Kritiken von "6697mn"

Die Kunst, sich die Schuhe zu binden

Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.03.2013
Gelungener Film, der nah an der Realität bleibt und gut unterhält. Beziehungen zwischen Behinderten werden in differenzierter Problematik geschildert, Rückschläge, Mißverständnisse, Scheitern der Behinderten und ihrer Betreuer nicht ausgelassen. Der Film hat zwar ein positives Ende, die Gratwanderung Behinderter, ihrer Eltern und ihrer Betreuer in der Gesellschaft wird jedoch mehr als deutlich. Erfrischend ist, daß der Film nicht, wie unzählige "Behinderten"-Filme der letzten Jahre, den simplistischen Mythos "Behinderte sind die besseren Menschen und eigentlich ist die Gesellschaft behindert" bedient, sondern auch die Grenzen aufzeigt, die diese Menschen leider zweifellos haben, aber auch, was sie dem Hauptdarsteller - und der Gesellschaft - geben können. Regt zum Nachdenken an und wirkt lange nach.

ungeprüfte Kritik

Dicke Mädchen

Drama, Deutscher Film

Dicke Mädchen

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.02.2013
Ganz witziger Film über zwei durchschnittliche, dickliche Männer am Scheideweg, die sich über den Tod einer demenzkranken Mutter näherkommen und über ihre sexuelle Orientierung klar werden - oder auch nicht. Gezeigt werden schonungslose Bilder vom Alltag nicht schöner Menschen, die trotzdem auf ihre Weise sympathisch sind und schlüssig agieren. Es nervt die extrem verwackelte Handkamera und kaum zu erkennende Gegenlichtaufnahmen, die dem Film eine gewisse Authenitzität und Dokumentarcharakter verleihen sollen, aber oft kontraproduktiv sind, weil man kaum etwas sieht. Hier wäre ein wenig mehr filmerische Professionalität besser gewesen - es muß ja nicht gleich Hochglanz und Studioaufnahme sein, wie schon die Dogma-Bewegung gezeigt hat.

ungeprüfte Kritik

Die Vermissten

Deutscher Film, Drama

Die Vermissten

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 08.01.2013
Ein Film, der interessant beginnt und anfänglich Spannung erzeugt, dann aber langsam versandet. Während die Handlungen des suchenden Vaters anfangs noch nachvollziehbar sind, werden diese mit der Zeit immer unerklärlicher, es tauchen zu viele unwahrscheinliche "Zufälle" auf (die Tochter im Auto), die Motivation der Kinder bleibt völlig im Dunkeln. Man könnte dies natürlich als Metapher nehmen, dass man Kinder ziehen lassen soll, besonders, wenn man selbst nicht mehr zu bieten hat als seine eigene, unbefriedigende, verbaute Existenz und Resignation, aber um dies zu verstehen, sollte man keine anderthalb Stunden brauchen. Falls die Reaktion und der mögliche Umbruch, den die Kinder im erwachsenen Vater hervorrufen, das Thema ist, bleibt dies viel zu vage. So bleibt man als Zuschauer etwas ratlos zurück und fragt sich, wozu man diesen Film angeschaut hat. Enttäuschend.

ungeprüfte Kritik

These Foolish Things

Verrückt vor Liebe
Lovestory, Drama

These Foolish Things

Verrückt vor Liebe
Lovestory, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 20.12.2012
Inhaltslose Kostümklamotte mit völlig voraussehbarem Plot, das vielleicht für zehn Minuten gut gewesen wäre. Der Rest ist Ausschmückung mit Oldtimer-Autos, Kostümen, Make-up, quälend langen Einstellungen, die Gesichter und sich darin angebliche widerspiegelnde Gefühlskonflikte zeigen. Stellenweise etwas Dialogwitz (der Butler!). Gähn!

