Science-Fiction
Bewertung und Kritik von
Filmfan "hoppsa" am 25.02.2016Endlich mal wieder eine gelungene Verfilmung eines erfolgreichen Jugendromans - für alle, die das Buch gelesen haben, dürfte der Film den Geschmack treffen. Der dystopische Roman um eine neu aufgebaute Gemeinschaft nach dem Zusammenbruch der Zivilisation, wie wir sie heute kennen, führt auch filmisch seine Zuschauer langsam an sein Thema heran, bevor es um die großen Fragen geht: Was ist das Leben noch wert, wenn es nicht selbstbestimmt ist? Was ist der freie Wille? Was bleibt von uns übrig , wenn wir uns die Gefühle und der Erinnerungen berauben?
Absolut top besetzt ist die Hauptrolle mit dem Newcomer Brandon Thwaites, der den ganzen Film trägt. Jeff Brigdes als älterer Hüter, der den jungen Jonas in die Ausbildung nimmt, um ihm die Erinnerungen der gesamten Menschheit zu übertragen, überzeugt ebenfalls als verbitterter, einsamer Mensch, der die Last aller tragen muss. Immer wieder prallen die gespeicherten Bilder nicht nur auf Jonas ein, sondern auch auf den Zuschauer - grausige wie schöne. Auch fein herausgespielt: die Bösewichtinnen -Katie Holmes und Meryl Streep-, denen man die innere Zerissenheit am Ende anzusehen meint.
Der Film besteht aus 2 Teilen, wobei ich die erste, in der die Charaktere und Regeln der Gemeinschaft gezeigt werden und Jonas Wandlung erzählt wird, als stärker empfunden habe als die 2te, rasantere Hälfte der Flucht, der es nach furiosem Auftakt dann etwas am finalen Schwung mangelt. Nichtsdestotrotz: sehr sehenswert! Klare Empfehlung.
ungeprüfte Kritik