Clint Eastwood präsentiert dem Zuschauer eine Heldengeschichte, die auf tatsächlichen Begebenheiten beruht. Das Besondere daran ist die Besetzung mit den Originalpersonen als Hauptdarsteller. Das ist wirklich ganz große Klasse, ein filmisches Denkmal einer heroischen Tat. Für Deutsche Verhältnisse wirkt das eventuell etwas ungewöhnlich, da Heldentum ja hier eher negativ assoziiert wird. Der Film ist solides Handwerk, kein Actionspektakel. Von Beginn an eher ruhig und zahm gefilmt, am Ende explodiert jedoch die Gewalt. Der missglückte Anschlag wird in aller Härte emotionslos dargestellt. Es ist die Verbeugung eines Filmemachers vor drei Jungen Männern, die großen Mut bewiesen und unzähligen Menschen das Leben retteten.

Wow, was ein starker Film. Selten ist es einem Regisseur so gelungen sich in die unterste amerikanische Schicht zu begeben und diese in Bildern auf die Leinwand zu bringen. Eine gnadenlose Kritik an der amerikanischen Gesellschaft. Nick Cage darf zeigen, dass er mehr kann als 0815 Actionfilme und Ty Sheridan überzeugt als ein Jugendlicher, der einfach nur am falschen Ort geboren wurde. Der Film ist sehr beklemmend und dringt tief in das Gewissen des Betrachters ein. Aus dem Jahre 2013, jedoch aktueller denn je. Wer wissen will, warum Trump die Wahl gewonnen hat und sich die Menschen reihenweise von Washington abwenden, der schaue sich diesen Film an. Sicher, es ist ein kleiner Ausschnitt aus einem großen Land, jedoch kann diese gottverlassene Gegend auch in Ohio, Michigan, oder einem anderen Staat als Texas sein. Der Film wurde völlig zur recht für den Goldenen Löwen in Venedig nominiert. Die schlechte Durchschnitts-Bewertung liegt wohl an der Irreführung des Untertitels. Es ist halt in keinster Weise ein Film aus dem Rache-Action-Genre, vielmehr eine tiefgründiges Sozialdrama.

Starkes Regie Debüt von William Oldroyd. Ihm gelingt es hervorragend die Rollen der Hauptfiguren zu zeichnen. Der Zuschauer wird wirklich hin und her gerissen zwischen Sympathie und Abscheu. So scheint die Wahl, wer hier der Gute und der Böse ist am Ende nur sehr schwierig möglich. Unbeschadet kommt hier keiner der Hauptpersonen aus der Geschichte raus.

Der Film ist eine gnadenlose Kritik am links-liberalen Juste-Milieu und des Kulturbetriebs. Allein deshalb lohnt sich das Zusehen. Claes Bang spielt die Hauptfigur grandios, genial ist dabei die deutsche Stimme. Allerdings verfällt der Film mehrmals in eine starke Überzeichnung, was das Zuschauen teilweise ziemlich anstrengend macht. Insgesamt sicherlich keine leichte Kost. Wer hier Popcorn Kino erwartet, wird bitter enttäuscht sein. Wer sich auf den Regisseur einlässt und bei der ein oder anderen Passage trotzdem dranbleibt, wird angetan sein.

Der Drehort (ein verschlafendes Nest in den tiefen Ardennen) ist gut gewählt. Die Idee dahinter ebenfalls. Das Drehbuch kann durchaus überzeugen (Der Zuschauer bleibt lange im Unklaren). Die handelnden Personen entsprechen jedoch einem Griff in die Klischee-Kiste. Die psychisch angeschlagene Ermittlerin, die mit Problemen überlastet Familie, der kleinkrimenelle Verdächtige, der Hauptverdächtige, die Mönche im Kloster. Irgendwie alles schon mal da gewesen. Deshalb 3,5 Sterne.

Ein Überraschung für mich. Ja, auch Europäer können überzeugend den "Wilden Westen" in Bilder fassen. Man merkt nicht, dass der Film in Deutschland, Österreich, Ungarn und Spanien gedreht wurde. Das Duo Guy Pearce und Dakota Fanning (Wow)spielt verdammt gut. Was fehlt zu 5 Sternen? Das Drehbuch ist ziemlich gut, jedoch ist der Verlauf der Geschichte zum Ende hin doch sehr vorhersehbar. Was bleibt übrig? Ein nachdenklicher Zuschauer, der sich Gedanken macht, wie religiöser Fanatismus Menschen zu Orgien der Gewalt treiben kann.

"Was für ein Sommer" - Jeder kennt wohl so etwas aus seiner Jugendzeit. Luca Guadagnino gelingt es fantastisch diesen "Summer of my life" in Bilder zu fassen. Dabei das italienische Lebensgefühl in die Kinos zu bringen, wie es kein anderen vermag (siehe auch "a bigger splash"). Zu guter letzt ist es auch ein Appel an alle Eltern, ein Handlungsfaden, wie man mit den Gefühlen seiner Kinder umgehen sollte (Michael Stuhlbarg sehr stark). Was fehlt zu 5 Sternen? Für meine Begriffe fehlt es ein wenig an einem Spannungsbogen, der Film "plätschert" zeitweise ein wenig zu sehr dahin.

Was diesen Film gegenüber anderen Marvel Produktionen abhebt, sind die VFX. Da wurde wirklich verdammt gute Arbeit geleistet. Sonst verläuft alles nach dem Marvel Schema. Gelungenes Drehbuch mit einer extra Prise Humor, gute Schauspieler, starker Sound und excellente Bildgestaltung.

Sehr Düster - skizziert wunderbar das Böse im Menschen - nach "The Lobster" ein weiteres Klasse-Werk des Duos Lanthimos und Filippou. Allerdings kein Mainstream.