Kriegsfilm, 18+ Spielfilm
Kriegsfilm, 18+ Spielfilm
Bewertung und Kritik von
Filmfan "videogrande" am 12.05.2021Der Filmverleih trägt schon ein wenig dick auf, wenn er den eigentlichen Filmtitel unter den Werbezeilen "Meisterwerk-Brilliant-Episch" verschwinden lässt. Ganz mag ich mich da nicht anschließen, denn meine Erwartungen waren andere. Dies ist kein Kriegsepos, sondern ein "Gefangenenlager-Film". Es handelt sich um keinen mitreißenden oder actionreichen Antikriegsfilm, wohl aber um ein emotionales und packendes Drama. Wenn man Vergleiche anstellen will, die allerdings hinken, dann kann man eher "Schindlers Liste" oder "Papillion" heranziehen. Der Film ist extrem lang, mag dem einen oder anderen auch langweilig erscheinen, hat mich aber komplett in seinen Bann gezogen. Dies liegt auch an der heimlichen Hauptdarstellerin, dem kleinen Mädchen, das alle an die Wand spielt. Ihre Leistung beeindruckt voll und ganz. Auch der sonst übliche Kitsch und Pathos wird nahezu komplett vernachlässigt. Die deutsche Version ist überraschend im Directors Cut erschienen, ohne das dies beworben wurde. Erneut zeigt sich aber das Problem der Synchronisation. Alle sprechen Deutsch, obwohl es im Original Verständigungsschwierigkeiten gibt, die es auch uns, als Zuschauer, erleichtert hätten, den Film besser zu begreifen. Wer Japaner oder Koreaner ist, wird nämlich nicht immer klar und eine Übersetzungsszene, in der man nur den vorangegangenen Satz wiederholt, wirkt schon etwas merkwürdig. Mehr Mut zu Untertiteln würde das Ganze authentischer machen. Fazit: Ein ruhiges, beeindruckendes Historiendrama.
ungeprüfte Kritik