Mit der 3. Staffel findet die amerikanische Borgia-Serie ihren Abschluß. Leider ist es auch die schwächste Staffel, die zudem nicht mal vollendet wurde, da das Studio für die von Neil Jordan vorgesehene finale zweistündige Episode kein Geld bereitstellen wollte.
Angesichts dessen, was hier geboten wird, wundert das nicht. Die Episoden versuchen leider, betont reißerisch zu wirken, das politische Intrigenspiel bleibt oft auf der Strecke. Stattdessen wird hier die historisch nicht mal erwiesene Inzest-Geschichte zwischen Cesare und Lucrezia als verbotene Liebesgeschichte ausgewälzt, so daß die anderen Handlungen dieser beiden tragenden Charaktere zu wenig Raum bekommen! Cesares Wirken in Frankreich wird äußerst knapp abgehandelt und ein Zwist mit dem Vater inszeniert, der unpassend wirkt!
Wo wir schon beim Vater sind, Papst Alexander hat hier vergleichsweise wenig Screentime und wenn, dann sind seine Auftritte meistens auch nicht unbedingt überzeugend, da er sich meistens nur mit Cesare streitet, ein paar wenige Schäferstündchen haben darf oder ein paar unspektakuläre Audienzen abhält. Und weil eine unglückliche Liebesbeziehung ja nicht ausreicht, wird diese hier auch noch für den Attentäter Micheletto inszeniert, was ebenso aufgesetzt wirkt.
Dazu auch insgesamt etwas mehr Nacktheit und Blut, aber trotzdem nicht im Maße wie die ZDF-Serie. Daß man kurz vor Schluß damit stärker anfängt, paßt einfach nicht.
Es ist schade, daß die hier interessanten Charaktere, die bislang aufgebaut wurden, nun zu solch langweiligen Gestalten gemacht werden. Die letzte Episode ist dann auch eine herbe Enttäuschung und vderschwendet zu viel Zeit mit Geschwätz.
Insgesamt bleibt ein unbefriedigender Nachgeschmack zu dieser Serie, die vielversprechend anfing und aufgebaut wurde, leider aber einen unwürdigen Abschluß findet.
Wer mag, kann sich auch im Internet das Skript für die nicht abgedrehte letzte Folge ansehen, die in Sachen reißerischer Übertriebenheit dann nochmal einen draufsetzen wollte. Das fließt natürlich nicht in die Wertung ein, zeigt aber, daß man Neil Jordan hier durchaus Ideenlosigkeit vorwerfen kann.
Ich kann die letzte Staffel daher nur mit Vorbehalt weiterempfehlen, möglicherweise schielte man hier doch etwas in Richtung der europäischen Konkurrenzserie, ohne jedoch deren Intensität zu erreichen.

"Echoes" ist ziemlich verquaster Horrorschinken, der anfänglich durch wirklich schwachsinnige Dialoge und eine äußerst nervige Ehefrau negativ auffällt. Überhaupt wirkt die ganze Inszenierung anfänglich äußerst überdreht und driftet dann in ein halbgares Mystey-Verwirrspiel ab, stellenweise wird es auch recht langweilig. Die Auflösung läßt sich sowieso relativ schnell erahnen und lediglich die halbwegs gelungene Schlußphase rettet den Film vor einen Totalreinfall. Kevin Bacon macht seine Sache souverän, kann aber auch nicht gegen ein schwachsinniges Drehbuch ankämpfen.
Insofern eher weniger eine Empfehlung.
41 %

"Beyond" ist verwirrender und größtenteils auch langweiliger Entführungsthriller. Daß man mal eben ein übernatürliches Element einbindet, ist absolut unglaubwürdig und lächerlich inszeniert. Keiner Darsteller überzeugt und die Handlung zieht sich ziemlich zäh hin bis zur bemüht wirkenden Auflösung. Einzig die Landschaftsbilder im Winter können überzeugen. Das reicht aber leider nicht für einen guten Film. Ich kann ihn daher also nicht empfehlen.
32 %

Bei After Dark Filmen ist das immer so eine Sache, Premiumqualität kann man da nicht erwarten. "Prowl" ist zumindest kein Totalreinfall und für After-Dark-Verhältnisse solides Mittelmaß. Die Vorgeschichte ist nicht zu lang, es kommt eine gewisse Spannung auf, die Handlung an sich ist allerdings typischerweise ziemlich platt. Die Auflösung des Ganzen ist zwar interessant, wirft aber auch einige Fragen auf. Trotz der Thematik fehlt dem Film etwas an Biß.
Da es im Horrorgenre aber deutlich schlechtere Filme gibt, ist "Prowl" eine Empfehlung mit Vorbehalten wert, falls man nicht zu hohe Erwartungen hat.
61 %

"In Time" ist ein ordentlich inszenierter Film mit guter Optik. Auch die Auswahl der Darsteller kann sich sehen lassen. Der Hintergrund mit der Dystopie, in der Zeit ein Zahlungsmittel ist, ist an sich recht innovativ und interessant. Der Film versucht dementsprechend auch eine deutliche Kapitalismuskritik zu üben.
Leider hat man diesen Ansatz nicht konsequent zu Ende gedacht und aus dem anfänglich interessanten kritischen Ansatz hat man dann schlußendlich eine Art "Bonny & Clyde"-Geschichte gemacht, bei dem irgendwann hauptsächlich die Action im Vordergrund steht und der Charakterausbau auf der Strecke bleibt. Das Hauptdarsteller-Duo macht das Beste daraus und Amanda Seyfried gewohnt sexy, wenn hier auch brünett gefärbt, aber leider merkt man mit Voranschreiten der Spielzeit auch, daß das Drehbuch wirklich nur ziemlich an der Oberfläche bleibt. Keine weiteren Hintergründe, keine Erklärungen, wann und warum es so gekommen ist, wie die Situation im Film ist. Dies ist durchaus schade, da man das Gefühl hat, hier hätte man deutlich mehr herausholen können. Ein paar Stereotypen bleiben einem auch nicht ganz erspart wie etwa der Aufstreber aus dem Ghetto, die arroganten Reichen, der unerbittliche Scherge des Systems und am Ende bleiben durchaus einige Fragen offen.
Somit ist "In Time" zwar ansehnliches Popcorn-Kino, aber auch nicht mehr.
Insgesamt also akzeptabel und eine Empfehlung wert, wenn man nicht zu viel erwartet.
73 %

Der Film beginnt zwar ganz interessant und baut auch eine gewisse Spannung auf, allerdings kommt die Geschichte dabei nicht über bereits sattsam bekannte Elemente hinaus und liefert einem nur gerade mal durchschnittliche Hausmannskost. John Cusack spielt den Cop ohne größeren Elan und auch der Rest der Darsteller überzeugt nicht unbedingt. Schwerwiegender ist dann die Tatsache, daß die ganze Handlung nur als Vehikel für einen äußerst blödsinnigen Plottwist dient und einem ein äußerst unglaubwürdiges und unlogisches Ende vorsetzt, welches diesen halbgaren Entführungsfilm dann noch weiter runterzieht. Hier kann man den Filmemachern nur wieder attestieren, sich maßlos übernommen zu haben und auf Krampf innovativ wirken zu wollen, was aber gründlich mißlingt.
23 %