Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Flyolaf" am 01.07.2011Den Film „Goyas Geister“ habe ich mir angehen, weil da Natalie Portman mitspielt und ich sie sehr gerne sehe.
Von der Ausstattung her (Kulisse, Kostüm, Maske etc.)ist der Film großartig. Die schauspielerischen Qualitäten der Hauptdarsteller sind sehr gut und teils auch sehr überzeugend. Nathalie Portman und Javier Bardem spielen mitreißend, Nathalie Portman unheimlich zart und zerbrechlich, Bardem kraftvoll und gewaltig, beides sicherlich großartige Leistungen.
Umso enttäuschender ist jedoch Stellan Skarsgard als Goya. Ausgerechnet für die Titelrolle verpflichtete Forman mit Skarsgard einen Schauspieler, der mit seiner Leistung für diesen Film deutlich unter den Anforderungen für eine eben solche Titelrolle bleibt. Skarsgard bleibt erschreckend blass und unscheinbar in diesem Film und wenn Goya in diesem Film auch gar nicht als Hauptrolle angelegt ist (wer eine Biographie über den spanischen Maler erwartet, dürfte mehr als enttäuscht sein), so nimmt man diese Figur als Zuschauer bald nur noch unter "ferner liefen" wahr.
Allzu unscheinbar ist diese Rolle, allzu passiv steht sie nur neben dem Geschehen, man hätte sie eigentlich auch ganz rauskürzen können, es wäre niemandem aufgefallen. "Goyas Geister" ist trotz der turbulenten Zeit, in der der Film spielt, einer jener Streifen, der einen irgendwie kalt lässt. Irgendwie gelingt es dem Zuschauer nicht wirklich, so was wie Empathie für die Personen und die Handlung zu entwickeln, irgendwie hat man die ganze Zeit über das Gefühl, eher nur dabei zu stehen, als mitten drin zu sein.
Würde man den Titel "Goyas Geister" wörtlich nehmen, dann wäre dies vielleicht sogar wünschenswert, dass man die Handlung quasi nur wie eine Geisterhandlung wahrnimmt, aber selbst eine Geistererscheinung löst irgendwie Emotionen aus, dieser Film hingegen nicht. So bleiben letzten Endes nur die tollen Kostümbilder, die Forman auf die Leinwand gezaubert hat und der schön fotografierte Abspann mit Originalgemälden und Zeichnungen Goyas und die imaginäre Notiz im Hinterkopf, ich für mein Teil werde in Zukunft mal öfters auf den Namen Javier Bardem achten. Abendfüllend war der Film aber leider nicht.
ungeprüfte Kritik