Kritiken von "c2jk8way"

Die Köchin und der Präsident

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "c2jk8way" am 29.09.2013
Für Freunde der französischen Küche sicher ein sinnliches Vergnügen, ist der Film dramaturgisch dann doch fast so dünn, wie die Schicht eines "Millefeuille".
Catherine Frot ist natürlich sehenswert wie immer, aber es fehlt dem Film schlicht an jeglichem dramatischen Konflikt. Christian Vincent begnügt sich fast ausschließlich damit, eine perfektionistische Köchin bei der Arbeit zu zeigen und die daraus resultierenden Leckereien photogen in die Kamera zu halten. Das macht Appetit auf gutes Essen, aber nicht zwangsläufig einen guten Film.

ungeprüfte Kritik

Hitchcock

Fiktion. Liebe. Hingabe.
Drama

Hitchcock

Fiktion. Liebe. Hingabe.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "c2jk8way" am 29.09.2013
Es heißt ja immer, dass ein guter Film zumindest aufregender sein sollte, als das dazugehörige "Making of". Da es sich hier um eine Art "Making of 'Psycho'" handelt, muss Hitch nicht wirklich Angst haben, dass Sacha Gervasis Film spannender ist als seiner.
Was nicht heißen soll, dass er Film schlecht ist. Er ist gekonnt gemacht und gut gespielt, bleibt aber meist an der Oberfläche, ohne wirklich den Versuch zu unternehmen, in Hitchcocks faszinierende Psyche einzutauchen. Hopkins, zweifellos ein genialer Schauspieler, würde ich auch eher als Fehlbesetzung einstufen, da er, trotz gutem Make up, Hitchcock nicht besonders ähnlich sieht und auch nicht sehr wie er klingt. Timothy Spall wäre hier vielleicht die geeignetere Wahl gewesen.

ungeprüfte Kritik

Silver Linings

Wenn du mir, dann ich dir.
Drama

Silver Linings

Wenn du mir, dann ich dir.
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "c2jk8way" am 26.09.2013
Starkes Drama, das Themen, wie Geisteskrankheit, Partnerverlust und soziale Isolation unterhaltsam und ohne Betroffenheitspathos präsentiert. Teilweise hat der Film genug Humor, um glatt als romantische Komödie durchzugehen. Ein Eindruck, der vom triumphalen Happy End weiter verfestigt wird. Ein tolles Darstellerensemble rundet den positiven Gesamteindruck ab.

ungeprüfte Kritik

Gefährten

Freundschaft überwindet alle Grenzen.
Drama, Kriegsfilm

Gefährten

Freundschaft überwindet alle Grenzen.
Drama, Kriegsfilm
Bewertung und Kritik von Filmfan "c2jk8way" am 12.09.2013
Ich kann nur sagen: "Wow, der Film hat meine Erwartungen übertroffen!" Was man hier im Kino zu sehen bekommt ist derart weit entfernt von allen aktuellen Kinotrends, dass man meint, "War Horse" käme direkt aus einer anderen Ära in die heutigen Kinos gallopiert. Gefühlskino pur, das mit so viel handwerklichem Können und so viel unerschütterlicher Überzeugung zelebriert wird, dass es einem schier die Sprache verschlägt. Es bedarf wohl eines Dinosauriers, wie Spielberg, der die alten Meister (Ford, Lean, Fleming) noch in seiner Kindheit im Kino aufgesogen hat, um solch "unverdorbenen", unironischen und unumwunden emotionalen Klassizismus heutzutage noch auf die Leinwand zu zaubern. Ganz große Klasse!