ungeprüfte Kritik

Blendende Weihnachten

... mein Nachbar ist nicht der Hellste
Komödie

Blendende Weihnachten

... mein Nachbar ist nicht der Hellste
Komödie
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 17.12.2012
Ärgerlicher, völlig überzogener Weihnachtsklamauk ohne Dialogwitz, der stellenweise eher peinlich als lustig ist. Am Ende winkt typisch amerikanisch Friede, Freude, Eierkuchen. Reine Zeitverschwendung.

ungeprüfte Kritik

Der Glaube an den Weihnachtsmann

Glaube, Vergebung und die Erfüllung aller Wünsche
Drama

Der Glaube an den Weihnachtsmann

Glaube, Vergebung und die Erfüllung aller Wünsche
Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 17.12.2012
Nicht ein wirklicher Weihnachtsfilm - zwar ein paar aufgesetzte Weihnachtsattribute, aber die Handlung könnte ganzjährig spielen. Aufs Korn genommen werden Profitgier, religiöser Eifer, Generationskonflikte und Teenagergefühlskrisen, aber die Handlung kommt nicht wirklich in Fahrt. Es gibt zuviele langweilige Dialoge, die Entwicklung der Charaktere bleibt oberflächlich, zuviele überflüssige, schlecht entwickelte Nebendarsteller (die Schulzicken, der Priester) lenken vom Thema ab. Heraus kommt ein unbefriedigender Problemfilm, der grob zusammengeschustert wirkt.

ungeprüfte Kritik

Happy Happy

Komödie, Lovestory

Happy Happy

Komödie, Lovestory
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 22.11.2012
Was auf dem Cover fälschlich als lockere Komödie deklariert wird, ist eigentlich eine bitterernste Auseinandersetzung um zwei Beziehungen in der Krise mit traurigen, verzweifelten und einsamen Charakteren, die sich irgendwie mit Lebenslügen, unpassenden Partnern und Ängsten durchs Leben quälen. Sicher gibt es ab und an einen Hoffnungsschimmer und das Ende ist auch nicht ganz negativ (ohne zuviel verraten zu wollen), aber im und über den Film gibt es wenig zu lachen, man schwankt eher zwischen Mitleid (besonders mit den Kindern), Unverständnis und Abgestoßensein von dem, was sich Menschen hier antun. Die Charaktere können ihre inneren Widersprüche nicht lösen und das Ende bleibt unbefriedigend - wie das Leben halt. Kein schlechter Film aber beileibe nicht, was das Cover verspricht und wer hier eine Hollywood-ähnliche, romantische Komödie erwartet, liegt gänzlich falsch.

ungeprüfte Kritik

Lore

Drama

Lore

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 07.11.2012
Die geringe Gesamtbewertung ist mir völlig unverständlich. "Lore" ist ein spannender, vielschichtiger Film, der da ansetzt, wo die meisten Filme über die Nazizeit aufhören: Gezeigt wird der Zusammenbruch und die Folgen für Nazifunktionäre bez. deren Kinder, die sich allein auf eine Odyssee quer durchs neubesetzte Deutschland begeben müssen, um ihre Großmutter zu finden. Für die 15jährige Lore, die die Mutterrolle übernehmen muß, bricht ihre Jungmädelwelt zusammen - in der Folge lernt sie, dass nichts so ist, wie es scheint, dass Erwachsene lügen und weiterlügen, dass Menschen nicht eindimensional sind und vielerlei Motive haben können, dass vorgefasste Urteile nur behindern und dass sie sich sowohl im Bezug auf Menschen als auch Geschehnisse letztendlich nur auf ihr eigenes Urteil verlassen kann. Eben dies muß jeder Jugendliche zu jeder Zeit lernen - der Abschied von der Kindheit. Lores äußere Umstände beschleunigen und komplizieren diesen Prozeß, veranschaulichen ihn aber auch auf eindrucksvolle Weise. So vermittelt der Film nicht nur Wissen über die Zeit unmittelbar nach dem Krieg, sondern ist vom Thema her völlig aktuell. Lores gleichzeitiges sexuelles Erwachen gibt dem Film noch eine weitere, tiefer gehende Dimension. Eva-Maria Hagen als Protagonistin ist Glücksgriff - selten spiegelt die Mimik einer Schauspielerin die inneren Kämpfe der Rolle so gut wider. Meine beiden Töchter (12, 16) waren begeistert und der Film sorgte im Nachhinein immer noch für viele Diskussionen.

ungeprüfte Kritik

Leb wohl, meine Königin!

