiegelt und in dem er letzlich sich selbst durch ein Alter-Ego ersetzt, einlässt, der bekommt eine melancholische bis tieftrauriger Geschichte einer gescheiterten künstlerischen Existenz. Und mal ehrlich: wer möchte nicht eine Freundin haben, die in einem durchgängig brennenden Haus wohnt...

OK, man kann an diesem Film, der einzig und alleine Lance Henriksen zu bieten hat, ganz viel kritisieren - und das zurecht. Neben der fragwürdigen militaristischen Botschaft, den schlechten Tricks, dem öden Setting und der völlig unausgegorenen Handlung sind die restlichen Schauspieler auch nicht gerade das Salz in der Suppe. Wer dies aber in Kauf nimmt und solche Filmgurken mag (so wie Full Moon-Projekte), für den ist es vielleicht doch was. Jedenfalls sind Nazi-Superdämonen seit Inglourious Basterds auch im Horrorfilm anscheinend wieder sehr beliebt (siehe Blood Creek von Joel Schuhmacher). Und wann hört man schonmal die deutsche Nationalhymne in einem amerikanischen Film, der zudem im Irak spielt...

So, Retro-Welle, Grindhouse hin oder her, während sich Rodriguez und Tarantino mit MACHETE noch Zeit lassen, verkürzt dieser Streifen das Warten. Allerdings hat mich der parodistische Charakter des Films eher gestört. Gewollte Logiklöcher, Anschlußfehler, ins Bild reichende Mikrophone - alles dass ist schön und gut. Doch die unfreiwillige Komik der alten Blaxploitationers wird hier ersetzt durch ein wenig zu gewollten Humor. Dann doch lieber die Originale...

Und schon wieder ein Horrorfilm mit und für Teenies. Und da dachte man, nach Carrie und Prom Night sei alles zum Thema Schulabschlußball gesagt... Aber wer schwule Lehrer, Zombies in Hasenkostümen und blutige Pisse in der Bowle lustig findet - hier sind sie richtig ;-)
Fans des ersten Teils werden enttäuscht sein, mit Eli Roths passablen Erstling hat diese Streifen nur den Titel gemein. Das Setting ist komplett vom abgeschiedenen Waldgebiet in eine schöne Vorstadtidylle verlegt worden. Wer dem Regisseur Ti West allerdings noch eine Chance geben möchtem sollte sich seinen unvergleichlich besseren House of the Devil anschauen...

Mutants hebt sich aus dem Einheitsbrei heutiger Zombie- und Slasherstreifen durch eine recht erwachsene Ausrichtung hervor. Ein Film, den man auch mit über 20 Jahren gerne gucken mag ;-)
Und auch wenn es hier in den Kritken anders heißt, ist der Film in dieser Fassung UNCUT.

Vinterbergs Vision des Kinos: melancholisch, symbolisch - und sicherlich nicht leicht verdaulich. Das Ende ist offen, die Schauspieler hervorragend, die Kamera und die Musik auch. Trotzdem bleibt nach dem Schauen ein leeres Gefühl zurück - aber das paßt natürlich auch zu Vinterbergs gefühlsentleerter Zukunftsvision. Ein Film mehr zum Nachgrübeln denn zum Wohlfühlen - aber das auf ganz hohem Niveau.

Einer der besten Western des Gespanns Anthony Mann und James Stewart. Erst recht spät entläd sich der eigentliche Konflikt Gut gegen Böse. Vorher bleibt Stewart der gebrochene Westener, der Oportunist, der auch mal aus Profitgier ein paar Cowboys erschießt. Doch als er auf einen noch größeren gewissenslosen Bösewicht stößt, entdeckt er seine heldenhafte Seite wieder - was ihm fast das Leben kostet und die Frau die er liebt (oder zu lieben glaubte). Ganz großes Kino - und schön, auch mal wieder Walter Brennan zu sehen, unvergessen als Stumpy, dem alten Hilfsscheriff von John Wayne in Rio Bravo.