Jemand ist mit seiner Liebe zu Fortsetzungen einen Schritt zu weit gegangen.
Horror, 18+ Spielfilm
Jemand ist mit seiner Liebe zu Fortsetzungen einen Schritt zu weit gegangen.
Horror, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "michaelsimon" am 27.09.2013Was sind die Regeln für eine Fortsetzung?
Nr. 1: Es werden mehr Leute umgebracht!
Nr. 2: Die Todeszenen sind besser ausgearbeitet. Mehr Blut, mehr Gekröse - ein nettes Gemetzel. Das erwartet die Fangemeinde!
Nr. 3: Wenn Du willst, dass für die Fortsetzung die Kasse klingelt, lass' dich nie und nimmer...
Ja, was ? - vom Mörder erwischen; würde ich ergänzen. Scream 2 setzt konsequent fort, was bereits im ersten Teil Kern der Geschichte war: gestiegener Medienkonsum, verdrehter Journalismus, Jugendliche mit Aufmerksamkeitsdefiziten, überforderte Eltern und ignorante Lehrer. Der Film bietet fast noch mehr Sarkasmus, Ironie und Witz als der erste Teil. Die vielen Anspielungen auf alte Film- und Horrorklassiker machen den Film unterhaltsam. Obwohl man viele Schock, Schreck- und Versteckspielszenen zwischen Mörder und Opfern aus Scream 1 und anderen Klassikern kennen, schafft es der zweite Teil nicht langweilig und aufgesetzt zu wirken, sondern bietet eine echte Fortsetzung durch Weiterentwicklung des Stoffs. Sehr lustig und interessant ist, wie der Film mit "Film im Film im Film" und "Theater im Film" arbeitet. So erfährt man gleich zu Beginn des zweiten Teils, dass die "realen" Vorkommnisse in Scream verfilmt wurden! "Stab" heisst der Horrorstreifen und wartet sofort mit einer Duschszene auf, die natürlich alle sofort aus "Psycho" kennen. Was man (noch) nicht weiß, ist, dass das nicht nur eine witzige Anspielung ist, sondern im Laufe des Films noch zum Tragen kommen wird. Aber, ich will nicht zuviel verraten. Was den Konsum von gewalttätigen Filmen oder Computerspielen angeht, ist mittlerweile die Diskussion beendet. Was 1998 noch unsicher war, ist längst bestätigt: Gewaltszenen senken die Hemmschwelle. Es kann also beim Konsum von Filmen wie Scream nicht darum gehen, ob solche Filme schädlich sind - sie sind es nämlich (besonders bei Kindern und Jugendlichen); sondern, wie wir als junge und junggebliebene Erwachsene (und nur solche dürfen diese Filme sehen) mit dieser Schädigung umgehen. Zuerst muss man sich der Wirkung im Klaren sein. Ich verweise an dieser Stelle auf das Buch "Digitale Demenz" von Herrn Prof. Dr. Manfred Spitzer, der die negativen Auswirkungen von digitalen Medien wissenschaftlich seriös belegt. Also zuerst das Buch lesen und dann Scream 1 bis 4 kritisch (und erst ab 18!) genießen.
ungeprüfte Kritik