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 02.11.2012
Völlig flache Historien- und Kostümklamotte, die eigentlich weder etwas über ihre Charaktere zu sagen hat noch Erhellendes über die ersten Tage der französischen Revolution preisgibt. Die Geschichte dümpelt in wenig aussagekräftigen und z. T. schlecht geschauspielerten Dialogen vor sich hin, die Charaktere schaffen kein schlüssiges Plot, sondern agieren ziellos nebeneinander her. Ein paar Shots auf - der damaligen Mode gemäß - wogende Busen und nackte Frauenkörper und die Andeutung, dass Marie Antoinette Frauen liebte (soll das heutzutage etwa skandalös wirken?), machen noch lang keinen guten Film. Zeitverschwendung.

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Die Summe meiner einzelnen Teile

Drama, Deutscher Film
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 18.10.2012
Ausgezeichneter Film über einen psychisch labilen Mathematiker, der den Halt in seinem Leben verliert. Nach Behandlung und erneutem Absturz zieht er sich in den Wald zurück und läßt alles hinter sich, was ihn krankmacht. Dort gesundet er an der Natur und einem kleinen Jungen (oder nicht?) Spannend inszeniert, da der Zuschauer nicht genau weiß, was Realität und Wahn ist und sich erst allmählich ein Bild machen kann/soll. Das unterscheidet ihn von Martins Mitmenschen, u.a. auch der Psychiaterin, die ihn schon von Anfang an in eine Schublade steckt. Es geht um die fließenden Grenzen zwischen normal und verrückt und die Frage, wer eigentlich verrückt ist -- der einzelne oder die Gesellschaft, in der er lebt. Ausgezeichnete Kameraführung und Schnitt, die zur Spannung beitragen. Vom Ende soll nichts verraten werden, nur, daß es eine Wendung gibt, die so manches in anderem Licht erscheinen läßt und dem Zuschauerkreis noch jede Menge Gesprächsstoff liefert. Sehr gelungen!

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Auf der Suche

Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 13.08.2012
Ein besserer Titel für diesen Film wäre "Auf der Suche nach einer Geschichte". Ungereimtes und unausgegorenes Plot, dazu langweilige Umsetzung und ein Regisseur, der absolut nichts zu sagen hat, machen diesen Film zur Tortur. Schade um eine in Ansätzen gute Idee.

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Über uns das All

Deutscher Film, Drama

Über uns das All

Deutscher Film, Drama
Bewertung und Kritik von Filmfan "6697mn" am 13.08.2012
Hochinteressanter Film über eine Beziehung, in dem der eine Partner jahrelang ein Doppelleben führt. Ausgezeichnete schauspielerische Leistungen, allem voran Sandra Hüller, die in jedem Augenblick überzeugt und die Entwicklung ihres Charakters von entsetztem Unglauben, Verleugnung, Verdrängung und schließlich Akzeptanz mimisch und gestisch perfekt umsetzt. Nur drei Sterne, weil die Story im letzten Drittel etwas schwächelt (die "Suche" an der Uni etwa ist zu diesem Zeitpunkt im Film nicht mehr richtig nachvollziehbar, ebenso wenig ist der Charakter der Ex-Freundin des Uniprofessors und der "Zufall" mit dem Aushang etwas zu gekünstelt). Sieht man davon ab, erlebt man einen überaus spannenden psychologisch angehauchten Beziehungsthriller, und da das Ende versöhnlich ist, ist das Gruseln, das einen während des Films manchmal befällt, nicht von Dauer.

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