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Django Unchained

Sie nahmen ihm seine Freiheit. Er nimmt ihnen alles.
Western

Django Unchained

Sie nahmen ihm seine Freiheit. Er nimmt ihnen alles.
Western
Bewertung und Kritik von Filmfan "c2jk8way" am 12.09.2013
Was soll ich sagen. Handwerklich ist der Film mal wieder absolut erstklassig und auch die Schauspieler setzen Tarantinos theatralisch, opernhaften Nummernrevuestil perfekt um. Auch ist Quentins Sinn für absurde Komik noch immer intakt und beschert dem Film einige denkwürdige Momente (Stichwort: extra bag).
Die andauernde Zitiererei ist für mich aber eindeutig ein Minuspunkt. Wenn unentwegt Musikstücke eingespielt werden, die aus anderen Filmen bekannt sind, dann habe ich große Schwierigkeiten damit, von den Charakteren und Situationen des Films mitgerissen zu werden, da ich ständig an andere Filme erinnert werde. Der gestelzte Sprachstil von Christoph Walz, der sich auch immer mehr auf seine Kollegen zu übertragen scheint, verkommt ebenfalls immer mehr zur Masche.
Hinzu kommt außerdem, dass ich mich mehr und mehr frage, ob man eine kleinbürgerliche und spaßfeindliche Spießerseele sein muss, um bei Tarantinos reichlich perfidem Cocktail aus juveniler Rachefantasie (schon zum 4.Mal hintereinander) und exzessivem Gewaltfetischismus nicht in Verzückung zu geraten. Wenn der "Held" unter frenetischen Anfeuerungsrufen aus dem Zuschauerraum und begleitet von zynischen Sprüchen den bösen Schurken die Kniescheiben und die Genitalien zerschießt, das Blut dabei meterhoch in die Luft spritzt und selbst ein harmloser Nebencharakter, der lediglich die Schwester des ausbeuterischen Plantagenbesitzers war, zur Belustigung des Publikums brutal ins Jenseits befördert wird, dann sollte die Frage, wann der "Spaß" aufhört und die menschenverachtende Gewaltverherrlichung anfängt zumindest mal in den Raum gestellt werden. Die FSK war offensichtlich anderer Meinung und gab den Film für Jugendliche frei. Angesichts dieser Entscheidung finde ich jedenfalls, dass man die 18er-Freigabe genauso gut abschaffen könnte.

ungeprüfte Kritik

Lincoln

Drama

Lincoln

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "c2jk8way" am 12.09.2013
Auf Daniel Day-Lewis Darbietung wurden schon viele Lobeshymnen angestimmt. Sie haben alle recht! Was Lewis mit dieser Rolle anstellt grenzt schlicht an Metarmophose und wird fraglos in die Geschichte eingehen. Nicht nur, weil er von nun an der erste Schauspieler ist, der dreimal den Oscar für die beste Hauptrolle geholt hat, sondern auch weil einen die von ihm geschaffene Figur auf geradezu unheimliche Weise in seinen Bann zieht. So starrt man fasziniert auf die Leinwand, aufgewühlt von der Gewissheit, etwas Denkwürdigem beizuwohnen. Kaum weniger beeindruckend ist das übrige Ensemble. Tommy Lee-Jones, Sally Field, David Strathairn, James Spader, Hal Holbrook oder auch Bruce McGill liefern allesamt Glanzleistungen ab. Das Endergebnis ist Schauspielkino in Vollendung.
Die Hauptinspirationsquelle ist dabei natürlich das sensationelle Drehbuch von Tony Kushner, das nur als große Literatur bezeichnet werden kann. Aber auch Spielberg und sein Kameramann Janusz Kaminski übertreffen sich geradezu selbst. Ihre Bildkompsitionen im chiaroscuro-Stil übertreffen sogar ihre Arbeit an "War Horse" und sind in ihrer Schönheit schlicht atemberaubend. Das Tüpfelchen auf dem i liefert dabei, wie immer, John Williams mit einem weiteren subtilen, bewegenden, das Geschehen auf kongeniale Weise kommentierenden Score wie ihn wohl nur er hinbekommt."Lincoln" gehört zu den wenigen Glücksmomenten, in denen eine ganze Armee großartiger Künstler zusammenkommt und jeder von ihnen auf der Höhe seiner Kunst operiert.
Ein paar "Warnungen" müssen aber doch angebracht werden. Zunächst einmal wird vor allem Day-Lewis' phonetische Virtuosität in der deutschen Version fast bis zur Unkenntlichkeit vergröbert, so dass in diesem Fall die Originalversion im Grunde alternativlos ist. Weiterhin muss erwähnt werden, dass der Mainstream-Appeal des Films so niedrig ist, wie bei keinem anderen Spielberg-Film zuvor. Nicht nur dass der Film ein nicht zu unterschätzendes Vorwissen über den Sezessionskrieg und die in ihm handelnden Personen voraussetzt. Er beschäftigt sich außerdem fast ausschließlich mit legislativen, politischen Winkelzügen und Machiavellismen, für die man sich interessieren muss, um in den Film einzutauchen. Dies ist nicht nur für Spielberg und Hollywood neues Terrain. Der letzte größere Film, der sich derart konsequnet in die Niederungen der Politik begeben hat, war wohl Andrej Wajdas "Danton" aus dem Jahre 1983. Ich freue mich schon jetzt darauf, den Film ein weiteres Mal zu sehen

ungeprüfte Kritik